Warum zur Hölle…

…hamstern die nur alle Klopapier? Der Rossmann ist leergekauft (wie gestern schon):

Rossmann

Beim Rewe gegenüber ist es rationiert…

rationiert

…nutzt aber auch nichts!

Rewe

Naja – ich bin ja Afrika erfahren und dort ist die Einführung des papierlosen Klos schon weit fortgeschritten. Geht alles 🙂 .

Bei Nudeln kann ich das ja notfalls noch nachvollziehen – aber es sieht im Rewe nun schon länger so aus:

Nudeln

Ich hätte erwartet, daß sich das irgendwann wieder normalisiert. Na was solls, gibts halt Kartoffeln!

Inzwischen haben die Leute auch mitbekommen, daß Nudeln ohne Sauce doof sind – Pesto ist komplett weg und von den anderen Saucen nur noch geringe Restbestände:

Rewe

Panik! Wir werden alle störben!!!eins11!

Nachtrag: Die Sertao II hatte die Idee, doch mal beim Aldi im Dorf vorbei zu schauen. Da gibts sicher noch alles. ..

Naja – es gab nicht nur kein Klopapier und keine Nudeln – auch die Obst- und Gemüseabteilung war zum Mittag schon so leergekauft, daß das nicht mehr bis zum Geschäftsschluß reicht. Ich hätte ja Zwiebeln mitgenommen (denn die beim Aldi sind besser und billiger als die vom Rewe) – aber Nada.

Ich habe so das Gefühl, die Sertao II suchte nur einen Vorwand um mochmal über den Deister zu fahren 🙂 .

Motorradtour Marokko 2020 und COVID-19 / Coronavirus

Im April geht es zu Dritt in die Wüste und Berge von Marokko:

Symbolbild

Es sind für vier Wochen Strecken in den Sandgebieten von Merzuga und Zagora geplant, die schösten Strecken im Atlas und es besteht die Option ganz bis in den Süden nach Tan Tan zu fahren:

Karte

Die Motorradspedition für den Transport bis Malaga ist gebucht, ebenso die Flüge und Fährpassage. Eigentlich kann nichts mehr schief gehen.

Ich vermute aber, daß es bei dem Symbolbild bleiben wird 🙁 . Auch wenn man es heute vielleicht noch bis Marokko runter schaffen könnte: Die rasante Ausbreitung von COVID-19 wird das in drei Wochen, wenn es eigentlich los gehen soll, wohl vereiteln.

Ich rechne zum Ende März in Deutschland und Spanien mit an die 100.000 Fällen. Das wird zu drastischen Maßnahmen führen und früher oder später werden die Marokkaner ihre Grenze schließen, auch wenn Touruismus dort ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist.

Wie komme ich auf 100.000 Fälle? Ganz einfach: Aus der Betrachtung der Zahlen aus China, Wuhan. Dazu gibt es eine ausführliche Analyse, auch in deutscher Übersetzung.

Wegen der langen Inkubationszeit machen sich alle Maßnahmen erst mit gut 12 Tagen Verzögerung bemerkbar.

In Wuhan wurde das öffentliche Leben bei 400 erkannten Neuinfektionen an einem Tag eingestellt. Diese Zahl haben wir in Deutschland, Spanien und anderen Ländern bereits überschritten. Wir schieben also eine große Welle unerkannter Infektionen vor uns her, an denen keine Maßnahme noch etwas ändern kann. Zudem sind die Maßnahmen bei uns weniger restriktiv als in China. Dort gab es bis zum Abflauen ca. 80.000 Fälle – da scheint mir eine Schätzung von 100.000 Fällen realistisch – auch wenn ich hoffe, damit falsch zu liegen.

Und damit ist es ja nicht vorbei – das Virus wird uns weiter begleiten und solange nicht ein großer Teil der Menschen Immunität entwickwelt hat besteht immer die latente Gefahr einer erneuten Epedemie. Und 100.000 Fälle sind in Deutschland nur gut 0,1% der Bevölkerung – das kann uns also noch Jahre beschäftigen.

Ich sehe Motorradurlaube und Touren für die nächste Zeit unter keinem guten Stern…

Das kleine nervöse Motorrad…

…läßt es sich in meinem Wellnessalon gutgehen. Soll ja für die geplante Tour nach Marokko fit sein.

Vor der langen Reiser im Container aus Namibia hatte ich alle Metallteile mit Q20 eingesprüht – das hat gut finktioniert. Am Motor keine Korrosion zu sehen – und auch sonst nicht.

keine Korrosion

Hier läßt es sich grad neue Schuhe anpassen:

neue Schuhe

Aber auch solche unschönen Sachen wie Luftfilter waschen sind nötig.

Luftfilter waschen

Schwester, eine Klebstoffinfusion bitte!

Klebstoffinfusion

So wollte ich den losen Griffgummi auf dem Gasgriff wieder festkleben, ohne alles auseinanderbauen zu müssen. Hat leider nicht geklapppt … musste doch auseinender geschraubt werden. Dabei habe ich die Chance genutzt, gleich noch eine Schraube aus chinesischem Butterstahl vom Handschützer abzureißen. Nun muß es halt noch etwas im Schönheitssalon verharren, bis Ersatz dafür da ist…

Nach 6 Wochen im…

…dunklen Container ist es jetzt an der Zeit mein kleines nervöses Motorrad zu befreien. Auf in die Schweiz!

Autobahnfahrt
Autobahnfahrt

Zum Glück haben die ein Schild aufgestellt – sonst hätte ich es nicht bemerkt 🙁  .

Stau
Stau

Los – genug geschlafen! Raus an die frische Luft!

Aus dem Container...
Aus dem Container…

Aber nicht zu lange, sonst erkältest Du dich noch!

...ins Auto.
…ins Auto.

Willkommen zu Hause!

zu Hause
zu Hause

Aber – findste das nicht `nen bißchen dreißt mit hier die schmutzige Wäsche vor die Füße zu schneißen?

Nee – wieso? Ist  doch Deins!

Hmmmmm…

Aber wenn Du schon dabei biost, kannste gleich meinen Luftfilter mit waschen!

Was isses denn…

…so ruhig hier?

Ist halt grade nicht so das Motorradwetter – und außerdem muß ich ja auch manchmal dafür sorgen, daß wieder Geld reinkommt für die nächste Tour. Da läuft der Laden momentan auf Hochtouren – das  wird DPD in den nächsten 14 Tagen alles noch abtransportieren 🙂

Versandbereit

Und Renovierungsarbeiten laufen nebenher auch noch. Beim alten Bad hab ich leider vergessen ein vorher Bild zu machen – jetzt ist schon alles entkernt und neu veputzt:

Bad neu verputzt

Das hatte noch den original 50er Charme – nur die Fliesen nicht wie die in der Küche in Pissgelb, sondern in Popelgrün :-). Das kommt alles auch noch neu…

Küche

Die Sertao fährt mich ansonsten zum Einkaufen und auch zum AT Stammtisch – wo sie die einzige war, obwohl das doch ein Motorradstammtisch ist…

Sertao

Ausblick ins…

…Leinebergland:

Leinebergland

Bei dem sonnigen Wetter am Montag meinte die Sertao, daß ich zum Mittag Feierabend machen  soll, denn Sie müßte mal wieder an die frische Luft. Recht hat ‘se ja.

Es war dann auch meist sonnig, trocken und gut 10°C warm – aber windig.

Und da kann man ja das angenehme gleich mit dem nützlichen Verbinden: Auf zur Schaumparty!

Schaumparty

Dachtest wohl Du kommst drum rum, nur weil ‘se im Dezember deine bevorzugte Waschanlage abgerissen haben 🙂

Ihhhhh

So – nun gehts doch wieder für die nächste Zeit!

Glänzt

Mit der Schaumdosierung sind die da schon sehr großzügig!

Und da gings lang:

Karte
Statistik

Kaokoland: Inhalt

Motorradtour von Kapstadt  durch Südafrika und Namibia bis an die angolanische Grenze Anfang 2020.

Direktlinks zu den einzelnen Reisetagen:

Fazit
Es sind zwar noch drei Wochen…
Die Ausstattung…
In einem Monat…
Gestern Abend…
Tag -1: Morgen geht´s los
Tag 00: Hannover – Frankfurt – Abflug
Tag01: Ankunft Kapstadt
Mobilfunk
Tag02: Motorradentladung und Fahrtvorbereitug
Tag03: Kapstadt bis Melkbosstrand
Tag04: Melkbosstrand bis Fraaigelegen
Tag05: Fraaigelegen bis Cedarberg Camp (bei Clanwilliam) über Wupperthal
Tag06: Cedarberg Camp bis Goegap Nature Reserve (bei Springbok)
Tag07: Springbok bis Canyon Roadhouse (Namibia) beim Fish River Canyon
Tag08: Canyon Roadhouse bis Betta
Tag09: Betta bis Namib Desert Lodge
Tag10: Namib Desert Lodge bis Rostock Ritz
Tag11: Grosse Pässerunde
Tag12: Rostock Ritz bis Spitzkoppe
Tag13: Spitzkoppe bis Brandberg
Tag14: Brandberg bis Palmwag
Tag15: Palmwang bis Puros beim Hoarusib-Fluß
Tag16: Puros
Tag17: Puros bis Kohwarib-Schlucht
Tag18: Kohwarib-Schlucht bis Opuwo
Tag19: Opuwo bis Epupa Falls
Tag20: Epupa Falls
Tag21: Epupa Falls bis Kunene River Lodge
Tag22: Kunene River Lodge bis Hobaterre Roadside Camp
Tag23: Hobaterre Roadside Camp bis Kamanjab
Tag24: Kamanjab bis Etosha Safari Lodge
Tag25: Etosha Nationalpark
Tag26: Etosha bis Khorixas
Tag27: Khorixas bis Brandberg
Tag28: Brandberg bis Spitzkoppe über Messum Krater
Tag29: Spitzkoppe bis Swakopmund
Tag30: Swakopmund bis Walvisbay
Tag 31: Walvisbay bis Windhoek
Tag32: Windhoek
Tag33: Windhoek, Abflug nach FFM
Tag34: Ankunft Hannover

Kaokoland: Fazit

Ab Weihnachten 2019 ging es für 34 Tage von Kapstadt aus nordwärts erst durch Südafrika, aber im Hauptteil durch Namibia bis ganz hoch ins Kaokoveld, an die Epupa Falls des Kunene Flusses direkt and der Grenze zu Angola.

Karte

Unterwegs war ich mit dem kleinen nervösen Motorrad, das dabei 6665 km gefahren ist. Und das dankenswerterweise völlig störungsfrei, nichtmal einen Reifenplatten gab es, obwohl die Strecken teils schon anspruchsvoll waren. Es hat sich als eine gute Wahl herausgestellt und zeigt auch jetzt mit fast 65.000km auf dem Tacho keine Anzeichen von Unzuverlässigkeit. Sehr gut!

Los ging es in Kapstadt – von Südafrika ist mir in Erinnerung geblieben, daß es natürlich das höchstentwickelte Land Afrikas ist – aber eine aus der Apartheit geerbte und noch immer nicht überwundene soziale Ungleichheit hat. Die wohlhabenderen haben offenbar Angst – überall Mauern, Stacheldrahtzäune, Wachdienste etc. Da kann man sehen, was in einem Land ohne sozialen Ausgleich passiert – und in so einem Land will ich nicht dauerhaft leben. Sozialer Ausgleich hat einen Wert, und den sollte man nicht leichtfertig verspielen.

Soziale Ungleichheit gibt es natürlich auch in Namibia. Scheint dort aber (noch?) nicht zu erhöhter Kriminalität geführt zu haben. Während Kapstadt auffällig gesichert ist, so ist davon z.B. in Windhoek nahezu nichts zu spüren. Auf dem Land fällt es wegen der geringen Bevölkerungsdichte ‘eh nicht auf: Auf einer Fläche von 2,5 mal der Größe Deutschlands leben grad mal 2/3 der Einwohner Berlins (825.400km² und 2,5Mio Einwohner). Da ist es dann auch kein Wunder, daß man oft auf lange Strecken keine Menschenseele trifft – ganz im Gegensatz zu Nordafrika. Und bei denen die man trifft, fragt man sich dann, wovon die wohl leben. Namibia ist halt zu großen Teilen von Wüste bedeckt, und für gelernte Mitteleuropäer ist nur schwer vorstellbar, wie man da wirtschaften kann. Jedenfalls war der Farmer empört, daß wir sein Land nicht als gutes Farmland erkannt haben. Aber für mich war das Wüste mit etwas mehr dürrem Buschwerk als normal. Aber für ein oder zwei Ziegen pro Hektar mag es reichen – da macht es die Größe.

Ansonsten ist der namibische Sommer heiß und trocken – Temperaturen die sich an die 40°C annähern sind keine Seltenheit, wegen der geringen Luftfeuchtigkeit aber gut auszuhalten. Nur genug zu trinken darf man nicht vergessen. Lediglich an der Grenze zu Angola an den Ufern des Kunene ist es schwül – entsprechend schlaucht dort die Hitze dort dann schon.

Das Straßennetz besteht hauptsächlich aus Schotterpisten, die oft gut unterhalten sind, auch wenn man immer mal wieder auf Waschbrettpisten trifft, die nur schlecht fahrbar sind. Es werden aber zunehmend Hauptverbindungstrecken asphaltiert. Zur Freude meines kleinen nervösen Motorrades gibt es aber auch mehr als genug 4WD Tracks oder weglose Gebiete, auf denen es sich ausprobieren konnte. An den Linksverkehr hab ich mich mit dem Motorrad überraschend gut gewöhnt – ich hoffe die Zurückgewöhnung an Rechtsverkehr geht ebenso problemlos 🙂 .

