Das kleine nervöse Motorrad wurde in der heimischen Garage einmal durchgesehen. Groß was zu tun war nicht. Nur aus dem Luftfilterkasten hab ich noch eine halbe Düne auswaschen können 🙂 .
Es bekommt in den nächsten Tagen noch neue Reifen – und dann ists bereit für die Tuareg Rallye in Algerien im März.
Was noch bleibt ist eine Zusammenfassung und Bewertung. Zuerst mal geht mein Dank an Jörg Schumann von CS-Motorsport und alle Orga Mitglieder für die perfekte Organisation!
Und hier auf einen Blick, wo es langging:
Neben zwei Überführungsetappen in den Süden ging es im Gebiet um Douz und Ksar Ghilane durch Sand und über Pisten, auf dem Rückweg wurde noch der Chott El Jerid umrundet.
Das war für mich nicht ganz einfach 🙂 . Die Rallye El Chott erlebte ich als anspruchsvoller als die Tuareg Rallye letztes Jahr. Es sind schwierigere Strecken – besonders mit dem tunesischen Sand hatte ich zu kämpfen – und bedeutend längere Wertungsetappen. Zwischenduch gibts keine Transferetappen auf denen man sich mal erholen könnte. Lediglich die Navigation fand ich einfacher, da zwischendrin viele GPS Punkte angegeben sind. Bei Navigationsfehlern kommt man so schnell auf die Strecke zurück. So konnte ich meinen Vorteil fehlerfreier Navigation nicht wie bei der Tuareg Rallye ausspielen 🙂 . Insgesamt spielt die Rallye eine Klasse höher, als es meiner Leistung entspricht. Dennoch hat es Spaß gemacht und ich hab auch viel gelernt 🙂 . Es war mein Ziel, das Mensch und Maschine heile ankommen. Und das habe ich erreicht, sogar in Wertung. Und ‘nen Andenken gabs für den 8. Platz auch noch 🙂 .
Die Organisation ist perfekt und Jörg betreibt einen hohen Aufwand für Tracking und Streckenkontrole mit dem Explona System. Das ist eine Klasse für sich und hat perfekt funktioniert.
Warum die Rallye El Chott im Vergleich zur Tuareg Rallye so schwach gebucht ist, kann ich nicht nachvollziehen. Aus wirtschaftlichen Gründen wären sicher mindest doppelt so viele Teilnehmer wünschenswert – und ich denke, daß die angenehme familiäre Atmosphäre darunter nicht allzusehr leiden würde. Wer also mal vorhat, eine Rallye in Tunesien zu machen, dem kann ich die El Chott empfehlen.
Noch einige allgemeine Informationen:
Benzin 2 Dinar – 0,60 EUR je Liter im Herbst 2018
Tunesien ist wohl frei befahrbar bis zur Linie Camp Zmela – Camp Mars im Parc national de Jebil. Darunter Sperrgebiet / Erlaubnis nötig. Was ich so gesehen habe ist das Reisen unkompliziert, vergleichbar mit Marokko.
Der Wüstentourismus in Douz / Ksar Ghiland kommt langsam wieder in Gang. Diverse 4×4 Fahrzeuge waren dort zu sehen…
Marokko hat die abwechslungsreiche / spektakulärere Landschaft und in der Fläche bessere touristische Infrastruktur – aber viel weniger Sand 🙂 . Und der Sand den sie haben ist Kindergartensand…
Wie hat sich das kleine nervöse Motorrad geschlagen?
Erwartungsgemäß waren unterwegs keine Reparaturen nötig, zweimal hab ich den Luftfilter gewechselt und zweimal nach dem Ölstand gesehen – obwohl ich vorher wußte, daß er stimmt. Es hat sich wieder als äußerst anspruchslos und zuverlässig erwiesen.
Dennoch müssen einige Kleinigkeiten instandgesetzt werden:
Sportkennzeichen neu – hat das Hinterrad gefressen.
Ein Reservekanister neu – ist auf Schotter leck geschlagen.
Roadbookhalter transportiert schlecht, sandig. Sollte nach Reinigung und evtl. neuen Antriebsriemen erledigt sein.
Diese zwei Tage sind dem Rückweg gewidmet. Rüber nach Hause ist doch `ne ganze Ecke.
