Mit großen…

Große Maschine
und kleinen
Kleine Maschine
Maschinen geht es dem Dielenboden in Wohn- und Schlafzimmer an den Kragen.
Das Vergnügen hatte ich vor so 15 Jahren schonmal – und wollte das eigentlich nie wieder machen. Ist halt ein Tag Kampf im Staub. Naja – aber wie das so ist mit guten Vorsätzen – und irgendwer muß es ja tun.
Die Maschnen kamen wieder von Baumgarten – wie vor 15 Jahren. Sind auch noch die gleichen Maschinen – nur daß es diesesmal neben dem Flächenschleifer (große Maschine) und dem Kantenschleifer (kleine Maschine) noch eine Eckenschleifer (ohne Bild) dazu gab.
Die Fa. hat sich ganz schön entwicklet – vor 15 Jahren saßen die in der Schulenburger Landstraße und haben praktisch nur diese Schleifmaschinen vermietet. Inzwischen haben die meherer Standorte – und es gibt da Baumaschinen aller Art bis zum Minibagger…
Und was kostets: Gute 150 EUR incl. der verbrauchten Schleifbänder und -scheiben und 1 Tag / 2 Personen Arbeit.

Heute früh beim Brötchenholen…

Kälbchen: Muh!
Ich: Guten Morgen Kälbchen – was gibts?
Kälbchen: Ich habe lange Weile!
Ich: Wieso denn das?
Kälbchen: Wir waren die Woche gar nicht unterwegs 🙁 .
Ich: Stimmt gar nicht. Wir waren zweimal einkaufen, einmal die kleine Hausrunde – und bei IKEA zum Küche gucken…
Kälbchen: Das zählt nicht!
Ich: Bist doch selber Schuld daß Du bei IKEA nicht mit reingekommen bist.
Kälbchen: Da durfte ich gar nicht mit rein!
Ich: Unsinn – bei IKEA dürfen nur Hunde nicht mit rein!
Kälbchen: …
Ich: Und außerdem – mit deinem krummen Lenker war das kein Vergnügen!
Kälbchen: Den haste ja heilegemacht. Danke!
Ich: Nimm Dir mal ‘nen Beispiel an der Neuen! Die steht in der Garage im dunkeln, macht nichts kaputt und klagt nicht!
Kälbchen: Die ist ja auch nichts anderes gewohnt!
Ich: …
Kälbchen: Ich will heute ‘nen Ausflug!
Ich: Und wohin?
Kälbchen: Heute in den Harz!
Ich: Und wieso?
Kälbchen: Nachsehen ob da am Wochenende wirklich soviele Verrückte sind wie man immer sagt!
Ich: Naja – laß mich wenigstens noch Frühstücken!
Kälbchen: Nimm die ‘Große Harzrunde’ – die war schön…

Und so kommt’s daß ich heute nicht auf der Baustelle war…

Ums vorwegzunehmen: Das Kälbchen hatte mal weider Recht: Genau das richtige Wetter – 20°C bei Sonnenschein – ein schöner Sonntagsausflug.

Auf der Anfahrt erstmal durch eine Feuerwehrkolonne durchgekämpft…
Feuerwehrkolonne
…und mich für’s Foto wieder überholen lassen. Die sind dann auch ausgerechnet über den kleinen Weg nach Hildesheim gefahren den ich auch nehmen wollte – statt einfach auf der Bundesstraße zu bleiben.

Auf der Anfahrt nach Wildemann dann Straßensperre – ist heute eingerichtet als Radfahrerstraße und gut gefüllt mit Drahteseln. So’n Mist – jetzt doch nicht wieder zurück! Das Navigationsbrikett zeigt da so gestrichelte Wege – die gehen schonmal in die richtige Richtung.
Das Schild habe ich dann wohl übersehen
Gesperrt
und das Kälbchen war in seinem Element:
Schotterweg
Aber irgendwann ging’s nicht mehr weiter – keine andere Wahl als auf die gesperrte Straße voller Fahrradfahrer zu fahren. Da ist so ein leises und freundlich guckendes Kälbchen im Vorteil – und die Warnweste gibt noch ‘nen offiziellen Anstrich. Nichtmal vom ADFC Pulk gab’s irgendwelche Kommentare. Ich bin da wohl als Streckenkontrolle durchgegangen. Es gab dann glücklicherweise auch keine hilfsbedürftigen Fahrradfahrer. Und nun stelle man sich das mal in Papageienleder auf ‘nem röhrenden Fighter vor! Ein gefundenes Fressen für militante Fahrradfahrer.
Weiter gehts – durch Clausthal-Zellerfeld. Ich dachte, die 20km/h Zone in Burgdorf sei nicht mehr zu toppen – aber es geht doch noch weniger:
noch weniger
Hinter Hohegeiß geht’s über die ehemalige Grenze, das Kälbchen hat da ‘nen Kolonnenweg zu spielen gefunden
Kolonnenweg
und der Fahrer ‘ne Feldküche für ‘ne Erbsensuppe:
Feldküche
Vorbei an der Rappbodetalsperre – da im Tunnel die einzig zwei verrückten, die den Tunnel auf Ihren Supermotos röhrend auf dem Hinterrad durchfahren. Aber andererseits – mehr Publikum gibt’s nirgends – der Parkplatz dort war rappelvoll.
Weiter geht’s nach Rübeland – die Brücke dort ist immer noch weg
Rübeland
aber ich kenne ja eine Alternative:
Alternative
Die haben inzwischen auch andere gefunden. Aber nur Klapphelmfahrer schieben da durch!

So – und wie wars: Gut – 450km bei Sonnenschein. Fast keine Verrückten auf der Straße – die drei Fighter die mich röhrend überholt haben nur um mir dann in der nächsten Kurve im Wege rumzustehen zähle ich mal nicht mit. Aber mehr Verkehr als Werktags – und viele viele Motorräder – sicher genau so viele wie Dosen. Auffallend waren die stark vertretenen dösigen Dosentreiber. Wohl die sprichwörtlichen Sonntagsfahrer.
Und es gibt mehr zu sehen – ein Spezialist hat seinen Sportler mit Lenker und Sitzbank voran unter der Leitplanke geparkt – Räder zur Straße. Wie man das da schafft ist mir völlig schleierhaft – mit ‘nem gepflegten Lowsider parkt man doch andersrum ein. Naja – er hat’s wild gestikulierend versucht der Polizei zu erklären.
Und den zweiten will ich eigetlich gar nicht glauben – aber eine große Ölpfütze mit einigen Metallstücken drin mitten auf der Straße, etwas weiter lehnt das Mopped an der Leitplanke – aber sonst keine Spuren. Das läßt eigentlich nur den Schluß zu, daß da der Motor während der Fahrt geplatzt ist.

So – bleibt noch die Karte und Statistik:
Karte
Statistik

Ein neuer Lenker…

…und Blinker vorne für’s Kälbchen, nachdem es sich hier auf die Nase gelegt hat.
Lenker alt vs. neu
Die Querstrebe am Lenker ist doch zu was nütze – ohne die wäre der Lenker wahrscheinlich so weit verbogen, daß ich damit nicht mehr hätte nach Hause fahren können…
Naja – sowas gehört zu den Verschleisteilen wenn man offroad fährt – und wenn man nicht die BMW Teile kauft reißt es auch kein allzu großes Loch in die Kasse.

3. Enduro Cross Camp Schrecksbach

Dieses Wochenende ging’s mal wieder nach Schrecksbach – südlich von Kassel – zum Enduro Cross Camp. Nachdem das letztes Jahr zeimlich Crosser und Quad – lastig war, so konnte man dem diesjährigen Programm entnehmen, daß sich der Veranstalter MCS Schrecksbach bemüht Reiseenduristen anzulocken. Die Quads wurden ausgeladen (haben eine eigene Vernstaltung zu einem anderen Termin bekommen), es gibt ‘nen extra Kurs Fahrtraining für Dickschiffe auf der Strecke, getrennte Fahrzeiten für Crosser und Dickschiffe, ‘nen Diavortrag über ‘ne Motorradreise nach Asien, ‘nen Touratech-Stand darf natürlich auch nicht fehlen. Dazu die bewährte Party in der MotoCross Scheune und riesen Lagerfeuer.
Los gehts am Freitag Mittag bei blauem Himmel über kleine Sträßchen gen Süden:
Blauer Himmel
vorbei an Straßenkunst:
Straßenkunst
Ein Abstecher zur Edertalsperre steht noch auf dem Programm:
Edertalsperre
Die haben da ‘ne sehr schön kurvige Uferstraße – aber wenn ich geahnt hätte daß da am Freitag Nachmittag dichter Ausflugsverkehr herrscht hätte ich mir das geschenkt.
Zeitige Ankunft in Schrecksbach bedeutet freie Auswahl auf der Zeltwiese
Zeltwiese
es füllt sich aber zusehens:
es füllt sich
Crosser sind auch dieses Jahr wieder klar in der Überzahl – aber die Maßnahmen wirken – ich bin nicht mehr das gefühlt einzige Dickschiff unter 1000 Crossern.
Es hat sich da eine kleine aber feine Gruppe zusammengefunden, die versuchen will mit den Dickschiffen die Cross Strecke zu bezwingen:
eine kleine aber feine Gruppe
Im Hintergrund die Berg-Auffahrten, die aus dieser Perspektive irgendwie gar nicht so steil aussehen – uns vor Ort aber schon Respekt eingeflößt haben. Es ist schwiertig, die zu Fuß zu eklimmen.
Aber erstmal sind die Crosser dran – und wirbeln reichlich Staub auf:
wirbeln reichlich Staub
und zwar so:
wirbeln reichlich Staub
Früh übt sich: Hinfallen – aufheben – weiterfahren. Aber Papa auf der großen orangen paßt ja auf…
Früh übt sich
Wer will kann auch mal Trial probieren:
Trial
Der Samstag beginnt mit Auffrischung der Grundfahrtechniken Offroad auf der alten Fahrerlagerwiese – dann geht’s auch schon auf die Strecke und es geht weiter mit Kurventechnik – mit Übungskurve mit viel losem Sand auf dem Lehm – die sich aber mit MotoCross-Fahrtechnik auch auf einem Dickschiff bewältigen läßt. Weiter Bergauf – Bergab – Anfahren am Berg – Rückwärts wieder runter falls man’s nicht bis oben geschafft hat – und natürlich auch Mopped bergen am Hang – immer auf ausgesuchten einfachen Streckenabschnitten.
Dann sind wir auch soweit – am Nachmittag geht’s unter sachkundiger Führung über die Strecke – in kleinen Etappen jeweils mit Tips zur besten Fahrweise. Und siehe da – das was morgens noch nahezu unmöglich aussah ist gar nicht so schwer. Danach geht’s gleich einige Runden alleine über die Strecke.
Und auch die Berg-Auffahrten sind gar nicht schlimm – man muß sich nur zwei mal überwinden: Beim Auffahren schön am Gas bleiben – auch wenn es aussieht als würde es vor einem senkrecht hoch gehen. Und beim Bergab-Fahren einfach ersten Gang rein und in den Abgrund rollen lassen – nicht bremsen – dann kommt man auch gut unten an. Ist besser als Achterbahn – zumindest die rechte Auffahrt. Die linke ist oben im Kurvenbereich sehr zerfahren und so’n Dickschiff dort kaum zu kontrollieren.
Das ist mal ‘nen grober Track der Strecke – ohne die beiden Berg-Auffagrten die sich untern rechts befinden:
Track der Strecke
Hier das Höhenprofil (grün) und Geschwindigkeitsprofil (blau) dazu:
Profil
Den Crossern machen wir da mit Geschwindigkeiten die mal höchstens 25 km/h erreichen keine Konkurrenz – aber wir kommen kontrolliert rüber…
Der Tag klingt aus mit dem Motorrad-Reisevortag, Riesen Lagerfeuer, Feuershow und Party in der Moto-Cross Scheune.
Lagerfeuer
Dies ist übrigens die Maschine die bei der abendlichen Wahl den Publikumspreis für die ‘dollste Reiseenduro’ erhalten hat – ‘ne klassische BMW wie aus dem Ei gepellt:
dollste Reiseenduro
Das Kälbchen hat sich ja schon dran gewöhnt daß es kein Hingucker ist und bei solchen Wettbewerben keinen Preis gewinnt – war aber wohl doch etwas angefressen und hat dann am Sonntag am Sprunghügel der Kuh nachgeeifert: Mit zu viel Schwung rauf – mit beiden Rädern abheben – den Flug genießen – und dann feststellen daß es gar nicht weiß wie man landet. Es läßt sich eindeutig eine Verwandschaft zur Kuh festestellen – die hat’s genauso gemacht und beide sind mit dem Vorderrad eingeschlagen. Das Kälbchen hat davon jetzt ‘nen krummen Lanker – die Kuh nen krummen Scheibenhalter – Aua!
Naja – zumindest am Samstag war den ganzen Tag über immer die gummierte Seite unten – das hätte ich nach den Erfahrungen vom letzten Jahr nicht erwartet. Und fliegen landen üben wir dann nächstes Jahr 😉 .

Und – was nehme ich mit:
Feinen roten Lehmstaub
Lehmstaub
und die Erinnerung an ein gelunges Wochenende – gutes Wetter – Sonnenschein bei 25°C oder mehr – lauter nette Leute – und ein kleiner Motorsport Verein der das hervorragend organisiert hat. Und 35,00 EUR (bei Voranmeldung) für Camping, 2x Frühstück, Fahrkurs, Streckenbenutzung, Vortag und Party ist das allemal wert!
Mein Dank geht an den MCS Schrecksbach und alle Helfer die das möglich gemacht haben!
Ich denke, ich werde nächstes Jahr auf dieser Veranstaltung einige Leute wiedersehen.
Was bleibt zum Schluß: Nur noch schnell die Karte:
Karte
Nachtrag:
Abschlußfoto – kurz vor der Rückfahrt. Kälbchen und Kälbchentreiber:
Abschlußfoto - kurz vor der Rückfahrt
Nachtrag 2:
Hier noch ein Streckenvideo von jemandem der es kann – 2 Runden mit der Helmkamera: