USA Süd-West, Tag 18: Blythe – Yuma

Auch in USA muss man – wie in Africa – lernen über manche Sachen hinweg zu sehen.

Insgesamt liegt weniger Müll rum – aber ich glaube das liegt nicht daran dass hier bessere Menschn wohnen – sondern dass es einfach viel weniger pro Fläche sind.
Es geht heute auf das letzte Stück des S-Cal BDR. Meinste dass wir das als ‘One Wheel Drive’ auch schaffen?

Sieht ja erstmal noch sehr einfach aus 🙂 –
Und es ist anfangs eine gut gegradete Schotterpiste.

Geht dann in kleinere Berge…

…und wird grob-Schottriger.

In der Picacho State Recreation Area gibts einen guten Blick auf den Colorado River….

…und es geht lange Meter durch ein trockenes Flusstal. Tiefer, aber gut fetsgefahrener Schotter.

Im BDR hätte es für die zweite Hälfte eine Umfahrung zur Sandvermeidung gegeben. Die ist aber nicht nötig gewesen – so sandig wars nun nicht 🙂 .
Das war heute eine sehr schöne Abschlussstrecke für den BDR!

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USA Süd-West, Tag 17: Needles – Blythe

Nachtrag von gestern Abend: Glück gehabt – in Needles gibt es in der Nähe vom Hotel tatsächlich ein Restarant unter lokaler Leitung:

Sowas ist gar nicht so einfach zu finden, da in USA alles mit Ketten / Franchise Restaurants durchsetzt ist. Und die hatten tatsächlich schmackhaftes amerikanisches Essen: Pulled Pork auf einem Bett von Smashed Potatoes (Kartoffelbrei 🙂 ) mit sautierten Pilzen und Bratensauce.

OK – in Europa hätte man statt zwei halben Scheiben Toastbrot Pizzabrot dazu gereicht – aber wenn man nur Toastbrot hat, muss man halt das nehmen.
Es war dann nach dem Essen ein schönes laues Lüftchen draussen. Wenn es doch nur sowas wie einen Ortskern geben würde – vielleicht mit einem Marktplatz mit einigen Restaurants und Bars mit Aussenbewirtschaftung wo man den Tag ausklingen lassen könnte…
Aber wir sind in USA – da gibts sowas nicht, nur breite Straßen und alles findet drinnen in klimatisierten Räumen statt. Den Abend hätte ich dann doch lieber einen Campingplatz als ein Hotelzimmer gehabt.

Am nächsten Morgen beim Frühstück: Die beiden…

…sind Brasilianer und mit der dicken GS ganz durch Süd- und Mittelamerika gefahren. Das Darien Gap haben’se per Luftfracht überbrückt. Sie sind auf dem weg nach Alaska, haben also noch was vor.

Für mich gehts heute weiter durch die Wüste auf der Southern California Backcountra Discovery Route. Den Einstieg zu erreichen war gar nicht so leicht. Erster Versuch:

Zweiter Versuch:

Dritter Versuch:

Da habe ichs dann einfach ignoriert und die afrikanische Methode angewendet. Hätte ich schon bei der ersten gesperrten Straße machen sollen, hätte sicher auch geklappt.
Es geht heute ganz überwiegend auf Sandpisten durch die Wüste. Aber Sand können wir ja.

Die unendliche Weite ist einfach unbeschreiblich. Auf 100km kein Ort, kein Fahrzeug, kein nichts.

In Rice komme ich zufällig am Shoe Tree vorbei.

Der Baum hats nicht überlebt, jetzt wird die ehemalige Tankstelle (‘eh das einzige, was Rice mal war – eine Tankstelle mitten in der Wüste an der einzigen asphatierten Straße weit und breit) mit Schuhen dekoriert.

Der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht – aber auch egal, ist jedenfalls einen Stop wert.
Für den Endspurt geht es noch die Blythe Vidal Road durch die Wüste. Die beginnt auch ordentlich sandig…

…wird dann aber zunehmend steiniger.

Kurz vor dem Ziel erreichen wir dann das Ufer des Colorado River,

den haben wir letztes Jahr schon im Canyonlands Nationalpark und vom White Rim Trail aus gesehen.
Vorsicht wo man Ferienunterkünfte mietet! Hört sich ‘Aha Quin Resort’ am Ufer des Colorado River nicht vielversprechend an?

Was man dann sieht, erinnert mehr an eine militärische Barackensiedlung als an ein Feriengebiet.