Abfahrt aus Hammamet – ein tunesisches Touristenziel. Der Tourismus wurde von den Anschlägen vor einigen Jahren schwer getroffen und hat sich noch immer nicht wieder vollständig erholt, obwohl er für Tuensien wirtschaftlich sehr wichtig ist. Entsprechend kommt man auch immer mal wieder an nicht fertiggestellten Hotels vorbei.
Es ist diesig und nur knappe 20°C warm, so können wir uns schon mal aufs norddeutsche Schmuddelwetter einstellen. Raucher können sich am Hafen noch mit allem eindecken was qualmt – die Stange Zigatetten ab 3,00 EUR. Das brauch ich nicht – investiere die restlichen Dinar dafür in ein Teil ausgesuchter Häßlichkeit fürs Schrottwichteln auf dem AT-Weihnachtsstammtisch 🙂 .
Blick von der Fähre auf die Abfertigungshallen am Hafen:
Bis auf den Berger sind schon alle an Bord…es ist ja eine Abfahrt nach Europa – und wir Europäer bezahlen die Tunesier dafür, die Drecksarbeit zu tun. Es gibt eine torartige Detektoranlage, die elektronisch blinde Passagiere erkennen soll. Das ist aber offenbar Fake – so schnell wie wir da durchgebrettert sind, erkemnnt die nichts – und das stört auch keinen. Und auch danach laufen noch so viele Leute im Zollbereich rum – Andenkenhändler, Verkäufer belegter Baguettes, Zigarettenhändler und wer weiß wer noch alles daß es auch egal ist. Es geht eben afrikanisch zu. Dafür gibts Handarbeit: An fünf Stationen Plane auf, Bordwand runterklappen, Leiter ran und einer schaut, daß auch nichts geschmuggelt wird. Aber nicht auf Datteln oder Diesel liegt das Augenmerk. Wenn wir das geahnt hätten, hätten wir den LKW gleich offen gelassen… Die letzte Kontrrolle direkt vor der Fähre – keine 10m vor der Ladeklappe. Beim Berger hatte es einer unter die Plane geschafft. Das ist da Alltag und kein großer Aufreger – aber alles muß seine Ordnung haben und ein Protokoll erstellt werden…das dauert afrikanisch halt etwas. Aber natürlich hat er es noch auf die Fähre geschafft.
Die Fähre mach ordentlich Fahrt – mit 42km/h gen Genua.
Das Mittelmeer ist ruhig – keine besonderen Vorkommnisse auf See. Habe den Sandmann angefangen – aber das ist hartes Brot. Der reicht noch für die nächste Fährpassage. Warum quält man eigentlich Schüler mit sowas? Da kann man nur Ablehnung ernten!
Am nächsten Morgen gegen 1000h legt die Fähre planmäßig an, es geht in leichtem Nieselregen nach Tortona, das kleine nervöse Motorrad steigt in den Fiat um
und gegen 1330 geht es nach einem Besuch im örtlichen Lidl auf die Autostrada immer Richtung Norden. Auf dem San Bernardino Paß, wo ich bei der Hinfahrt noch Alpenidylle fotogfrafieren konnte, liegt nun schon reichlich Schnee. So schnell müsste der Winter nicht kommen!
Am Sonntag früm um 0130h zu Hause, Heizung und Strom angeschaltet und ins Bett gefallen. Inzwischen irgendwie ungewohnt, das eigene Bett…
Hammamet ist eine Touristenstadt an der tunesischen Mittelmeerküste. Die Orga hat uns für die nächsten drei Tage ein schönes Hotel gebucht: Le Sultan:
Blick aus dem Zimmerfenster
Ich bin ja eigentlich kein Freund von solchen großen, luxoriösen Touristenhotels. Den von Land und Leuten kriegt man da nichts mit. Ob das nun in Tunesien, Türkei, Marokko oder Spanien liegt, macht keinen Unterschied.
Aber in diesem Fall ist es eine gute Wahl. Denn es ist sehr angenehm, sich in europäischem Komfort von den Strapazen der letzten 10 Tage erholen zu können – und auch dringend nötig 🙂 . Man ist halt nicht mehr der jüngste, auch wenn mans nicht wahrhaben will:-) .
Am letzten Tag lernt mein kleines nervöses Motorrad nochmal fliegen
denn vor Abfahrt morgen früh zum Hafen versteckt es sich als blinder Passagier auf dem Transport-LKW
Für die Fährpassage Hinfahrt hatte ich extra etwas Fachliteratur besorgt…
…ob mir das in den Dünen was geholfen hätte?
