Alpentour 2022: Fazit und Inhalt

Es ging diesen Herbst nochmal kurzentschlossen in die Alpen. Als grobe Strecke dort hatte ich für den Weg zum Mittelmeer die Route Napoleon und für den Weg zurück die Route des Grandes Alpes geplant. Dass hat gut funktioniert – und insbesondere die Route des Grandes Alpes ist ganz klar ein Highlight. Die ist mindestens genau so gut – wenn nicht besser – wie die Hochgebirgspässe in Österreich, hat aber den Vorteil mautfrei zu sein. Man wird halt nicht alle Nas’ lang mit nicht unerheblichen Beträgen zur Kasse gebeten.

Leider sind die Alpen von mir ziemich weit weg, so daß die An- und Abreise genauso lange gedauert hat wie die eigentliche Tour. Ich habe die aber durch Auswahl schöner Strecken zu einem Teil der Reise werden lassen, wie ich es üblicherweise mache. Ich hatte überlegt, vielleicht noch etwas italienische Alpen mir dran zu hängen – aber ich hab dann zu Hause doch manchmal noch ‘nen Termin, so daß das diesesmal nicht geklappt hat.

Insgesamt sind in den 10 Tagen 4002km zusammen gekommen. Besonders die ersten beiden Tage waren lang – da hätt ich vielleicht 3 Tage planen können. Naja – beim nächstenmal. Es gab weder mit dem Fahrer noch dem Motorrad auf der Tour irgendwelche Zwischenfälle – alles andere hätte mich auch gewundert.

Die ersten beiden Tage der Hinfahrt waren sehr herbstlich mit gelegentlichem Niederschlag – die restlichen Tage hatte ich bestes Sonnenwetter. Es war grad noch rechtzeitig im Jahr – es ist in den Höhenlagen schon deutlich kühl, aber noch sonnig. Viel später im Jahr kann man diese Strecke nicht fahren, da es dann zu kalt wird und immer die Gefahr besteht, dass Pässe wegen Schneefall gesperrt werden.

Hier noch die Direktlinks zu den einzelnen Tagen:

Alpen Tag 0: Wo gehts hin?
Alpen Tag 01: Hannover bis Lebach
Alpen Tag 02: Lebach bis FR-Bourg en Bresse
Alpen Tag 03: Bourg en Bresse bis Mezel
Alpen Tag 04: Mezel – Menton
Alpen Tag 05: Menton bis Briancon
Alpen Tag 06: Briancon bis Genfer See
Alpen Tag 07: Genfer See bis DE-Müllheim
Alpen Tag 08: Müllheim bis Bad König
Alpen Tag 09: Bad König bis Knüllwald
Alpen Tag 10: Knüllwald bis Hannover

Und noch eine Übersichtskarte der Gesamtstrecke:

Alpen Tag 10: Knüllwald bis Hannover

Heute wie üblich nur eine kurze Schlußetappe. Nach ausgiebigem Frühstück gehts los – die Sonne scheint schon. Aber in den Tälern hält sich noch Nebel.

Aber nicht lange – schon wenige Täler weiter hat die Sonne ihre Arbeit erledigt – und ich treffe noch vor dem für den Nachmitag angekündigten Regen zu Hause ein. Alles richtig gemacht!

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 09: Bad König bis Knüllwald

Morgens in Bad König ist es frisch und der Himmel voller Schleierwolken.

Es dauert aber nicht lang, bis die Sonne die aufgelöst hat und der blaue Himmel durch kommt.

Es geht heute weiter durch den Odenwald, den Spessart…

…und die Röhn bis in den Knüllwald zum bewährten Hotel Sonneck.

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 08: Müllheim bis Bad König

Unglaublich: Schon früh morgens bei Abfahrt scheint die Sonne aus allen Knopflöchern.

Es sind zwar nur ca. 10°C – das reicht aber für angenehmes Fahren. Über 20°C werden auch den Tag über nicht erreicht – es ist doch inzwischen Herbst und ich bin nicht mehr am Mittelmeer 🙁 .
Es geht heute einmal quer durch den schwarzen Wald,

der immer wieder idyllische Landschaften und Sträßchen bietet.

Da geht es noch einige Male auf über 1000m hoch – doof nur, wenns nicht wieder runter geht.

