Über den Sommer hat sich offenbar der Durchlauferhitzer, der bei mir für warmes Wasser sorgt falls die Sonne nicht genug scheint, verabschiedet. Der ist ja im Sommer abgeschaltet, so daß das lange nicht aufgefallen ist. Er schaltet sich jetzt bei Wasserdurchfluß nur noch mal sporadisch und kurzzeitig ein.
Ich habe zwar den Verdacht, daß das am Durchflußmengensensor liegt (Pfeil – hier schon das neue Gerät).
Wenn der schwergängig ist, kann das Gerät nicht mehr erkennen, daß Wasser durchfließt, das es nun mal bitte warm machen soll.
Das alte Gerät ist 10 Jahre alt und war eines von der günstigen Sorte, Hersteller Kospel aus Polen. Die Funktion war stets einwandfrei, die eingestellte Wassertemperatur wurde unter allen Betriebsbedingungen exakt eingehalten.
Da ich einen benötige, der für vorerhitzes Wasser geeignet ist (hängt ja am Ausgang vom Solarspeicher) und sich deutsche Markenhersteller wie Stiebel Eltron dieses Feature extra teuer bezahlen lassen ist es wieder ein Kospel geworden – das fast identische Nachfolgegerät. Hat auch den Vorteil, daß es exakt auf die vohandenen Anschlüsse paßt und die Dinger beim Hornbach auf Lager liegen.
Ich hätte versuchen können, ein Ersatzteil zu bekommen – aber ich will ja nicht unnötig lange kalt duschen 🙂 . Beim Kospel hätte ich irgendwo aus Polen vermutlich auch einen Durchflußsensor bekommen – die deutschen Hersteller geben Ersatzteile ‚aus Sicherheitsgründen‘ nur über den Großhandel an Installateure ab. Also für mich auch kein Vorteil für ein Markengerät.
Das neue Gerät angeschraubt, entlüftet und eingeschaltet. Und was ist: Erstmal ist es undicht – an einer internen Verschraubung tropft Wasser raus. Die Überwurfmutter nachgezogen – nun ist es dicht. Aber: Es ist völlig tot. Nix leuchtet und warm machts auch nicht.
Erstmal einen Schreck bekommen – denn ich bin beim Austausch falsch vorgegangen. Ich hatte als sicher angenommen, daß der Durchlauferhitzer defekt ist, ohne vorher zu prüfen, ob nicht vielleicht die Elektroanlage schadhaft ist und eine Phase oder mehr ausgefallen ist. Das habe ich dann nachgeholt – und Glück gehabt: Strom ist da.
Das ist zwar schön, daß es nicht mein Fehler ist – aber funktionieren tut der deshalb immer noch nicht.
Der gemeine Installateur hätte das Gerät jetzt wohl von der Wand gerissen und aus dem Fenster geschmissen. Aber ich kenn ja Elektronik – und weiß dass man viele Fehler einfach durch genaues Hinsehen findet.
Und was sehe ich da am Stromversorgungsstecker für die Steuerplatine:
Der eine Kontakteinsatz steckt doch nicht ganz so weit im Steckergehäuse wie die anderen – oder täusche ich mich da?
Nee – ich täusche mich nicht. Denn wenn man den Stecker abzieht, kommt einem der Kontakt schon entgegen.
Das war dann einfach: Den Kontakteinsatz ganz reingeschoben bis es ‚klick‘ macht, Stecker wieder drauf – und alles funktioniert.
So – und soll ich die Firma Kospel jetzt verdammen, weil sie offenbar keinen Funktionstest ihrer gefertigten Geräte macht?
Da bin ich mir unschlüssig. Einerseits will man natürlich gerne ein funktionsfähiges Gerät – und die Undichtigkeit und den defekten Stecker hätte man bei einem Funktionstest im Werk gefunden.
Andererseits muß man dafür das Gerät mir Wasser füllen, das man nie wieder vollständig raus bekommt. Das ist doof, denn das kann schnell mal den Karton durchweichen, bei Transport unter 0°C zu Frostschäden führen und insgesamt hat man da eine erhöhte Gefahr für Gammel aller Art.
Schlußendlich ist der Verzicht auf einen Funktionstest im Werk wohl dem Preis geschuldet…