Ich fürchte, das ist hartes Brot…aber vielleicht als Seitenständerunterlage?
Heute steht die letzte Wertungsetappe der Rallye auf dem Programm – und ich freue mich drauf, auch wenn es an der Gesamtplatzierung nichts mehr ändern kann. Der auf dem Platz vor mir hat so viel Vorsprung, daß ich den selbst dann nicht einholen könnte, wenn er mit Motorschaden ausfallen sollte. Andersrum gilt das aber genauso für den nach mir platzierten. Das Fahrerfeld ist am Ende der Wertungstabelle ziemlich ausgefranst…
Heute morgen sinds nur 17°C bei kräftigem Wind und gelegentlichen Regetropfen. Da komt die Regenjacke grade recht. Am Start ist die Rallye die Attraktion für die Dorfkinder
und auch sonst kann man einiges entdecken. Einer der inzwischen nicht mehr so guten Reservereifen des Tatra – 1000PS reißen da schonmal faustgroße Stücke aus der Karkasse…
Heute gibts eine verhältnismäßig kurze Wertungsprüfug über nur 160km meist schnelle Pisten. Wo gehts lang?
Hier kann mans sehen*.
Nach ziemlich genau 3 Stunden ist dann das Ziel erreicht:
Der Wind hat sich inzwischen zu einem kleinen Sandsturm gemausert – sehr ungemütlich. Den Versuch, die Motorradbrille abzunehmen hab ich jedenfalls schnell wieder eingestellt.
So eine Rallye ist anstrengend für Mensch und Material – hier hats das Gehäuse des Explona GPS Trackers kaputtgerüttelt. Die Daten ware aber noch da 🙂
und sie bescheinigen mir heute die Strecke fehlerfrei gefahren zu sein – Null Fehlerpunkte
Es steht dann eine sehr lange Transferetappe in den Norden des Landes an die Küste nach Hammamet an. Nach 350km überwiegend Autobahn ist das Hotel Le Sulta gegen 1700h erreicht – und ich bin wieder mal ganz schön platt.
Aber es hilft ja nichts – nach dem Abendessen steht noch die Siegerehrug auf dem Programm:
Aber erstmal nicht zu vergessen – der Dank an die gesamte Orga, dem ich mich gerne anschließe!
Das kleine nervöse Motorrad bekommt ‘ne Palme für den 8.Platz in der Enduro Wertung. Bild Dir darauf mal nicht zu viel ein! Die folgnden Plätze hatten Motorschaden bzw. sind planmäßig nur 4 Tage gefahren! Und den schweren Sand – den kannste nicht!
Dennoch – mein Ziel im Ziel anzukommen – und das mit heilem Fahrer und Motorrad – ist erreicht. Ich verbuche die Rallye als Erfolg – und viel gelernt hab ich auch – und Spaß gemacht hats auch, auch wenn die Rallye eine Klasse über meinen Fähigkeiten angeordnet war 🙂 .
Heute standen auf dem Plan: 160km Wertungsprüfung auf Pisten – und 390km Transfer, überwiegend über Autobahn.
Bleiben noch Karte und Statistik für heute
In der Tageswertung hat mein kleines nervöses Motorrad heute Platz 12 erreicht – auf die Gesamtwertung hat das wie vorausgesagt keinen Einfluß, weiter Platz 15.
*Natürlich rechts abbiegen. Das Tripmeter (oben links) zeigt 96,00km an, also ist das zugehörige Roadbookbild die Nummer 76 bei Kilometrierung 95,98. In 300m kommt dann eine kurvige Strecke in schlechtem Zustand (Bad Piste Symbol). Dieses Roadbook wird in Fahrtrichtung – also von unten nach oben – gelesen. Das war für mich erstmal gewöhnungsbedürftig…
Morgens ist das tunesische Fernsehn da und Gabriela darf was über ihre Dakar Pläne erzählen.
Das ist übrigens das natürliche Habitat der Serienfüße von gestern – hier im Lada Fußraum 🙂
Es stehen heute wieder einige Dünen auf dem Programm – aber hier gibt meine Karte was her, wie man notfalls außen rum kommt:
Aber der Erholungttag gestern hat gut getan und heute werde ich es auf jeden Fall erstmal versuchen. Da ist sie wieder die ausgefahrene Spur. Der Tatra fährt vor – und alle hinterher.
Es hat über Nacht etwas geregnet – der Sand hat oben drauf eine festere feuchte Schicht.
Da war schon sichtbar, daß sich da vorne Autos eingegraben haben. Leider war meine kurzfristig eingeschlagene Ausweichroute auch nicht besser 🙁
Liebe Autofahrer: Es wäre schön, wenn ihr die Löcher vom Auto-Ausgraben bitte wieder zuschüttet, festklopft und glattstreicht. Das kann doch nicht so schwer sein 🙂
Bei dem tiefen losen Sand artet es schon in Arbeit aus, das Motorrad umuzuschmeißen (steht wie einbetoniert) und in Fahrtrichtung bergab zu drehen.
Meine Spuren im Sand – dort ist es fest – das ist der Weg raus. Und er führt von der Tatra-Spur weg…
Wenn man sich dann erstmal frei gemacht hat von der vorgefahrenen Spur, dann geht es auch. Hab das Gelände dann zum Sand lesen und Spur finden üben genutzt. Hab damit zwar einige Wegpunkte verpaßt, aber am Schluß ging das Fahren der Dünen dann schon ganz gut!
Es wird dann das Chott El Jerid erreicht. In den Karte ist das blau eingezeichnet und löst damit Assoziationen an einen See aus. Es ist aber nur eine abflusslose Senke, die je nach Niederschlagssituation mal mehr oder weniger schlammig ist und auf der sich durch die jahrtausend lange Wasserverdunstung eine Salzschicht bildet.
Oberhalb von Nefta führt die Rallyestrecke an einem ehemaligen Star Wars Drehort vorbei, der von Einheimischen notdürftig erhalten und als Touristenattraktion verwendet wird.
Um das nachvollziehen zu können, muß man vielleicht Star Wars Fan sein – ich seh da nichts besonderes…
Die bisher unfallfrei verlaufene Rallye führt mich – als einen der letzten Starter – heute leider an zwei Unfallstellen vorbei. Gabriela wurde von einer tiefen Querrille (die in der Fahrerbesprechung als Gefahrenstelle als Roadbookergänzug bekanntgegeben wurde) bei hoher Geschwindigkeit vom Motorrad geholt. Nach ausgiebigtem Röntgen im nächsten Krankenhaus steht fest, daß es keine schwerwiegenden Verletungen gab – dafür reichlich Prellungen, Zerrungen und Platzwunden. Glück gehabt. Wenig später ist Werner in eine längsgehende Auswaschug am Wegesrand geraten mit der Folge eines Armbruchs. Auch wenns lieber nicht hätte sein solen – es zeigt doch, daß das Rettungskonzept funktioniert. Bei meinem Eintreffen war jedenfalls immer schon alles veranlaßt. Und es ist wieder eine Bestätigung, besser doch nur 80% meiner Möglichkeiten zu nutzen – auch wenn ich dann nie ein `richtiger` Rallyefahrer werde…
So bin ich heute ganz gut durchgekommen – und am Ziel erwarten mich die drei von der Tankstelle – ääähhhh das Explona Team von der Fernüberwachug zum täglichen Ritual des Auslesens des Track-Recorders für die Wertung.
Und was meint Ihr, was abends im Hotel Hafsi anliegt?
Heute standen 65km Transfer und 195km Wertungsprüfung mit nicht allzu hohem Dünenanteil auf dem Programm. Und die haben ganz gut geklappt, nachdem ich mich von der allgemeinen Spur gelöst hatte und meine eigene Spur gefahren bin. Es wird besser!
Bleiben noch Karte und Statistik für heute
Das kleine nervöse Motorad hat heute in der Tageswertung Platz 11 von 16 erreicht. In der Gesamtwertung bleibts auf Platz 15.
Heute geht es nochmal durchs Sandgebiet. Ich hab mir gestern das Roadbook und die Karte genau angesehen – aber meine drei Tunesien-Karten auf dem Laptop geben da leider nicht viel her. Die zeigen da eine gelbe Fläche – und vereinzelt gestrichelte Linien, die Piste darstellen. Aber ich hab inzwischen gelernt, daß eine gestrichelte Linie in der Karte nicht heißt, daß es dort tatsächlich noch eine Piste gibt. Die kann genauso gut schon wieder versandet sein. Es gibt auf der Strecke durch den Sand zwei Ausstiegspunkte: Die Enduro-Tankstelle wo die Motorräder Sprit nachtanken können. Die Gazelle muß da ja irgendwie hinkommen – aber meine Karten haben da nichts. Zweiter Ausstiegspunkt wäre der CP exit – aber auch da geben meine Karten nichts her. Sonst hätte man versuchen können, die Punkte von hinten anzufahren. Hier macht sich jetzt mangelnde Ortskenntnis bemerkbar – es gibt durch das Sandgebiet wohl auch eine einfach fahrbare Touri-Piste, aber auch für die habe ich keinen Track.
Ich kann den Versuch machen, mich bis zur Enduro-Tankstelle durchzuschlagen. Aber wenn mir das nicht gelingt, kann ich nur nach Ksar Ghilane zurück fahren. Und da es zwischen Ksar Ghilane und Douz keine Tankstelle gibt, reicht der Sprit dann außen rum nicht mehr bis nach Douz…
Ich hab mich dann heute morgen entschlossen, nur die Punkte Start und Ziel anzufahren – also von Ksar Ghilane auf der Pipeline-Piste außen rum direkt nach Douz. Ein Grund dafür war auch, daß das inzwischen ganz schön an die Substanz geht! So eine Rallye ist echt anstrengend!
Also Los. Achtung, Kamelwechsel!
Und eh ich mich verseh, bin ich auch schon im Kamelstadion in Douz
Wo ist nur das Ziel? Ach, da kommt es ja!
Erster im Ziel! Mit voller (Straf)Punktzahl!
Willste tauschen?
So bin ich gegen 1100h schon wieder im Hotel Offra auf eine Sprite
und kann den Rest des Tages zur Regeneration nutzen
Vergleich: Bleiche Enduro-Füße (stecken den ganzen Tag in Klingonenstiefeln) gegen Serienklasse-Füße (Fahren in Sandalen):
Den haben wir zum Glück bisher nicht gebraucht!
Auf dem Programm standen heute 195 km Wertungsprüfung mit 30% Dünen. Davon bin ich nix gefahren…
Bleiben noch Karte und Statistik für heute
Das kleine nervöse Motorrad hat heute Platz 15 von 16 erreicht (es gab noch ein Fahrzeug, daß direkt ihns Ziel gefahren ist). Ursprünglich waren 18 Fahrzeuge in der Tageswertung – aber ein Motorrad ist inzwischen mit Motorschaden ausgefallen – und ein anderes fuhr planmäßig nur 4 Tage mit). In der Gesamtwertung ist mein kleines nervöses Motorrad auf Platz 15 vorgerückt – aber heute ohne eigenen Verdienst.
Heute steht eine lange Pistenetappe an – und ich bin ziemlich fertig. Ich bin mir nicht sicher, ob ich heute alles fahre. Aber erstmal geht es durch den Nebel aus Tataouine raus in die Berge zum Start,
wo manche noch wichtige Verrichtungen erledigen müssen 🙂
Es geht heute auf überwiegend schnellen Pisten durch die menschenleere Hamada
und da ist er wieder – der Rallye Lada 🙂
Man sieht sich am CP Exit wieder – und wir sind beide ca.10 Minuten zu spät um die Tagesetappe fortzusetzen, aber rechtzeitig, um in Wertung zu bleiben.
Es geht also die Pipeline-Piste nach Ksar Ghilane ohne den Schlenker unten rum durch das Sperrgebiet. Grad als ich die Bordkarte im Ziel abgegen will, kommt der Tatra angeschossen
Hat das kleine nervöse Motorrad Angst vorm bösen Tatra?
Werner (der mit dem abgefallenen Kupplungsdeckel vorm Prolog) hatte heute Glück im Unglück. Bei seiner KTM ist der Seitenständerschalter abgefallen – und das ist so eine moderne Ausführung mit Chip, wo man nicht mehr einfach zwei Drähte kurzschließen kann um den zu überbrücken. Aber er hats nach einer Stunge gefrickel geschafft, den wieder dran zu fummeln, so daß er den Berger wieder abbestellen konnte. Und jetzt weiß er auch, warum es von KTM dafür einen Simulationsstecker gibt 🙂 . Ich sag ja immer: Spaß mit KTM 🙂
Übernachtet wird heute wieder in den Berber Zelten im Campement Le Paradis in Ksar Ghilane.
Es standen heute 25km Transfer und 345km Wertungsprüfung auf dem Programm – davon bin ich ca. die Hälfte gefahren.
Bleiben noch Karte und Statistik für heute
Das kleine nervöse Motorrade hat heute Platz 14 von 18 erreicht – hängt aber in der Gesamtwertung auf Platz 16 fest.
So schauts im Camp Zmela aus. Kleine Berberzelte für die Übernachtung
und ein festes Sanitärgebäude mit afrikanisch sparsamer Wasserversorgung (muß ja auch alles im Tankwagen antransportiert werden).
Start heute direkt am Camp
und heute hat er gut lachen.
Denn er hat einen Plan 🙂 . Es geht heute wieder mit einer langen Dünenetappe los – und nach den Erfahrungen vom gestern ist das ein Problem. Aber ich kann ziemlich gut erraten, wo der letzte besetzte Kontrollpunkt in den Dünen liegt. Den werde ich von hinten anfahren. Also erstmal die Pipeline-Piste lang und dann den Spuren des Kontrollpunkt-Fahrzeugs in die Dünen gefolgt. Da ist er ja auch schon 🙂
So weit – so einfach. Der Weg zum Kontrollpunkt ging die flache, feste Seite der Dünen hoch – und die steile lockere Seite runter. Der Rückweg läuft andersrum – und da ist es wieder, mein Problem…
Es hat zwar in der Nacht etwas geregnet, aber sobald man die oberste feuchte feste Sandschicht durchbricht ist es vorbei. Aber immer mit der Ruhe – erstmal nachsehen – und es sind nur ca. 1km bis zum rettenden Ufer aus dem Sandmeer.
Nachdenken
und mal ausprobieren, wo es fest ist
Hurra – das rettende Ufer ist erreicht!
Das hat zwar ganz schön gedauert – aber ich hab was gelernt. Zumindest kann ich jetzt schonmal so einigermaßen voraussagen, wo der Sand wohl fest und wo er wohl locker ist. Die letzten 500m gingen dann auf den Kämmen kleinerer Dünen sogar schon ziemlich gut!
Der Rest der Tagesetappe ist dann schnelle Piste…
…und schon kurz nach dem Mittag ist das Ziel erreicht. Durch die Umfahrung habe ich im Track Check zwar einige Punkte verpaßt, aber das ist mir egal. Nur nicht kilometerweit durch die Dünen. Am Abend berichten auch gute Fahrer, daß sich dort in diesen Dünen Dramen abgespielt hätten. Alles richtig gemacht 🙂 .
Es kommt dann noch etwas Transferetappe, die Landschaft wird etwas bergiger
und in Tataouine…
…checken wir ins Hotel Sangho ein.
Etwas irritierend finde ich da die Devotionalien-Ecke
für diverse französiche Militärs Seite an Seite mit dem `brillant officer` Erwin Rommel.
Hier unterbrechen wird den Blogeintrag für wichtigen Katzencontent: Ist das Kätzchen nicht süß?
Ende der Unterbrechung.
Dank der ausgelassenen Dünenetappe bin ich schon gegen 1400h im Hotel. Leider hat ausgerechnet heute der Transport LKW eine Reifenpanne, so daß meine Klamotten erst gegen Abend eintreffen…
Heute ist wohl internationaler Schraubertag. Auf dem Hotelparkplatz wird an allen Ecken und Enden geschraubt:
Da lasse ich mich anstecken und kontrolliere beim kleinen nervösen Motorrad mal den Ölstand. Natürlich ist der in Ordnung.
Also die Zeit bis zum Abendessen zur Erholung am Pool nutzen
In der Dunkelheit kommt dann noch eine sehr große Gruppe italienischer Reiseenduros an. Einige lassen sich vom kleinen nervösen Motorrad gespannt die Funktionsweise der Rallyenavigation erklären. Aber auf die morgige Etappe mitkommen will dann doch keiner 🙁 .
Heute standen 30km Transfer und 140km Wertungsprüfung auf dem Programm, mit 20% Dünenanteil – von denen ich aber das meiste umfahren habe.
Bleiben noch Karte und Statistik für heute
Das kleine nervöse Motorad hat heute in der Tageswertung Platz 11 von 18 erreicht – in der Gesamtwertung steht es auf Platz 16 (sich vom Berger retten lassen ist wetungsmäßig sehr teuer…das sollte es sich das nächstemal besser vorher überlegen…)