Wieso werden eigentlich in Deutschland Straßen voll gesperrt, wenn da gebaut wird? Ich war jetzt eine Zeit lang in Frankreich unterwegs – da gabs keine gesperrten Straßen. Und auch im Balkan und in Skandinavien dieses Jahr gabs das nicht. Die haben da Baustellenampeln und halten immer eine Seite befahrbar. Und heute an nur einem Tag in Deutschland hatte ich 4 gesperrte Straßen (und das sind nur die, durch die ich durchfahren wollte) was zu insgesamt 60km Umweg geführt hat. Das ist doof, denn es handelt sich ja um eine sorgfältig geplante Strecke mit den schönsten Straßen und den wenigsten Ortsdurchfahrten. So findet man sich schnell auf großen Bundesstraßen – oder schlimmer – im Stadtverkehr wieder.
Nach dem Schwarzwald kommt erstmal eine Ecke dicht besiedelter und industialisierter Gegend mit entsprechend viel Verkehr. Da hab ich noch keine sinnvolle Umfahrung gefunden.
Aber dann gehts schon in den Odenwald. Der ist weniger hoch als der Scharzwald, aber ebenfalls schön zu fahren.

Wenn man an solchen Schildern vorbei kommt, weiß man daß man bei der Streckenplanung wohl alles richtig gemacht hat :-).

Schluß ist heute im Gasthaus zur Krone in Bad König-Zell. Ausgezeichnet als eines der 50 besten Dorfgasthäuser Hessens – und das zu Recht. Günstiges schönes Zimmer – und heute Abend lecker Rindergeschnetzeltes auf Pilz-Sahnesauce zu fairem Preis. Mal merken, falls ich wieder in die Gegend komme.

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 07: Genfer See bis DE-Müllheim

Schau – der Genfer See!

Es ist morgens noch leicht bewölkt und über dem See etwas diesig. Das ändert sich aber mit dem Grenzübertritt in die Schweiz. Die haben überall ihre Alpenidylle aufgebaut.

Es geht heut nur ein Stück durch die Schweiz – spätestens zum Tanken will die Tenere wieder in Frankreich sein. Und kurz vor Frankreich dann das am Wegesrand:

Ich dachte, das ist in der Schweiz immer gut getarnt? Aber nee – da schaut man dann als (ungebetener) Besucher auf sowas.

Und die Paßstraße hat an zwei Stellen eine auffällige Häufung von kleinen ‘Gillideckeln’ in zwei Reihen über die ganze Breite. Wofür können die wohl gut sein?
Die großen Höhen sind zwar vorbei – aber wieder in Frankreich schildert man ja auch die niedrigeren Pässe ordentlich aus.

Vorbei gehts noch an Kunst – wohl nur eine temporäre Installation.

Schön, daß die Infotafel zweisprachig ist – nur nutzt mit elsässisch neben französisch nix…
Und dann geht es heute noch knapp nach Deutschland rein bis nach Müllheim (ja, wie Abfall, nicht wie Mühle). Ich hatte zwar die die letzte Tankstelle auf französischer Seite mit eingeplant – aber daß das eine doofe Idee ist, hätte ich auch früher drauf kommen können. Da waren nämlich 100m Schlange. Ist ja wie in der DDR hier!

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 06: Briancon bis Genfer See

Heute  macht sich die Tenere wieder bei strahlend blauem Himmel auf den Weg, die Route des Grandes Alpes zu beenden.

Es ist in den Höhenlagen heute morgen zwar noch ziemlich frisch – wenn man auf der Schattenseite der Berge fährt. Aber die Sonne hat noch Kraft und sobald man aus dem Schatten ist, wird es warm.
Oberhalb der Baumgrenze ist es karg, die Straße ist in den Berg gefräst.

Ein erster Stop am Col du Galibier – 2642m. Aber man fängt in den Alpen ja nicht bei Null an – die Übernachtung war auf ca.1400m. Das relativiert die Sache.
Aber einen tollen Ausblick hats dennoch!

Weiter gehts zum Höhepunkt der Reise. Obwohl es in den österreichischen Alpen in den Höhenlagen ordentlich Schnee gab und diverse Pässe gesperrt wurden, ist hier eitel Sonnenschein.

Un eh sich die Tenere versieht, ist sie auch schon oben. Einen höheren Paß al den Col de L’Iseran gibts in den Alpen nicht.

Es gibt zwar höhere anfahrbare Punkte, aber das sind Sackgassen.
Auf dem weiteren Weg gehts nur noch bergab – naja fast. Dafür entschädigt immer mal wieder Aplenidylle – wo nicht grade Wintersportorte in die Landschft betoniert sind.

Schluß ist heute am Genfer See – und nein, nicht in Genf und auch nicht in Montreux. Da achte ich doch aufs Budget. Sondern in einem neu gebauten B&B Hotel in Publier.

Das ist zwar nicht billig – aber wie auch an der Cote d’Azur muß man am Genfer See schon froh sein, überhaupt was bezahlbares zu finden.
Abendessen gibts im Hotel nicht – aber es gibt nebenan eine Oko / Vegetarische Burgerbude Namens Green 2 Green.

Aber nackte Burger gehen da bei 9,90 EUR los. Zum satt werden ist man locker 20,00 EUR los. Das find ich dann für Burger doch etwas überzogen. Daher wurde es eine – erstaunlich gute – Pizza Fromage aus dem ‘Kiosque a Pizza’ auf dem Decathlon Parkplatz – aus der Pappschachtel, stilecht mit ‘ner Dose Bier 🙂 .

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Alpen Tag 05: Menton bis Briancon

Es geht heute den ersten Teil der Route des Grandes Alpes (rückwärts) lang.  Napoleon war ja nicht blöd und hat sich für seinen Weg vom Mittelmeer ins Landesinnerre niedrige Pässe ausgesucht – die hatte ich die letzten Tage. Ab heute gehts zurück, und da hat die französische Tourismusbehörde (?) eine Auswahl der schönsten und höchsen Alpenpässe aneinandergereiht – die Route des Grandes Alpes. Und der Vorteil ist: Es sind alles öffentliche Straßen, die Benutzung ist kostenfrei. Nicht wie in Österreich, wo man alle Nas’ lang nochmal kräftig für Mautgebühren zur Kasse gebeten wird.
Es sind richtige Bergstraßen 🙂 .

Sieht dieser Bach nicht harmlos aus? Ist er aber nicht!

Es hatte wohl im Frühjahr stark geregnet – und dem Haus am Ufer ist das nicht so gut bekommen.

Der nächste Bach war nicht besser.

Es gibt eine provisorische Brücke und man hat eine neue Straße asphaltiert. Wenn man sich die Abbruchkante links im Bild über dem Auto anschaut, dann lag die alte Straße wohl 10m höher. Es sind jedenfalls immernoch Bagger im Einsatz um Geröll wegzuschaffen.
Es geht heute über diverse Pässe – siehe Höhenprofil unten. Der Col de Valberg ist nicht der höchste – aber sie haben einen Postkartenrahmen hingestellt.

Kein Tag ohne Kühe auf der Straße!

Das war auf der Anfahrt zum Col de la Cayolle, 2326m.

Höchster Punkt war heute der Col d’Izoard, 2360m. Mit Baustelle auf der Paßhöhe.

Moren wirds – wenn das Wetter mitspielt (und danach sieht es aus) noch einige hundert Meter höher.
Schluß ist heute in einem kleinne Wintersportort kurz nach Briancon im Hotel Mont Thalbor.

Ist ganz schön tot da – es gibt ein großes Einkautszentrum, aber das hat wohl bis Dezember geschlossen. Das Hotel, ein Restaurant und eine Bar scheinen so ziemlich alles zu sein, was offen hat. Achso – eine Tankstelle noch, und der Bäcker wohl vormittags.

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Alpen Tag 04: Mezel – Menton

Auch heute morgen knallt schon die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Das ist auch nötig, denn nachts wurde es schon empfindlich kalt. Beim Start sind es nur 6°C und es ist doch gut, daß ich auch die dicken Handschuhe mitgenommen habe.

Es geht heute erstmal eine Runde durch die Verdon-Schlucht. Mal wieder – neben der Tara-Schlucht in Montenegro – einer der größten Canyons Europas.

Der Verdon mündet in einen Stausee – mit momentan doch eher wenig Wasser.

Es geht dann heute den Rest der Route Napoleon weiter.

Schon bald kann man am Horizont das Mittelmeer sehen.

Die Tenere hat gut aufgepaßt und findet zwischendurch eine Total-Tankstelle mit Sonntagspreis: 1,365 EUR/l für E10. Das wird ja immer besser!

Es ist dann bald die Küste erreicht – und dann gehts los. Es ist dicht bebaut und entsprechend viel Verkehr. Im Prinzip sind die letzen 60km nur Stadtverkehr. Falls ich das nochmal fahren sollte: Die Route Napoleon nicht ganz bis zum Ende, sondern schon in den Alpen einen Quereinstieg in die Route ds Grandes Aples finden. Die Küste kann man sich gut schenken.
Hier ein Blick auf die Bucht von Nizza:

Das ist aber nicht meine Preisklasse – und auch Monaco lasse ich links liegen sondern fahre weiter bis Menton. Da wirds dann wieder normaler, und es gibt direkt an der Uferpromenade und dem Yachthafen ein Ibis Budget – was jetzt zwar nicht wirklich günstig, aber immerhin bazahlbar ist.

Der Blick auf den Yachthafen sieht ein bisschen nach Flensburg aus – wenn auch größer. Jedenfalls keine Boote, die laut ‘Eure Armut kotzt und an’ schreien.

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Alpen Tag 03: Bourg en Bresse bis Mezel

So laß ich mir das gefallen: Blauer Himmel und Sonnenschein schon direkt nach dem Start!

Es geht erst noch durch flaches Land, aber schon bald sind die ersten Berge erreicht.

Es geht heute und morgen die Route Napoleon entlang. Das sind erstmal nicht ganz so hohe Pässe durch die Alpen bis ans Mittelmeer. Die hohen Pässe hebe ich mir für den Rückweg auf.
Bei Intermarche läßt sich die Tenere für 1,454 EUR/l mit E10 vollaufen. Ich glaub, hier bleib ich 🙂 Gutes Wetter und billiger Sprit 😉 .

Die Tenere hat da was am Wegesrand gefunden – von dem Kleinwagen ist nicht mehr viel übrig…

Ich fahre übrigens nicht immer die offizielle Strecke der Route Napoleon. Kurviger hat da immer mal wieder Abstecher über kleine Almwege eingebaut – die können manchmal ziemlich stokelig zu fahren sein.

Aber man soll dem Automat nicht ins Handwerk pfuschen! An einer Stelle bin ich davon abgewichen und auf der Hauptstraße geblieben. Großer Fehler – denn da hatte Kurviger um die Stadt Gap drumrum geroutet. Und ich Idiot hab mich da am Samstag Nachmttag durch die Innnestadt gestaut.

Da bild dir mal nix drauf ein – auch wenn der Todespass heißt – das wird die Tage noch besser!

Es ging jedenfalls heute schon durch richtige Berge!

Schluß ist heute im Hotel de la Place in Mezel:

Ein alteingesessenes Hotel – behutsam unter kanadischer Leitung renoviert und wiederbelebt. Es gab aber eigentlich keine Auswahl – ich weiß gar nicht was hier los ist – es ist praktisch alles ausgebucht hier in der Gegend.

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Alpen Tag 02: Lebach bis FR-Bourg en Bresse

Es dauert heut nicht mehr lang und ich bin in Frankreich. Außer einem Schild mit den Geschwindigkeitsbeschränkungen ist da nix.

Ich kann die EU nicht hoch genug dafür loben, den grenzenlosen europäischen Reiseverkehr ermöglcht zu haben. Noch vor dem Mobilfunk-Roaming.
Es ist heute weiter herbstlich und geht lange Meter durch landwirtschaftliches Frankreich.

Es sollte ja auch ein Ziel mit billigem Sprit sein – dafür sucht sich die Tenere ausgerechnet die schmuddelige Avis Automatentankstelle aus, die auch die Sertao II schon genutzt hat.

Und – wie wars?

1,793 EUR/l – da geht noch mehr!
Die zahlreichen Supermarkttankstellen sind in Frankreich meist deutlich günstiger – nutzt nur nichts, wenn grad kein Supermarkt in der Nähe ist. Aber im weiteren Verlauf hat sich die Tenere dann an einem Carrefour-Markt zu 1,620 EUR/l eingedeckt.

Und warum ist es in Frankreich billiger? Weil Herr Marcon Angst vor brennenden Straßen hat und kürzlich den ‘Tankrabatt’ wie wir Ihn auch in Deutschland hatten auf 0,30 EUR/l erhöht und bis Ende Okt. verlängert hat.

Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Tenere für Kultur interessiert – aber wenn wir schon an der Basilika de Jeanne d’Arc vorbeikommen, muß sie auch gucken!

Zum Nachmittag kommt gelegentlich etwas Sonne durch – sonst war es weitgehend trocken. Lediglich eines der heute durchziehenden kleinen Regenfelder hat mich am Rande erwischt.

Die Kühe haben für heute Feierabend und gehen nach Hause.

Ich habe auch Feierabend – im Premiere Classe Bourg en Bresse.

Das ist zwar nicht wirklich erstklassig, aber OK. Das ist eine bessere der diversen französischen ‘Billig’-Hotelketten. Ausgewählt hab ich das, weil ich vom letztenmal weiß, daß es nebenan ordentliche Pizza gibt.

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil