Marokko Tag 23 – Tuareg Rallye Tag 7 – Midelt – Saidia

Midelt liegt auf 1400m Höhe – und irgendwer hat wohl die Stromrechnung nicht bezahlt – denn in der Nacht ist es knackig kalt – im Zelt sowieso, aber auch das Hotel ist nicht beheizt.

kalt
kalt

Es ist heute ein langer Tag mit über 600km Streckenlänge. Entsprechend geht Rammsteins Sonne schon un 05:10h auf – es ist noch finster…

kalt und finster
kalt und finster

Das kleine nervöse Motorrad sprigt trotz der Kälte brav an – andere haben da mehr Probleme…
Bis zum Start sind heute erstmal 100km zurück zu legen. Dumm nur, daß meine Griffheizung rechts nicht mehr funktioniert…
Am Start ist es dann hell – und es hat schon fast 10°C

Start
Start

Vielen Fahrzeugen sieht man die Strapazen der letzten Tage an

Strapazen der letzten Tage
Strapazen der letzten Tage

aber die letzte Etappe wollen nun alle noch schaffen!
Viele Fotos von Unterwegs gibt es heute nicht – der knappe Zeitplan läßt keine Zeit für Fotostops. Hier nur einige Aufnahmen der Fahrzeugkamera:

Unterwegs
Unterwegs
Unterwegs
Unterwegs
Unterwegs
Unterwegs

Die Strecke besteht etwa zur Hälfte aus Offrad-Pisten und zur Hälfte aus Asphalt und man muß sich schon ranhalten um die Vorgabezeiten zu erreichen.
Es gibt eine schwierige Navigationssektion, auf die auf der Fahrerbesprechung extra nochmal hingewiesen wurde. In dieser verstecken sich zwei Secret Checkpoints – und wer die verpaßt handelt sich 8h Strafzeit ein. In dieser Sektion war eine ganz kleinteilige Navigation nötig – meist mehrere Bilder im Roadbook pro km. Aber wie das geht habe ich in Holland gelernt: Das aktuelle Mantra laut aufsagen: `Kilometer 26,3 schräg links auf 30 Grad`, das Tripmeter im Auge behalten – ah – da geht es links – um die Kurve – Stimmt die Tripmeteranzeige? Ggf. Tripmeter korrigieren – Blick auf den Kompass – zeigt 30 Grad – Gebongt! – Roadbook vorspulen – `Kilometer 26,5 Einmündung von rechts, geradeaus weiter 30 Grad`…

Wichtig ist die ständige Überprüfung der Tripmeteranzeige mit dem Roadbookeintrag. Mein Tripmeter löst auf 10m genau auf, das Roadbook gibt die Fahranweisungen auf 100m genau an – und die Enstellschrittweite am Tripmeter ist auf 50m gesetzt. So weiß ich jederzeit mit höchstens 50m Abweichung wo genau ich mich im Roadbook befinde. Da kann man dann auch mal nur nach Tripmeteranzeige eine im Roadbook angegebene Abbiegung durchführen wenn mal keine Piste mehr sichtbar ist…

Um 17:36h ist das Ziel – der Hafen von Saidia erreicht

Ziel erreicht
Ziel erreicht

Es sind alle Secret Checkpoints erreicht – und auch alle normalen Checkpoints. Die beiden letzten jedoch erst nach der Vorgabezeit, was uns 4h Strafzeit einbringt. Da sind wir aber in guter Gesellschaft – denn das war selbst bei großzügiger Auslegung der Straßenverkehrsordnung nicht zu schaffen…

Ziel erreicht
Ziel erreicht

Das kleine nervöse Motorrad bekommt erstmal eine Finisher-Medallie umgehängt

Finisher-Medallie
Finisher-Medallie

denn allein daß ist ja eine Leistung, die längst nicht alle schaffen. Und damit ist mein persönliches Rallyeziel – heile und mit heilem Motorrad das Ziel zu erreichen – auch erfüllt.
Es geht dann im Konvoi zum Rallyehotel – vorweg die verbliebenen zwei Krankenwagen mit Blaulicht – alles unter den wohlwollenden Augen der örtlichen Polizei

