Heute keine Aussicht auf die Berge
Heut den ganzen Tag bedeckt und durchgängig mehr oder weniger starker Regen. Regen war für ganz Albanien angesagt – daher hatte es keinen Sinn die Planung zu ändern. Heute also die Runde über Thet.
Das gilt unter Endurofahrern als das letzte Abenteuer in Europa 🙂 .
Am Anfang der Straße findet sich ein Schild mit diesem Symbol – das läßt schimmes ahnen
Und so ist es dann auch – die Straße nach Thet ist bis auf die letzten 12km inzwischen perfekt asphaltiert, mit gläsernem Aussichtsbalkon.
Und wenn Sonne scheinen würde, könnte man von da aus sicher ganz tolle Bergpanoramen fotografieren – so muß ich mit einem Ausschnitt der neuen Straße vorlieb nehmen.
Immerhin – es gibt noch 12km ausgefahrene, aber nicht besonders anspruchsvolle Piste bis nach Thet.
Kurz nach Beginn der Schotterstrecke bin ich dann auf zwei polnische Motoradfahrer bei der Frühstückspause gestoßen – unterwegs mit 1150er GS und Transalp. Die erzählten von der Strecke Theth nach Shkoder – dort wären sie wegen großer Steine nach 2km wieder umgedreht. Wünschten mir mit der kleinen dort aber viel Spaß.
Aber erstmal angekommen in Thet – hier von der Brücke aus ins Tal:
Wobei es ‚Thet‘ als Ort eigentlich gar nicht gibt – es bezeichnet eine Streusiedlung in den Bergen.
Hier angekommen war das kleine nervöse Motorrad schon etwas enttäuscht – da schwärmt alle Welt von der Strecke nach Thet – und dann sowas…
Aber Glück gehabt – der zweite Teil entschädigt dafür mit 54km anspruchsvoller Strecke. Los geht es erstmal mit losem Geröll –
da sind die Polen dann wohl umgedreht. Dabei kommen die interessanten Abschnitte erst später 🙂 Von den besten Passagen gibt es keine Fotos, denn da will man tunlichst nicht anhalten.
Schmale Holzbrücken (Autos müssen durchs Wasser)
Aussicht ins nächste Tal
Betonbrücken unbekannter Tragfähigkeit
und das Regenwasser läuft den Weg runter
Insgesamt schon eine anspruchvolle Strecke mit losem Schotter auf Fels, teils Kindskopfgroßen Steinen als Untergrund, kleineren Wasserdurchfahrten und teils tiefen Auswaschungen mit Stufenbildung. Aber von ‚unfahrbar‘ wie man es immer mal wieder liest dann doch noch `ne ganze Ecke entfernt. Und die Albaner fahren da mit Kleintransportern lang. Also nichts was mit `nem Motorrad nicht zu schaffen wäre. Mit einer dicken GS sicher ein ordentliches Stück Arbeit, aber machbar, wenn man nicht bis dahin nur Asphalt gefahren ist.
Dem kleinen nervösen Motorrad hat es jedenfalls Spaß gemacht. Und dem Fahrer auch, auch wenn es ohne Wasser von Oben dann doch angenehmer wäre.
Mitten im nichts an der Schotterstrecke gibts `nen Cafe – ich war mal wieder einziger Gast 🙂
Dose Cola 100 ALL.
Wer die Strecke nach Thet noch fahren will, sollte sich beeilen, denn auch von der anderen Seite asphaltieren sie auf Thet zu – und in einigen Jahren kann man da mit `nem Chopper hinfahren.
Das EU-Programm zur Ausrottung der Endurofahrer durch Entzug des Labensraumes macht unaufhaltsame Fortschritte 😉 .
Kasse:
Tanken: 1100 ALL
Lebensmittel: 700 ALL
Übernachtung mit Frühstück: 20,00 EUR
Bei klarer Sicht wäre das sicher ein Höhepunkt gewesen.