Marokko 2023: Fazit und Inhalt

Nun ist sie vorbei – die Tour nach Marokko. Das war ja nicht mein erstesmal in Marokko – ich kannte also schon vieles. Das ist durchaus ein Vorteil, denn man weiß wo die guten Sachen sind und was man sich sparen kann. Das heisst für mich: Keine Großstädte – es geht ja nicht um Kultur, sondern ums Enduro-Fahren. Und dafür hat man da die Ergs, die Steinwüste und den Atlas. Also drei unterschiedliche Landschaften in einer Reise 🙂 .

Und – mache ich das nochmal? Ja – aber auch Nein. Eigentlich war ich nun oft genug da (auch wenn immernoch Strecken übrig sind, die ich nicht kenne). Ich mache es davon abhängig, ob ich für nächstes Jahr wieder ein Mitfahrer findet. Wenn ja, so werde ich das nochmal wiederholen.

Noch einige Eckdaten zu der Tour:

  • Dauer 29 Tage, davon gehen 4 Tage für die Autobahnfahrt von Norddeutschland nach Südfrankreich und zurück ab und 4 Tage für die Fährüberfahrt von Frankreich nach Marokko und zurück, bleiben 21 Tage im Land.
  • Fahrstrecke im Land 4963km – davon geschätzt die Hälfte auf ‘nicht Asphalt’
  • Zu den Kosten: In den 21 Tagen im Land habe ich 1117,65 EUR ausgegeben – darin ist alles enthalten: Verpflegung, Übernachtung in (meist einfachen) Hotels im geteilten Doppelzimmer, Benzin und alles was sonst noch so anfällt (entspricht 53,22 EUR/Tag).  Dazu kommt die Fähre mit 200,00 EUR für Überfahrt mit Motorrad in geteilter 4-er Innenkabine, Nutzung zu zweit.Vergleichsweise Teuer ist die Anfahrt im Auto bis Südfrankreich, mit 2x Hotel, Maut, Diesel und Verpflegung waren das zu weit 1100,00 EUR -also 550,00EUR je Person. Insgesamt bin ich mit weniger als 2000,00 EUR hin gekommen – allerdings ohne Berücksichtigung von Verschleiß und nun nötiger Inspektion vom Motorrad.
  • Resietermin: März hat sich da als der ideale Monat erwiesen. Im Atlas der Schnee schon fast vollständig weg und die Pässe offen, in der Wüste noch nicht zu heiss. Nur Vorsicht mit dem Ramadan: Den würd ich meiden, wenn man (so wie ich) auch in nicht-Touristische Gebiete fährt.
  • Und da gings lang: Den Süd-Westen haben wir weggelassen – und den hohen Atlas auch weniger als eigentlich geplant abgedeckt. Dafür hatten wir mehr von den Wüsten- und Erg-Gebieten.

Hier noch Direktlinks zu den einzelnen Tagen der Tour:
Tag 00: Morgen gehts los
Tag 01 und 02: Hannover bis Sete und auf See
Tag 03 und 04: Auf See – Barcelona – auf See – Nador
Tag 05: Nador über Guercif bis Outat el Haj
Tag 06: Outat el Haj bis Midelt und Cirque de Jaffar
Tag 07: Midelt – Minenrunde
Tag 08: Midelt bis Guelmima
Tag 09: Goulmima bis Merzouga
Tag 10: Merzouga
Tag 11: Merzouga
Tag 12: Merzouga
Tag 13: Merzouga
Tag 14: Merzouga – Zagora
Tag 15: Zagora
Tag 16: Zagora bis Foum Zguid
Tag 17: Foum Zguid bis Quarzarzate
Tag 18: Quarzarzate bis Boulmane Dades
Tag 19: Boulmane Dades
Tag 20: Boulmane Dades bis Erfoud
Tag 21: Erfoud
Tag 22: Erfoud
Tag 23: Erfoud – Midelt
Tag 24: Midelt bis Taza
Tag 25: Taza bis Chefchaouen
Tag 26: Chefchaouen bis Tanger Med, auf See
Tag 27 bis 29: Auf See – Sete – Bourg en Bresse – Ahaus – Hannover
Video: Mit der Husky im Erg Chebbi

Marokko 2023 Tag 27 bis 29: Auf See – Sete – Bourg en Bresse – Ahaus – Hannover

Es vergeht ein ereignisloser Tag auf See…

…nur aufgelockert durch gelegentliche Nahrungsaufnahme. Hier das sehr günstige und reichhaltige Frühstück:

Es hat sich seit dem letztenmal nichts geändert: Es ist eine schlechte italienische Kantine, dafür teuer. Da tröstet es auch nichts, dass ich einen Essensbon vorab gekauft und dafür etwas Rabatt bekommen habe.

