Heute geht es auf die etwas verspätete Maitour. Erstmal durch heimishce Gefilde – hier die historische Leinebrücke.
historische Leinebrücke
Erstmal geht es durch den Harz – das ist immer ein geeignetes Ziel. Nur nicht grade bei einem Schauer. Glücklich, wer da grade eine Autobahnbrücke zur Hand hat!
Autobahnbrücke
Es ist den Vormittag regnerisch – genau wie vom Wetterericht vorhergesagt. Wir wettern das daher auf dem Torfhaus in der Bavaria Alm bei einem frühen Mittagessen ab – und dann zeigt sich auch die Sonne.
Die Sicht ist gut und man sieht klar die Funkstation auf dem Brocken.
Weiter gehts über den Kyffhäuser – nicht ohne vorher eine Stärkung im Cafe 36 abgeholt zu haben (wgen der 36 Kurver auf der Aufahrt zum Kyffhäuser)
Es geht dann ins Harz-Hinterland
…und die Tenere dreht eine Runde um den Mittelpunkt Deutschlands.
Dann ist auch das heutige Tagesziel erreicht – der Werratal Campingplatz. Erstaunlicherweise ist noch keine Saison – wir sind die einzigen Gäste.
Das Camp ist schnell errichtet – und gleich gehts auf die Burg Creuzburg zum Abendessen!
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute:
…weiterhin Mühe, die Umgebung zu Erkunden und mit einem lohnenswerten Kilometerstand bei der Inspektion anzukommen. Heute gehts deshalb über die Weser…
Weser
bis dahin. Na wer erkennts? Der Funkturm ist charakteristisch: Köterberg.
Köterberg
Eine kurze und schnelle Runde – hab ja auch noch was anderes zu tun, als die Tenere zu bespaßen.
…keine Blöße geben und nöchste Woche zur 10.000km Inspektion mit zu wenig Strecke auf dem Tacho auftauchen. Daher nutzt sie das gute Wetter gnadenlos aus. Heute ging es für sie in Richtung Harz…
Harz
…und für mich am Abend nach Braunschweig. Da nach vielen Jahren mal wieder Theo getroffen – einen alten Kollegen noch aus BT Zeiten. War ein langer, aber schöner Tag.
…Boddenküste. Es gibt da bei den Eltern was zu tun – und da kann ich das gute Wetter an diesem verlängerten Wochenende gleich nutzen, bei der Tenere noch einige der fehlenden Kilometer für die 10.000er Inspektion drauf zu fahren.
Es geht auf bekannter Strecke auf kleinen Straßemn durch das norddeutsche Flachland:
Flachland
Nachdem die Aufgaben erledigt sind, ist noch Zeit für eine kleine Runde durch McPomm. Was es da oben gibt sind Alleeen – in alt…
Allee
…aber auch in neu angepflanzt. Die muß noch wachsen:
Allee
Die Rückfahrt am Sonntag führt mich dann durch die Elbtalaue – und mit der Fähre in Lenzen geht es über die Elbe wieder in den Westen 🙂 .
Fähre Lenzen
War ‘ne ganz schöne Tour – bei gutem Wetter und meist strahlendem Sonnenschein. Der Meterologe würde sagen: Für die Jahreszeit zu warm. Und die Bauern sagen: ‘Für die Jahreszeit zu trocken’ und holen ihre Regenkanonen raus.
Und wenn jetzt nicht norddeutsches Flachland, sondern norddeutsches Bergland wäre, dann wär’s perfekt. So fehlt halt etwas die dritte Dimension 🙂 .
…verfahren. Es sollte Richtung Uslar gehen – aber irgendwie habe ich eine alte Strecke Richtung Uelzen angeklickt. Und ich wunderte mich noch, was ich nach Uslar für eine merkwürdige Strecke geplant habe – über den Südschnellweg statt nach Northen raus…
Aber war halb so schlimm:
Feld
Was meinste – was wächst da?
Nee – nicht nix!
Nee – auch nicht Plastikfolie. Die wächst doch nicht auf’m Feld, die wächst inner Fabrik!
Du siehst nix? Kansste auch nicht, das wächst unterirdisch.
Spargel kensste nich, wa?
Aber halt mal die Augen offen, ob’de hier irgendwo ‘nen Schild siehst wo die’s verkaufen!
Gut aufgepaßt!
Spargel
Siehste – hat sich doch gelohnt, daß’de die Taschen dabei hast. Paß gut auf mein Abendessen auf!
Im April 2022 ging es für 26 Tage nach Spanien. Das war der Plan B – denn eigentlich sollte es die seit zwei Jahren wegen Corona immer wieder verschobene Tour nach Markko werden. Aber die Marokkaner haben ihre Seegrenzen erst in der zweiten Aprilhälfte wieder geöffnet – und da war es zu spät. Irgendwann kann man nicht mehr warten, sondern muß losfahren. Ich hoffe, daß das mit Marokko dann nächstes Jahr klappt. Und dann ganz früh im März, dann sind wir da näcmlich wieder raus, bevor Ramadan beginnt.
Ganz betrübt darüber ist das kleine nervöse Motorrad – steht es sich doch in der Garage die Reifen platt. Es meint, die geplante Roadbook-Tour in Holland könne vier Wochen durch die Sahara und den Atlas nicht ersetzen – und da hat es leider recht.
Die Tenere staunt, daß sie stehengelassen wurde – hielt sie sich doch jetzt für das beste Pferd im Stall. Da hat sie ja auch recht – aber nur noch 3000km bis zur Inspektion und angefangene Reifen deren Restlebensdauer ich noch nicht einschätzen kann sind dann doch ein Ausschlußkriterium.
Also durfte die Sertao II nochmal mit auf Tour. Nach dem Winter neues Öl rein und ein neuer Hinterreifen – damit ist sie fit für die nächsten 10.000km, auch wenn der Odometer schon bei 130.000km steht. Und natürlich gab es unterwegs keine Probleme – auch wenn sich der Kettensatz jetzt dem Ende seiner Lebensdauer nähert.
Ritzel
Mit der wollte ich eigentlich nächstes Jahr bis nach Vladivostock fahren – und sie dann dort oder in Ulan Bator zurücklassen, um die Rückfahrt und den Rücktransport zu sparen. Aber so wie’s aussieht, wird das nichts. Daher werde ich für die jetzt mal ein neues Zuhause suchen.
Soviel Gelaber – wie war es denn nun in Spanien?
Erstmal kann ich festellen, daß Spanien weit weg ist. Wenn man dort über schön statt schnell hinfährt (was ich auf jeden Fall immer machen würde), so ist man in jede Richtung ‘ne Woche unterwegs. Kann dafür aber auch die schönsten Mittelgebirge in Frankreich und Spanien mitnehmen.
Ich hatte mich in Spanien mit Ralf getroffen – der hatte seine WR250R dort runter transportieren lassen (war ein Gutschein der vor zwei Jahren ausgefallenen Marokko Tour). Da ging es erstmal ‘ne Woche durch die Badlands um Baza – das ist eine beeindruckende Erosionslandschaft und war für die Sertao II schon anspruchsvoll – besonders bei Feuchtigkeit 🙂 . Da war Ralf mit der 250er besser aufgestellt. Aber mit meinem kleinen nervösen Motorrad auf eigener Achse nach Spanien runter fahren kommt dann doch bei aller Liebe nicht in Frage. Da hatten wir Streckenvorschläge von MDMot verwendet, was sowet gut geklappt hat. Besonders angenehm war, daß die heiße Quelle in der Nähe von Baza zugänglich war. Das ist nach einer offroad-Tour doch sehr entspannend 🙂 .
Weiter ging es dann auf dem TET in Richtung Sevilla, wo sich Ralf mit einem anderen Freund trifft und nach Portugal weiterfährt. Da kam mir leider nach einigen Tagen eine Unwetterfront entgegen. Und da wir in Baza gelernt hatten, daß die Sertao II auf nassem Lehmboden keine gute Idee ist, habe ich dann drei Tage verkürzt und mir eine trockene Strecke für den Rückweg geplant. Das hat auch gut geklappt.
Insgesamt eine schöne Tour – vielleicht etwas früh im Jahr. Ich denke im Mai hätte man in Spanien und Frankreich stabilere Wetterverhältnisse gehabt.
Nun noch etwas Statistik – da gings lang:
Karte
Insgesamt 8205km in 26 Tagen – macht 315km/Tag. Campingausrüstung hatte ich diesesmal nicht dabei – das spart Gewicht. Und es war die richtige Entscheidung – denn in den spanischen Bergen wird es im April dann nachts doch noch ziemlich kalt. Stattdessen gabs Hotels (der eher günstigeren Kategorie – die aber alle für eine Übernachtung durchaus ausreichten) und Verpflegung abends aus Restaurants, tagsüber vom Supermarkt.
Alles in allem hat das dann ziemlich genau 2000,00 EUR gekostet – damit hatte ich vorher die grüne Karte geladen und damit unterwegs alles bezahlt mit Ausnahme von einigen wenigen französischen Supermarkttankstellen, die nur EC-Karten nehmen. Und die Karte ist jetzt praktisch leer… Dass macht 76,92 EUR/Tag mit allem drum und dran – und dabei haben wir nicht schlecht gelebt, was man auch daran sieht, daß der Fahrer unterwegs 2,2kg zugelegt hat. Besonders im spanischen Hinterland waren die Preise aber auch ausgesprochen niedrig – ein Toastado Tomate für 1,30 EUR und ein Tee für 1,20 EUR ergeben in der Bar das typisch andalusische Frühstück.
Nicht eingerechnet ist das der Verschleiß am Motorrad – der vor der Fahrt neu aufgezogene Hinterreifen ist nun wieder runter, und auch Kettensatz, Vorderreifen und Bremsbeläge müssen neu.
So – und wer nun die einzelne Tage nachlesen möchtem findet hier Direktlinks:
Es ist heute morgen grau, diesig und kalt – nur ca. 10°C.
grau, diesig und kalt
Das soll auch den ganze Tag so bleiben. Über Deutscland liegt noch ein Regengebiet, das zieht langsam östlich und wird – wenn es sich beeilt – vor mir bleiben. Das hat auch fast geklappt – habe zum Nachmittag aber doch noch etwas Nieselregen erwischt.
Die Erste Station heute ist Luxemburg – wenn man schon so nah dran ist, muß man ja mal dem Ort nach dem eine der besten europäischen Erfindungen benannt ist mal besuchen.
Schengen
Die sind sich ihrer Prominenz bewußt, haben eine schicke Europapromenade am Moselufer und ein Europamuseum. Und sie haben billigen Sprit für die Sertao II:
Sprit
Vielleicht habe ich der Sertao II gestern Unrecht getan und sie verarbeitet die Insektenleichen schon zu Benzin. Auf den französischen Landstraßen ist sie jedenfalls mit unter 3.5l/100km ausgekommen. Damit kann sie sehr zufrieden sein.
Diese grenznahe Tankstelle ist aber nur vordergründig eine Tankstelle. Eigentlich ist das ein Takak und Schnapsladen. Die Zigaretten und Flaschen stehen da Palettenweise im Verkaufsraum.
Tankstelle
Es geht dann heute den ganzen Tag durch diesiges, kaltes Wetter. Ich habe heute eher Bundesstraßen als kleine Landstraßen geplant, damit ich heute Abend vor dem Abendessen noch Zeit fürs Wellnessprogramm habe. Zuerst mal so 100km auf der Hunsrück-Höhenstraße, die schnell und angenehm fahrbar ist, dabei aber auch noch ganz idyllisch.
Hunsrück-Höhenstraße
Bei St. Goar bringt mich die Loreley VI über den Rhein,
Rhein
…auf der anderen Seite
Rhein
…geht es dann auf kleinen Straßen weiter durch die frisch ergrünten Wälder.
Wald
Auf den letzten 100km gabs dann Nieselregen – da war alles eingepakt und es gibt keine Fotos. Aber Knüllwald kennt ihr schon – ist ja nicht das erste Mal, daß ich da lang fahre.
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute:
Da gestern die Frage auf kam, ob denn die Senfversorgung in Dijon gesichert ist: Ist Sie. Zwar nur knappe 2 Regalmeter, aber die stehen voll.
Senf
Ist das nicht die Senfmarke, die es auch bei Aldi (Nord) gibt?
Maille
Hier nochmal ein Blick in den Laden vom Herrn Leclerc. Eine Insel nur für Tomaten – finde ich sehr schön präsentiert.
E. Leclerc
Allein die Obst und Gemüseabteilung ist riesig und sehr ansprechend präsentiert. Da stehen keine grünen Plastikkörbe rum, geschweige denn Kartons.
E. Leclerc
Es fällt auch auf, daß im Vergleich zu deutschen Supermärkten viel mehr Personal vorhanden ist. Dafür sind auch die Preise etwas höher. Essen hat halt in Frankreich einen anderen Stellenwert. Nur an der Kasse sinds Trantüten – sowohl die Kassierer als auch die Kunden. Da könnten Supermärkte beider Länder voneinander lernen.
Kaum vom Supermarkt wer, steht an einer Autowerkstatt ein roter Kasten (habe ich später auch nochmal in schwarz gesehen).
Pizzaautomat
Angeblich gibts da handgemachte Pizza – glaub ich nicht. Denn man hat die Wahl für eine tiefgefrorene innerhalb von 30s oder eine frisch aufgewärmtee innerhalb von 3 Minten. Ob sich so ein Fabrikpizza-Aufwärmautomat lohnt?
Nun gehts aber los! Erstmal wird diagnal das Rhone-Tal gequert,
Rhone-Tal
…erst durch landwirtschaftlich genutze Gegend,
Rhone-Tal
…dann wirds waldiger,
Vogesen
als ich mich an die Vogesen annähere.
Vogesen
Die nehme ich heute nur am Rand mit – sie liegen dann doch nicht so ganz auf der Strecke.
Hat die Sertao II nicht ein feines Plätzchen für die Mittagspause ausgesucht?
Mittagspause
Heute stimmt alles: Proviant ist eingekauft, die Sonne scheint, es gibt Bank und Tisch und Mülleimer und rosa Deko. Dafür Dank an die Stadtverwaltung vom Badeort Plombieres les Bains, auch wenn der Ort seine besten Jahre augenscheinlich hinter sich hat.
Zum Nachmitag nimmt die Bewölkung zu und die Temperaturen sinken leicht – erreichen aber immernoch fast 20°C.
Nachmitag
Aber heute Abend muß ich das Futter wieder in die Motoradjacke einbauen – weiter im Norden sollen es morgen nur gute 10°C werden.
Sagte nicht wer, daß es keine Insekten mehr gibt? Dem kann ich nicht zustimmen.
Insekten
Es mag sein, daß es dort wo die Sertao II war keine mehr gibt – aber bevor sie da war, gab es dort welche! Jetzt muß sie es nur noch schaffen, daraus Benzin zu machen. Kann doch nicht so schwer sein, wo doch tote Katzen Diesel ergeben.
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute:
Der Tag beginnt mit der Besorgung der Verpflegung für den Tag. Heute im
Geant Casino
Ich nehme dafür gerne eine der großen Supermaktketten – die haben große Auswahl, auch morgens schon frisch (aufgebackenes) Brot und – für die Sertao II – eine günstige Tankstelle dabei.
Da kann ich ja grad mal nachsehen, wie die Versorgungslage in Frankreich so ist.
Nudeln: Check – 10 Regalmeter ohne besondere Lücken
Nudeln
Klopapier: Check – alles voll
Klopapier
Mehl: Check – Palettenweise. Zwar nicht alle voll, sieht aber nicht nach ausverkaUft aus.
Mehl
Öl: Nehmt halt Olivenöl, ist ‘eh gesünder. Bei den billigen Sorten gibts dann doch große Lücken – die sonst üblichen 5 Liter Pullen mit billigem Frittieröl sind ausverkauft. Aber Olivenöl geht so schnell nicht aus.
Öl
Nach Kurzer Fahrt noch ein Blick auf die Rhone,
Rhone
…denn die werde ich heute nicht mehr sehen. Der Weg führt mich nämlich heute am Rande ds Zentralmassivs entlang. Durch das Rhone-Tal will ich wegen dichter Besiedlung und viel Verkehr nicht fahren.
So geht es auch heute wieder über kleine Landstraßen
Landstraße
…durch die Berge.
Berge
Am Wegesrand mal ein Stausee,
Stausee
…oder auch mal ein Stück Schwarzwald.
Schwarzwald
Glückliche Kühe auf bunt blühenden Wiesen,
Glückliche Kühe
…da pass ich besser mal auf, daß mir nicht der Bärenmarke-Bär vors Motorrad springt!
Für die Anfahrt auf Dijon gabs dann heute aber doch noch 30km Autobahn. Das ist sonst kein Spaß – vor allem gegen 1800h im Berufsverkehr.
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute: