Monat: Mai 2013
Schwedenschotter 2013
13. Mai bis 25. Mai 2013 – 2500 km im schwedisch/norwegischen Grenzgebiet ‘gen Norden!
Mit der Fähre ab Kiel nach Göteborg und dann in 10 Etappen zusammen mit Sven nach Norden – bis hoch zum Siljansee und noch etwas darüber hinaus.
Tagesetappen im Bild oben jeweils abwechselnd blau/rot, im Uhrzeigersinn gefahren.
Ziel waren Schotterstrecken und die ausgedehnten Waldgebiete, damit die Reiseenduros mal artgerecht bewegt werden können. Das Ziel wurde voll erreicht – daß man mal 100km durch ‘nen Wald fahren kann ohne eine asphaltierte Straße zu treffen – oder der Wald zuende ist – kann man sich als normaler Mitteleuropäer gar nicht vorstellen. Man lernt da auch erstmal, daß Schotter nicht gleich Schotter ist – von gut unterhaltenen, mit fester Schotterschicht bedecktem Weg, auf dem man problemlos die erlaubten 70 Sachen fahren kann über frisch mit losem Schotter bedeckte Waldwege, auf denen man wie auf Murmeln fährt bis hin zu nach Regenfällen durchgeweichten Waldwegen war alles vertreten.
Aber auch die normalen, kleinen Teerstraßen sind nicht zu verachten. Oft hat man den Eindruck, den Straßenbauern waren die Geradenstücke ausgegangen und sie haben die Straße dann eben nur aus Kurvenstücken zusammengesetzt. Da kann man perfekrt mit dem Motorrad langsurfen.
Der Reiseterim in der zweiten Maihälfte hat sich als gut gewählt erwiesen: Wir waren noch vor Saisonbeginn dort – also weitgehend alleine, aber alle Zeltplätze hatten schon geöffnet (wenn auch teilweise nur eingeschränkter Betrieb). Die Mücken waren noch nicht ganz fit und auch im Landesinneren nur in gemäßigter Anzahl vertreten. Im südlichen Bereich war die Natur schon erwacht, während weiter nördlich die Schneeschmelze gerade erst vorbei war und die Laubbäume noch kahl da standen.
Das Wetter war besser als erwartet – nur wenige Tage erforderten die Verwendung der Regenkombi – und im Landesinneren wurden schon Temperaturen deutlich über 20°C erreicht.
Preislich hält es sich auch im Rahmen: 192,00 EUR für die Fähre und knapp 500,00 EUR an Ausgaben vor Ort für Benzin, Lebensmittel und Übernachtung.
Und wie hat sich das Motorrad (das Kälbchen) gehalten? Da gibt’s nichts zu meckern. Trotz inzwischen fast 100.000km auf dem Tacho keinerlei Probleme. Es hat nur einmal den Wasserkanister während der Fahrt abgeworfen – was mit einem Totalschaden (für den Kanister) geendet hat.
Details gibts hier:
Einige Fotos zur Einstimmung Wie immer durch Klick zu vergrößern.
Vorplanung mir Routen zum Download
Vorbereitung des Motorrades
Die Berichte zu den einzelnen Tagen wurden täglich abends erstellt:
Tag -1: Hannover – Flensburg
Tag 0: Flensburg – Kiel
Tag 1 – Göteborg – Uddevalla – Högsäter
Tag 2 – Högsäter – Ed – bis kurz vor Arvika
Tag 3 – Arvika – Torsby – bis kurz vor Norwegen bei Röjdafors
Tag 4 – Röjdafors nach Osersjoen, ca. 25km vor Trysil
Tag 5 – Osen über Trysil bis Grundforsen, Abstecher ins Drevfjället
Tag 6 – Grundforsen durch Fulufjällets Nationalpark, Wasserfall Njafeskär bis 40km nördlich von Älvdalen
Tag 7 – Älvdalen – Mora – Gesunda bis Näs
Tag 8 – Näs – Hagfors – Säffle
Tag 9 – Säffle – Hedekas – Grebbestad
Tag 10 – Grebbestad – Göteborg
Tag 11 – Kiel – Hannover
Das Navigationsbrikett…
…hat sich auf der Tour gut geschlagen. Nachdem es in Deutschland ja immer mal stehen bleibt und kurz ausgeschaltet werden muß, so war das in Schweden und Norwegen überhaupt nicht der Fall. Es scheint sich dabei also um Kartenfehler in der Deutschlandkarte zu handeln – die Symptomatik entspricht der, die bei Verwendung nicht 100% kompatibler OSM Karten auftritt. Für einen Fall konnte ich bisher auch reprioduzieren, daß der Fehler jeweils am gleichen Ort auftritt.
