Heute ist Reifentag

Heute ist Reifentag. Zwei neue Hinterreifen montiert:

Die Tenere bekommt als Nachfolger für den Mitas E07+ den Heidenau K60 Scout. Der hatte sich auf der Sertao bdewährt, mal sehen wie er sich auf der Tenere macht:

Und das kleine nervöse Motorrad will für den kommenden Ausflug in den afrikanischen Sommer auch einen neuen Reifen – auch wenn der alte (Mitas C02 Stone King) eigentlich noch reichlich Profil hat. Naja – nehme ich den halt als Reserve mit und pack den Pirelli Scorpion XC Mid Hard drauf, der hier schon ’ne ganze Weile rum steht.

Was gibts neues?

Nach 6,5 Jahren und ca. 200.000km gabs mal neue Stiefel fürs Motorrad:

Es ist das Nachfolgemodell vom bisherigen geworden (Daytona VXR-18 GTX LSE)- das hatte sich bewährt. Bei den alten war inzwischen die Sohle durchgelatscht und ganz dicht waren die auch nicht mehr. Haben aber deutlich länger gehalten als alles andere was ich sonst so hatte – und sind dabei bequem. Andererseits sind 329,53 EUR auch ’ne Ansage. Eine Reparatur scheint mir bei dem Alter nicht mehr sinnvoll.

Und da das kleine nervöse Motorrad statt unserem Winter unbedingt afrikanischen Sommer will gibts noch ’ne neue Enduro-Brille mit getönter Scheibe. Bei der alten löst sich nach Jahren die Schaumstoffpolsterung auf.

Auspacken – Einschalten – Geht nicht…

Über den Sommer hat sich offenbar der Durchlauferhitzer, der bei mir für warmes Wasser sorgt falls die Sonne nicht genug scheint, verabschiedet. Der ist ja im Sommer abgeschaltet, so daß das lange nicht aufgefallen ist. Er schaltet sich jetzt bei Wasserdurchfluß nur noch mal sporadisch und kurzzeitig ein.

Ich habe zwar den Verdacht, daß das am Durchflußmengensensor liegt (Pfeil – hier schon das neue Gerät).

Wenn der schwergängig ist, kann das Gerät nicht mehr erkennen, daß Wasser durchfließt, das es nun mal bitte warm machen soll.

Das alte Gerät ist 10 Jahre alt und war eines von der günstigen Sorte, Hersteller Kospel aus Polen. Die Funktion war stets einwandfrei, die eingestellte Wassertemperatur wurde unter allen Betriebsbedingungen exakt eingehalten.

Da ich einen benötige, der für vorerhitzes Wasser geeignet ist (hängt ja am Ausgang vom Solarspeicher) und sich deutsche Markenhersteller wie Stiebel Eltron dieses Feature extra teuer bezahlen lassen ist es wieder ein Kospel geworden – das fast identische Nachfolgegerät. Hat auch den Vorteil, daß es exakt auf die vohandenen Anschlüsse paßt und die Dinger beim Hornbach auf Lager liegen.

Ich hätte versuchen können, ein Ersatzteil zu bekommen – aber ich will ja nicht unnötig lange kalt duschen 🙂 . Beim Kospel hätte ich irgendwo aus Polen vermutlich auch einen Durchflußsensor bekommen – die deutschen Hersteller geben Ersatzteile ‚aus Sicherheitsgründen‘ nur über den Großhandel an Installateure ab. Also für mich auch kein Vorteil für ein Markengerät.

Das neue Gerät angeschraubt, entlüftet und eingeschaltet. Und was ist: Erstmal ist es undicht – an einer internen Verschraubung tropft Wasser raus. Die Überwurfmutter nachgezogen – nun ist es dicht. Aber: Es ist völlig tot. Nix leuchtet und warm machts auch nicht.

Erstmal einen Schreck bekommen – denn ich bin beim Austausch falsch vorgegangen. Ich hatte als sicher angenommen, daß der Durchlauferhitzer defekt ist, ohne vorher zu prüfen, ob nicht vielleicht die Elektroanlage schadhaft ist und eine Phase oder mehr ausgefallen ist. Das habe ich dann nachgeholt – und Glück gehabt: Strom ist da.

Das ist zwar schön, daß es nicht mein Fehler ist – aber funktionieren tut der deshalb immer noch nicht.

Der gemeine Installateur hätte das Gerät jetzt wohl von der Wand gerissen und aus dem Fenster geschmissen. Aber ich kenn ja Elektronik – und weiß dass man viele Fehler einfach durch genaues Hinsehen findet.

