TAT 2023 Tag 05: Cumberland – Romney, WV

Meine kleine Africa Singke bekommt heute eine neue Feder für das hintere Federbein, damit sie mit Gepäck nicht mehr so durchhängt und auch wieder sicher steht. Die soll gegen Mittag geliefert werden – bis dahin ist noch Zeit durch die Berge nordwestlich von Cumberland zu fahren.

Da findet sie dann auch die historische überdachte Pack saddle Bridge von 1870, wiederaufgebaut in 1950 und 1996 nach Hochwasserschäden. Sieht man dem Flüsschen gar nicht an.

Ist nicht mehr weit bis nach Hause?

Kaum hat ‘se sich was zu essen bestellt (Steak ‘n Egg Hashbrown Casserole bei Cracker Barrel Old Country Store – Steakstückchen, Rührei, Käse, frittierte Zwiebeln auf was Röstiähnlichen, zum Glück nur wenig ungesundes Gemüse wie Tomatenstückchen und Frühlingszwiebeln) – kommt die Nachricht rein, dass die Feder da ist.

Aber Halt -keine Hektik, erst wird aufgegessen. Das reicht jedenfalls für einen ganzen Tag!

Das ist das Teil – für 300lbs, ca. 135kg Gewicht. Nein – nicht alles für mich, das Gepäck und die Schutzkleidung zählt da auch mit. Da kommt schin was zusammen. Von Hand drückt man da jedenfalls nichts zusammen.

Der Einbau zieht sich ziemlich – man kommt da nicht gut ran. Aber am späten Nachmittag ist es dann geschafft!

Steht sicher auch mit vollem Gepäck und nun kanns dann wirklich losgehen.

Aber heute nicht mehr weit – nur bis zum Koolwink Motel in Romney, das liegt nahe beim MABDR (Mid Atlantic Backcountry Discovery Route) auf der es dann morgen weiter geht.

Ein typisch amerikanischens Motel das den 70er Jahre Stil aus der Bauzeit bis heute pflegt – aber top in Schuss!

Fernsprechapparat auf jedem Zimmer!

Ist das lindgrüne Bad nict herzallerliebst?

Nee – im Ernst: Ist mit 71USD (natürlich wie alles hier zuzüglich Steuern) ziemlich günstig und dafür ist ein solch guter Zustand eigentlich nicht zu erwarten.

Wie immer noch Karte, Statistik (in Meilen) und Höhenprofil

TAT 2023 Tag 04: Cumberland – Runde Green Ridge State Forest

Mit den ersten Sonnenstrahlen ist die Africa Single bereit zur Abfahrt.

Aber mir gefällt das so nicht. Denn allein mit dem Gepäck ist das hintere Federbein bereits so weit eingefedert, dass meine kleine Africa Single nicht mehr sicher auf dem Seitenständer steht. Ein Windstoß kann die nach rechts umpusten. Die Federvorspannung steht schon auf Maximum. Ich hatte sowas befürchtet, und schon einkalkuliert, unterwgs oder wenigstens für die nächste Tour eine stärkere Feder einbauen zu lassen. Denn die Feder des hinteren Federbeines ist das grösste bekannte Problem dieses Motoradtyps. Das ist halt für leichte Thai ohne Gepäck gebaut – und dafür passt die. Insofern wusste ich, das die Feder zu weich ist – aber nicht das sie so weich ist. Naja – Honda Cumberland will zu morgen eine stärkere besorgen. Dann gehts halt noch nicht los nach Süden, sondern gibt heute eine Runde durch die Umgebung.
Aber vorher noch ein Foto vom Hotelparkplatz: Motorradreisen geht auch mit Campinganhänger.

Es geht heute zuerst ein Teilstück die alte I40 – lang. Eine ehemalige ‘Schnellstraße’, die später durch eine neue Autobahn ersetz wurde. Die alten Straßen lässt man hiuer dann oft als ‘Scenic Byway’ (Straße mit schöner Aussicht) bestehen. Und für die Aussicht baut man dann auch eine´n Aussichtspunkt an historischer Stelle.

Der Blick geht weit ins Land und man kann von hier aus natürlich Maryland, aber aich Pensylvania und West Virginia sehen. Zumindest wenn die Waldbrände in Kanada nicht für diesige Luft sorgen.

Deko am Straßenrand (nein, nicht die Africa Single!)

Weiter gehts dann Richtung Süden in den Green Ridge State Forest. Die Straße wandelt sich von Asphalt in schnellen Schotter in Schwedenqualität.

Das ganze erinnert ein wenig ans Weserbergland.

Und da – irgendwo im Staatsforst – versteckt sich die Hauptstadt des Weltfriedens.

Ich glaub, da sind Yogis am Werk – was eine Netzrecherche bestätigt

Aber ist schon eine friedliche Landschaft da.

Wie immer noch Karte, Statistik (in Meilen) und Höhenprofil – es ist Mittelgebirgslandschaft
Ich hab den Kartenausschnitt mal so gewählt, das man noch eine allgemein bekannte Stadt mit drauf hat. Da sieht man von der Tagestour natürlich nicht mehr allzu viel.

TAT 2023 Tag 03: Cumberland

Heute ist keine Ortsveränderung angesagt, heute wird alles reisefertig gemacht. Zuerst mal noch das gestern vergessenen nachkaufen. Dafür gehts (natürlich mit dem Auto – es ist alles groß hier und Fußgänger spielen bei der Stadtplanung eher keine Rolle) zum örtlichen Walmart.

Sagte ich schon, dass das hier alles groß ist?

Gänge ohne Ende.

Warum macht man in Europa eigentlich so ein Bohei um Kältemittel in der Auto-Klimaanlage? So mit nur Fachbetriebe mit Kompetenznachweis und Leck suchen bevor aufgefüllt wird? Hier gehste zum Walmart und kaufst ‘ne Nachfüllflache, anschlussfetrig. Hilft zwar nicht dauerhaft wenn mans nicht abdichtet, aber der Kältemittelhrsteller hat ein Zusatzgeschäft gemacht.

In der Outdoor-Abteilung hing das rum. Das kommt im Adv-Rider Forum ganz gut weg also mal eine Packung als Notfallverpflegung eingepakt, falls ich irgendwo stranden sollte. Für häufiger ist das (selbst wenn es wieder erwarten schmecken sollte) mit über 10USD zu teuer).

Und sieh mal an, was es auch gibt:

Im deutschen Aldi gibt es ‘Original American Cookies’, als Mürbeteiggebäck mit Schokostückchen drin. Die gibts hier in ähnlicher Aufmachung auch. Und nun weiss ich, das die deutschen ‘Original American Coocies’ eine dreiste Fälschung sind. Die hiesigen enthalten nämlich soviel Zucker(sirup), dass daraus kein Mürbegebäck wird, sondern eine klebrige, weiche Masse. Und die hiesigen sind ja wohl die Originale – auch wenn sie vor lauter Zucker fast nicht essbar sind.
Am späten Vormittag gehts dann zu Timbrook Honda of Cumberland
um meine Africa Single abzuholen. Die haben die ordentlich geputzt, die glänzt wie neu – wahrscheinlich das letzte mal in ihrem Leben.

Hier der montierte einstellbare Tieferlegungssatz. Der sei von einer renomierten amerikanischen Firma und macht das Motorrad zur Zeit ca. 4cm niedriger. Da musste dann die Werkstatt noch mal dran und das wieder auf die Original-Höhe schrauben. Mit dem weichen Fahrwerk federt die mit mir und Gepäck schon mehr als genug ein.

Kein Motorrad bleibt unmodifiziert, und so muss sich auch die kleine Africa Single der OP unterziehen.

Der vorbereitete Kabelbaum mit Navi-Versorgung, Heizgriffen und Bordspannungssteckdose ist montiert.

Dann noch Satteltaschen dran (davon bin ich noch nicht so wirklich überzeugt, aber wir werden sehen wie sich das macht) und es ist alles für den Start morgen vorbereitet, bis auf die Gepäckroille mit meinen Klamotten, die noch hinten drauf kommt.

Unterkunft war gestern und heute im Super 8 Motel La Vale, Cumberland Area. Ein älteres, aber einigermaßen in Schuss befindliches Motel für 61USD die Nacht incl. (amerikanischen) ‘Frühstück’ (Waffeln, Cornflakes, Toastbrot mit Marmelade von Einwegtellern und mit Einwegbesteck). Für den Preis in Ordnung.

TAT 2023 Tag 02: New Tripoli – Cumberland, MD

Ein neuer Morgen – und neuer Sonnenschein. Der schwarze Jetta ist jetzt noch zwei Tage meiner.

Tschüß New Tripoli. Es ist da sehr angenehm ländlich, aber schon nach kurzer Fahrt ist man in Allentown und damit wieder in dicht besiedelten und industralisiertem Gebiet.
Ersmal ein Telefon besorgen. Da hatten wir gestern schon einen AT&T Laden rausgesucht. Die hatten aber keine Telefone – und erst recht nicht zu dem Preis, der auf der Website suggeriert wird. Dann den Preis gibts nur mit Unlimited Vertrag mit aktiviertem Autopay. Das das auf der Website nicht stand ist sicher nur ein bedauerliches Missverständnis. Aber ich hatte nicht ernsthaft erwartet, das amerikanische Mobilfunkanbieter seriöser sind als deutsche. Also auf zu WalMart und Plan B versucht. Dort gabs dann ein Motorale MotoG 5G tatsächlich für 99,00USD zu kaufen. Aber SIM-Karten hatten sie nicht (ausverkauft).
Also wieder zurück zu AT&T und nach ‘ner Stunde wars dann aktiviert, geupdated und es hatte unwichtige Daten vom alten Telefon übernommen. Das hätte es nicht gebraucht, hilfreich wäre stattdessen gewesen wenn es z.B. Bookmarks und Passwörter übernommen hätte.
Dann zum zweiten Teil der Einkaufsorgie:

Außer den Stiefeln habe ich keine Motorradklamotten dabei, aber ich hatte mich vorher schon online vergewissert, dass der Cycle Gear Laden in Allentown geeignets Zeuchs vorrätig hat.
Der Laden fällt zwar gegenüber der Loius Filiale in Hannover ziemlich ab was Größe, Auswahl und Bausubstanz angeht, aber ich habe alles bekommen.

Zumindest alles was an das ich gedacht habe. Eine wasserdichte Tasche für den Gepäckträger muss ich dann morgen nochmal irgendwo her organisieren.
Vorm Louis in Hannover gibte es einen Currywurststand. Hier gibt es einen Tacos-Stand.

Aber es gibt keine Sitzgelegenheiten, keine Stehtische, keine Abfalleimer. Stattdessen versotgt sich der Wagen mit einem laut röhrenden Genrator an der Front um die Aufenthaltsqualität gänzlich auf Null zu bringen. Aber geht auch so – es kommen immer mal wieder Autos vorbei, die was abholen… Andere Länder, andere Sitten…
Es geht dann am Nachmittag noch nach Cumberland – zum großen Teil weiter durch dicht besiedeltes Gebiet und viel Verkehr, aber s0 50km vor dem Ziel wirds dann wieder ländlich und angenehm hügelig. Sieht jedenfalls vielversprechend aus!

Zum Schluss noch eine Frage: Wieso sind amerikanische Croissants sieben Tage frisch (am 6.6.23 gekauft und angeblich frisch bis 13.6.2023) und französische sind schon nach 1/2 Tag pappig?

Was machen die Franzosen da falsch? Oder machen die gar nichts falsch, und amerikanische Croissants sind gar keine, sondern sehen nur zufällig so aus?

TAT 2023 Tag 01: Frankfurt – Newark, NJ – New Tripoli, PA

Es heisst ja, man soll rechtzeitig beim Flughafen sein, weil es könnte länger dauern. Bei internationalen Flügen bitte 3h vorher. Daher heute extra früher aufgestanden – und dann war ich nach 30 Minuten am Gate. Am heutigen Montag vormittag ist am Flughafen noch nicht viel los. Vom Flieger weit und breit noch nix zu sehen.

Es geht pünklich los und schon bald gibts Mittagessen. Zum Glück steht drauf, dass es Chicken Breast in Tomato Sauce ist. Aber ist OK, die französischen Cacao Truffles sind sogar sehr lecker!

Der Flug ist lang und ich schlage die Zeit mit lesen und Podcast-hören tot. Aber es zieht sich!

Endlich ists geschafft und der Flieger spuckt seine Fracht aus. Newark ist ein eher kleinerer Flughafen, dennoch gibt es lange Gänge.

Immigration und Autovermietung dauern jeweils ‘ne knappe Stunde – wegen hohem Andrang. Konnte ja auch keiner ahnen, dass da heute ein Flieger landet.
Die Autovermietung ist merkwürdig – es heisst dann nur suchen Sie sich von den Parkplätzen mit der Beschriftung ‘Compact 3’ irgendein Auto aus, der Schlüssel steckt. Es sollte dann der weisse Passat werden – aber als ich los fahren wollte beschwerte sich der, dass er mal dringend einen Ölwechsel und eine Inspektion haben wollte. Hätte ich jetzt nicht erwartet. Es wurde dann ein Jetta – und ich hätte nicht gedacht, dass es noch Autos mit Wandlerautomatik gibt. Dachte Automatik mit Doppelkupplungsgetriebe wäre heutzutage Standard.
Die Fahrt zu Michaela nach New Tripoli hat sich dann noch etwas gezogen – durch eigene Dummheit. Das Navi ist sonst ja am Motorrad – und steht daher auf Autobahn vermeiden. Das hab ich dann nach eine Besichtigung der Industriebebiete von New Jersey gemerkt…

TAT 2023 Tag 00: Hannover – Frankfurt

Morgen am zeitigen Vormitag geht der Flieger. Da mache ich mir keinen Stress, sondern fahre heute schon bis zum Flughafen.
Die Üstra machts spannend und kommt 9 Minuten zu spät.

Und da fällt mir ein: Bei wichtigen Terminen nehme ich eigentlich immer ‘ne Straßenbahn eher, falls mal ein Kurs ausfällt. So auch heute – dachte ich. Aber es ist Sonntag – und da ist 15 Minuten Takt. Und eine Minute von der U-Bahn bis Gleis 4 wäre auch ohne Gepäck sportlich. Aber hat ja geklappt.

Der weisse Zug kommt pünktlich – allerdings in umgekehrter Wagenreihung.

Es ist ordentlich was los, aber ich hatte schon vor Monaten gebucht und dabei einen Sitzplatz reserviert.
Drei Stunden später spuckt der mich in Frankfurt Hbf wieder aus.

Ist das nicht schön sommerlich? So sommerlich, daß ich die Jacke zu Hause vergessen habe. Die hatte ich noch schön gemacht und deutlich sichtbar hingehängt – hat aber nix genutzt. Naja, gibt es einen Posten mehr auf der Einkaufsliste.
Bis zum Flughafen bringt mich eine Regionalbahn, und dann heist es nur noch den Hotelshuttle finden.

Zum Glück kenn ich mich vo der Arbeit da ein bisschen aus – denn da ist Baustelle und alles noch unübersichtlicher als sonst.

Das wars fürs erste. Nun noch eine Runde Wellness im 9 Stock, morgen früh ausgiebig frühstücken und dann gehts richtig los. Und hier bleits dann vermutlich ruhig, bis ich mich an die neue Zeitzone gewöhnt habe.

TAT Tag -1: Irgendwie bin ich…

…aufgeregt. Das hier ist nun wahrlich nicht meine erste Tour in weit entfernt liegende Gegend. Aber es fühlt sich aufregender an als in der Vergangenheit.

Alles ist soweit organisiert und vorbereitet, in weniger als 24h bin ich unterwegs und es gibt jetzt nichts mehr, was ich noch tun könnte um mich abzulenken. Bis morgen Mittag sind nur noch Kleinigkeiten zu erledigen.

Vielleicht liegts daran, dass es weiter weg und länger ist als alles bisher gewesene? Aber USA ist ja jetzt kein kulturell ganz unbekanntes Land – im Gegensatz zu Afrika habe ich ziemlich klare Vorstellungen was mich erwartet. Trotzdem – es fühlt sich aufregend an!