Morgens ist das tunesische Fernsehn da und Gabriela darf was über ihre Dakar Pläne erzählen.

Das ist übrigens das natürliche Habitat der Serienfüße von gestern – hier im Lada Fußraum 🙂

Es stehen heute wieder einige Dünen auf dem Programm – aber hier gibt meine Karte was her, wie man notfalls außen rum kommt:

Aber der Erholungttag gestern hat gut getan und heute werde ich es auf jeden Fall erstmal versuchen. Da ist sie wieder die ausgefahrene Spur. Der Tatra fährt vor – und alle hinterher.

Es hat über Nacht etwas geregnet – der Sand hat oben drauf eine festere feuchte Schicht.
Da war schon sichtbar, daß sich da vorne Autos eingegraben haben. Leider war meine kurzfristig eingeschlagene Ausweichroute auch nicht besser 🙁

Liebe Autofahrer: Es wäre schön, wenn ihr die Löcher vom Auto-Ausgraben bitte wieder zuschüttet, festklopft und glattstreicht. Das kann doch nicht so schwer sein 🙂
Bei dem tiefen losen Sand artet es schon in Arbeit aus, das Motorrad umuzuschmeißen (steht wie einbetoniert) und in Fahrtrichtung bergab zu drehen.

Meine Spuren im Sand – dort ist es fest – das ist der Weg raus. Und er führt von der Tatra-Spur weg…

Wenn man sich dann erstmal frei gemacht hat von der vorgefahrenen Spur, dann geht es auch. Hab das Gelände dann zum Sand lesen und Spur finden üben genutzt. Hab damit zwar einige Wegpunkte verpaßt, aber am Schluß ging das Fahren der Dünen dann schon ganz gut!

Es wird dann das Chott El Jerid erreicht. In den Karte ist das blau eingezeichnet und löst damit Assoziationen an einen See aus. Es ist aber nur eine abflusslose Senke, die je nach Niederschlagssituation mal mehr oder weniger schlammig ist und auf der sich durch die jahrtausend lange Wasserverdunstung eine Salzschicht bildet.

Oberhalb von Nefta führt die Rallyestrecke an einem ehemaligen Star Wars Drehort vorbei, der von Einheimischen notdürftig erhalten und als Touristenattraktion verwendet wird.

Um das nachvollziehen zu können, muß man vielleicht Star Wars Fan sein – ich seh da nichts besonderes…
Die bisher unfallfrei verlaufene Rallye führt mich – als einen der letzten Starter – heute leider an zwei Unfallstellen vorbei. Gabriela wurde von einer tiefen Querrille (die in der Fahrerbesprechung als Gefahrenstelle als Roadbookergänzug bekanntgegeben wurde) bei hoher Geschwindigkeit vom Motorrad geholt. Nach ausgiebigtem Röntgen im nächsten Krankenhaus steht fest, daß es keine schwerwiegenden Verletungen gab – dafür reichlich Prellungen, Zerrungen und Platzwunden. Glück gehabt. Wenig später ist Werner in eine längsgehende Auswaschug am Wegesrand geraten mit der Folge eines Armbruchs. Auch wenns lieber nicht hätte sein solen – es zeigt doch, daß das Rettungskonzept funktioniert. Bei meinem Eintreffen war jedenfalls immer schon alles veranlaßt. Und es ist wieder eine Bestätigung, besser doch nur 80% meiner Möglichkeiten zu nutzen – auch wenn ich dann nie ein `richtiger` Rallyefahrer werde…
So bin ich heute ganz gut durchgekommen – und am Ziel erwarten mich die drei von der Tankstelle – ääähhhh das Explona Team von der Fernüberwachug zum täglichen Ritual des Auslesens des Track-Recorders für die Wertung.

Und was meint Ihr, was abends im Hotel Hafsi anliegt?

Heute standen 65km Transfer und 195km Wertungsprüfung mit nicht allzu hohem Dünenanteil auf dem Programm. Und die haben ganz gut geklappt, nachdem ich mich von der allgemeinen Spur gelöst hatte und meine eigene Spur gefahren bin. Es wird besser!
Bleiben noch Karte und Statistik für heute


Das kleine nervöse Motorad hat heute in der Tageswertung Platz 11 von 16 erreicht. In der Gesamtwertung bleibts auf Platz 15.