Konvoi zum Rallyehotel
Konvoi zum Rallyehotel

wo manche noch übriggebliebenes Profil vernichten

Profil vernichten
Profil vernichten

aber das kleine nervöse Motorrad ist ja gut erzogen und beteiligt sich an solchem Unsinn nicht 😉 .
Es gibt eine erste Siegerehrung – hier Thorsten Kaiser – uneinholbarer Sieger der Klasse Motorcyce Pro

Sieger der Klasse Motorcyce Pro
Sieger der Klasse Motorcyce Pro

Später dann – nach Auswertung aller Ergebisse – folgt die Siegerehrung für alle Klassen mit anschließender großer Party.

Das kleine nervöse Motorrad hat heute Platz 14 der kombinierten Tagesauswertung für Motorcycle Expert und Challenge erreicht (von ca. 40 Fahrern in diesen Klassen). Hat sich also wieder viel besser geschlagen als zu erwarten war.

Soviel fürs erste – noch Karte, Statistik und Profil

Karte
Karte
Statistik
Statistik
Profil
Profil

und das offfizielle Video

Marokko Tag 22 – Tuareg Rallye Tag 6 – Merzouga – Midelt

Der heutige Tag ist nach dem gestrigen Unfall ohne Wertung – es ist freigestellt die vorbereitete Strecke nach Roadbook zu fahren oder Midelt direkt auf der Straße anzufahren. Wir entscheiden uns für die Roadbookstrecke, denn der Sandsturm von gestern Abend hat sich gelegt und dem blauem Himmel Platz gemacht. Außerdem sind wir von dem gestrigen Ruhetag gut ausgeruht – es muß wieder was zu tun geben!
Es sind nur ca. die Hälfte der Fahrer am Start, viele lassen sich mit dem Service-LKW nach Midelt fahren.
Heute ist also Sightseeing ohne Wertung – für uns macht das keinen großen Unterschied, da wier `eh nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen fahren.
Es geht los mit einer 4 km Querung des Erg Chebbi.

Querung des Erg Chebbi
Querung des Erg Chebbi

Ich weiß, dass ich das fahren kann – aber irgendwie klappt das heute psychologisch nicht. Erst finde ich keine gute Linie, dann schmeißt sich das kleine nervöse Motorrad auch noch völlig unnötigerweise in den Sand – und ich versuche immer wieder mit dem Sand zu diskutieren wo doch Gas geben angesagt wäre. Nach 500m kehre ich genervt um – und fahre außen rum.
Es gibt heute 160km Offroad-Strecke in verschiedenen Schwierigkeitsgraden

Offroad-Strecke
Offroad-Strecke

Dieser Paß kann mit einem Auto z.B. interessant werden

Paß
Paß

Der erste Kontrollpunkt ist auch bald erreicht

Der erste Kontrollpunkt
Der erste Kontrollpunkt

und weiter gehts über oft steinige und holperig zu fahrende Piste

Piste
Piste

Huch – der Kontrollpunkt sieht so anders aus

anderer Kontrollpunkt
anderer Kontrollpunkt

Ach nee – der gehört zu einer anderen Rallye, die da zeitgleich stattfindet – wohl die Rallye Aïcha des Gazelles.
Zugehörige Fahrzeuge waren aber nicht zu sehen – dafür noch einige weitere Kontrollpunkte.
Rallyes sind da unten nicht besonders selten und stellen in dem Wüstengebiet schon einen Wirtschaftsfaktor da, so daß es durchaus vorkommen kann, daß sich da zwei überschneiden.
Ein Außerirdischer bei einem wissenschaftlichen Experiment zur Bewässerung der Wüste – die Ergebnisse werden langfristig ausgewertet werden müssen, von spontan entstehender Vegetation war nichts zu sehen. Aber vielleicht wachsen da auch nur Steine nach…

Bewässerung der Wüste
Bewässerung der Wüste

Im weiteren Verlauf sollte es noch über einen 2800m hohen Paß gehen – der ist jedoch noch verschneit und nicht passierbar, so daß die Umleitungsstrecke genommen werden mußte. Schau – da hinten wäre es irgendwo gewesen…

da hinten wäre es irgendwo gewesen
da hinten wäre es irgendwo gewesen

Am Abend dann schnell  noch den Gasgriff von Sand befreit, der seit heute morgen klemmte,

Gasgriff
Gasgriff

andere müssen da das letzte Sonnenlicht für eine Notoperation an der Kupplung nutzen, denn morgen wird ein langer Tag

Notoperation
Notoperation

Bleiben noch Karte, Statistik und Profil für heute

Karte
Karte
Statistik
Statistik
Profil
Profi

und natürlich das offizielle Video

Schade, daß dies nicht die Version ist, die an Abend auf der Fahrerbesprechung gezeigt wurde. Die enthielt noch einen schönen Nachruf für den verunglückten Motorradfahrer. Aber sowas ist sicher schlecht fürs Geschäft. Und das ist es letztlich – auch wenn Rainer und das ganze Orga-Team mit vollem Einsatz und viel Herzblut bei der Sache sind.

Update: Das Vollständige Video mit Nachruf für Emanuele Inzerillo:

Marokko Tag 21 – Tuareg Rallye Tag 5 – Merzouga – Ruhetag

Für die Profi- und Expert Klasse steht heute  Dune Race auf dem Programm – dabei geht es 2 bis 4 Runden durch den Erg Chebbi – mit Ziel oben auf der Hausdüne.
Für die Challenge Klasse ist heute wieder Pausentag – daher könnt ihr die Einträge der letzten Tage lesen.

Erstmal wäre ausschlafen angesagt – aber um 06:10 geht natürlich Rammsteins Sonne auf. Macht aber nichts, denn um 03:20 mußte ja schon ein Motor mit Ofenrohr statt Auspuff für eine Probefahrt warmlaufen 🙂 .

Ansonsten bekommt das kleine nervöse Motorrad noch einen neuen Luftfilter und einen vollen Tank. Die Fahrer bereiten sich derweil am Pool auf die zwei langen kommenden Fahrtage vor.

Am Nachmittag kommen erste Gerüchte auf, die abendliche Fahrerbesprechung ist außergewähnlich gut besucht und es herrscht gespannte Stille. Es wird dann bestätigt, daß ein Fahrer nach einem 15-20m Sprung über eine Dünenkante beim Aufprall schwer verletzt wurde und trotz sofortiger ärzticher Hilfe während des Transports verstarb.

Alle Wertungsprüfungen für morgen sind abgesagt.

Passend zur gedrückten Stimmung kommt ein Sandsturm auf – alle verziehen sich recht schnell und hängen ihren Gedanken nach…

Es zeigt sich wie wichtig es doch ist niemals die Kontrolle über die Fahrweise abzugeben und in den `Rallyemodus` zu verfallen. Das hat bei uns bisher glücklicherweise gut geklappt – und wir wissen wo unsere Grenzen sind. Ich will nun nicht behaupten, daß mir das nie passieren könnte – aber bisher haben wir es immer geschafft kontrolliert zu fahren. Und so soll es auch bleiben!

Marokko – Tuareg Rallye – Navigationseinstellungen

Für die Rallye nutze ich zwei Einstellungen am Garmin Montana:
Meistgenutzt ist die Kompassansicht

Kompass
Kompass

die oben in großen Ziffern die aktuelle Fahrtrichtung anzeigt. Die kann auch bei holperigem Untergrund abgelesen werden und dient zur Verifikation der Fahrtrichtung mit dem Roadbook.

Gelegentlich kommt auch der Kurszeiger darunter zum Einsatz – nämlich wenn z.B. in Sandgebieten in Ermangelung von Wegen ein GPS-Punkt als Ziel angegeben ist. Der Kurszeiger zeigt dann in die Richtung des Ziels.

Seltener kommt die Kartenansicht zum Einsatz – die gibt einen Überlick über die im Roadbook vermerkten GPS-Punkte die durch die violetten Luftlinien verbunden sind.

