Um den Viktoriasee,Tag 05: Meserani bis Karatu

Fällt mir heute erst auf: Mein Banküberfall in Marangu hat fortlaufend numerierte Scheine ergeben.

Und ich hatte doch versprochen, noch ein Foto von Fritz nachzuliefern. Hier auf seiner Aprilia am Startberg (weil der Anlasser grad nicht so richtig wollte).

Es geht heute natürlich nicht auf direktem Weg ans Ziel, sondern wir machen noch einen Abstecher in Richtung Natronsee. Über eine kleine Bergkette…

…hat man Aussicht in die Landschaft.

Magere afrikanische Kühe sind mit uns unterwegs.

Über teils schnelle Pisten…

…immer mal unterbrochen von Flussdurchfahrten…

…geht es voran. Ich habe die Gabel der kleinen Kibo ganz gemietet – dann kann ich die auch ganz benutzen. Oder ist sie vielleicht etwas weich?

Beam me up, Scotty!

An einer Wasserstelle. Es ist gut was los.

Die Spritversorgung heute war knapp – da taucht in irgendeinem verlassenen Dorf doch glatt eine nagelneue Tankstelle (mit Petroleum!) auf. Problem gelöst!

Ich glaube, hier reicht die Power of God nicht aus. Ich würds mal mit ‘nem Reifendienst probieren.

Zwischendurch gibts eine Erfrischung in Mamas Pub.

Coca Cola gibts halt überall, nur nicht immer kalt. Die Bar lädt nicht grade zum Verweilen ein,

dafür kostet die Flasche Cola nur 1000 TZH, ca. 0,40 EUR.
Für die Kinder im Dorf sind wir und unsere Motorräder natürlich die Attraktion des Tages.

Auf geht es – immer auf den Ol Doinyo Lengai, ein Vulkankegel und heiliger Berg der Massai.

Gegenverkehr in Afrika.

Auch Gegenverkehr.

Kein Gegenverkehr mehr.

Auch kein Gegenverkehr mehr.

Ist doch glatt die hintere Achse während der Fahrt abgefallen.

Zur Abwechslung mal ein Blick nach Links…

…und nach rechts.

Wir nähern uns dem Lake Natron.
Der heist so, weil er durch einen hohen Natriumcarbonatgehalt alkalisch ist. Und wo kommt das alles her? Aus der Lava vom heiligen Berg der Massai, die aus fast reinem Natriumcarbonat besteht und vom Regen in den See ausgewaschen wird. Die Westseite des Sees ist touristisch erschlossen, kostet aber seit einiger Zeit ‘Eintritt’, wohl im Bereich 30 bis 100 USD. Das ist uns zuviel, um den See zu sehen. Es gibt aber eine Piste an die Ostseite des Lake Natron.

Über erkaltete Lavafelder…

…und Gerölllandschaften.

Da bin ich auf meine kleine Kibo schon ein wenig stolz, dass sie da durchgekommen ist.
Am Ende der Strecke gibt es dann tatsächlich einen Blick auf den Lake Natron.

Und Überraschung: Einige Kanadier sind grade dabei, dort einen Campingplatz einzurichten. Der ist dann zwar nur für hardcore-Geländewagenfahrer erreuchbar, aber die Lage ist toll.
Und noch besser: Es gibt dort eine natürliche warme Quelle. Ist schließlich der afrikanische Grabenbruch hier, alles Vulkangebiet.
Das wäre ja noch nichts besonderes, haben die Isländer auch. Aber hier ist das Wasser leicht alkalisch – und als besonderen Clou haben sie kleine Fische drin, die dir die abgestorbenen Hautschuppen abknabbern, wenn du ruhig sitzen bleibst.

Im Hintergrund übrigens der Lake Natron.
Diese Ziege auf der Camp-Baustelle weiss noch nicht, das sie 2024 nicht erleben wird. Denn sie wird den Sylvesterbraten liefern.
Wir haben für morgten früh eine Safari gebucht – daher können wir nicht bleiben sondern müssen weiter.

Und plötzlich von Giraffen umzingelt.

Die sind friedlich und lassen sich geduldig ablichten.

Querverkehr hat Vorrang.

Vor uns war ein Gewitter runter gegangen. Das führte dazu, dass die kommenden Furten ordentlich Wasser führten. Die erste war noch einfach, es waren hilfsbereite Einheimische für ein Trinkgeld zugegen.

Die nächste war ein tosender Wasserfall – da heist es dann erstmal ‘ne halbe Stunde warten, bis sich die Strömung etwas verringert hat.

Glücklich rüber geschafft!

Die dritte sieht doch gar nicht so schlimm aus -wieso traut sich da keiner rüber?

OK – von der Seite ist es dann doch eher ein Wasserfall.

Da mein auch Fritz, das die Strömung noch zu stark ist. Als wieder warten.

Irgendwann traut sich der erste Geländewagen – der hat ordentlich Leute aufgeladen, damit er möglichst hohes Gewicht hat und nicht aufschwimmt.

Wir haben es dann auch rüber geschafft – durch die Wartezeit haben wir die letzten 50km allerdings im dunkeln fahern müssen – was zwar notfalls geht, aber schön ist anders. Ist nämlich echt duster da.
Und ich habe gelern: Die kleine Kibo mag kein Wassser. Nach jeder Wasserdurchfahrt ruckelt sie und geht aus, dauert dann si ‘ne Minute bis der warme Motor das Wasser verdampft hat und es weiter geht.

Wie immer noch Karte, Statistik und Höhenprofil

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Ein Gedanke zu „Um den Viktoriasee,Tag 05: Meserani bis Karatu“

  1. Ihr Drei macht eine megacoole Tour – dazu klasse Fotos. Danke für dieses einmalige Blog – wir sitzen hier im Dauerregen… ihr ja auch, aber eben nur einen halben Tag. Die Furten sind richtig krass, wir kennen es ja aus Island: Obacht ist gefragt, sonst gehts den ‘Bach’ runter – im Wortsinn.
    @ Tauchrohre: Dein Moto hat sich das wohl von den Giraffe abgeguckt – oder ist zuwenig Öl drin?
    @ Aprilia will mal nicht anspringen: Is doch kein Ding, so wie vor ~64 Jahren in “Serengeti darf nicht sterben” (dt. Kinodoku Michael Grzimek und dessen Vater Bernhard aus dem Jahr 1959) braucht die wie berichtet Afrika Dauer’erprobete’ Aprila auch mal Hilfe.

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