Für den der Wüsten mag ist Namibia ein ideales Ziel – man stößt immer wieder auf grandiose, endlose Landschaft an der man sich gar nicht satt sehen kann. Und es verdecken auch keine Bäume der Blick 🙂 . Schönste Strecke für mich war der Spreetshogte Pass, der bei Fahrtrichtung von Ost nach West plötzlich den Blick auf die farbenfrohen Flächen der Namib freigibt.

Tourismus ist für Namibia ein wichtiger Wirtschaftszweig – entsprechend ist die touristische Infrastruktur gut ausgebaut. Wer will, kann täglich in Lodges übernachten, die es für alle Qualitätsansprüche in großer Auswahl gibt. Genauso kann man aber auch in freier Natur sein Lager aufschlagen – hat dann natürlich keine Infrastruktur.
Bei unserer Reise gab es eine Mischung von beidem – mal Camping in luxoriösen Lodges mit Bar, Restaurant und Swimming-Pool, mal auf einfachen Comunity-Campingplätzen mit nicht mehr als einem Klo und einer Dusche – dafür aber oft an den allerschönsten Plätzen gelegen. Besonders ist da das Comunity-Camp direkt an der Spitzkoppe in Erinnerung geblieben, wo man sein Lager in einem riesigen Gebiet direkt an den Felsen aufschlägt. Dafür gibts aber auch nicht mehr als ein Plumsklo (und eine Dusche an der Rezeption in vielen Kilometern Entfernung). Außencamps gabs auch mehrmals – da zahlt sich die jahrelange Erfahrung von Josi aus, der die schönsten Plätze augekundschaftet hat.
Man trifft zwar immer mal wieder andere Touristen – es gibt aber keinen Massentourismus dort der negativ auffallen würde. Die meisten Gäste kommen wohl aus Südafrika (liegt ja um die Ecke), und dann sinds wohl die Deutschen, die ja eine gewisse historische Verbindung dorthin haben. Offizielle Landessprache ist Englisch – es gibt aber ca. 100.000 deutschsprachige Namibier (einschließlich eigener Tageszeitung), darunter auch viele farbige, die als Gastarbeiter in der DDR gearbeitet haben oder als Waisen des Unabhängigkeitskampfes in der DDR aufgewachsen sind.
So kann man durchaus in Windhoek mit sächsischem Akzent angesprochen werden 🙂 .

Noch eine Betrachtung zur Technik: Wie schon erwähnt, hat mein kleines tapferes Motorrad das alles störungsfrei gemeistert, braucht aber sobald es zurück ist im Rahmen der Inspektion erwartungsgemäß neue Reifen und einen neuen Kettensatz. Die Bilanz der Mehrzahl der mitfahrenden Motorräder ist allerdings erschütternd. Die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit ist in meinen Augen völlig unzureichend: Bei allen mitfahrenden KTM 690 ist das Heck abgebrochen (also das Plastikteil mit Kennzeichen, Kennzeichenhalter und Blinkern), bei zwei Motorrädern ist der Heckrahmen gebrochen (was formaljuristisch ein Totalschaden ist, da der TÜV keine Schweißungen an Rahmenteilen erlaubt (wenn er es denn sieht)), bei einem Motorrad gab es einen doppelten Bruch des Hauptrahmens, dazu defekte Batterien, Anlasser, Vergaser und ein Motorrad mußte kurz vor Schluß mit Kupplungs/Getriebeschaden verladen werden. Von abfallenden Blinkern und Reifenschäden sprechen wir da noch gar nicht. Und das waren nun alles Motorräder, die die Hersteller als Enduros vermarkten. Nur zur Erinnerung: Enduro kommt von Endurance – also Ausdauernd. Da erwarte ich das 5000km Schotterpisten kein Problem darstellen. Vergleichsweise gut geschlagen haben sich neben meinem kleinen nervösen Motorrad die Husquvarna 701 und BMW F800 GS.

Bei den Fahrern gab es leider einen Schienbeinbruch zu beklagen – gute Besserung an Peter!
Ansonsten bleibt noch mein Dank an Gitta – für die hervorragende Verpflegung aus der Bordküche, an Kai für die Plamnung, an Urs fürs fahren des LKW und natürlich an alle meine Mitresienden für das tolle Erlebnis!

Durchgeführt wurde das ganze von MuzToo aus der Schweiz, die das Geschäft von Josi und Anneliese (Explo Tours) weiterführen.

Und – wars das nun?

Ich glaub nicht – die Karte zeigt noch reichlich weiße Flecken und Afrika ist groß 🙂 .

Karte