Im Hotel gibts kein Frühstück – ich hatte gestern erwähnt, daß es nicht ganz einfach war in Cuenca was passendes zu finden – da muß man Kompromisse eingehen. Daher führt der Erste Weg heute zun örtlichen Lidl, dem Freund aller Reisenden ((c) Silencer137) um Frühstück und Proviant für den Tag einzukaufen.
Bis zum Mittag geht es unter Wolken verhangenem Himmel über eine landwirtschaftlich genutzte Hochebene. Die Straßen sind lang und gerade, aber immerhin regnet es nicht.
Der Regen wird hier nämlich durch fest installierte Rasensprenger erledigt, die glücklicherweise grade aus sind.
Nach der Hälfte der Strecke wird es wieder bergiger und die Straßen kehren zur gewohnte Qualität zurück.
Es kommt dann sogar noch die Sonne raus…
…und im Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas gehts auf kleinen Straßen durch die Berge.
Mal sehen, ob das die Tage besser wird, daß ich nicht mehr für jeden Ausblick anhalten mß.
Am frühen Abend ist Baza erreicht – das wird die Station für die nächsten Tage. Das Hotel Venta del Sol macht seinem Namen leider garde keine Ehre – Pünktlich bei Ankunft fängt es an zu regnen.
Also – hopp,hopp – ab in die Garage wo Ralfs WR250R schon auf die Fahrten der nächsten Tage wartet.
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute:
Es geht heute aus den Pyrenäen raus – grob Richtung Westen. Im Ebro-Tal wird die Landschaft flacher…
und es gibt riesige landwirtschaftliche Flächen. Sieht nach LPG aus.
Sagte ich gestern, daß es nicht mehr billiger wird?
13 Cent billiger als in Andorra an der spanischen LPG Tankstelle. Und ich dachte immer in Andorra gäbe es den billigsten Sprit – warum sollte es da sonst so viele Tankstellen in Grenznähe geben? Ich hatte das ja erst für einen Fehler der Tankstelle gehalten – aber die nächste heute war nochmal 1 Cent billiger.
Es wird dann langsam wieder bergiger und wir kommen auf eine ausgedehnte Hochebene.
Was gibts da wohl zu sehen?
Gestrüpp. Was daran jetzt toll ist, erschließt sich mir nicht.
Und ja – es sah da überall so aus und ich habe die Strecke genau abgemessen…
Es gibt in den höheren Lagen dichte Kiefernwälder,
der Borkenkäfer ist hier noch nicht angekommen – ganz im Gegensatz zum Harz.
Kurz noch ein Blick vom Ventano del Diablo.
Bevor es heute zum Kulturteil geht erstmal im Hotel einchecken – war heute nicht so einfach was geeignetes zu finden.
Die Sertao II kann da nicht stehen bleiben – da ist ‘ne blaue Linie auf dem Asphalt – Parkticket ziehen will sie aber nicht. Dann doch lieber die ‘Tiefgarage’ vom Hotel im zweiten Stock – für die Sertao II kein Problem, aber mit einem Stadtpanzer kommt man die Auffahrt nicht hoch.
Von denen sind im ländlichen Frankreich und Spanien übrigens erfreulich wenige zu sehen.
Weiter gehts mit dem Kulturteil. Cuenca hat eine Altstadt, die auf einem Felsen im Fluß gebaut ist und deren Größe daher beschränkt ist. Wegen der über den Fels überstehenden Häuser ist die Altstadt Weltkulturerbe.
Das sieht von unten vielleicht spektakulär aus – aber eigentlich sind das nur Balkone, die halt über dem Abhang hängen. Von ganzen Häusern über dem Abhang keine Spur.
Dennoch ist die Altstad mit ihren kleinen Gassen sehenswert.
Und wie es sich für jede ordentliche mittelalterliche Stadt gehört, gibts natürlich eine Kathedrale.
Es gibt auch moderne Kunst…
…Glasfaser in jedem Haus…
…und lange nicht mehr gesehene Einrichtungen.
Am Fuße der Altstadt gibt es eine innerstädtische Grünfläche.
OK – das man da nicht Campen soll, ist vielleicht ein Schild wert. Aber Autowaschen? Und ist da wirkllich mal wer auf die Idee gekommen Motocross zu fahren? Dürfte man das in spanischen Parks, wenn es nicht ausdrücklich verboten ist? Fragen über Fragen…
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute:
Das ist ja mal ‘ne Werbeidee beim Magazin Geant gegenüber vom Hotel: Tanken für 85 Cent (wenn man für 100EUR einkauft). Aber dennoch…
So weit kommen wir nicht runter – aber im Verlauf des Tages werden wir das Tanken noch optimieren.
Es geht unter strahlend blauem Himmel durch Weinanbaugebiete…
…auf die nächsten Berge zu. Das müssten die Pyrenäen sein.
Im Gebirge ist sorgfältige Planung notwendig…
…dabei habe ich für den Hauptkamm doch Extra die Paßstraße durch Andorra geplant. Die ist sicher offen, denn die haben die Ihren Ski-Zirkus noch in Betrieb – und die ganze steuergüstigen Läden wollen auch Kunden haben. Es liegt dort oben auf über 2000m noch ordentlich Schnee…
…aber die Straße ist frei und trocken.
Halt mal die Luft an – dannn paßt noch was rein!
Billiger wirds in Europa nicht mehr.
Die Paßstraße nach Andorra kann man mal mitnehmen – ansonsten ist die Andorra-Durchquerung nicht das Highlight. Es ist halt viel Verkehr.
Und kaum ist man in Spanien angekommen, gehts schon los! 35km Kurven am Stück!
Und das ist noch längts nicht alles, denn danach kommen noch mehr!
Die spanische Seite der Pyrenäen ist echt die bessere – die Straßen sind besser ausgebaut als in Frankreich und sehr schön flüssig zu fahren. Und dazu noch weniger Verkehr. Man fragt sich manchmal, für wen die Straßen eigentlich gebaut sind – außer für Motorradfarer.
Immer wieder tolle Ausblicke in die Berglandschaft!
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute:
Heute geht es bei gutem Wetter erstmal durch die Cevennen.
Das ist ein schon ganz ordentliches Mittelgebirge – entsprechend landet man auch mal auf stokelig zu fahrenden ganz kleinen Straßen an den Berghängen.
Weiter geht es dann durch den Parc natural Haut-Languedoc – dort ist die Landschaft weniger schroff und alle Straßen auf dem heutigen weg flüssig zu fahren.
Sehr angenehm!
Biste Dir sicher, daß’de kein Paßknacker hast?
Ja – klar!
Und was ist das?
Man wird ja wohl nochmal ‘nen Paßfoto machen dürfen!
Ja – aber was ist das?
Und das?
Und das?
…
Eins hab ich noch!
Aber das war über 1000m! Das mußte ich machen!
Und wie ist das jetzt mit Paßknacker?
Aber die haben gesagt das machen alle coolen Motorräder.
Und die haben gesagt das erste mal ist kostenlos.
Und die haben gesagt ich kann jederzeit aufhören…
Na toll – was mach ich denn jetzt mit einem Paßknacker Motorad in den Bergen?
Na – Paßfotos!
Also liebe Leser – an den Paßfotos der nächste Zeit bin ich unschuldig!
Weiter gehts mit dem Kulturteil. Dazu hatte ich mir den Wegpunkt von Rolf Namens ‘X Parken groß Moto Free vor Altstadtor’ auf die Strecke gelegt:
Und das ist das Altstadtor:
Die Rede ist natürlich von der Cite von Carcassone. Eine mittelalterliche Befestigung bestehend aus zwei Stadtmauern mit Türmen und im Inneren nochmal eine Burg mit Mauer drum rum.