Der original Garmin Lenkerhalter ist durch 4 kleine Schwingmetalle modifiziert, so daß es von Schwingungen und Schlägen im Lenker entkoppelt ist. So sollte es auch nicht mehr kaputt gerüttelt werden.
Die Routen waren zu Hause mit dem Motoplaner am großen Bildschirm vorgeplant und dann als GPX importiert. Einige Korrekturen waren dann in Garmin Basecamp noch nötig, da sich Google und Garmin nicht immer so ganz einig sind, ob es eine Straße wirklich gibt. Notfalls lassen sich Änderungen oder Ergänzungen der Route aber auch direkt am Gerät erstellen.
Unterwegs dann noch eine schöne Darstellung entdeckt:
Die geplante Route ist durch die blauen Nadeln festgelegt und violett dargestellt. Normalerweise fahre ich in Einstellung ‘Karte in Fahrtrichtung voraus’ und ‘automatischer Zoom’. In diesem Fall war die geplante Route wegen einer verschlossenen Schranke (der hellblaue Track macht unten rechts kehrt) nicht fahrbar. Durch einen Tipp auf’s Display erhält man eine feststehende Karte (bei der Norden wohl oben wäre, wenn man das als Standardeinstellung hat) die man sich auf passenden Ausschnitt und Zoomstufe einstellt. Es bewegt sich dann das Mopped als blauer Pfeil über das Display.
Eigentlich ist das wohl zur Entfernungsmessung gedacht – oben wird die Distanz vom eigenen Standort zur roten Nadel angezeigt, die man mit Fingertip setzen kann.
Mit der Bedienung komme ich ganz gut klar – wobei man schon etwas Übung braucht, denn es ist ein komplexes Gerät. Die Bedienung ist mit normalen Handschuhen problemlos möglich – mit den dicken Winterhandschuhen tippt man schon mal daneben. Das Dsiplay ist als transflektives Display ausgeführt und immer gut ablesbar – auch bei direkter Sonneneinstrahlung, bei der man auf dem billigen China-Navi nichts mehr erkennen knnte.
Das Kälbchen als Dreckfräse
Die für die Tour ausgewählten Reifen (Heidenau K60 Scout) sind zwar auf Schotter und Asphalt sehr schön fahrbar – aber im Schlamm ist dann schnell Schluß! So kommts, dass das Kälbchen plötzlich queer zur Fahrtrichtung mit dem Motorschutz auf dem Absatz zum Acker steht.
Mit etwas mehr Gas gehts dann wieder raus…
Danke an Sven für das Video!
Fotos Schweden 2013
Tag 11 – Kiel – Hannover
Die Fähre hat uns über Nacht über die Ostsee geschippert – und Kiel begrüßt uns mir Regen:
Das bleibt bis Hannover so – die geplante Route ab Wischhafen daher etwas gestrafft. So gegen 1600h wieder zu Hause:
Jetzt noch auspacken, Wäsche waschen, morgen die liegengebliebene Schreibtischsrbeit – und Montag geht es dann wieder normal weiter.
Noch die Karte und Statistik:
Tag 10 – Grebbestad – Göteborg
Schweden begrüßt uns zum letzten Tag mit perfeken Wetter zum Frühstück
und so soll es auch für den Rest des Tages bleiben: Sonnig und warm!
Wir sind an der Küste – und das macht sich an den Luftbewohnern bemerkbar:
Es sollte auf kleineren Straßen an der Küste lang in aller Ruhe nach Göteborg gehen – aber das war der Kati wohl zu langweilig. Sie macht Ihrem Ruf als echte KTM alle Ehre und entscheidet sich, nachdem erst der elektronische Tacho Ausfallerscheinungen zeigte beim Warten auf eine Fjordföhre eine Dampwolke abzulassen:
Der Kühlerventilator arbeitete wegen Zusammenbruch des elektrischen Systems nicht mehr.