Und was sehe ich da am Stromversorgungsstecker für die Steuerplatine:

Der eine Kontakteinsatz steckt doch nicht ganz so weit im Steckergehäuse wie die anderen – oder täusche ich mich da?

Nee – ich täusche mich nicht. Denn wenn man den Stecker abzieht, kommt einem der Kontakt schon entgegen.

Das war dann einfach: Den Kontakteinsatz ganz reingeschoben bis es ‚klick‘ macht, Stecker wieder drauf – und alles funktioniert.

So – und soll ich die Firma Kospel jetzt verdammen, weil sie offenbar keinen Funktionstest ihrer gefertigten Geräte macht?

Da bin ich mir unschlüssig. Einerseits will man natürlich gerne ein funktionsfähiges Gerät – und die Undichtigkeit und den defekten Stecker hätte man bei einem Funktionstest im Werk gefunden.

Andererseits muß man dafür das Gerät mir Wasser füllen, das man nie wieder vollständig raus bekommt. Das ist doof, denn das kann schnell mal den Karton durchweichen, bei Transport unter 0°C zu Frostschäden führen und insgesamt hat man da eine erhöhte Gefahr für Gammel aller Art.

Schlußendlich ist der Verzicht auf einen Funktionstest im Werk wohl dem Preis geschuldet…

Alpentour 2022: Fazit und Inhalt

Es ging diesen Herbst nochmal kurzentschlossen in die Alpen. Als grobe Strecke dort hatte ich für den Weg zum Mittelmeer die Route Napoleon und für den Weg zurück die Route des Grandes Alpes geplant. Dass hat gut funktioniert – und insbesondere die Route des Grandes Alpes ist ganz klar ein Highlight. Die ist mindestens genau so gut – wenn nicht besser – wie die Hochgebirgspässe in Österreich, hat aber den Vorteil mautfrei zu sein. Man wird halt nicht alle Nas‘ lang mit nicht unerheblichen Beträgen zur Kasse gebeten.

Leider sind die Alpen von mir ziemich weit weg, so daß die An- und Abreise genauso lange gedauert hat wie die eigentliche Tour. Ich habe die aber durch Auswahl schöner Strecken zu einem Teil der Reise werden lassen, wie ich es üblicherweise mache. Ich hatte überlegt, vielleicht noch etwas italienische Alpen mir dran zu hängen – aber ich hab dann zu Hause doch manchmal noch ’nen Termin, so daß das diesesmal nicht geklappt hat.

Insgesamt sind in den 10 Tagen 4002km zusammen gekommen. Besonders die ersten beiden Tage waren lang – da hätt ich vielleicht 3 Tage planen können. Naja – beim nächstenmal. Es gab weder mit dem Fahrer noch dem Motorrad auf der Tour irgendwelche Zwischenfälle – alles andere hätte mich auch gewundert.

Die ersten beiden Tage der Hinfahrt waren sehr herbstlich mit gelegentlichem Niederschlag – die restlichen Tage hatte ich bestes Sonnenwetter. Es war grad noch rechtzeitig im Jahr – es ist in den Höhenlagen schon deutlich kühl, aber noch sonnig. Viel später im Jahr kann man diese Strecke nicht fahren, da es dann zu kalt wird und immer die Gefahr besteht, dass Pässe wegen Schneefall gesperrt werden.

Hier noch die Direktlinks zu den einzelnen Tagen:

Alpen Tag 0: Wo gehts hin?
Alpen Tag 01: Hannover bis Lebach
Alpen Tag 02: Lebach bis FR-Bourg en Bresse
Alpen Tag 03: Bourg en Bresse bis Mezel
Alpen Tag 04: Mezel – Menton
Alpen Tag 05: Menton bis Briancon
Alpen Tag 06: Briancon bis Genfer See
Alpen Tag 07: Genfer See bis DE-Müllheim
Alpen Tag 08: Müllheim bis Bad König
Alpen Tag 09: Bad König bis Knüllwald
Alpen Tag 10: Knüllwald bis Hannover

Und noch eine Übersichtskarte der Gesamtstrecke:

Alpen Tag 10: Knüllwald bis Hannover

Heute wie üblich nur eine kurze Schlußetappe. Nach ausgiebigem Frühstück gehts los – die Sonne scheint schon. Aber in den Tälern hält sich noch Nebel.

Aber nicht lange – schon wenige Täler weiter hat die Sonne ihre Arbeit erledigt – und ich treffe noch vor dem für den Nachmitag angekündigten Regen zu Hause ein. Alles richtig gemacht!

