Nachts gibts ungewohnte Geräusche – das ist kein Generator – und auch nicht Rammmsteins Sonne, der traditionelle Weckruf. Es ist Regen, der auf die Zeltbahn prasselt. Regen bei 10°C in der Wüste! Da hätte ich ja auch nach Skandinavien fahren können!

Morgens präsentiert das kleine nervöse Motorrad dann stolz seine Medaille – gibts für alle die dabei waren 🙂 …

…bis es dann heißt husch husch auf den Hänger – bereitmachen für die Heimreise!

Ich machs mir einfach und nehme die Flieger. Erstmal mit dem Bus nach Bechar – da noch Zeit bis zum Abflug ist ab ins Restaurant – gehört das dem Schwager vom Busfahrer?

Sieht jedenfalls typisch afrikanisch aus – ist aber ein gut organistertes Schnellrestaurant. Innerhalb von Minuten stehen Speisen für eine ganze Busladung auf den Tischen. Ich hab Bratwurst – frisch gegrillt (gut) mit Pommes (typisch afrikanisch labbrig) gewählt. Das sollte bis zum Abend reichen 🙂 .

Fette Autos gibts auch in Algerien – ob das Restaurant so viel abwirft?

Ziemlich oft sieht man algerische Kennzeichen, die auf deutsche oder französische Rohlinge geprägt sind. Mir war jedenfalls bisher nicht bewußt, daß Algerien Mitglied der EU ist 🙂 – oder haben die nur mal einen Restposten Kennzeichenrohlinge aufgekauft?
Mit der gecharterten Boing gehts nach Algier…

…und abends im Hotel müssen wir zusehen, daß das Geld alle wird – denn ausführen darf man es nicht und umtauschen geht auch nicht. Also wird im Hotel gegessen und getrunken – da darf es auch der beste algerische Rotwein von der Karte sein 🙂

So geht eine schöne Woche mit angenehmen Mitfahrern stilvoll zuende. Ich kann jedenfalls feststellen, daß es noch viel mehr verrückte wie mich gibt 🙂 .
Nach einer erholsamen Nacht – in einem richtigen Bett und ohne laufenden Generator nebenan – geht es nach einem ausgiebigen Frühstück zum internationalen Flughafen in Algier.
Wie unterschiedlich Regelungen doch ausgelegt werden können zeigt sich an der Sicherheitskontrolle – eine angefangene 1,5l Flasche Wasser mit ins Flugzeug zu nehmen ist kein Problem (dient das Flüssigkeitsverbot in Europa vielleicht doch eher zur Umsatzsteiegrung der Getränkeverkäufer?), aber eine angefangene Rolle Tesafilm geht nicht mit durch…naja, muß man nicht verstehen.
Erfreulicherweise scheint die Lufthansa begriffen zu haben, daß eine vernünftige Bordverpflegung ein billiges Mittel zur Steigerung der Kundenzufriedenheit ist, denn es gibt wirklich gute (für Flugzeugverhältnisse) Nudeln mit Frischkäsesauce, die auch richtig heiß sind. Gar kein Vergleich mit den undefinierbaren Fischbrötchen von SAS!
Der Flug ist ansonsten ereignislos und auch nach Deutschland lassen sie mich problemlos wieder rein 🙂 . Die Deutsche Bahn stellt mit 35Minuten Verspätung meines Zuges nach Hause den Verspätungsrekord dieser Reise auf…

…denn algerische Flieger und Transferbusse waren unerwartet pünktlich. Nix mit ‘Europäer haben Uhren, und Afrikaner haben Zeit’. Aber darauf kommts nach der langen Reise auch nicht mehr an.