Kartenansicht
Kartenansicht

Oben rechts wieder die Fahrtrichtung und der Kurszeiger wie in der Kompassnsicht, links der Name des nächsten Wegpunktes und die Entfernung dorthin. Da sollte man dann überprüfen, ob man auch zum richtigen Punkt fährt – und ggf. einen anderen auswählen…

Marokko Tag 20 – Tuareg Rallye Tag 4 – Erg Remlia und Erg Uzina

Heute ist für die Expert – und damit auch die Challenge Klasse – eine Tour durch die Ergs (Sanddünengebiete) Remlia und Uzina angesagt (die Profis kriegen noch drei weitere Sandfelder serviert 🙂 ). Die ganze Strecke zählt als Special Stage – die Fahrzeit geht in die Platzierung ein.
Wecken wie immer un 06:15h mit Rammsteins Sonne, nochmal an die Parole des Tages erinnern `Nicht vom Rallyefieber anstecken lassen! Kontrolliert fahren!`, aufstehen, frühstücken, den Panzer anziehen und dann rechtzeitig um 09:42 zum Start. Da werden wir  schon von oben beobachtet…

Hubschrauber
Hubschrauber

Das wird heute eine staubige Angelegenheit

eine staubige Angelegenheit
eine staubige Angelegenheit

zum Glück fahre ich als Navigator vor.
Die erste Düne im Erg Remlia erweist sich als sehr weich – das kleine nervöse Motorrad fährt da einfach rein statt drüber

rein statt drüber
rein statt drüber

Es muß mich dann nochmal abwerfen, bis ich mich daran erinnere: Mit Sand nicht diskutieren – sondern Gas und durch! Und siehe da, schon geht es! Der erste Checkpoint ist schon kurz hinter dem Erg Remlia erreicht.

Checkpoint
Checkpoint

Es folgen dann lange Tiefsandpassagen

Tiefsandpassage
Tiefsandpassage

wo man schön den Herdentrieb sehen kann. Fast alle fahren in der von den Vorgängern zerfahrenen und umso weicheren Spur und machen es sich damit unnötig schwer. Etwas daneben – auf unberührtem Sand – fährt es sich viel beser.
Es geht auf schnellen Pisten durch abwechslungsreiche Landschaft weiter wo wir am Rand der Piste zwei Italiener stehen sehen. Ich kann nun kein Italienich und bin auch kein Arzt – aber es ist soweit klar, das Alessandros Hand oder Arm was hat und er nicht weiterfahren kann. Mobilfunkabdeckung besteht an dem Ort nicht – und so dringend, einen Alarm über das Satelliten-Tracker System abzusetzen schien es ihnen dann doch nicht.
Naja – für den Fall hat ja jeder Fahrer vor der Rallye eine Notfallkarte erhalten. Schnell die nötigen Daten eingetragen (GPS-Koordinaten, Roadbookposition, Startnummern etc) und Krad-Melder 403 macht sich auf den Weg die Nachricht irgendwie an die Orga zu überbringen…

Manche Teilnehmer arbeiten mit allen Tricks um Konkurrenten abzulenken…

mit allen Tricks
mit allen Tricks

Ach nee – ist die Beifahrerin des weißen Merzedes G der mit Kupplungsschaden einsam in der Hamada steht – natürlich auch ohne Mobilfunkabdeckung.

Kupplungsschaden
Kupplungsschaden

Aber der andere Chritoph hat ja auch noch eine Notfallkarte, damit die einen Abschlepper bekommen.
Auf der weiteren Fahrt immer mal angehalten um zu checken, ob Mobilfunkaddeckung besteht – aber nichts zu wollen…

Es ist dann bald schon Erg Uzina erreicht. Die Dünen sind gegenüber Erg Remlia von heute morgen dann doch deutlich höher und müssen von der weichen Seite her angefahren werden. Der andere Christoph schafft es mit seiner KTM drüber

Erg Uzina
Erg Uzina

und das kleine nervöse Motorrad will auch mal drüber schauen – schaffts aber nicht ganz über die obersten, sehr weichen 2 Meter.

