Heute geht es zurück nach Taghit. Die Nacht war kalt, und auch heute zum Start ist es bedeckt und zugig. Besser die Jacke anziehen.
Heute liegt abwechslungsreiche Landschaft vor uns
und das kleine nervöse Motorrad will davon was sehen und fährt statt die offizielle Strecke rechts durch die Dünen im Fluß entlang. Es ist damit nicht allein, wie man an den Spuren sieht…
Durch die Geisterstadt geht es wieder aufs Festland und zum ersten Kontrollpunkt (CP).
Auf halber Strecke liegt wieder die Tankstelle von Igli. Nur heute ohne Sprit. Die Orga steht da und gibt jedem Motorrad das es braucht max. 3 Liter Benzin – mein kleines Motorrad braucht nix, denn es lebt ja genügsam.
Das orange Auto kriegt nix. Denn für Autos ist im Reglement eine höhere Reichweite als für Motorräder vorgeschrieben, so daß die die Etappe auch ohne Tankstopp schaffen müssen – wenn sie denn in Beni Abbes noch getankt hätten. Merke: In Afrika immer an jeder Möglichkeit tanken – man weiß nie ob die nächste Tanke auch Sprit hat.
Am CP2 schaut mein kleines nervöses Motorrad so auffällig zur Straße auf der anderen Seite rüber
und da auch ich heute das rechte Bein fast nicht über den Sattel kriege einigen wir uns heute unsportlich abzukürzen und den Abschnitt bis CP3 auf der Straße zu fahren.
Da gehts dann wieder in den Sand – der CP3 ist in einer ausgesucht schönen Landschaft plaziert: Palmen…
…und Grünzeuchs…
…und Bühzeuchs
Die Straßenreinigung ist hier im ständigen Kampf mit dem Sand – da nutzt keine Kehrmaschine, da nimmt man lieber einen Bagger 🙂 .
Es ist dann noch ein wenig Zeit für Sightseeing in Taghit
und auch den Rallye-Käfer sehe ich wieder. Ist aber wohl ein Rover-Fahrgestell, auf dem ein Käfer Lookalike befestigt ist.
Der mußte in Taghit bleiben, da er gleich im Prolog mit Motorschaden ausgefallen ist.
Das kleine nervöse Motorrad erreicht heute Platz 24 von 33 mit einer Wertungszeit von 6:40:21. Das heist, es hat Glück gehabt daß in dem auf Straße gefahrenen Streckenabschnitt keine geheime Durchfahrtskontrolle war. Das hätte sonst mit 4h zusätzlich zu Buche geschlagen. Wäre mir aber auch egal gewesen…schließlich bin ich zum Spaß hier!
Bleiben noch Karte und Statistik für heute:
Und natürlich nicht zu vergessen das offizielle Tagesvideo für die Fans der bewegten Bilder!
…noch auf dem Weg von Algerien zurück ist fühlt sich die Sertao II vernachlässigt. Das läßt sich ändern – denn obwohl noch alles kahl ist sind es heute 20°C bei eitel Sonnenschein!
Ausnahmsweise gehts mal nach Norden – zum Fürstendenmal bei Buchholz in der Nordheide:
Der Vollständigkeit halber noch Karte und Statistik:
Die Nacht war windig. Und der Sand ist so fein, daß er durch die mit Fliegennetz abgedeckten Lüftungsöffnungen des Zelts kommt. Morgens ist jedenfalls alles mit einer Sandschicht bedeckt.
Der heutige Tag ist wegen des gestrigen Unfalls ohne Wertung – ich will mir die Berge bei Zerhamra aber dennoch ansehen. Der Start ist daher ganz entspannt – Zeitkarte abholen (dadurch weiß die Orga daß ich unterwegs bin und kann mich suchen, falls die Zeitkarte nicht abends im Ziel wieder abgegeben ist) und losfahren.
So steht das kleine nervöse Motorrad schon bald ganz allein auf einer schier endlosen Ebene
Kurz darauf wird die Lenkung schwammig – und bei einer Mobilfunkstation gibt sich die Chance da mal nachzusehen. Der Vorderreifen ist platt, also raus damit.
Zum Glück gibts da eine betonierte Fläche und es liegt genug Müll rum um das Motorrad aufzubocken.