Das Stadtor…
…und Blick auf die äußere (links) und innere (rechts) Stadtmauer.
Und hier noch die Burg mit nochmal eigener Mauer im inneren. Irgendwer war da wohl paranoid…
Es ist keine Saison und in den Gäßchen der Cite ist leichtes Durchkommen – gar nicht zu vergleichen mit dem Sommer!
Die Cite wurde mit der Aufkommen der Arellerie im 15 Jahrhundert aufgegeben und verfiel. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunders durch Eugene Viollet-le-Duc nach seinen Vorstellungen restauriert.
Dessen Restaurierungsarbeiten sind nicht unumstritten: ‘Die Tätigkeit von Viollet-le-Duc im Bereich der Denkmalpflege ist bis heute in der Forschung umstritten. „Restaurierte“ Bauten konnten in einem Zustand enden, den diese nie hatten. Bisweilen werden Viollet-le-Duc und seine Schüler auch pejorativ als vandalisme restaurateurs („Restaurierungs-Vandalen“) bezeichnet.’
Aber wie dem auch sei – heute ist es ein Touristenmagnet.
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute:
Die Schlechtwetterfront ist in der Nacht über mich hinweg gezogen. Die tobt sich jetzt am Alpenrand aus. Die Regenvorhersage hat nur einige kleine Regenfeldchen in meiner Richtung – und es müßte schon mit dem Teufel zugehen, wenn mich davon eines erwischt.
Morgens ist es noch wolkig, die Straße nass und der Straßengraben voll Wasser.
Es geht erstmal noch durch leicht hügelges, landwirtschaftlich genutzte Gegend am Fuße der Cevennen entlang.
Die Sertao II kann mal wieder zu gewohnten Preisen tanken – das geht aber nur, wenn man eine der Billgtankstellen an Supermärkten nimmt. Danke an Intermarche – die Markentankstellen sind noch deutlich teurer.
Ich habe die Detailplanung Kurviger.de überlassen. Das hat heute meist ganz schöne Strecken rausgesucht, oft flüssig fahbare größere Landstraßen. Aber manchmal auch kleinste Straßen, die dann teils stokelig zu fahren sind. Oder mal so ein Fehlgriff heute. OK – irgendwie befestigt ist der Weg. Aber frisch aufgeweichten Lehm lasse ich dann heute besser sein. Zumal es laut Karte wohl etwa 5km sind. Was dabei rauskommt, haben wir letztes Jahr auf dem TET in Frankreich gesehen.
Es geht dann weiter in das erste Mittelgebirge – die Berglandschaft der Ardeche. Da kommt am Mittag sogar gelegentlich mal die Sonne raus und es wird wärmer.
Zum Abend sind dann 20°C erreicht und ich habe den Winter damit wohl hinter mir gelassen.
Die Sertao II will unbedingt ein Paßfoto:
Das ist sowes wie eine ansteckende Krankheit, die sich in letzter Zeit ausbreitet. Da müssen die Motorräder dann an jedem Paß anhalten, ein Foto machen und das in die Schweiz schicken. Die kriegen dafür dann Gummipunkte.
Versteh ich nich. Aber hab ich nich. Ehrlich…
Na – dann glaub ich das mal. Werd ich ja sehen.
Wenn ich schonmal in der Gegend bin, darf natürlich der Georges d’Ardeche nicht fehlen:
Das fährt sich gleich viel angenehmer, wenn man außerhalb der Saison da ist und keine Touristen und Wohnmobile auf der Straße rum trödeln. Und da ich letztes Jahr schon da war, kann ich die Aussichtspunkte jetzt mal gelassen links liegen lassen kann (OK – bis auf den Einen).
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute:
Heute haben wir den Regen, der auch schon für gestern angesagt war. Eine große Unwetterzone überquert das Rhone-Tal von West nach Ost und bringt ergiebige Regenfälle und Wind in Böhen bis zu 80km/h mit. Ich fahre dort gleichzitig von Nord nach Süd. Und nein – es gibt keine sinnvolle Alternative zu dieser Tauchfahrt, wenn ich nach Südspanien will.
Mit der Strecke habe ich irgendwie kein Glück – aber immerhin hatte ich dieses Jahr kein Hagel wie letztes Jahr.
Dabei gibt es am Wegesrad einiges was man sich anschauen könnte – nicht nur die Kathedrale in Bourg en Bresse. Die hatte ich letztes Jahr durch eine Dorfkirche ersetzt – und auch dieses Jahr war mir nicht nach Kathedralenbesichtigug im strömenden Regen.
So bleibt der Fotoapparat heute bis auf einige Schnappschüsse am Straßenrand eingepackt.
Na – die sind schon etwas grün und nicht mehr völlig kahl!
Ach – was Ihr Kohlenstofflebensformen immer mit Bäumen habt. Sorg lieber für Benzol in meinem Tank!
Wird sofort erledigt – wieder die schmuddelige Automatentankstelle vom letzen Jahr?
Is recht…
Das Hotel heute ist nicht erste Klasse…
…auch wenns so heißt. Das ist eine der besseren französischen Billig-Hotelketten. Aber die haben Warmluftheizung, die grade die Klamotten trocken pustet – und sie haben das hier nebenan:
Nee – die hat doch nur noch 3000km bis zum Service. Und Du hast ja grad am Wochenende ‘nen neuen Reifen, Öl und sonst alles bekommen.
Na gut, dann mal los. Aber war nicht für heute den ganzen Tag Regen angesagt?
Am Sontag war das noch die Vohersage. Aber heute sieht es so aus, daß wir mit etwas Glück trocken bleiben.
Na – wenn das man klappt!
…
Siehste – alles kahl und naß und nieseln tuts auch!
Nun stell Dich man nicht so an – da haben wir schon ganz andere Tauchfahrten gemacht. Erinnerste Dich noch an die Wasserdurchfahrten in Island. DAS war naß. Da macht doch so ein bißchen Nisel nix.
Halt – stop. Hier ist der E10 Sprit mal unter 2,00 EUR. Sofort voll machen!
Siehste – die Straße ist trocken und wenn man genau hinschaut, kann man auch mal einzelne Sonnenstrahlen erahnen!
Wir habens für heute fast geschafft! Wir sind schon in St. Wendel im Saarland.
Was is’n das fürn doofer Parkplatz. Haste keine bessere Stelle für ‘ne Pause gefunden.
Nee – nicht Pause. Ich wollt mal schauen, wo mein Blog wohnt.
Was’n das?
Na – da sind die ganzen Fotos von Dir drin und da steht wo Du schon überall langgefahren bist und jeder kann das im Internet lesen.
Sieht aber gar nicht wie ein Rechnezentrum aus…
Ja – hast Recht. Aber die Adresse stimmt – und das ‘manitu‘ Firmenschild steht da auch. Haben die meinen Blog etwa ausgelagert? Aber in dem Container da neben Dir ist bestimmt ein Notstromdiesel. Und siehste die ganzen Klimageräte. Da stehen bestimmt die ganze Recher im Gebäude.
Frag doch einfach mal!
Dummerchen – die sind doch wegen Corona noch alle im Homeoffice.
Ich bin nicht Dumm…
…ne nur etwas…
Und – kennste das?
Klar – das ist das Hotel in Kedange sur Canner. Da waren wir auf dem Hinweg nach Korsika und Sadinien. Das war eine schöne Tour!
Siehste – und jetzt gehts nach Südspanien. Das wird bestimmt auch schön!
So – Schluß jetzt. Du hattest ja schon ‘ne Ladung E10 zum Mittag – ich muss jetzt erstmal was essen. Hat ja einen Grund, warum ich dieses Hotel für die Übernachtung ausgewählt habe!