Heute geht es in unser zweites Wüstencamp in den Oasenort Beni Abbes – und zwar durch den Qued Saoura und nicht über die Asphaltstraße 🙂 .
Aber erstmal versammelt sich wieder alles am Start.

Bei den netten Damen vom Startteam wie üblich die Zeitkarten abholen,

während die Staatsmacht darüber wacht, daß keiner zu früh startet 🙂

Das ist in Nordafrika kein ungewohntes Bild. Das muß man auch als eine Art von Arbeitsbeschaffungsmaßnahme sehen – man tut was gegen Jugendarbeitslosigkeit und erkauft sich (hoffentlich) loyale Bürger. Und Algerien kann sich das durch die Ölvorkommen auch noch am ehesten leisten.
Es ist auch heute wieder sonnig und warm,

während die Zebra-Honda den Start verräuchert.

Für die Motorinstandsetzung kurz vor der Verschiffung waren die passenden Kolbenringe nicht aufzutreiben, so daß zu kleine eingebaut wurden. Das führt zu einem unerwartet hohen Ölverbrauch von 1l/100km. Und auch wenn ich es an dem Tag nicht glaubte – die Zebra Honda hat die ganze Rallye durchgehalten und hat am letzten Tag das Ziel erreicht. Nachdem das mitgebrachte Öl alle war ist er auf das Altöl anderer Teams umgestiegen – was die Rauchdentwicklung dann in den folgenden Tagen etwas verringert hat. Es ist erstaunlich, was die alte Technik doch aushält!
Gleich gehts los!

Kurz nach dem Start wirds steinig – wir sind hier nicht in einer Steinwüste, sondern wie man an den Pflanzen erkennt im Flußbett des Qued Saoura.

Den gibts auch ausgelegt mit Basaltplatten 🙂 , was aber nicht weniger rumpelig ist.

Mal raus aus dem Fluß – das gibt einen schönen Überblick über das Flußtal.

Und wieder runter! Eigentlich geht die Rallyestrecke durch die Sanddünen am Ufer, aber da tut sich das kleine nervöse Motorrad immer etwas schwer. Also einen Weg durch die Steine suchen und im Flußbett an den Dünen vorbei. Autofahrern steht dieser Weg offensichtlich nicht offen.

Da heisst es dann öfter mal schaufeln und die Sandbleche bemühen 🙂

Und sage keiner, daß es in der Wüste kein Wasser gäbe! Wer nicht aufpaßt fährt ins Schlammloch!

Der erste CP des Tages liegt dann wieder im Sand, der Unimog kämpft sich mit Untersetzung den Berg rauf

während das kleine nervöse Motorrd schon Pause macht 🙂

Es geht ein Stück auf der Straße entlang in den Ort Igli zum tanken,

wo es heute sogar Benzin gibt. Auf dem Rückweg war das nicht der Fall, was einige Fahrer doch vor Probleme stellte. Dem kleinen nervösen Motorrad machte das nichts, denn es lebt ja sparsam.
Weiter geht es durch den Fluß oder an dessen Ufer entlang. Hier die Untersuchung der angeblich schwierigen weil langen und sandigen Abfahrt ins Flußtal:

Im Roadbook war extra eine Chickenline beschrieben, über die sich die Abfahrt umfahren läßt. Das war aber übertrieben, denn schwierig war die Abfahrt dann doch nicht. Aber bei solchen Situationen ist es immer sinnvoll, voher mal die Lage zu Fuß zu checken.
Der CP3 wird nochmal durch 1,5km hohe Dünen erreicht, die das kleine nervöse Motorrad ganz gut gemeistert hat.

Eigentlich schließen sich da noch 8km durch die hohen Dünen von Beni Abbes an, aber das kleine nervöse Motorrad hat das durch den Ort abgekürzt und das Ziel dann von hinten aufgerollt 🙂

Für das kleine nervöse Motorrad war heute ein großer Tag – denn es gab einen neuen Luftfilter! Am Ölstand war erwatungsgemäß nichts zu machen. So ist die Wartung in 5 Minuten erledigt, während an den anderen Stellen des Camps die Generatoren teilweise bis tief in die Nacht laufen.
Und auch wenn ich hier zum Spaß fahre, will das kleine nervöse Motorrad doch immer mal wissen, wie es denn steht. Heute auf Platz 21 von 33 mit 4h 31 min und 58 s Wertungszeit, was in diesem Fall der Fahrzeit entspricht. Es sind jetzt mehr Fahrer in der Moto Expert Klasse als gestern, da einige Fahrer gestern Abend noch die Chance genutzt haben sich von der Moto Profi Klasse in die einfachere Moto Expert Klasse umzumelden. Auf die Platzierung ist es ganz stolz – da verrate ich ihm lieber nicht, daß es eigentlich Platz 27 wäre, denn es hat eine geheime Durchfahrtskontrolle verpaßt die aber wohl versehentlich nicht mit 4h Strafzeit belegt wurde.
Bleiben noch Karte und Statistik für heute:


Und natürlich nicht zu vergessen das offizielle Tagesvideo für die Fans der bewegten Bilder!
Hi Christoph,
Danke für die schönen Beschreibungen und Bilder!
Ich fühl mich gleich wieder „Afrika“ 😉
Freue mich auf die weiteren Tage!
Gruß, Mitfahrer Thomas