Wie kommt man auf die Idere, die Landschaft dicht an dicht mit amerikanischen Papphäusern zuzustellen und das dann ‘Resort’ zu nennen? Ach, ich weiss: Mehr Profit. Das ist was was mir in USA immer wieder mal auffällt: Run to the bottom. Egal was – es gibt immer jemanden, der es noch etwas billiger und schlechter machen kann.

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USA Süd-West, Tag 16: Primm – Needles

Über Nacht hat meine kleine Africa Single Besuch bekommen.

Davon war sie so verwirrt, dass sie erstmal in die falsche Richtung auf die Autobahn gefahren ist. Primm ist schließlich eine größere Autobahnraststätte – und am besten darüber zu verlassen.

Nee – eigentlicher Grund ist, dass wir den Track rückwärts (von Nord nach Süd statt andersrum) fahren – und da muss man natürlich die andere Seite der Autobahn nehmen.
Aber nachdem dass erledigt ist gehts wieder in die Mojave-Wüste.

Es ist morgens noch angenehm kühl und die Strecke von vielen großen Josuha Trees gesäumt. Da wird selbst der Jusah Tree Nationalpark vor Neid blass.

Immer mal wieder alte Minen am Wegesrand.

Wer weiss, wie tief es da runter geht?

Nein – Du bist nicht langsam wie eine Schildkröte! Darfste dann überhaupt hier lang?

Durch Städte oder auch nur Dörfer geht es heute den ganzen Tag nicht – nur ab und zu finden sich Zeugen menschlicher Tätigkeit.

Und sei es nur ein Andenken an die Nevada Southern Railway von 1893.

Insgesamt heute eine sehr schön fahrbare Strecke, fast ausschließlich auf Schotter, teils sandig. Aber Sand können wir 🙂 .
In Goffs – einer Eisenbahnstation – gibt es ein Museum in dem allerhand Mienengerät ausgestellt und funktionsfähig erhalten wird.


Das ist durchaus einen Stopp wert!
Fünf Lokomotiven vor einem endlos langem Zug. Goffs ist immernoch eine Eisenbahnstation.

Ich wusste, das hier irgendwo die historische Route 66 verläuft…

…aber ich hätte es auch ohne den Hinweis an dem gehäuften Auftreten großvolumiger und lauter Motorräder gemerkt.

Zum Schluss noch 40 Meilen über den Highway zur nächsten Stadt – denn inzwischen sind es wieder über 30°C und außer einer Tankstelle gibt es hier draussen nichts.
Schluss ist in einem typisch amerikanischen Motel, diesesmal der Red Roof Kette. Und Booking.com war der Meinung, mir davon fast die Hälfte bezahlen zu wollen, da mein ‘Wallet’ Guthaben aufweisen würde. Bitte, gern. Waren dadurch nur 35 USD.

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USA Süd-West, Tag 15: Tecopa Hot Springs – Primm

Schatten in der Nacht – der Vollmond kommt grad über den Berg gekrochen!

Und so siehts aus, wenn die Sonne grad übern Berg kommt!

Heute geht es erstmal auf einen Abstecher…

…auf die China-Ranch Dattelfarm.

Sieht aus wie ‘ne Dattelplantage in Nordafrika. Und die heist so…

…weil sie 1890 von Ah Foo aus China gegründet wurde. Heute verarbeiten sie die Datteln zu Dattel-Shakes und verkaufen den an Touristen 🙂 .

Ab heute geht es wieder vorwiegend auf Schotter lang.

Denn für die nächsten Tage steht die Backcountry Discovery Route Southern California auf dem Programm, die mich bis an die Grenze zu Mexico bringen wird.
Die gilt als eine der schwierigeren der BDRs. Das kann ich so bestätigen. Aber nichts, was meiner kleinen Africa Single ernsthaft Schwierigkeiten bereiten würde. Auch wenns tief sandig, schottrig oder steinig wird.

Es geht den Mesquite Valley Trail lang – weit und beit nichts als Wüste.

Schau – mein kleiner Kaktus blüht!

Und große Josuha Trees haben ‘se hier auch wieder.

Es geht weiter of grobem Schotter durch die Mojave National Preserve…

…und unten im Tal fährt man auf ein riesiges Solarkraftwerk zu.

Mit insgesamt drei Heliostat-Türmen…

…und im Hintergrund nahezu unendlichen Solarpanel-Feldern.

Eigentlich könnte die heutige Etappe gerne etwas länger sein – aber wir sind hier mitten in der Wüste und es gibt nur sehr wenig Versorgungsmöglichkeiten. Und Camping in der Wüste ist ohne Schatten und insbesondere mit dem begrenzten Wasservorrat den ich mitführen kann keine gute Alternative – auch wenn das hier alles public Land ist und man praktisch überall campen dürfte. Schluss ist daher heute schon in Primm. Große Schilder können sie.

Eine Casinostadt direkt hinter der Grenze in Nevada an der Autobahn. Oder doch eine Geisterstadt? Von den drei Casinos scheint nur noch eines geöffnet zu haben – nicht dieses:

Parkplätze alle leer…

…und auch das Einkaufszentrum geschlossen.

Bleibt das Buffalo Bills – ein riesiges Casino-Hotel im Western-Style mit tausenden von Zimmern.

Die Zimmer sind wohl – zumindest teilweise – renoviert und OK. Ansonsten hat das Gebäude schon bessere Zeiten gesehen.

Es gibt in dem Casino auch eine große Arena – warum auch immer die taghell beleuchtet ist.

Das Casino ist nur wenig besucht – ganz im Gegensatz zu den Casinos in Las Vegas. Und von den zahlreiche Restaurants im Casino hat nur ein Dennys geöffnet – der immerhin ein ganz ordentliches Steak zu akzeptablem Preis serviert.
Aber insgesamt scheint mir das nur eine Frage der Zeit bis Primm ganz zu einer Geisterstadt wird.

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USA Süd-West, Tag 14: Ridgecrest – Tepoca Hot Springs

Nachtrag von gestern Abend: Meine kleine Africa Single war noch beim Notar, damit sie nach Mexico darf.

Denn in der Zulassung steht ja meine Firma in Montana als Fahrzeughalter – und es ist nicht ganz einfach raus zu kriegen, dass ich der Firmeninhaber bin. Deshalb lautet der Rat, dass man ein notariell bestätigtes Schreiben dabei hat, dass den Grenzübertritt erlaubt. Der Notar prüft das zwar nicht, sondern bestätigt nur, dass ich den Brief unterschrieben habe. Aber es gibt einen wichtig aussehenden Zettel mit Stempel. Mal sehen, obs jemanden interessiert…
Ansonsten geht es heute nochmal durch Death Valley. Auf der Anfahrt gibts nix:

Hier gehts runter ins Death Valley.

Auf der Passhöhe ist es angenehm kühl mit 24°C, aber mit jeder Meile nimmt die Temperatur zu. Unten im Tal werden dann 38°C erreicht. Nur nicht anhalten!
Es sollte eigentlich die West Side Road auf Schotter lang gehen. Leider noch von den starken Regenfällen im Winter geschlossen.

Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch ist in Badwater in der Ferne tatsächlich Wasser vorhanden.

Das ist eine konzentrierte Salzlösung.
Immerhin findet meine kleine Africa Single kurz vor Schluss doch noch etwas Schotter.

Eigentlich hätte es zum Nachmittag einen Snack im Kit Fox Cafe in Tepoca geben sollen – aber Montag und Dienstag Ruhetag!

Alos bleibts bei einem Avocado aus meinem Vorrat. Die sind hier übrigens heimisch und kommen nicht wie bei uns steinhart in die Läden sondern so dass man sie auch essen kann.

Letzte Tat des Tages: Tank voll machen in Shoshone. Der Tankstellenshop erinnert mich irgendwie an die DDR.

Schluss ist wieder auf dem Campingplatz in Tecopa Hot Springs.

Die Quellen haben schönes, etwas alkalisches und heisses Thermalwasser. Die Gebäude erinnern aber  mehr an DDR oder Afrika. Umkleide:

Und das Wasser in einem blau angepinselten Betonbecken mit ausgebesserten Rissen im Boden.

Und damit es nicht nur Frühstücksfotos gibt: Da des Kit Fox Cafe geschlossen hat wird selbst gekocht: Spaghetti mit vegetarischem Chilli aus der Dose.

Guten Appetit.

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USA Süd-West, Tag 13: Visalia – Ridgecrest

Es geht heute weiter nach Süden. sagte ich schon, dass hier alles größer ist? Die Felder reichen bis zum Horizont…

…und die Züge haben drei Lokomotiven.

Die landwirtschaftlich genutzte Ebene ist nun nicht besonders interessant, aber dieses Schild macht Hoffnung:

Es geht wieder in die Ausläufer der Sierra Nevada hinein. Die hohen Pässe der Sierra Nevada sind noch eingeschneit – daher muss ich mich mit den Randbereichen begnügen.

Da wartet der Sequoia National Forrest auf mich…

…mit diversen Baumgerippen (wohl vom letzten Jahr – brennt halt oft hier).

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USA Süd-West, Tag 12: Mariposa – Visalia

Es geht heute die erste Etappe zurück Richtung Süden. Über lieblich hügelige Landschaft…

…und durch landwirtschaftliche Nutzflächen.

Am Straßenrand brennt es immer mal – das ist kein Waldbrand, sondern von der Feuerwehr absichtlich angezündet um weniger Totholz im Wald zu haben damit es im Sommer wehniger Nahrung für den richtigen Waldbrand gibt.

Ist dadurch streckenweise ganz schön nebelig…

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USA Süd-West, Tag 09-11: Mariposa, Horizos Unlimited Travellers Meeting

Kurz nach Ankunft steht das Zelt auch schon – noch einen Schattenplatz ergattert 🙂 .

Das Messegelände Mariposa ist offenbar ein ländliches Mehrzweckgelände. Es gibt mehrere Vieh-Auktionshallen…

…aber auch einen Football? Rodeo? Was weiss den  ich – Stadion, Mehrzweckflächen, Campmöglichkeiten sowie zwei Veranstaltungshallen. Die wurden für die drei Tage parallel für Vorträge und Workshops genutzt.
Von mir gab es vier Vorträge:

Das hat gut geklappt und die wurden sehr positiv aufgenommen 🙂 .

Ich hatte dazwischen noch genug Zeit, mir andere Vorträge anzuhören und für viele interessante Gespräche mit anderen Reisenden, die schon in den entlegensten Winkeln der Welt unterwegs waren. Ein Schwerpunkt war natürlich Nord, Mittel und Südamerika und die Überquerung des Darien Gap.
Zwischendurch gab es die Mägölichkeit fürs Motorrad auf einem Geschicklichkeitsparcours zu spielen. War aber nicht schweg – wegen der ‘liability‘.

Insgesamt eine sehr interessante Veranstaltung in entspannter Athmosphäre an einem verlängerten sommerlichen Wochenende.

USA Süd-West, Tag 09: Monterey – Mariposa

First Things first: Ohne Frühstpck gehts nicht. Es gibt traditionelles amerikanischen Gesundheitsfrühstück im Denny’s.

Aber sehr schön: Es gibt echtes Porzellangeschirr und Besteck aus Metall. Das liegt aber vermutlich einfach daran, dass die Denny’s Diner Kette so alt ist, dass es zur Gründung noch kein Einweggeschirr gab und sie seitdem nichts geändert haben ;-).

Macht aber nicht, never change a working system.
Es geht heute wieder ind Landesinnerre – verbei an riesigen Obstfarmen – das hier sind offenbar Erdbeeren.

Aber es gibt ach immer mal wieder eine kleine Bergkette auf schön geschwungenen Straßen zu überqueren.

Vorbei am San Luis Dam, der die Wasserversorgung für den amerikanischen Obstkorb unterstützt.

Bald sind die Ausläufer der Sierra Nevada erreicht…

…und damit das Ziel für dieses Wochenende:

Dazu gibts hier dann in einigen Tagenr mehr.

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USA Süd-West, Tag 08: Cambria – Monterey

Frühstück nach einer doch noch frischen Nacht – aber wie von Südkalifornien erwartet im Sonnenschein!

Es geht heute bis ganz an den Parcific ran…

…und dann die ‘California One’, die Küstenstraße nordwärts. Vorbei an Robbenkolonien,

zum Glück viel kleiner als die in Hentjes Bay, Namibia. Und daher nicht so geruchsintensiv.
Es gibt immer wieder schöne Ausblicke auf die Küste mitsamt der Küstenstraße.

Leider ist die Straße ungefähr in der Mitte wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Eine Umleitung gibt es nicht, weil es keine Straße gibt die das Küstengebirge überquert – also zurück!

Fairerweise muss man sagen, dass die das schon am Anfang der Straße angekündigt hatten – ich bin trotzdem reingefahren.
Und in der anderen Richtung gibts nochmal bessere Ausblicke!


Wieder zurück in Cambria hilfts nun nichts – es geht dann halt die Highway 101 hinter den Bergen hoch. Das ist nicht die bevorzugte Art von Straße von mir und meiner kleinen Africa Single – aber hlft ja nichts, wir haben morgen einen Termin in Mariposa und wollen da pünktlich ankommen. Auf dem Highway mit fast immer Vollgas fängt meine kleine übrigens ganz schön an zu saufen. Da ist der Tank nach 100 Meilen schon fast leer.
Aber immerhin – am Späten Nachmitag ist das Ziel erreicht und es ist noch etwas Zeit um die Vorträge für das kommende Wochenende zu üben.

Wie immer noch Karte, Statistik (in Meilen) und Höhenprofil