Also das Licht abgeklemmt (…ist nur ein unnötiger Verbraucher) und auf schnellstem Weg (ca. 90km über E6) nach Göteborg zum Fähranleger.
Das hat tatsächlichn noch geklappt –
und dank Kickstarter (der Anlasser war ‘eh schon zu Beginn der Fahrt ausgefallen) hat sie die Fähre aus eigener Kraft erreicht.
Da lob icn mir das Kälbchen,
das hier in Pole Position vor zwei XT500, der Kati und einer Horde holländicher Kühe auf die Fährauffahrt wartet.
Noch die Karte und Statistik
Tag 9 – Säffle – Hedekas – Grebbestad
Nach der Nacht in der Campinghütte geht es im Regen los:
Bis zum Mittag bleibt es so – dann hört der Regen auf und zum Abend hin ist der Himmel blau, als wäre nichts gewesen.
Es geht über schöne kleine, kurvige gelbe Straßen Richtung Küste – es sind auch immer wieder gut ausgebaute Schotterstraßen dabei.
Dieser Weg
ist in der Datenbank des Navigationsbriketts wohl falsch klassifiziert. Das war jedenfalls die Herausforderung zum Mittag – es soll ja nicht langweilig werden. Am Ende des Weges war dann noch eine verschlossene Schranke zu umfahren.
Ein Besucher bei einer Rast im Wald:
Der Tag endet auf dem besten und billigsten Campingplatz in der Nähe von Grebbestad – unser Zeltplatz in der ersten Reihe mit direktem Blick auf den Fjord.
Und morgen zum Frühstück werden wir dann auch Sonne haben!
Noch Karte und Statistik:
Tag 8 – Näs – Hagfors – Säffle
Nach sintflutartigen Regenfällen in der Nacht erwacht der Tag wolkenverhangen – es sieht nach Regen aus.
Es ist damit an der Zeit, den neuen ‘Anti Regen Zauber’ rauszuholen und auszuprobieren:
Es ist festzustellen: Er hilft nicht gegen das Auftreten von Regen – am Vormittag haben wir einige kräftige Güsse abbekommen. Er hilft aber gegen Nasswerden von außen (besser als der alte, der nach einiger Zeit durchlässig wurde). Aber atmuingsaktiv ist da nichts…
Los geht’s mit schwedischen Waldwegen
Die waren von den Regenfällen der Nacht völlig aufgeweicht und das Fahren dort eine echte Herausforderung! Das ‘ham ‘wa dann nach ca. 20km sein gelassen und haben auf die Asphaltroute umgestellt.
Dampfende Wälder
Zum Nachmittag ließ der Regen nach – aber schönes Wetter ist was anderes. Aber was solls – wir können uns bisher wirklich nicht bewschweren.
Das Kälbchen Wildschweinchen war jedenfalls wieder in senem Element und hat gut mit Dreck geworfen
Bleibt noch die Karte und Statistik
Tag 7 – Älvdalen – Mora – Gesunda bis Näs
Nach ergiebigen Regenfällen in der Nacht läßt sich am Horizont die Sonne erahnen:
Und tatsächlich bleibt es den ganzen Tag trocken – wenn auch meist mit drohenden Wolken am Himmel.
Die schon gestern entlanggefahrene Mondlandschaft setzt sich fort
und entpuppt sich als die Trängslet Talsperre – mit 120m hoher Staumauer und 60km Stausee. Da erzähle nochmal einer von der Okertalsperre.
Ansonsten wird weiter durch Schwedens Wälder geschottert:
Man hat ja als Mitteleuropäer keine Vorstellung von der Größe der schwedischen Wälder – heute mal locker 100km am Stück durch Wald ohne eine größere (asphaltierte) Straße zu treffen – und das heute mit insgesamt einem Auto als Gegenverkehr. Sowas ist in Deutschland völlig undenkbar – da fehlt es schon an einem entsprechend großen Wald.
Da es den Abend nach Regen aussieht, für die Nacht eine Campinghütte in Näs:
Fehlt noch die Karte und Statistik: