Mein kleines nervöses Motorrad…

…hat sich nun mal beim Zoll vorgestellt:

beim Zoll

Die machen jetzt Fernbehandlung durchs Fenster – da wo die Zettel Export und Import hängen schaut dann einer raus. Ich doch praktisch – das kleine nervöse Motorrad auf den Tresen zu wuppen wäre anstrengender. Ist fast wie ein Drive Thru. Können die so lassen 🙂 .

Jedenfalls ist es jetzt wieder offiziell in Deutschland…

wieder offiziell in Deutschland

…und das Carnet de Passage kann geschlossen werden.

Wenn man vor den Hamstern…

…aufsteht bekommt man auch noch Klopapier:

Klopapier

Nachdem ich die letzten 14 Tage bei meinen normalen Einkäufen immer nur auf leere Regale geschaut habe, wurde es dann doch langsam knapp. Einige Tage hätten mich die stillen Reserven – je eine angefangene Rolle in der Werkstatt und in der Garage – noch über Wasser gehalten, aber dann hätte ich auf papierloses Klo umstellen müssen. Bei Rewe war wie immer alles leer – aber bei Rossmann gab es direkt nach Ladenöffnung einige Packungen. Reicht aber sicher nicht für die Schlange, die sich vor dem Laden gebildet hatte als ich wieder raus kam.

Das Klopapierthema ist jedenfalls erledigt – das reicht bis zum Ende der Pandemie (ich weiß, ich bin ein hoffnungsloser Optimist).

Das kleine nervöse Motorrad…

…ist traurig weil es nun nicht nach draußen zum spielen nach Marokko darf. Dafür plant es  schonmal die nächsten Ziele. Es war ja letztens in Namibia im Messum-Krater:

Messum Krater – Namibia

Das hat ihm gut gefallen – und nun wills den Gale-Krater sehen:

Krater Gale (Mars). Bild: NASA, Public Domain

Aber das wird wohl nix – nur weil die NASA da mit dem Rover Curiosity rumfährt, heist das noch lange nicht, daß kleine nervöse Motorräder da auch hinkommen – obwohl die sonst eigentlich überall hinkommen 🙂 .

Coronavirus SARS-CoV-2, COVID-19: Zwei verlorene Jahre (?)

Die COVID-19 Pandemie ist in aller Munde. Es sind bis vor kurzem unvorstellbare Maßnahmen dagegen angeordnet. Wir sind momentan noch in der Phase des exponentiellen Wachstums der Fälle – jeder Infizierte steckt 2-3 Gesunde an, die dann jeder wiederum 2-3 neue Infizierte hervorrufen und so weiter. So funktioniert das exponentielle Wachstum. Wie in der Legende vom Reis auf dem Schachbrett.

Es ist also klar, daß man dagegen was tun muß. Und wir werden Ende nächster Woche sehen, daß der Anstieg der Neuinfektionen langsamer wird. Daß das so lange dauert, liegt an der Inkubationszeit von ca. 14 Tagen – alles was man macht, wirkt erst rund 14 Tage später. Das macht die ganze Sache nicht einfacher.

Wenn man soweit ist, daß jeder Infizierte nur noch einen Gesunden ansteckt bleibt die Zahl der Infizierten konstant, und wenn man die Rate unter 1 bekommt, so wird die Anzahl sinken.

Ich finde es auffallend, daß immer nur die Rede von vorübergehenden Maßnahmen ist, mal zwei Wochen, mal bis nach Ostern. Aber was kommt danach? Und da sehe ich keine guten Nachrichten.

Das einfachste wäre natürlich, daß es eine Impfung gibt. Aber die muß erstmal entwickelt werden, dann durch klinische Tests um die Wirksamkeit und Unschädlichkeit zu bestätigen, dann muß das massenhaft produziert und weltweit ausgebracht werden. Da bekommen dann zuerst die Risikogruppen was, bis Otto Normalbürger dran ist, ist es im allerbesten Falle Weihnachten 2021. Und das ganze funktioniert natürlich nur, wenn das Virus nicht lustig vor sich hin mutiert und jedes Jahr in einer anderen Variante kommt, wie es die gemeine Influenza tut. Impfungen werden uns also so schnell nicht zur Verfügung stehen.

Ich erwarte, daß wir gegen Ende März den Anstieg der Infiziertenzahl bei ca.  100.000 stoppen können. Und dann? Darüber hört man praktisch nichts.

Es gibt dann aus meiner Sicht zwei Optionen:

Zum Einen kann man versuchen, die Infiziertenzahl auf nahe Null zu senken, so wie China es versucht und auch weitgehend geschafft hat. Die melden immer mal wieder Null Neuinfizierte. Das bedeutet daber, daß die bestehenden Maßnahmen noch einige Monate weiter bestehen und sicher auch weiter verschärft werden müssen. Schließlich muß man für eine Weile die Neuansteckungsrate auf Null halten. Und dafür sind die bestehenden Maßnahmen nicht ausreichend.

Und selbst dann ist das Virus nicht aus der Welt – es wird also immer wieder zu Infektionsherden kommen, die man wegen der langen Inkubationszeit und der unspezifischen Symptome erst entdeckt, wenn es sich schon 2 Wochen ausgebreitet hat.

Bei diesem Szenario kann man dann Schulen und Firmen nach und nach wieder öffnen – aber erhebliche Reise- und Ausgangsbeschränkungen werden bestehen bleiben, um die immer wieder auftretenden Ausbrüche lokal zu begrenzen und die Ausbreitungsgeschwindigkeit zu verlangsamen. Das ganze muß man durchhalten, bis eine Impfung nahezu flächendeckend ausgebracht ist – siehe oben. Keine schönen Aussichten für die nächsten zwei Jahre.

Zum Anderen kann man die Infiziertenzahl auf einem Pegel stabilisieren mit dem das Gesundheitssystem so grade noch zurechtkommt. Und das könnten 100.000 Infizierte sein – von denen dann 10.000 ernsthaft erkranken. Dazu paßt, daß die Bundesregierung grad mal 10.000 Beatmungsgeräte bestellt hat.

Man muß dafür die Neuinfektionsrate bei 1 halten nachdem man einmal seine Zielgröße erreicht hat. Das ist allerdings ein schwieriges regelungstechnisches Problem. Die Wirksamkeit der Stellgrößen in Form von Schul- und Firmenschließungen, Ausgangsbeschränkungen usw. ist nicht genau quantifizierbar, durch die lange Totzeit von 14 Tagen (Inkubationszeit) sieht man das Ergebnis eines Eingriffes erst zwei Wochen später – und durch das exponentielle Wachstumsgesetz der Ausbreitung ergeben bereits geringe Abweichungen der Stellgröße sehr große Regelabweichungen. Ich denke, jede Firma die sich mit industrieller Regelungstechnik beschäftigt würde eine solchen Auftrag dankend ablehnen. Da kann man nur verlieren.

Aber bei diesem Szenario kommt man mit weniger resriktiven Maßnahmen aus, die auch eher wieder gelockert werden konnen.

China verfolgt Szenario eins und hat ca. 60 Millionen Menschen (die ganze Region Hubei) für ca. 3 Monate in totale Quarantäne geschickt, die erst jetzt langsam wieder aufgehoben wird. Ähnliches wäre für Szenario eins auch für ganz Deutschland zu erwarten. Und ich denke nicht, daß wir unser Land für 3 Monate komplett schließen können oder wollen.

Der Preis dafür ist eine konstant hohe Infiziertenzahl – die auch zu einer entsprechenden Anzahl Toter führen wird. Man tauscht hier – so makaber es ist – Lebensqualität und Wirtschaftsleistung gegen Menschenleben.

Man braucht übrigens keine Hoffnung haben, daß dieses Vorgehen mittelfristig zu einer ausreichenden Herdenimmunität führt. Bei 100.000 Infizierten die für 14 Tage erkranken schafft man so pro Jahr ca. 2,6 Millionen immunisierte Personen. Da zur Eindämmung der Pandemie eine notwenige Herdenimmunität von 70% angenommen wird, braucht man ca. 60 Millionen immunisierte Personen in Deutschland, was mit obiger Rate über 20 Jahre dauern würde. Nun gibt es eine Dunkelziffer – deren Höhe definitionsgemäß unbekannt ist – bei der die Infektion symptomlos abläuft und die uns bei der Erreichung der Herdenimmunität hilft. Dennoch – so hoch daß wir mit ihrer Hilfe innerhalb von 2 Jahren Herdenimmunität erreichen ist sie sicher nicht.

Auch in diesem Szenario ist man also auf eine möglichst schnelle Entwicklung und flächendeckende Ausbringung einer Impfung angewiesen.

Aus meiner Sicht haben wir – auch nachdem die akute Phase des exponentiellen Wachstums der Neuinfektionen gestoppt wurde – nur die Wahl zwischen Pest und Cholera solange kein Impfstoff flächendeckend ausgebracht ist.

Ich hoffe, ich habe mit meinen Ausführungen unrecht. Und es ist ja bekannt, daß Vorhersagen schwierig sind – besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

Ich werde jedenfalls die nächsten zwei Jahre wohl keine größeren Urlaube planen. Ich denke, wir können schon froh sein, wenn man irgendwann mal wieder Wochenendausflüge machen kann.

Nach den letzten Handgriffen…

…der Inspektion nach der Kaokoland-Tor

Goldsaft

…ist mein kleines nervöses Motorrad nicht mehr in der Garage zu halten. Und es hat ja recht – wer weiß wie lange es in Zeiten von COVID-19 überhaupt noch raus darf!

Es geht also Richtung Deister. Die Waldarbeiter waren fleißig:

Waldweg

Halt – benimm Dich! Du bist hier in Deutschland und nicht in Afrika, da darf man nicht einfach überall fahren!

Aber das steht kein Schild!

Hmm – hast recht. Jetzt mußte nur noch wissen, ob das ein Fahrweg ist oder nicht!

Ein waaaaas?

Schau doch einfach ins Gesetz!

Ich kann doch nicht lesen 🙁

Hättste man in der Schule aufgepaßt! Denn wer lesen kann ist klar im Vorteil! Hier: Fahrwege sind befestigte oder naturfeste Wirtschaftswege, die von zweispurigen nicht geländegängigen Kraftfahrzeugen ganzjährig befahren werden können.

Klar kann ich da ganzjährig fahren!

Du zählst nicht.

Wieso, was haben die gegen kleine Motorräder 🙁

Weil – Du bist nicht nicht geländegängig – und nicht zweispurig!

Da gings also lieber nicht lang. Dennoch – trotz jetzt 65.000km auf dem Tacho fährt es immernoch sehr gut und zeigt keine Anzeichen von Verschleiß. Und das, obwohl es sicher härter rangenommen wurde als 99% aller Motorräder. War ein sehr guter Kauf!

Für die nächste Tour…

in die Wüste und Berge von Marokko die irgendwann nachgeholt wird, gabs einen neuen Panzer:

Acerbis Koerta 2

Nachdem mich der alte Acerbis Koerta  viele Jahre begleitet hat ist es das Nachfolgemodell geworden: Acerbis Koerta 2. Ist sehr ähnlich, aber in Details verbessert. Da wo beim alten Modell alles aus Netzgewebe war (wegen luftdurchlässig), das aber z.B. an den Ellenbogen etwas rauh war, ist beim neuen Modell an diesen Stellen glatter Stoff verarbeitet. Das dürfte den Tragekomfort erhöhen, ohne die Luftdurchlässigkeit allzusehr zu beeinträchtigen.

Was ist denn…

…heute los? Na gut – es ist sonnig und warm. Aber es ist ein ganz normaler Werktag. Da sollen die Leute in ihrem Home Office sitzen und arbeiten! Und nicht mit dem Motorrad in der Gegend rum fahren!

Über dem Nienstedter Paß waren heute jedenfalls so viele unterwegs wie sonst nur an einem Samstag im Sommer.

Wo soll das nur enden?

Wer weiß, wie lange es noch geht…

…daher das guter Wetter genutzt, einmal über den Nienstedter Paß zu schauen:

Nienstedter Paß

Da war ich nicht der einzige Motorradfahrer mit der Idee – so viele andere Motorräder hab ich dort selten gesehen.

Auf dem Rückweg nochmal beim Aldi reingeschaut – es gab weiterhin kein Klopapier und keine Nudeln – und auch das Brotregal und die Gemüseabteilung waren ordentlich geplündert.

Aber Dauerkonserven hatten sie noch. Ein kleiner Vorrat für alle Fälle. Nun müßt ich nur noch irgendwo Nudeln auftreiben, damit mir die Sauce was nutzt 🙂 .

Dauerkonserven