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 09: Bad König bis Knüllwald

Morgens in Bad König ist es frisch und der Himmel voller Schleierwolken.

Es dauert aber nicht lang, bis die Sonne die aufgelöst hat und der blaue Himmel durch kommt.

Es geht heute weiter durch den Odenwald, den Spessart…

…und die Röhn bis in den Knüllwald zum bewährten Hotel Sonneck.

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 08: Müllheim bis Bad König

Unglaublich: Schon früh morgens bei Abfahrt scheint die Sonne aus allen Knopflöchern.

Es sind zwar nur ca. 10°C – das reicht aber für angenehmes Fahren. Über 20°C werden auch den Tag über nicht erreicht – es ist doch inzwischen Herbst und ich bin nicht mehr am Mittelmeer 🙁 .
Es geht heute einmal quer durch den schwarzen Wald,

der immer wieder idyllische Landschaften und Sträßchen bietet.

Da geht es noch einige Male auf über 1000m hoch – doof nur, wenns nicht wieder runter geht.

Wieso werden eigentlich in Deutschland Straßen voll gesperrt, wenn da gebaut wird? Ich war jetzt eine Zeit lang in Frankreich unterwegs – da gabs keine gesperrten Straßen. Und auch im Balkan und in Skandinavien dieses Jahr gabs das nicht. Die haben da Baustellenampeln und halten immer eine Seite befahrbar. Und heute an nur einem Tag in Deutschland hatte ich 4 gesperrte Straßen (und das sind nur die, durch die ich durchfahren wollte) was zu insgesamt 60km Umweg geführt hat. Das ist doof, denn es handelt sich ja um eine sorgfältig geplante Strecke mit den schönsten Straßen und den wenigsten Ortsdurchfahrten. So findet man sich schnell auf großen Bundesstraßen – oder schlimmer – im Stadtverkehr wieder.
Nach dem Schwarzwald kommt erstmal eine Ecke dicht besiedelter und industialisierter Gegend mit entsprechend viel Verkehr. Da hab ich noch keine sinnvolle Umfahrung gefunden.
Aber dann gehts schon in den Odenwald. Der ist weniger hoch als der Scharzwald, aber ebenfalls schön zu fahren.

Wenn man an solchen Schildern vorbei kommt, weiß man daß man bei der Streckenplanung wohl alles richtig gemacht hat :-).

Schluß ist heute im Gasthaus zur Krone in Bad König-Zell. Ausgezeichnet als eines der 50 besten Dorfgasthäuser Hessens – und das zu Recht. Günstiges schönes Zimmer – und heute Abend lecker Rindergeschnetzeltes auf Pilz-Sahnesauce zu fairem Preis. Mal merken, falls ich wieder in die Gegend komme.

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 07: Genfer See bis DE-Müllheim

Schau – der Genfer See!

Es ist morgens noch leicht bewölkt und über dem See etwas diesig. Das ändert sich aber mit dem Grenzübertritt in die Schweiz. Die haben überall ihre Alpenidylle aufgebaut.

Es geht heut nur ein Stück durch die Schweiz – spätestens zum Tanken will die Tenere wieder in Frankreich sein. Und kurz vor Frankreich dann das am Wegesrand:

Ich dachte, das ist in der Schweiz immer gut getarnt? Aber nee – da schaut man dann als (ungebetener) Besucher auf sowas.

Und die Paßstraße hat an zwei Stellen eine auffällige Häufung von kleinen ‚Gillideckeln‘ in zwei Reihen über die ganze Breite. Wofür können die wohl gut sein?
Die großen Höhen sind zwar vorbei – aber wieder in Frankreich schildert man ja auch die niedrigeren Pässe ordentlich aus.

Vorbei gehts noch an Kunst – wohl nur eine temporäre Installation.

Schön, daß die Infotafel zweisprachig ist – nur nutzt mit elsässisch neben französisch nix…
Und dann geht es heute noch knapp nach Deutschland rein bis nach Müllheim (ja, wie Abfall, nicht wie Mühle). Ich hatte zwar die die letzte Tankstelle auf französischer Seite mit eingeplant – aber daß das eine doofe Idee ist, hätte ich auch früher drauf kommen können. Da waren nämlich 100m Schlange. Ist ja wie in der DDR hier!

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 06: Briancon bis Genfer See

Heute  macht sich die Tenere wieder bei strahlend blauem Himmel auf den Weg, die Route des Grandes Alpes zu beenden.

Es ist in den Höhenlagen heute morgen zwar noch ziemlich frisch – wenn man auf der Schattenseite der Berge fährt. Aber die Sonne hat noch Kraft und sobald man aus dem Schatten ist, wird es warm.
Oberhalb der Baumgrenze ist es karg, die Straße ist in den Berg gefräst.

Ein erster Stop am Col du Galibier – 2642m. Aber man fängt in den Alpen ja nicht bei Null an – die Übernachtung war auf ca.1400m. Das relativiert die Sache.
Aber einen tollen Ausblick hats dennoch!

Weiter gehts zum Höhepunkt der Reise. Obwohl es in den österreichischen Alpen in den Höhenlagen ordentlich Schnee gab und diverse Pässe gesperrt wurden, ist hier eitel Sonnenschein.

Un eh sich die Tenere versieht, ist sie auch schon oben. Einen höheren Paß al den Col de L’Iseran gibts in den Alpen nicht.

Es gibt zwar höhere anfahrbare Punkte, aber das sind Sackgassen.
Auf dem weiteren Weg gehts nur noch bergab – naja fast. Dafür entschädigt immer mal wieder Aplenidylle – wo nicht grade Wintersportorte in die Landschft betoniert sind.

Schluß ist heute am Genfer See – und nein, nicht in Genf und auch nicht in Montreux. Da achte ich doch aufs Budget. Sondern in einem neu gebauten B&B Hotel in Publier.

Das ist zwar nicht billig – aber wie auch an der Cote d’Azur muß man am Genfer See schon froh sein, überhaupt was bezahlbares zu finden.
Abendessen gibts im Hotel nicht – aber es gibt nebenan eine Oko / Vegetarische Burgerbude Namens Green 2 Green.

Aber nackte Burger gehen da bei 9,90 EUR los. Zum satt werden ist man locker 20,00 EUR los. Das find ich dann für Burger doch etwas überzogen. Daher wurde es eine – erstaunlich gute – Pizza Fromage aus dem ‚Kiosque a Pizza‘ auf dem Decathlon Parkplatz – aus der Pappschachtel, stilecht mit ’ner Dose Bier 🙂 .

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 05: Menton bis Briancon

Es geht heute den ersten Teil der Route des Grandes Alpes (rückwärts) lang.  Napoleon war ja nicht blöd und hat sich für seinen Weg vom Mittelmeer ins Landesinnerre niedrige Pässe ausgesucht – die hatte ich die letzten Tage. Ab heute gehts zurück, und da hat die französische Tourismusbehörde (?) eine Auswahl der schönsten und höchsen Alpenpässe aneinandergereiht – die Route des Grandes Alpes. Und der Vorteil ist: Es sind alles öffentliche Straßen, die Benutzung ist kostenfrei. Nicht wie in Österreich, wo man alle Nas‘ lang nochmal kräftig für Mautgebühren zur Kasse gebeten wird.
Es sind richtige Bergstraßen 🙂 .

Sieht dieser Bach nicht harmlos aus? Ist er aber nicht!

Es hatte wohl im Frühjahr stark geregnet – und dem Haus am Ufer ist das nicht so gut bekommen.

Der nächste Bach war nicht besser.

Es gibt eine provisorische Brücke und man hat eine neue Straße asphaltiert. Wenn man sich die Abbruchkante links im Bild über dem Auto anschaut, dann lag die alte Straße wohl 10m höher. Es sind jedenfalls immernoch Bagger im Einsatz um Geröll wegzuschaffen.
Es geht heute über diverse Pässe – siehe Höhenprofil unten. Der Col de Valberg ist nicht der höchste – aber sie haben einen Postkartenrahmen hingestellt.

Kein Tag ohne Kühe auf der Straße!

Das war auf der Anfahrt zum Col de la Cayolle, 2326m.

Höchster Punkt war heute der Col d’Izoard, 2360m. Mit Baustelle auf der Paßhöhe.

Moren wirds – wenn das Wetter mitspielt (und danach sieht es aus) noch einige hundert Meter höher.
Schluß ist heute in einem kleinne Wintersportort kurz nach Briancon im Hotel Mont Thalbor.

Ist ganz schön tot da – es gibt ein großes Einkautszentrum, aber das hat wohl bis Dezember geschlossen. Das Hotel, ein Restaurant und eine Bar scheinen so ziemlich alles zu sein, was offen hat. Achso – eine Tankstelle noch, und der Bäcker wohl vormittags.

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil