Es ist soweit. Es geht los. Abfahrt ist um 0500, denn der nächste internationale Flughafen ist Mombasa und ist ein gutes Stück entfernt und erfordert einen Grenzübertritt. Ich hatte eigentlich 0500h afrikanische Zeit erwartet (also irgendwas zwische 0515 und 0545), aber der Fahrer stand tatsächlich um 0500h auf der Matte. Es ist ein Großraumtaxi, quer passt das Bein auf die Rücksitzbank.
Es ist um die frühe Uhrzeit wenig Verkehr und es geht gut voran. Nach etwas über einer Stunde ist bereits der Grenzübergang Tansania – Kenia erreicht. Der Fahrer kennt seine Pappenheimer, gegen ja 10.000TZH ’spezielle Bearbeitungsgebühr‘ gibt es den Ausreise- und Einreisestempel in Abwesenheit. Ich kann bequem im Auto sitzen bleiben.
Wir nähern uns Mombasa, es geht über die Likuni-Fähre ins Zentrum.
Wir sind früh dran, so dass noch Zeit für ein Frühstück in Mombasa bleibt. Es gibt Samosas aus einer unscheinbaren Straßenküche, die der Fahrer für die besten Samosas in Mombasa hält. Und vermutlich hat es damit recht.
Immernoch sehr zeitig 0930h bin ich am Flughafen, es sind noch 2h bis zum boarding. Aber besser zu früh als zu spät. Dann gehts los: Tschuß Afrika!
Die Reisekrankenversicherung hat mir Business Class gebucht – irgendwo muss das Bein ja untergebracht werden. Die Versicherung bekommt sicher noch Rabatt, aber auf dem Ticket stehen 2911,61EUR. Da wäre es der Versicherung sicher billiger gekommen die Operation in Tansania zu bezahlen. Schön, dass sie mich doch zurück geholt haben, obwohl es sich nur um ein Werbeangebot der Ergo-Direct handelt – für ca. 12,00EUR Jahresbeitrag.
Ausser Konkurenz der heutige Krankenhaus-Essenstest: Wäre der ganz klare Sieger.
Es geht los mit Hühnchen ‚Ballotine‘ an Kürbispuree, dazu Caprese Salat.
Weiter gegrilltes Red-Snapper Filet, Safranrisotto, Spinat, gebratene Paprika an Zitronen Tomaten Sauce
Zum Nachtisch Tarte mit karamelisierter Banane und Schokoladenmousse.
Das ganze mit Tiscdeckchen, Metallbesteck und Porzellantellern.
Es ist erstaunlich, wozu Convinience Food heute fähig ist wenn man wirklich will. Geschmacklich ist das von einem ordentlichen italienischen Restaurant nicht zu unterscheiden, und man muss schon genau hinsehen um Spuren des Wiederaufwärmprozesses zu finden. Aber wer weiss – vielleicht kocht der Italiener von nebenan aus der gleichen Quelle?
Das Abendessen ist nicht ganz so aufwendig: Salat, Maccheroni mit Parmesan und Tomatensauce und Tomatenkuchen.
So vergeht die Zeit im Fluge, um 1930h (zuzüglich 2h durch Zeitzonenwechsel) bin ich in Frankfurt, und von dort gehts mit dem DRK nach Hannover.
Wir nehmen trotz der späten Stunde noch einen Stau auf der A7 mit, 0030h bin ich dann im Frederikenstift in Hannover.
Dort werde ich schon erwartet und sie packen mein Bein erstmal wieder aus, röntgen nochmal und dann soll es morgen Früh in den OP gehen. Gute Nacht.