Am nächsten Tag soll die Fähre um 12:45 in Sete ankommen – wir werden aber schon um 0830h aus der Kabine geschmissen, denn der Hafen ist schon in Sichtweite. Die Ankunft wird für 0930h angekündigt.
Wir liegen dann aber noch bis 1730h auf Rede, denn die Hafenarbeiter in Sete streiken.
Der Parkplatz am Flughafen Montpellier ist daher erst deutlich später erreicht als erwartet, der kleine Fiat warter da noch brav auf uns und die Motorräder sind schnell verladen.

Wir machen wieder einen Zwischenstopp im Greet Hotel in Montagnat (bei Bourg en Bresse). Die angeschlossene Pizzeria hat da natürlioch schon geschlossen – es gibt stattdessen Bier und Chips 🙂 .

Der nächste Tag vergeht auf der Autobahn – gegen Abend ist Ahaus erreicht und bei Schnitzel-Georg gibts ein Abschiedsessen – deutsch-niederländische Küche: Schnitzel Hawaii und Pommes speciaal.

Sebastians KTM ist fix ausgeladen…

…und für mich gehts die letzten 2,5h auf die Autobahn. Gegen 2200h ist dann die Tour vorbei!

Marokko 2023 Tag 26: Chefchaouen bis Tanger Med, auf See

Für die Motorräder gibt es heute ein letztes mal den günstigen marokkanischen Sprit (ca. 1,40 EUR/l).

Da zeigt sich wieder, dass Afrika ein Bargeld-Kontinent ist. Wir hatten bisher immer gut Bargeld dabei und haben alles bar bezahlt – das ist nie ein Problem. Aber am letzten Tag will man natürlich kein Geld über haben. Also heute versucht auf Kreditkarte zu tanken. Das ging erst bei der dritten Tankstelle – und ich hatte wohlweisslich keine kleinen Dorftankstellen sondern große, moderne Tankstellen probiert.
Die erste Hälfte der heutigen Etappe haben Marokkaner inzwischen fast vollständig zweispurig ausgebaut – und der Rest war Baustelle. Da muss ich mir für nächstes mal eine andere Strecke suchen 🙂 . Auf der zweiten Hälfte hattes sie uns eine sehr angenehm trassierte und nagelneu asphaltierte Straße angelegt. So kommt man gut durch die Mittelgebirgslandschaft!

Schau – da hinten ist das Mittelmeer und der Hafen!

Dann sind wir auch schon da.

Am Hafencafe gelingt es uns, das restliche Geld bis auf 0,50MAD (ca. 0.05EUR) in Sandwiches anzulegen um die Wartezeit abzukürzen.

Irgendwann kommt die GNV Majestic an…

…und entlädt ihre wertvolle Fracht.

Man darf sich von dem Schiffsnamen nicht täuschen lassen – majestätisch ist an dem Dampfer nichts.
Mit nur einer Stunde Verspätung heisste es dann: Tschüss Afrika!

Wie immer noch Karte, Statistik und ggf. Höhenprofil

Marokko 2023 Tag 25: Taza bis Chefchaouen

Es geht heute weiter nach Norden. Wir fahren den ganzen Tag auf kleinen kurvigen Straßen durch eine Mittelgebirgslandschaft.

Teils könnt das auch das Allgäu sein.

Erstaunlicherweise gibt es auch eine Schottereinlage – die Straße ist als Provinzstraße klassifiziert – daher hat kurviver.de da drüber geroutet.

Die erst noch breite Straße wird zusehends schmaler…

…um irgendwann fast nicht mehr sichtbar zu sein.

Und ja – wir sind hier richtig. Wegen verschwindender Straße hatte ich angehalten, aber der Bauer hat uns hierhin weiter geschickt. Das sei schon richtig.
Ich weiß nicht wieso, aber ich finde die Husky auf diesem Foto gut getroffen.

Schluss ist heute ib Chefchaouen – der blauen Stadt.

Das ist ein bekanntes Touristenziel – und in der Altstadt gibt es alles was das Touriszenherz begehrt.

Aber viel wichtiger – im Gegensatz zu Taza haben hier alle Cafes und Restaurants trotz Ramadan auch bei Tageslicht geöffnet, so daß wir nicht bis zur Dukelheit hungern müssen.

Vermerk für mich: Wir sind im Hotel Alkhalifa:

Außerhalb der Altstadt, aber fußläufig erreichbar, Motorräder parken im Hof, DZ mit Frühstück 50 EUR, guter Unterhaltungszustand.

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Marokko 2023 Tag 24: Midelt bis Taza

Am Morgen ein letzter Blick auf die Schneebedeckten Gipfel des hohen Atlas – dann geht es auch heute weiter nordwärts.

In der Wüste kann man lange gerde Straßen bauen!

Es geht dann aber schon bald in die Berge rein…

…und ehe man sich versieht, ändert sich Natur: Es gibt wieder Bäume! Wir haben also die Nordseite des Atlas erreicht.

Verglichen mit den letzten Wochen ist hier alles grün!

Und es blüht sogar manchmal was.

Die einheimischen Tiere sind nun nicht so exotisch wie Dromedare – aber irgendwas ist ja immer. Wenigstens bekomme ich die ohne Hektik aufs Foto.

Es geht auf eine Kurvenorgie durch den Nationalpark Tazekka – zuerst noch mit Baumgerippen vom letzten Jahr am Straßenrand,

aber dann wirds waldig – hier ein Abschnitt mit Korkeichen.

Während wir Pause machen, zieht ein Ziegenhirte mit seiner Herde vorbei.

Blick über den Nationalpark – im Hintergrund noch schneebedeckte Gipgel des hohen Atlas.

Schluss ist heute in Taza – dort haben’se Orangenbäume als Straßenbäume…

…und Autos aller Altersklassen stehen einträchtig nebeneinander.

Vermerk für mich: Übernachtung wieder im Grand Hotel Dauphine, DZ 290MAD, wegen Ramadan kein Frühstück. Das Cafe-Hotel de La Gare (gegenüber vom Marjane-Markt) ist offenbau neu erbaut und hat (für Taza-Verhältnisse) ordentliche Bewertungen. Könnt man beim nöchstenmal ausprobieren.

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Marokko 2023 Tag 23: Erfoud – Midelt

Heute geht es nordwärts. Zuerst noch durch Wüstenlandschaft das Ziz-Tal hoch.

Ein Blick zurück ins Ziz-Tal, das sich tief in die Landschaft eingefressen hat:

Wir umfahren Errachidia im großen Bogen. Dort wird die Wüste im großen Stil aufgeforstet. Auf ca. 50km sind auf beiden Seiten der Straße Palmenplantegen neu angelegt.

Dann wird es steinig und wir erreichen wieder den Atlas…

…noch mit vereinzelten Palmenansammlungen.

Über den Tiz’N Taghout mit fast 2000m Höhe geht es auf Midelt zu, das wir ja schon von der Hinfahrt kennen.

Hier macht sich das erste mal der Ramadan tatsächlich bemerkbar. Während es in den touristischen Gegenden um Quarzrzate, Erfoud und Merzuga zwar sichtbar war – so die Hälfte der Cafes und Restaurants hatte tagsüber geschlossen – so ist das in Midelt doch auffällig. Als wir in die Stadt gefahren sind, waren alle Cafes und Restaurants geschlossen – so ab 1800h haben die angefangen Tische und Stühle raus zu stellen, die auch in Beschlag genommen werden. Aber alle sitzen da trocken rum und nutzen nur das W-Lan 🙂 .
Ich denke, so gegen 2000h geht das das Leben hier wieder los.
Ich kann also festhalten, wer nicht grade in touristische Gebiete fährt sollte die Zeit des Ramadan besser meiden. So hatten wir ja auch unsere Tour eingerichtet – wegen anderer Termine ließ sich eine Überschneidung mit Ramadan für die letzten Tage aber nicht vermeiden.

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Marokko 2023 Tag 21: Erfoud

Die Husky will heute nicht stillstehen…

…und fährt eine Runde um den Erg Chebbi.

Nein – nicht die die sie kützlich schonmal gefahren ist.

Es gibt da reichlich Pisten, und diesesmal sind es andere.

Ein kleiner Bergrücken liegt auch im Weg…

…vorbei am Dünenkindergarten…

…bis sich der Blick auf den Erg Chebbi auftut.

In den Erg selbts darf sie heute nicht, denn die Reifen sind inzwischen ziemlich abgefahren und haben dafür nicht mehr geügend Traktion.

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Marokko 2023 Tag 20: Boulmane Dades bis Erfoud

Eigentlich war für die letzten Tage die Erforschung des hohen Atlas – auf teils sehr technischen Pisten – geplant. Aber um Sebastians Hand zu schonen und dem Erhohlungsanspruch entgegen zu kommen, haben wir den Plan geändert. Es geht daher heute den ganzen Tag nur bergab – auf einer Transferetappe nach Erfoud.
Hatte ich schon erwähnt, dass die hier überall fleißig am Bauen sind? Wir kommen immer wieder mal an großen Neubaugebieten vorbei.

Auf halber Strecke Pause auf einen Tee…

…und dann sind wir auch schon im La Rose Du Desert.

Das ist in Erfoud in einen Palmengarten hinein gebaut – und man kommt sich fast wie im Paradies vor.

Der Nachmitag vergeht in lauer Luft unter dem Schatten der Palmen…

…und im eiskalten Pool.

Vermerk für mich: La Rose Du Desert, im Palmengarten von Erfoud, etwas nördlich vom Zentrum an der N10 (?), DZ / HP 1020 MAD. Sehr schöne Anlage, wenn jetzt das Essen noch gut ist wirds das beste (und teuerste) Hotel der Tour.

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