Drei Tage Knüllwald…

…ist nicht ganz richtig. Eher ein Tag hin, ein Tag da und ein Tag zurück. Da hab ich ja erst kürzlich auf dem Weg zur Arbeit nach Frankfurt Rast gemacht – im Hotel Sonneck. Und da gibts auch das ‚Fahrtwind‘ Angebot:  Zweimal Übernachtung mit deren erstklassiger Verpflegung.

Das probiere ich das Wochenende mal aus. Es geht also mit der Tenere bis hinter Kassel. Vorbei an Grohnde – mit nicht mehr brennendem Atomfeuer.

Atomfeuer

Ich fahre einen Bogen westlich durch den Teutoburger Wald und das Eggegebirge…

Eggegebirge

…an der Aabach-Talsperre im Sauerland vorbei…

Aabach-Talsperre

…zum Schloß Landau – hier das Torhaus:

Torhaus

Alles schick renoviert, wie überhaupt der geamte Ort.

Noch ein Blick auf den Habichtswald…

Habichtswald

…bevor dann der Knüllwald erreicht ist der Tag dann im Hoteleigenen Wellnesbereich endet.

Am Samstag steht vom Knüllwald aus eine  Runde nach Westen auf dem Programm. Nicht an den bekannten Strecken am Edersee entlang, sondern etwas unterhalb durchs Hinterland.

durchs Hinterland

Erster Stop in Borken – vor einem kleinen Schaufelrad.

Schaufelrad

Das ist so ungefähr die Größe, die auch im Tagebau Schöningen bei Helmstedt in Betrieb ist – aber Spielzeug gegenüber dem was in Ferropolis steht – das ich mir mal vor Beginn dieses Blogs angeschaut habe – damals noch mit Zug und Fahrrad. Es gibt in Borken auch ein Braunkohle-Bergbaumuseum mit Ausstelung im Freigelände – aber dafür bin ich zu früh im Jahr. Das macht erst im April auf.

Weiter zur Burgruine Löwenstein…

Burgruine Löwenstein

…die eine gute Aussicht in die Landschaft bietet.

Landschaft

Kahlschlag gibts nicht nur im Harz. Auch hier hat der Borkenkäfer gewütet und die Nadelbaum-Monokulturen befallen die jetzt großflächig platt gemacht werden.

Kahlschlag

Nadelwälder werden sich in Kürze in Deutschland erledigt haben…

Zum Abschuß noch ein Stop in der Altstad von Kirchhhain – das war eher zufällig ausgewählt, es gibt hier dutzende Orte mit schick hergemachten Fachwerkhäusern.

Kirchhhain

Am Sonntag gehts dann wieder zurück nach Hannover – bei bedecktem Himmel über teils bekannte Strecken durch Meßner – Solling – Vogler.

Landstraße

Insgesamt in schöner Wochenendausflug, den ich sicher nochmal wiederholen werde 🙂 .

Bleiben noch Karte und Statistik für die Tour:

Karte
Statistik

Mit der Tenere durch die Lüneburger Heide

Das Wetter ist weiterhin frühlingshaft – und auch wenn ich eigentlich was anderes zu tun hätte, so hat die Tenere doch aus den letzten Monaten ordentlich was nachzuholen. Und ich auch 🙂 .

Also gehts heute mal nach Norden. Und nun erinnere ich mich wieder, warum ich normalerweise eher in südliche Richtung fahre! Erstmal ganz durch Hannover durch, die Vahrenwalder Straße raus, durch Langengenhagen und bis Wedemark kommen jede Menge lange Ortsdurchfahrten. Da muß man erstmal durch. Dann gehts los mit  schmucken Heidedörfern im Aller-Leine Tal.

Heidedorf

Die Eingeborenen schauen interessiert – noch nie ’ne Tenere 700 gesehen, wa?

Was guckst Du?

Die Wege wertden schmaler…

Weg

…und plötzlich steht die Tenere neben einem Frühlingsboten!

Frühlingsbote

Wenn man genau hinsieht ist der gut besucht – die Kleinen pumpen fleißig Nektar ab!

gut besucht

In Schneverdingen am Markt gibts ein Eis (eigentlich hätte es eine hausgemachte Erbsensuppe aus dem Imbißwagen im Hintergrund sein sollen – aber die war aus und Pommes wollt ich nicht).

Eis

Wir hatten ja im Elm erst ein Großsteingrab – da kann ein Stop in Behringen bei der dortigen Hügelgräbergruppe nicht schaden:

Hügelgräbergruppe Behringen

Wie sie sehen, sieht man hier 27 Hügelgräber. Oder auch nicht – eigentlich sieht man die nur, wenn man ein detailliertes Gelände-Höhenprofil hat. Oder man schaut nach den eingeschlagenen Kanthölzern im Boden, die die Stellen markieren.

Zurück durch Celle bei beginnendem Feierabendverkehr. Nord ist halt doch nur die zweitbeste Richtung. Schade eigentlich. Aber Weserbergland und Harz sind auch nicht schlecht!

Bleiben noch Karte und Statistik für heute:

Karte
Statistik

In den Harz

Es ist eigentlich noch zu früh im Jahr – aber es sind fast sommerliche Temperaturen angesagt, da kann die Tenere doch schonmal in den Harz schauen. Also die Landstraßen unter die Räder genommen:

Landstraße

Und was fällt als erstes auf? Sieht schlimmer als in schwedischen Wäldern. Es gibt sehr viele neue und große Kahlschlagflächen und an allen Ecken und Enden sind Holztransporter unterwegs!

Kahlschlag

Das bin ich so aus Deutschland nicht gewohnt. Aber die Fichten stehen da falsch – und da rächt sich jetzt die Natur. Der Borkenkäfer killt die schneller als man schauen kann. Im Nationalpark bleiben die ganzen abgestorbenen Bäume stehen bis sie von selbst umfallen – außerhalb des Nationalparks versucht man zu retten, was noch zu retten ist.

Das gewohnte Bild, dass der Harz mit Nadelwald bedeckt ist wird in wenigen Jahren vollständig der Vergangenheit angehören. Dann folgt eine ‚kahle‘ Periode, bis man so in vielleicht 50 Jahren da wieder einen jungen Laubwald hat, wie er da eigentlich hingehört.

Aber zurück zu Thema: Obwohl im Harz noch Schnee liegt, waren die Straßen frei und trocken. Und wenig Verkehr war auch. Das ist der Vorteil wenn man an einem Werktag früh im Jahr fährt!

Schnee

Der Harz ist eigentlich ein bissl weit weg für eine entspannte Tagestour – da gibts halt weniger Pausen 🙂 .

Statistik
Karte

Richtung Osten: Durch den Elm

Heute geht es ostwärts: Durch den Elm – das ist ein kleines Mittelgebirgchen östlich von Braunschweig. Erstmal bei den alten Kollegen noch ein Ersatzteil abgeholt und dan soll es los gehen. Aber die Tenere will erstmal ein Eis.

Eis

Na gut – sind ja 18°C und es fühlt sich wie Sommer an!

Sann aber – über Landstraßen Richtung Elm:

Landstraße

Nicht lang und die Tenere biegt in die Feldmark ab:

Feldmark

Da darf sie nicht weiter, aber wenn ich schonmal da bin, kann ich ja mal schauen, ob das Großsteingrab bei …tataaa… Groß Steinum noch da ist:

Großsteingrab

Hatte ich jetzt auch nicht anhders erwartet – man hat es ja in den 50er Jahren vom Acker einige hundert Meter an den Waldrand versetzt. Da stört es nicht weiter beim Pflügen.

Man ist hier kulturbeflissen und installiert ein Werk zur Erinnerung an Christo: Verpackter Acker. Das wird bestimmt DIE Attraktion des Sommers!

Verpackter Acker

Weiter gehts zur Ruine Langeleben mitten im Elm. Vorbei an Behausungen der Eingeborenen…

Behausung

…ist man auch bald bei der Ruine:

Ruine

Es steht noch ein Mauerrest auf einer kleinen Insel, die von einem offenbar lünstlich ausgeschachteten Graben umgeben ist – der inzwischen aber teils trockengefallen ist. Da hat sich wer viel Arbeit gemacht – aber represäntativ war das wohl nie!

Aber es gibt auch hier erste Frühlingsboten:

Gänseblümchen?

Weiter gehts nach Königslutter – in die Altstadt…

Altstadt

…und zum Dom.

Dom

Heimwärts wieder über wenig befahrene und sanft geschwungene Landstraßen…

Landstraße

…ins Abendrot hinein:

Abendrot

Es ist spät geworden – da kann die Tenere mal zeigen, wie sie leuchten kann. Und wie ist’s? Wie von LED-Scheinwerfern zu erwarten eine sehr gute Ausleuchtung mit messerscharfem hell-dunkel Übergang. Mit Halogen-Licht wie bei der Sertao II gar nicht zu vergleichen.

War ein kulturlastiger Tag heute. Die Tenere stand da meist gelangweilt etwas abseits. Das ist sehr gut – man stelle sich nur vor, die würde z.B. in Frankreich an jeder alten Kirche anhalten wollen! Da würd‘ man ja gar nicht vorwärts kommen.

Bleiben noch Karte und Statistik für heute:

Karte
Statistik

Heute vor 2 Jahren…

…gab es hier den ersten Eintrag zu Corona. Ich hatte damals 2 verlorene Jahre vorausgesagt.

Und wie sieht es zwei Jahre später aus?

Mit den verlorenen Jahren war ich zu pessimistisch – die hatten zwar Einschränkungen und Unannehmlichkeiten, aber es gab auch Lichtblicke – für mich besonders die Tour nach Island. Die wurde so durch Corona erst ermöglicht. Dennoch – die nötigen Tests, komplexere Vorbereitung, Einschränkungen und elendige Maskentragerei (besonders wenn man ’ne Brille braucht) gehen aufs Gemüt. Und auch heute ist es z.B. noch unklar, ob die für nächsten Monat geplante (und inzwischen 2 Jahre verschobene) Tour nach Markko stattfinden kann – oder ob die Seegrenzen dort wegen Corona weiterhin geschlossen bleiben.

Mit den zwei Jahren war ich allerdings zu optimistisch. Gefühlt ist Corona zwar vorbei – wir haben ja jetzt den Ukraine-Krieg. Aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache:

Corona

Die Infektionszahlen gehen grade durch die Decke (die blaue Fläche in der oberen Grafik, Darstellung wieder geklaut bei D. Kriesel) und keinen interessierts. Ob es wirklich der richtige Moment ist, nahezu alle Maßnahmen abzuschaffen wenn täglich neue Rekordwerte erreicht werden kann man durchaus bezweifeln.

Andererseits: Jeder der wollte konnte sich inzwischen impfen lassen. Auch wenn die Impfung nicht so wirksam ist wie man sich das gewünscht hätte, so zeigt doch die im Vergleich zum Pandemiebeginn geringe Totenzahl eine überzeugende Wirksamkeit – wohl in Verbindung mit den in Richtung harmloser mutierten Viren.

Mal sehen wie es weiter geht. Ich gebe dazu jedenfalls keine Vorhersage mehr ab.

Bei dem aktuellen Vor-Frühling…

…hält es mich nicht drinnen. Heute (und die nächsten Tage) ist Sonne bei Temperaturen bis über 10°C angesagt (sobald der Nachtfrost  weggewärmt wurde).

Und es ist ein neues Motorrad da, daß ja die ganze Umgebung noch nicht kennt. Da kann ich guten Gewissens bewährte Strecken aus den letzten Jahren nochmal fahren 🙂 .

Also gehts heute ins Weserbergland. Erstmal an den namensgebenden Fluss.

Weser

Da ist ordentlich Wasser drin. Durch die Rühler Schweiz führt der Weg durch Wälder. Alles ist noch kahl…

Alles kahl

…aber die Tenere findet dann doch noch etwas frisches Grün:

frisches Grün

Einige Schneeglöckchen haben sich schon heraus getraut!

Schneeglöckchen

Der kahle Wald eignet sich nicht als Versteck.

Versteck?

Weiter gehts mit einer exklusiven Flußkreuzfahrt auf der Weser bei Polle…

Flußkreuzfahrt

…und dann die Serpentinen nach Ottenstein hoch und weiter hoch auf den Köterberg.

Köterberg

Für die junge Generation die die Welt nur vom Bildschirm kennt hat man dort aufgerüstet und einen Großbildschirm aufgestellt.

Großbildschirm

Man gut, daß ich noch selber sehen kann – so bin ich nicht auf die eine Aussicht festgelegt!

Bleiben noch Karte und Statistik für heute:

Karte
Statistik

Noch ist Marokko nicht verloren…

…auch wenn es weiterhin keine Informationen gibt, ob die Seegrenzen zum April wieder geöffnet werden. Die Vorbereitungen laufen jedenfalls weiter – und daher balanciert das kleine nervöse Motorrad zur Zeit auf einem Rad.

WR250R

Die Gabel ist ausgebaut und kommt die Woche weg um sie abzudichten. Die rechte Seite verliert nämlich etwas Öl.

Der kleine Fiat…

Doblo ist schon ’ne Weile krank und gesundet einfach nicht. Ich hatte schon vor einiger Zeit den Luftmassenmesser ausgetauscht in der Hoffnung, daß die Fehler

P010F Sensor incongruence Signal High
P0402 EGR Valve Excessive Flow – Signal High

sich damit beseitigen lassen. Das war nicht erfolgreich, daher habe ich heute das AGR Ventil und den Ladedrucksensor (zusammen für 60,58 EUR) ausgetauscht. Dafür erstmal wieder die Batterie samt Halter ausgebaut damit man überhaupt dran kommt und dann Teile der Ansaugbrücke abgeschraubt. Dann lassen sich das Abgasrückführungsventil und der Ladedrucksensor abschrauben, wenn man gelenkige Finger hat.

Platz gemacht

Erwartungsgemäß ist das alles ziemlich verkokt. Das AGR-Ventil…

AGR-Ventil

…und auch der Sensor kleben von öligen Rußrückständen.

Boost Pressure Sensor

Leider zeigte eine kurze Probefahrt, daß es das nicht war. Die Fehler treten nach kurzer Zeit wieder auf – und die Kiste ist sehr kraftlos.

Das habe ich zum Anlass genommen, mal während der Fahrt Werte aufzuzueichnen. Das hätte ich vielleicht schon eher machen sollen:

Boost Prressure

Hier sieht man in blau (obere Kurve) die Motordrehzahl. Darunter in grün den bei der Drehzahl gewünschten Ladedruck. Und darunter in rot den tatsächlichen Ladeddruck. Wie man leicht sieht, bleibt der deutlich hinter dem Sollwert zurück. Das war zu befürchten.
Das kann nun entweder noch eine Undichtigkeit in der Ansaugluftverrohrung einschließlich Ladeluftkühler sein – oder defekte oder klemmende Leitschaufeln im Turbolader. Mal sehen, wie ich da weiter mache…

Mit der Tenere nach Frankfurt

Die Woche ist wieder Arbeit in Frankfurt angesagt. Vor dem Winter ist das immer die Sertao II gefahren – dann über Winter der kleine Fiat.

Nun schaut das Wetter gut aus und die Tenere muss sich langsam mal an die Arbeit gewöhnen. Sonntag Mittag gehts los:

Sonntag Mittag

Start vor der Garage, mit allen neu angebauten Farkles und den chinesischen Satteltaschen. Ich hoffe, es bewährt sich alles.

Bei strahlendem Sonnenschein geht es über Bodenwerder…

Bodenwerder

…ins Weserbergland. An dieser Stelle stand die Sertao II auch schon öfters für den Blick übers Land.

Weserbergland

Weiter geht es heute auf kleinen Straßen bis hinter Kassel in den Knüllwald ins bewährte Hotel Sonneck für den Tagesausklang. Prost!

Prost!

Der Plan war, die angekündigte Regenfront zwischen 0500h und 0900h über mich hinweg ziehen zu lassen und dann weiter Richtung Frankfurt aufzubrechen. Leider hat sich die Regenfront verspätet – also muss ich die unterqueren.

Regen

Ich hatte eine schöne Strecke durch den Knüllwald und Vogelsberg raussuchen lassen – die wäre ohne  den Regen und teils dichten Nebel in den Hochlagen dann doch schöner gewesen. Aber es hilft ja nichts.

Bei Ankunft in Frankfurt hatte es sich dann ausgergnet und die Tenere wird sich die nächsten Tage die Räder auf dem Flughafengelände platt stehen…

steht

Aber irgendwas hat sie wohl mit der Sertao II gemein – kann sich ebenso mit einer Fahrt einsauen:

Dreckig

Das kommt halt von Regen zusammen mit Bauernglätte auf der Straße!

Währenddessen an anderer Stelle im Flughafen:

Streik

Wegen Streik sind zur Zeit alle Sicherheitskontrollen geschlossen. Sie können Ihren Flug nicht erreichen. Bitte wenden Sie sich an Ihre Fluggesellschaft…

Streik

Währenddessen im Hotel – die Engländer sind zum Frühstück…

Frühstück

Ich hab normalerweise ein anderes Hotel (Best Western Neu Isenburg) und ohne Frühstück gebucht – und ich weiß auch warum. Das hier (Steigenberger Airport Hotel) ist auf Dauer echt gesundheitsschädlich!

Die Tenere langweilt sich inzwischen und will sich das Luftbrückendenkmal ansehen. Gestern wars nebelig – da lohnt sich das nicht. Heute regnets – aber es hilft ja nichts.

Das Luftbrückendenkmal liegt eingeklemmt auf einem Stückchen Land zwischen Flughafen und Autobahn und ist nur schwer erreichbar. Aber vom Flughafengelände kommt man durch Tor 1 auf die Ellis Road – und dann ist’s immer geradeaus.  Da stehen halt zwei veralgte Rosinenbomber…

Rosinenbomber

…in einem kleinen Park, der bei Sonnenschein sicher ganz schön ist – wenn man Autobahn und Flughafen ausblenden kann.

Normal arbeite ich ja lange – aber am Freitag ging es schneller als gedacht. Irgendwie wollten am letzten Tag nach 8 Wochen Arbeitseinsatz auch alle zeitig nach Hause. Ich hatte sowas schon vermutet – da der offizielle  Einsatzplan aber bis Freitag 2200h geht, habe ich das Hotel bis Samstag gebucht. Das gibt mir heute die Gelegenheit, mal das Wellnessprogramm im 9. OG ausgiebig zu nutzen.

Von da oben gibts gute Aussicht auf Frankfurt, den Flughafen und die ankommenden Flugzeuge – und in der Fassade des Nachbargebäudes spiegelt sich das Abendrot.

Abendrot

Endlich ist es soweit: Arbeit ist vorbei und am Samstag Morgen scheint die Sonne!

Sonne

Genau richtig, um mich über Landstraßen wieder der Heimat zu nähern. Die Wälder sind noch kahl…

Wälder

…und nur 10°C Lufttemperatur sind auf Dauer doch frisch – insbesondere wenne s mal längere Schattenpassagen gibt – oder dunkle Wolken, die glücklicherweise nur wenige Tropfen abgesondert haben.

Wolken

Bleiben noch Karte und Statistik:

Karte
Statistik

Zubehörhölle: Heizgriffe

Kein Motorrad ist komplett ohne einige Farkles. Das gilt natürlich auch für die Tenere. Es ist an der Zeit, die hier in loser Folge vorzustellen.

Heute sind die Heizgriffe dran. Denn kein Motorrad ist vollständig ohne beheizbare Griffe 🙂 .

Heizgriffe gibt es für ca. 200 EUR direkt von Yamaha. Das ist erstens teuer und es gibt häufiger Kritik an geringer Griffigkeit, geringer Heizleistung und Kondenswasser in der Steuerelektronik. Momentan hat Yamaha die augenscheinlich auch nicht mehr für die Tenere 700 im Angebot – sondern nur noch ein Adapterkabel für ca. 15,00 EUR. Aber um die Elektrik hatte ich mich ja schon letzte Woche gekümmert.

Ich habe mir also vom netten Chinesen von nebenan für 17,48 EUR ein Paar kommen lassen:

Heizgriffe

Man muß da aber genau hinschauen – die chinesischen Händler wissen offenbar oft selbst nicht was sie verkaufen. Schnell erhält man Heizgriffe für ATV/Quad (wie die auf dem Foto oben), auch wenn sie für Motorräder angepriesen werden.

Der Unterschied liegt im rechten Griff: ATV/Quad haben Daumengas, der Innendurchmesser des rechten Griffes muß also – wie auch der des linken Griffes – 22mm betragen. Motorräder haben allerdings Dehgas – es muß Platz für die Drehhülse sein. Der rechte Griff muß also entweder einen größeren Innendurchmesser haben oder eine integrierte Drehhülse.

Ich habe dann schlußendlich welche mit integrierter Dehhülse bekommen. Die paßt auch auf den ersten Blick – die vorhanene Drehhülse läßt sich leicht abbauen und die beiden Gas-Bowdenzüge passen in die Aufnahme der Dehhülse vom Heizgriff. Nur nachdem alles wieder angebaut ist, hat das Gas sehr großen Leerweg. Stell sich raus, daß der Durchmesser des Wickelkörpers bei den Heizgriffen kleiner ist als beim Original. Das hätte ich vermutlich drosselklappenseitig einstellen können – hätte damit aber die Übersetzung des Gasgriffs geändert – und zwar stark in Richtung Langhub-Gasgriff. Das schien mir keine gute Idee.

Also das beheizte Griffgummi von der Drehhülse runtergefummelt ohne die Heizdrähte zu beschädigen (dazu sind ein langer dünner Schraubendreher und reichlich Bremsenreiniger hilfreich) und dann das ganze wider auf die Original-Drehhülse aufgeklebt. Montiert siehts so aus:

Heizgriffe

Nicht schlecht – zumindest solange man nicht das Lenkerendgewicht montiert. Dann stellt sich nämlich raus: Der Heizgriff ist 20mm zu kurz!  Er hat das weltweit übliche Maß von 120mm – die Tenere würde aber 140mm benötigen.

Heizgriffe

Stellt sich raus: Es gibt gar keine Heizgriffe in 140mm. Auch bei Yamaha nicht. Stattdessen legen die 20mm Distanzstücke bei, wie man es auf diesem Bild sehen kann.

Die gibts als Teile Nr  YME-F296E-00-00 für gut 10,00 EUR im Yamaha Ersatzteillager – die werd ich dann wohl noch besorgen. Aber eine besonders schöne Lösung ist das nicht – besonders wenn man 200 EUR dafür ausgegeben hat und vielleicht der Grund, warum Yamaha momentan keine Heizgriffe für die Tenere 700 anbietet.

Insgesamt war die Montage der Heizgriffe ziemlich frickelig und keineswegs trivial. Da sollte man nur ran, wenn man  einige Erfahrung hat.

Auf Grund der Längenpropblematik der Griffe wäre die einzig optisch unauffällige Lösung die Verwendung von Heizpatronen wie ich sie mal beim kleinen nervösen Motorrad verbaut hatte. Die reagieren aber deutlich träger als beheizte Griffgummis – und die Montage war noch deutlich schwieriger.