Das Loch ist schnell gefunden und geflickt
und das Rad wieder eingebaut. Leider war ich da etwas oberflächlich, denn als ich alles wieder aufgerödelt hatte war der Reifen wieder platt.
Da ich keine Lust hatte da vor Ort alles nochmal auseinander zu bauen bin ich über die nahe gelegene Straße ca. 35km bis ins Camp gefahren. Stollenreifen mit Reifenhalter haben erstaunliche Notlaufeigenschaften – mit ca. 40km/h sind keine wesentlichen weiteren Schäden am Reifen oder Schlauch aufgetreten.
Und natürlich hätte ich es wissen müssen – es war kein Dorn sondern ein bis auf die Felge durchschlagender Stein. Und sowas gibt Löcher vom Snakebite-Typ. Und man muß natürlich beide Löcher flicken…
So kann man den Tag auch verbringen – aber die Zeitkarte muß ja noch ins Ziel, damit ich nicht als vermißt gelte. Das liegt heute in den Dünen in der Nähe des Camps – also noch ein kurzer Ausflug in den Sand:
Zum Abend geht es auf die höchste Düne beim Camp – allerdings zu Fuß und in Begleitung von `nem Bier 🙂 . Blick aus halber Höhe aufs Camp – schön sieht mam das jedes Fahrzeug eine ordentliche Staubfahne hinter sich her zieht.
Bergauf ist anstrengend und geht oft nur auf allen vieren – das hab ich ja gestern schon gelernt…
Dafür entschädigt die grandiose Aussicht über den Erg in den Sonnenuntergang
und den Mondaufgang
Bleiben noch Karte und Statistik für heute:
Und natürlich nicht zu vergessen das offizielle Tagesvideo für die Fans der bewegten Bilder!
Heute geht es erst um eine Felsformation westlich von Beni Abbes und dann weiter zu dem kleinen Erg der Durstigen. Aber erstmal zum Start am Rande der Palmengärten von Beni Abbes – ich bin um 09:48h dran:
Der Starter sorgt für die richtige Startreihenfolge
Nach einer kurzen Sandpassage erfolgt der Abstieg in ein Flußtal,
das bis vor kurzem wohl noch Wasser führte. Auf dem Schlamm besser nicht anhalten!
Über eine schier endlose Ebene
geht es auf ein Sandfeld zu.
Da ist man über jede Insel im Sandmeer froh!
Ein Wüstental
mit Blick auf Tafelberge
Aus dem Tal muß das kleine nervöse Motorrad auch wieder raus. Das geht nur über eine steile, grob steinige Auffahrt. Wenn die Steine brav liegen bleiben würden wäre es ja nicht so schlimm, aber daß die plötzlich vors Vorderrad hüpfen ist nicht nett!
Nun stehts erstmal wieder – der Stein hinterm Hinterrad verhindert daß es gleich wieder rückwärts runterrutscht…
…und ich kann mich dran machen, das Opfer an die Götter des Motorsports zu reparieren: Ein Teil des Handschützers und der Kupplungshebel.
Zum Glück habe ich einen Kupplungshebel dabei, so daß nach einiger Schrauberei eine Weiterfahrt möglich ist.
Der hatte weniger Glück uns steht schon mit Motorschaden auf dem Abschlepper:
Weiter geht es über schnelle Pisten – im Hintergrund etrhebt sich bereits der Erg der Durstigen:
Was haben die denn da gemacht? Den Checkpoint ganz oben auf der Düne! Das kann mein armes kleines Motorrad doch gar nicht 🙁 .
Also viel Anlauf und rauf soweit es geht
und den Rest zu Fuß – wenn’s denn gehen würde. Bei dem rutschigen weichen Sand gehts nur auf allen Vieren
Der Helm liegt auf der Dünenkante – zum einen, damit ich mein Motorrad hinterher wiederfinde, denn es ist schon bald nicht mehr zu sehen – und zum anderen um andere Fahrer zu warnen, daß da was hinter der Kante ist.
Eigentlich steht jetzt noch eine Umrundung des Erg der Durstigen an und hinterher noch mal ein Besuch an diesem Kontrollpunkt. Die Kupplungsreparatur hat mich allerdings einige Zeit gekostet und auch wenn die späteste Einstiegszeit für die Umrundung noch nicht erreicht ist, ist klar daß ich dann das Ziel nicht innerhalb der Vorgabezeit erreiche. Also fällt die Erg-Umrundung aus und es geht auf dem Rescue-Track Richtung Ziel.
Heute war eine schwierige Etappe – und ich bin mit nur einem kaputten Kupplungsgriff noch gut weggekommen. Die beiden Niederländerinnen haben ihr Auto entglast
und auch bei dem frankfurter Studententeam hält die mehrfach gesprungene Windschutzscheibe nur durch großzügigen Einsatz von Klebeband
Sind diese Spaltmaße eigentlich normal?
Von der Tanke ins Ziel mit einheimischer Energie. Sieht zwar aus wie Cola, heist aber TNT und soll ein Energydrink sein. Schmeckt wie aufgelöste Gummibärchen:
Ziel erreicht – zwar nicht alle Kontrollpunkte abgefahren, aber was solls. Spaß gemacht hats trotzdem!
Und überall freundliche und begeisterte Algerier, die unbedingt ein Foto machen wollen. Man kommt sich ja fast vor wie ein Star. Wenn das dem kleinen nervösen Motorrad mal nicht zu Kopfe steigt!
Immerhin – die Schlafatacke hatte diesesmal ein anderes 🙂
Im Camp angekommen kursieren Gerüchte, daß heute leider nicht nur materielle Verluste zu beklagen waren. Dies bestätigt sich auf der Fahrerbesprechung: Giovanni Stefani wurde bei einem Unfall in den Dünen von seinem Quad erschlagen.
Rallymaniacs hat weitere Informationen:
(maschinelle Übersetzung aus dem niederländischen)
Italian quad driver died in Tuareg Rallye. The Italian Giovanni Stefani lost his life in the third stage of the Tuareg Rally in Algeria. The 72-year-old quad driver crashed in the dunes and was hit by his own machine. Medical help could no longer benefit. The accident happened in a dune section in the final phase of the third stage, a 230 km loop in the Beni Abbes area. Giovanni Stefani had started at 8.21 this morning. Presumably he has misjudged a dune because of the high sun, which means there are no shadows or visible depths. Stefani was riding together with a friend who responded immediately and provided first aid. Doctors were present within ten minutes, but they could not help him. Stefani had almost 30 years of experience with rallies and participated in the Dakar Rally and the Africa Eco Race. He is not known as someone who took great risks. His wife accompanied him in the Tuareg Rally. In the Beni Abbes bivouac, the other competitors reacted with defeat. The organisation of the rally and the other participants paid their respect to the family. Tuareg Rally organizer Rainer Autenrieth announced that the fourth stage will be canceled out of respect for Stefani. Participants who want to ride may do so, but it does not count for the classification.
Der morgige Tag ist ohne Wertung.
Bleiben noch Karte und Statistik für heute:
Das kleine nervöse Motorrad steht heute auf Platz 28 von 33 mit einer Werungszeit von 20h 10min und 35s.
Heute geht es in unser zweites Wüstencamp in den Oasenort Beni Abbes – und zwar durch den Qued Saoura und nicht über die Asphaltstraße 🙂 .
Aber erstmal versammelt sich wieder alles am Start.
Bei den netten Damen vom Startteam wie üblich die Zeitkarten abholen,
während die Staatsmacht darüber wacht, daß keiner zu früh startet 🙂
Das ist in Nordafrika kein ungewohntes Bild. Das muß man auch als eine Art von Arbeitsbeschaffungsmaßnahme sehen – man tut was gegen Jugendarbeitslosigkeit und erkauft sich (hoffentlich) loyale Bürger. Und Algerien kann sich das durch die Ölvorkommen auch noch am ehesten leisten.
Es ist auch heute wieder sonnig und warm,
während die Zebra-Honda den Start verräuchert.
Für die Motorinstandsetzung kurz vor der Verschiffung waren die passenden Kolbenringe nicht aufzutreiben, so daß zu kleine eingebaut wurden. Das führt zu einem unerwartet hohen Ölverbrauch von 1l/100km. Und auch wenn ich es an dem Tag nicht glaubte – die Zebra Honda hat die ganze Rallye durchgehalten und hat am letzten Tag das Ziel erreicht. Nachdem das mitgebrachte Öl alle war ist er auf das Altöl anderer Teams umgestiegen – was die Rauchdentwicklung dann in den folgenden Tagen etwas verringert hat. Es ist erstaunlich, was die alte Technik doch aushält!
Gleich gehts los!
Kurz nach dem Start wirds steinig – wir sind hier nicht in einer Steinwüste, sondern wie man an den Pflanzen erkennt im Flußbett des Qued Saoura.
Den gibts auch ausgelegt mit Basaltplatten 🙂 , was aber nicht weniger rumpelig ist.
Mal raus aus dem Fluß – das gibt einen schönen Überblick über das Flußtal.
Und wieder runter! Eigentlich geht die Rallyestrecke durch die Sanddünen am Ufer, aber da tut sich das kleine nervöse Motorrad immer etwas schwer. Also einen Weg durch die Steine suchen und im Flußbett an den Dünen vorbei. Autofahrern steht dieser Weg offensichtlich nicht offen.
Da heisst es dann öfter mal schaufeln und die Sandbleche bemühen 🙂
Und sage keiner, daß es in der Wüste kein Wasser gäbe! Wer nicht aufpaßt fährt ins Schlammloch!
Der erste CP des Tages liegt dann wieder im Sand, der Unimog kämpft sich mit Untersetzung den Berg rauf
während das kleine nervöse Motorrd schon Pause macht 🙂
Es geht ein Stück auf der Straße entlang in den Ort Igli zum tanken,
wo es heute sogar Benzin gibt. Auf dem Rückweg war das nicht der Fall, was einige Fahrer doch vor Probleme stellte. Dem kleinen nervösen Motorrad machte das nichts, denn es lebt ja sparsam.
Weiter geht es durch den Fluß oder an dessen Ufer entlang. Hier die Untersuchung der angeblich schwierigen weil langen und sandigen Abfahrt ins Flußtal:
Im Roadbook war extra eine Chickenline beschrieben, über die sich die Abfahrt umfahren läßt. Das war aber übertrieben, denn schwierig war die Abfahrt dann doch nicht. Aber bei solchen Situationen ist es immer sinnvoll, voher mal die Lage zu Fuß zu checken.
Der CP3 wird nochmal durch 1,5km hohe Dünen erreicht, die das kleine nervöse Motorrad ganz gut gemeistert hat.
Eigentlich schließen sich da noch 8km durch die hohen Dünen von Beni Abbes an, aber das kleine nervöse Motorrad hat das durch den Ort abgekürzt und das Ziel dann von hinten aufgerollt 🙂
Für das kleine nervöse Motorrad war heute ein großer Tag – denn es gab einen neuen Luftfilter! Am Ölstand war erwatungsgemäß nichts zu machen. So ist die Wartung in 5 Minuten erledigt, während an den anderen Stellen des Camps die Generatoren teilweise bis tief in die Nacht laufen.
Und auch wenn ich hier zum Spaß fahre, will das kleine nervöse Motorrad doch immer mal wissen, wie es denn steht. Heute auf Platz 21 von 33 mit 4h 31 min und 58 s Wertungszeit, was in diesem Fall der Fahrzeit entspricht. Es sind jetzt mehr Fahrer in der Moto Expert Klasse als gestern, da einige Fahrer gestern Abend noch die Chance genutzt haben sich von der Moto Profi Klasse in die einfachere Moto Expert Klasse umzumelden. Auf die Platzierung ist es ganz stolz – da verrate ich ihm lieber nicht, daß es eigentlich Platz 27 wäre, denn es hat eine geheime Durchfahrtskontrolle verpaßt die aber wohl versehentlich nicht mit 4h Strafzeit belegt wurde.
Bleiben noch Karte und Statistik für heute:
Und natürlich nicht zu vergessen das offizielle Tagesvideo für die Fans der bewegten Bilder!
Heute geht es richtig los – erstmal mit Frühstück. Tee aus dem Sponsorenbecher 🙂 .
Startzeit für die Motrräder zum Prolog ist heute 10:15h, man muß aber schon zum Prestart um 09:30h da sein um sich seine Zeitkarte abzuholen.
Der Start zum Prolog erfolgt im Le Mans Style als Massenstart – zuerst die zweispurigen Fahrzeuge. Alle in die Reihe
und los!
Eine halbe Stunde später starten die Motorräder genauso:
Das wird heute ein langer Tag und die Dünen sind viel weicher als gestern. Das kleine nervöse Motorrad setzt sich daher nach links aus dem Dünenfeld ab und kürzt direkt zum Checkpoint 1 (CP1) ab. Denn es weiß, daß der Prolog nicht zählt und keine geheimen Durchfahrtskontrollen enthält. Es steht heute noch genug auf dem Programm, da lohnt es sich Kraft zu sparen.
Am CP1 ist grade ein Alien gelandet – oder doch nicht?
Nach dem CP1 geht es erstmal über eine Ebene – da verläuft sich das Fahrerfeld schnell und bald ist man wieder allein in der Wüste.
Auf dem Weg zum ersten Highlight – der Flußquerung.
Flüsse sind hier natürlich trocken – man erkennt die daran, daß es Pflanzen gibt. Durch das ausgetrocknete, wellige Flußbett muß man sich einen Weg suchen.
Manchmal ist die Strömung wohl stärker
Und wo Pflanzen sind, finden sich auch deren Freßfeinde ein 🙂
Über eine schnelle Lehmebene
erreicht man bei exakter Navigation nach Roadbook die geheime Durchfahrtskontrolle. Wer nur nach GPS fährt, kann die nicht finden. Da hat der Kollege dann doch Glück gehabt, daß er mit seinem GPS irgendwie nicht klarkommt – da konnte die CP-Besatzung aber auch nicht helfen.
Weiter gehts durch den Gummibaumwald – man muß den Begriff `Wald` in der Wüste halt sehr weit auslegen 🙂
Und wie erwartet geht es dann nochmal durch Dünen. Zuerst noch mit vollem Elan
doch mit der Zeit wird mein kleines nervöses Motorrad müde und legt sich erstmal schlafen.
Nee komm – so geht das nicht! Der CP2 ist doch nicht mehr weit!
Der CP2 ist dann trotzdem 15 Minuten zu spät erreicht – das erspart die letzte Dünenrunde und es geht direkt ins Ziel.
Das macht aber nichts – ich mache hier ja verschärftes Endurowandern und fahre zum Spaß, nicht für irgendeine Platzierung!
Aber nachsehen kann man dann ja mal: Platz 21 von 28 mit einer Wertungszeit von 12h 27min und 08s. Das ist nicht mit der Fahrzeit zu verwechseln, sondern da sind schon Strafzeiten für die Verspätung an CP2 etc. eingerechnet.
Zurück im Camp heist es die Wunden zu verarzten – nicht bei mir und auch nicht beim kleinen nervösen Motorrad – das ist ja bekannt zuverlässig.
Scherben bringen Glück?
Vorne hoch
oder auch mal hinten.
Egal was abgefallen ist – wirds halt wieder angeschweißt!
Und hier noch ein Blick auf das Trinkwasserlager vom Camp in Taghit:
Es ist schon ein Luxus zu Hause einen Wasserhahn zu haben, aus dem hygienisch einwandfreies und schmackhaftes Trinkwasser kommt. Und es spart auch Unmengen an Plastikflaschen!
Das Tagesergebnis gibts zur Fahrerbesprechung – und die Algerier feiern den Sieg in der Car Pro Klasse voll ab. Da ist echte Rennsportbegeisterung – und das algerische Fernsehen überträgt wohl auch auf fünf Kanälen.
Von Lofti Ben Mansour sollen wir die kommenden Tage noch hören – die algerischen Teilnehmer haben zwar ’nur‘ normale Geländewagen, domonieren die Car Pro Klasse aber einfach durch ihre jahrelange Erfahrung in den Dünen.
Die Gewinner der Side by Side Klasse hatten aus Island kommend den längsten Anreiseweg – und profitieren im Sand von ihrer Schneeerfahrung. Denn der Sand würde sich angeblich wie Schnee fahren 🙂 .
Bleiben noch Karte und Statistik für heute:
Und natürlich nicht zu vergessen das offizielle Tagesvideo für die Fans der bewegten Bilder!
Mitten in der Tiefschlafphase um 0:40h klingelt der Wecker, denn um 01:00h geht der Transferbus zum Flughafen. Wie man leicht sieht, geht unser Flug nach Bechar um 02:20h:
Ankunft gegen 04:00h und dann noch zwei Stunden mit dem Bus bis nach Taghit, das wir bei Sonnenaufgang erreichen. Zum Glück hat der Küchen-LKW schon offen und serviert Frühstück!
Los gehts danach mit dem Verwaltungskrams: Anmelden und Unterlagen abholen
Jede Menge Geld – sieht nur nach viel aus – aber viel brauchen wir auch nicht, denn Benzin ist billig (ca. 0,40 EUR/l) und den Rest gibts im Camp…
Damit alles seine Ordnung hat bekommt das kleine nervöse Motorrad auch seine Haftpflichtversicherung.
Startnummer und Sponsorenaufkleber sind dran
und wenns nach der Gummiente ginge könnt’s schon losgehen!
Aber so weit ist es noch nicht! Erstmal die Roadbooks für die nächsten Tage basteln, schließlich müssen wir ja wissen, wo es langgeht!
Und nun ist der Tag auch schon fortgeschritten – wo ist denn das Mittagessen? Da?
Nee – das kommt natürlich aus dem Küchen LKW!
Nun kann ich mich erstmal umschauen. Fährt die fette Africa Twin etwa auch mit?
Nee – die hat ja eine blaue Startnummer und identifiziert sich damit als Servicefahrzeug. Fruit aus GB hat die Chance genutzt im Windschatten der Rallye eine Tour nach Algerien zu machen – in Gebiete in die man sonst nicht ohne weiteres kommt.
Die Feuerwehr ist schon da…
…und auch sonst sind die LKW natürlich auffällig:
Wird der Rallye Porsche der schnellste sein?
Nein – hat sich als nicht wüstentauglich erwiesen und ist am ersten Tag mit Getriebeschaden ausgefallen. Die Fahrer habens leicht genommen und sind die anderen Tage stattdessen mit dem Servicefahrzeug gestartet.
Da will einer hoch hinaus…
…und hier das Lager des litauischen Teams. Die sollten sich im Verlauf noch als recht erfolgreich herausstellen!
Nun aber genug geschaut – inzwischen ist es mit 30°C auch ordentlich warm, so daß wir eine erste kleine Probefahrt Richtung Dünen wagen können. Los gehts!
Da vorne hat einer Sand liegengelassen!
Und schon da!
Sand soweit die Linse reicht!
Das ging so einigermaßen – dafür daß die Dünen nachmittags ausgetrocknet und weich sind ließen die sich einigermaßen gut fahren.
Abends gibt es dann noch – wie in den nächsten Tagen jeden Abend – die Fahrerbesprechung mit der Verstellung der Regeln und des Programms des nächsten Tages.
Bleiben noch Karte und Statistik für heute:
Und natürlich nicht zu vergessen das offizielle Tagesvideo für die Fans der bewegten Bilder!
Heute steht Anreise auf dem Program.
Die Straßenbahn ist pünktlich
und der ICE nach Frankfurt Flughafen Fernbahnhof auch:
Der Flieger der Air Algerie kommt 1,5h später – da im Vordergrund ist er grade angekommen:
Der Flug nach Algier ist ereignislos, beim Zoll gehts schnell, denn die wissen schon Bescheid daß eine Rallye ist.
Ein Taxifahrer findet mich schnell – und es zeigt sich mal wieder, daß Vorbereitung bares Geld wert ist. Denn daher weiß ich dass das Hotel Ibis nur knapp 4 km vom Flughafen entfernt ist. Und da algerische Taxen kein Taxameter haben, ist der Preis Verhandlungssache. Die zuerst aufgerufenen 30 EUR haben mich da erstmal loslachen lassen. Wir haben uns dann auf 5 EUR geeinigt, was immernoch zuviel war…
Durch den verspätetetn Flieger war der offizielle Teil des Presseempfangs mit Grußwort des Ministers für Sport und Jugend schon vorbei – aber leckere Häppchen waren noch reichlich da 🙂
Das ist nicht der Minister – sondern Rainer – der Chef vons janze. Wichtg ist natürlich das Bild vom greisen Präsidenten. Das ist halt in Nordafrika so üblich, daß man das Bild vom König oder Präsidenten an allen offiziellen Orten präsent hat. Und wir sind hier in offiziellem Auftrag mit Unterstützung des Algerischen Motorsportverbandes und offenbar auch der Politik unterwegs. Brot und Spiele ist schließlich eine lange bewährte Strategie 🙂 .
Und da der Sonderpreis des Ministers für Sport und Jugend grad mal unbeobachtet rumstand kann ich ja mal so tun, als sei es meiner 🙂 . Es besteht aber keine Gefahr, daß das Realität wird.
Heute ist ja Freitag – muslimischer Feiertag und seit einigen Wochen Demonstrationstag gegen `die Macht` hinter dem greisen Präsidenten. Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel war davon nichts mitzubekommen. Andere Teilehmer die schon einen Tag eher angekommen sind berichten von großen Menschenmengen auf dem Weg in die Innenstadt – aber alles sei sehr freidlich verlaufen. Hoffen wir, daß es so bleibt und die Algerier einen guten und friedlichen Weg in die Zukunft finden.
So – schluß für heute – morgen Früh um 01:00h geht es mit dem Charterflieger nach Bechar. Davor vielleicht noch 3h Schlaf finden…
…und das war es vermutlich auch mit Blogeinträgen für die nächsten 7 Tage!
Morgen gehts los – mit dem Zug nach Frankfurt und dann mit dem Flieger nach Algier.
Übermorgen dann mit dem Rallyeflieger nach Bechar und weiter im Bus nach Taghit. Da werde ich wohl am frühen Nachmittag eintreffen um die offizielle Anmeldung (Scrunteneering) zu machen, die Voraussetzung für den Start am nächsten Tag ist.
Blogeinträge wird es währen der Rallye vermutlich nicht geben – da werd ich vermutlich keine Zeit für haben. Und auch wenn es in Taghit und Beni Abbes sicher Mobilfunkabdeckung gibt – das sind kleine Orte. Wenn da auf einmal 300 Leute auftauchen die alle ins Internet wollen wird die arme Basisstation da ganz schön ins Schwitzen kommen…daher werd ich wohl keine lokale SIM-Karte beschaffen.
Oben rechts sitzt ein unscheinbares Menu, wo die einzelnen Rallyetage auswählbar sind – und daneben die Fahrer. Ich fahre da mit der Startnummer 312 in der Moto Expert Klasse.
Und wie immer gilt: So ganz zuverlässig ist der Dienst nicht – wenn ich da nicht auftauche oder nicht fahre so hat das nichts zu bedeuten!
Die Orga wird sicher versuchen aktuelle Ergebnisse, Fotos und Videos zu veröffentlichen. Die gibts auf der offiziellen Seite.
Für die Tuareg Rallye dieses Jahr habe ich die OSM Algerienkarte von garmin.openstreetmap.nl installiert. Die ist zwar nun nicht übermäßig detailliert, aber das beste was aufzutreiben war. Als Backup habe ich noch die Tracks 4 Africa Karte drauf, die ist aber in dem Gebiet sehr dünn – außer der Hauptstraße ist da nichts drauf.
So sieht die Gegend um das Camp in Taghit auf der OSM Karte aus – es gibt innerörtliche Straßen, Gebäude und POIs:
Die bereits früher erwähnten, über Garmins Birdeye Dienst geladenen Luftbilder können als Hintergrund unter die Karte gelegt werden:
Man hat jetzt eine strukturierte Landschaft und kann erkennen, daß es dann doch mehr Pisten gibt als eingezeichnet.
Das ist im Ort jetzt nicht wiklich notwendig – aber auf der Strecke könnte es hilfreich sein. Am ersten Tag geht es z.B. hier lang – eine strukturlose gelbe Fläche – Sand.
Aber Sand ist nicht gleich Sand, wie man erst am unterlegten Luftbild erkennt:
Ich hoffe, das erleichtert unterwegs die Entscheidung ob man sich durchkämpft weil es nicht mehr weit ist – oder ob es vielleicht eine Umfahrung gibt.
Aber es soll nicht verchwiegen werden – die Luftbilder bremsen das Navi spürbar aus, zoom und scrollen ist deutlich zäher. Notfalls muß ich die wieder deaktivieren. In mormalen Fahrbetrieb sollte das nicht stören, da man da ‚eh die Kompasanzeige aktiviert hat, um die Roadbookrichtung einzuhalten.