‚Strandspiele‘ auf Rømø – Dänemark

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Vier Tage Kurzurlaub über Himmelfahrt 2012 auf der dänischen Insel Rømø – einerseits als Probe für zukünftige längere Touren – welche Strecke läßt sich angenehm an einem Tag schaffen – als auch als Test für die Ausrüstung und den Fahrer. Ziel ist der dortige, riesige befahrbare Strand der mir als Übungsgelände gut geeignet erscheint.
Strandspiele auf Romo
Ausgestattet mit den Stahlkoffern – enthalten die ‚Küche‘, Verpflegung und Ersatzteile – sowie 40 Liter Gepäckrolle mit allem anderen. Obendrauf noch das Zelt geschnallt und los geht’s.
Strandspiele auf Romo
Über kleine Nebenstraßen von Hannover aus erstmal zur Elbfähre Wischhafen – Glückstadt.
Strandspiele auf Romo
Von oben gab es ergiebige Schauer und nur strichweise mal etwas Sonne – das war schonmal ein erster Test für das Material:
-Die Regenkombi ist zu 99% dicht.
-Die Stiefel sind dicht.
-Die Ortlieb Gepäckrolle ist (erwartungsgemäß) dicht.
-Der Helm ist dicht.
-Die Handschuhe sind nicht dicht – mit eingeschalteter Griffheizung aber kein Problem.

Weiter dann bis nach Flensburg, wo ich mir bei Alex und Paul eine Übernachtung geschnorrt hatte. Abends den besten Italiener am Ort überfallen – so fand der Abend einen sehr schönen Ausklang.

Nach ausgiebigem Frühstück die letzten Kilometer bis nach Romo und erstmal das Camp aufgeschlagen – und auch die Sonne läßt sich blicken:
Strandspiele auf Romo
Ein unkomplizierter Campingplatz mit Campingwiese – und nicht nur abgeteilten Wohnwagen-Standplätzen. Die Wiese war überwiegend von den auf Romo gut vertretenen Kite-Surfern bevölkert.
Küche
Strandspiele auf Romo
und Frühstückstisch:
Strandspiele auf Romo
Nun aber los – ans eigenliche Ziel: Die Strandzufahrt bei Lakolk:
Strandspiele auf Romo
Größer und weniger bevölkert ist der weiter südlich liegende Sønderstrand
Strandspiele auf Romo
Strand soweit das Auge reicht:
Strandspiele auf Romo
Wo geht’s eigentlich zum Wasser?
Strandspiele auf Romo
Überwiegend festgefahrener, ebener und angenehm zu fahrender feuchter Sand:
Strandspiele auf Romo
Näher zur Wasserlinie wird der Sand tiefer:
Strandspiele auf Romo
Aber es ist kein Problem ganz bis ans Wasser zu fahren:
Strandspiele auf Romo
Strandspiele auf Romo
Ein Seezeichen ganz an der Südspitze – man fährt hier bei Ebbe direkt auf dem Grund der Nordsee.
Strandspiele auf Romo
So unterschiedlich kann man den Nationalparkgedanken interpretieren – das ganze Gebiet ist ‚Nationalpark Wattenmeer – wie auch um die direkt benachbarte Insel Slyt. Dort würde man für das, was auf Romo tagtäglich tausendfach passiert sofort erschossen werden!

Aber es gibt auch tiefen losen Sand – dessen Lage und Menge sich je nach Wind und Wetter ändert. Der greift dann gerne mal ins Vorderrad:
Strandspiele auf Romo
Oder schluckt das Hinterrad:
Strandspiele auf Romo
Spuren im Sand vom Trainungsparkours
Strandspiele auf Romo
Strandspiele auf Romo
bei angenehmen, zeitweise richtig sonnigem Wetter:
Strandspiele auf Romo
Der Sand nagt fleißig an Kette und Kettenrad – da ist nach Rückkehr ein neues fällig:
Strandspiele auf Romo
Hier war der Sand war nur scheinbar fest:
Strandspiele auf Romo
Strandspiele auf Romo
Stille Wasser sind hier (nicht immer) tief
Strandspiele auf Romo
Ein Ausflug in den Norden – direkt hinter Oksby-Blavand beginnt der Kallesmaerskvej – eine ca. 6 km lange, schnelle Schotterstrecke mitten durch ein militärisches Übungsgelände:
Strandspiele auf Romo
Außerhalb der Übungszeiten ist der Weg für den öffentlichen Verkehr geöffnet – die Schranke ist offen, die rote Lampe aus
Strandspiele auf Romo
und die rote Kugel unten – keine Gefahr!
Strandspiele auf Romo
Verbleibende Pfützen in den (wenigen) Schlaglöchern führen zu eindeutigen Spuren an Mensch
Strandspiele auf Romo
und Material
Strandspiele auf Romo
Auf dem Rückweg noch ein öffentliches Designerklo bewundert
Strandspiele auf Romo
und den letzten Abend im Sonnenuntergang am Strand ausklingen lassen:
Strandspiele auf Romo
Auf dem Rückweg noch ein sonniges Frühstück in Flensburg mit Alex und Paul eingelegt
Strandspiele auf Romo
und über sonnige Schleswig-Holsteinische Nebenstraßen
Strandspiele auf Romo
nach Glückstadt zur Elbfähre:
Strandspiele auf Romo
Merke: Egal wie viele Kilometer lang sich die Dosen vor dem Anleger stauen – immer dran vorbei. Für Motorräder findet sich dort immer noch ein Plätzchen (oder auch eine ganze Spur).
Aufsitzen zum Anlanden in Wischhafen:
Strandspiele auf Romo
Die Ausbeute von 350km Rückfahrt bei angenehm warmen, sonnigen Wetter:
Strandspiele auf Romo
Etwas Statistik:
Gesamtstrecke 1600 km in 5 Tagen – deutlich mehr als erwartet – aber man kann am Strand doch erstaunlich viele Kilometer verfahren! Die Tagesetappen von bis zu gut 400 km sind -auch über kleine Nebenstraßen mit vielen Ortsdurchfahrten – problemlos zu schaffen. 100 bis 150 km mehr wären wohl für eine solche Tagesetappe noch drin.
Die Strecke im Überblick
Strandspiele auf Romo
und Fahrtaufzeichnungen am Strand
Strandspiele auf Romo
Fazit:
Fünf schöne Tage, nach nassem Anfang zunehmend angenehmer werdend. Die Ausrüstung hat sich überwiegend bewährt – nur die Spanngurte für die Befestigung der Gepäckrolle taugen nichts und müssen zum nächstenmal durch was besseres ersetzt werden.
Es gab einen Haufen Fahrpraxis auf losem Untergrund, wo ich mich jetzt schonmal viel sicherer fühle. Mit Tiefsand werde ich aber wohl so bald keine Freundschaft schließen – zumindest nicht mit den dafür nicht gerade besonders geeigneten und diesesmal schon ziemlich abgefahrenen Heidenau K60 Scout Reifen (mit denen ich sonst sehr zufrieden bin).

Kofferraum

Irgendwie bekommt man auf dem Motorrad ja gar nichts mit – das serienmäßige ‚Handschufach‘ ist eher ein Witz – ist mit etwas erste Hilfe Material schon voll und außerdem läuft bei Regen das Wasser durch. Und immer einen Tankrucksack draufschnallen ist auch lästig. Also müssen Koffer her.
Einen gebrauchten Kofferträger von Touratech konnte ich bei Ebay günstig schießen – aber welche Koffer nehmen? Die handelsüblichen Alukoffer haben zwei Nachteile:
Sie sind teuer – und sie sind breit.
Das mag auf einer langen Reise aktzeptabel sein, ist aber nichts für den täglichen Gebrauch. Damit die Koffer nicht breiter bauen als der Lenker dürfen die je nur ca. 15 cm breit sein.
Die Lösung sind zwei Munitionskisten der US-Army:
Ausgangszustand
Die sind gebraucht billig erhältlich, stabil und garantiert wasserdicht – benötigen aber etwas Überarbeitung…
Dazu noch ein Anbausatz von G+G – das ist dann schon das teuerste am der ganzen Sache.
Gebohrt und Probemontiert:
Kiste mit Halterung
Dann noch lackiert
Munitionskiste lackiert
So sieht dann das Ergebnis aus:
Mit Koffern...

Mal sehen, wie sich das bewährt……nervig könnten auf Dauer die Vorhängeschlösser werden. Ich hoffe, daß die Lackierung vor Rost schützt und so schnell keine Nacharbeit nötig ist.
Nachteilig ist jedenfalls das hohe Gewicht: Ca. 6,5 kg leer.