im Erg Uzina
im Erg Uzina

Gut – was man nicht durch Power erledigen kann, muß man eben anders kompensieren. Es ist ziemlich wahrschenlich, daß sich im Sandgebiet ein Secret Checkpoint befindet – und 4h Strafzeit für einen verpaßten Checkpoint will sich das kleine nervöse Motorrad auch nicht einhandeln. Also werden der andere Christoph und die zufällig auch grad auftachende Christine als Späher ausgesandt und das kleine nervöse Motorrad nimmt die Piste außen rum. Wir sehen uns auf der anderen Seite des Sandfeldes!
Stellt sich heraus, daß der Secret Checkpoint nur ca. 500m vom Ende des Erg Uzina entfernt liegt und von hinten leicht erreichbar ist. Da hat das kleine nervöse Motorrad leichtes Spiel

Secret Checkpoint
Secret Checkpoint

und wird auch endlich die Notfallkarte los. Das Alessandro ein Problem mit der Hand hat wußten die da schon – aber wo er steckt war unbekannt, da keiner die Koordinaten notiert hat. Was ist daran eigentlich so schwer? Dazu wird noch jeden Abend in der Fahrerbesprechung auf die Handhabung der Notfallkarten eingegangen und die Wichtgkeit vollständier Informationen für schnelle Hilfe betont…
So konnte sich der am Secret Checkpoint positionierte Arzt – zusammen mit einem Reservefahrer der dann das Motorrad rausfährt – in Bewegung setzen.
Weite geht es über gut fahrbare Pisten zum nächsten Chechpoint in einem versandeten, trockenen Flußbett

zum nächsten Chechpoint
zum nächsten Chechpoint

und von dort noch eine kurze Strecke zum Ziel

Ziel
Ziel

wo das kleine nervöse Motorrad unbedingt noch  mit dem Hubschrauber possen wollte

Hubschrauber
Hubschrauber

bevor es mich die Fahrerkarte abgeben läßt

Fahrerkarte abgeben
Fahrerkarte abgeben

So sind wir schon gegen 1400h wieder im Camp – nach einem problemlosen Tag. Die Dünenetappen waren zwar etwas schwieiger als gedacht – aber nach etws Eingewöhnung dann gut macbar – bzw. konnten intelligent umgangen werden 🙂 .

In der abendlichen Ergebisliste steht das kleine nervöse Motorrad anfangs auf Platz 22 der kombinierten Expert und Challenge Klasse, bekommt aber für die Erste-Hlfe Leistung 15 Minuten Zeitgutschift und rutscht so auf Platz 19 – der andere Christoph landet auf Platz 16.

Und obwohl wir auch heute wieder keine fahrenden Motorräder überholt haben, haben wir rund 20 Plätze gut gemacht (da wir gestern Pausentag hatten, sind wir als letztes gestartet). Ich finde es immer noch erstaunlich, daß sich diese zwei Anfänger auf Langstrecken-Reisemotorrädern und ohne Serviceteam gegen die Konrurrenz aus spezialisieren Sport- und Rallymotorrädern doch ganz ordentlich behaupten können. Das zeigt, daß Geschwindigkeit allein nicht reicht.

Wir fahren eher verhalten – dafür konstant – und vor allem nicht schneller als wir navigieren können. So wissen wir immer genau wo wir uns im Roadbook befinden.
Ein schönes Beispiel hatte ich dazu am Ende der ersten tiefsandigen Piste. Nach der schwierigen Sandpassage folgt eine feste schnelle Piste über eine kleine Bergkette. Das Roadbook sagt geradeaus – und die Motorräder vor mir verschwinden in einer Staubwolke über die Berge. Das Roadbook sagt aber dann im nächsten Bild: Nach 100m scharf rechts abbiegen – noch vor der Bergkette…Sowas passiert halt, wenn man das Hirn in der rechten Hand hat…
Immer mal wieder habe ich auch andere Fahrer getrofen, die keine Ahnung hatten wo sie waren – sind offenbar einfach anderen hinterhergefahren und haben ihren Leitesel irgendwann verloren…

Nun noch die `United Colors of Rallying`:

United Colors of Rallying
United Colors of Rallying

An der Wade hat mich wohl das kleine böse Motorrad mit der Soziusfußraste und dem Resrvekanister angefahen, bei der Stelle seitlich unterhalb des Knies rubbelt der Ledereinsatz der Fahrerhose zusammen mit dem allgegenwärtigen Sand beim Knieschluss mit dem Tank die Haut ab – und was das am Knie war weiß ich nicht. Denn das schöne ist ja, daß man es vor lauter Adrenalin gar nicht merkt.

Bleiben noch Karte, Statistik und Profil für heute

Karte
Karte
Statistik
Statistik
Profil
Profil

und natürlich das offizielle Video

Marokko Tag 18 – Tuareg Rallye Tag 2 – Desert Camp bis Merzouga

Um 05:45h beschallt Rammsteins Sonne das Camp. Kurz danach zeigt sich dann auch die echte.

Sonne
Sonne

Das kleine nervöse Motorrad hat sich ja gestern Platz 17 erfahren – das bedeutet dann Startzeit 09:35 – wer schneller ist startet weiter vorne. Also genug Zeit um alles einzupacken und die Kisten wieder auf dem Anhänger des Küchen-LKW von Race4fun zu verstauen.

Das Frühstück war dann schon ziemlich abgegessen – und die Zeltstadt im Abbau begriffen. Aber hat noch gereicht…
Vorher:

vorher
vorher

Nachher:

Nachher
Nachher

Dann doch lieber den Busch neben der Startfläche 🙂 .
Die Dampfer mit den schwarzen Startnummern der Touristenklasse `Raid`. Ausgesuchte Teilstrecken gehen auch mit den dicken GSen und ATs…und tragen so zur Finanzierung des Events bei.

Touristenklasse `Raid`
Touristenklasse `Raid`

Am Start: Thorsten Kaiser mit Sohn – der Favorit der Klasse Motorcycle Profi, Gewinner der gestrigen Etappe – und soviel sei schon verraten auch Gewinner der heutige Etappe.

Am Start: Thorsten Kaiser
Am Start: Thorsten Kaiser

Es ist 09:34:50h und das kleine nervöse Motorrad steht vorne am Start – in 10s gehts los!

in 10s gehts los!
in 10s gehts los!

Die Fahrt heute lief wieder gut – die Navigation klappt einwandfrei und das kleine nervöse Motorrad hat nur einmal in einem kleinen Sandfeld gescheut und mich abgeworfen – gerade da, wo der andere Christoph seine KTM in einer Düne eingegraben hat – war aber auch extrem loser Sand dort.

KTM in einer Düne
KTM in einer Düne

Für die Kinder in den Dörfen ist die Rallye ein großes Event – überall begeisterte Zuschauer!

begeisterte Zuschauer!
begeisterte Zuschauer!

Insgesamt eine staubge Angelegeheit heute – alle Fahrzeuge ziehen hunderte Meter lange Staubfahnen hinter sich her. Und dann wird man auch noch vom Hubschrauber aus gefilmt – jetzt nur alles richtig machen und keinen Stunt hinlegen! Eine kurze Scene hat es in das offizielle Video von Tag 2 geschafft (ganz am Ende dieses Eintrages) – das ganze Video kann ich hier nicht schneiden oder hochladen, das liefere ich später nach.
Heute war die gesamte Strecke `Special Stage`, geht also in die Wertung ein. Entsprechend haben uns kurz nach dem Start auch ca. 10 eilige Motorräder überholt. Erstaunlicherweise hat denen das nichts genutzt – denn am Tagesende war das kleine nervöse Motorrad wieder auf Platz 17 (von 40 Fahrern in Wertung der Klassen Expert und Challenge) der Tageswertung. Dabei haben wir keine fahrenden Motorräder überholt – nur 1 oder 2 die an Schlauch flicken waren und einen der auf seinen Roadbookhalter einschlug und dabei nicht glücklich aussah 🙂 . Die anderen müssen sich also verfahren haben oder haben geheime Checkpoints verpaßt und sich so Strafzeiten eingehandelt. Denn sonst müßte das kleine nervöse Motorrad in der Wertung abgerutscht sein.
Es nutzt also nichts nur schnell zu sein – man muß das auch die ganze Strecke durchhalten und darf sich vor allem nicht verfahren. Und Verfahren kann man sich eigentlich nicht, wenn man sich ans Roadbook hält…ich versteh`s nicht.
So war das Ziel schon um 12:01:08h und nach ca. 120km erreicht.

am Ziel
am Ziel

Für die Profis schließt sich hier noch eine Runde durch die Dünen des Erg Chebbi an – aber unsere Motorräder haben für heute Feierabend

für heute Feierabend
für heute Feierabend

Das Auto hat sich mit ca. 100m vom Ziel einen schönen Platz zum Festfahren im Sand ausgescht – so hat man wenigstens genug Zuschauer

festgefahren
festgefahren

Der aufgemotzte Bulli macht es da besser und bleibt auf sicherem Grund

VW-Bus
VW-Bus

Der Herr Doktor war wohl etwas forsch unterwegs und hat seinen Krankenwagen in einer Rolle seitwärts kaltverformt. Immerhin die hintere linke Seitenscheibe ist heile geblieben…

kaltverformt
kaltverformt

Sowas läuft wohl unter `etwas Schwund ist immer`.
Für den Merzedes G hat die Garage Iriki übrigens in der Nacht von Sonntag auf Montag noch passende Kugellager in das Wüstencamp organsiert, so daß der wie geplant am Morgen starten konnte.

Mercedes G
Merzedes G

Bleiben noch Karte, Sttistik und Profil für heute

Karte
Karte
Statistik
Statistik
Profil
Profil

Und das offizielle Video zu Tag zwei: Ich bin ab Minute 1:05 am Start und ab Minute 3:22 gefilmt aus dem Hubschrauber zu sehen.

Marokko – Tag 16 – Tuareg Rallye Tag 0 – Scrunteneering

Scheiße ist das kalt in Afrika – zumindest auf 1500m Hähe und in der Nacht :-). Da geht ja skandinavischer Sommer als Sauna durch. Man gut, daß die lange Unterwäsche im Gepäck war!

Heute treffen alle Teilnehmer ein

Anhänger
Anhänger

Praktisch alles außer LKW nicht auf eigener Achse – als selbst anreisender Motorradfahrer ohne Service-Tross ist man da ein Exot. Aber es gibt wohl genug Leute, die sich dieses Hobby mit allem drum und dran leisten können.
Vorräte – es gibt davon noch einige Paletten mehr…

Wasser
Wasser

Noch `nen `Krankenwagen`

Krankenwagen
Krankenwagen

Es gibt immer was zu schrauben

Schrauber
Schrauber

Die Rallykneipe mit Biervorrat

Rallyekneipe
Rallyekneipe

Ein alter VW-Bus ist auch dabei – OK außer der Karosserie ist da nichts original

VW-Bulli
VW.Bulli
VW Bulli
VW Bulli

Roadbooks, Verpflegung, Startnummern- und Sponsorenaufkleber abgeholt…

Ausrüstung
Austüstung

und das kleine nervöse Motorrad ist dann bereit zur technischen Abnahme

Abnahmebereit
Abnahmebereit

Satellitentracker, damit ich nicht verloren gehe…

Satellitentracker
Satellitentracker

Während ich schon Roadbooks klebe

Roodbook kleben
Roadbook kleben

wird anderswo noch fleißig geschraubt.

immer noch am schrauben
immer noch am schrauben

Update: Das Offizielle Video zu Tag 0:

 

Marokko – Tag 15 – Merzouga bis Midelt

Der Himmel ist heute bedeckt und es ist deutlich kälter geworden – nur noch so ca. 20°C in Merzouga. Das soll auf dem Weg nach Midelt mit zunehmender Höhe noch weniger werde – bis auf ca. 10°C bei starkem Wind.

Wolken über dem Erg Chebbi
Wolken über dem Erg Chebbi

Es geht durch den George du Ziz in die Berge bis auf 1900m Höhe.

George du Ziz
George du Ziz

In Hotel Taddart in Midelt sammeln sich die ersten Teile des Rallytross:

Rallyetross
Rallyetross

Das kleine nervöse Motorrad sucht sich einen windgeschützten Platz an der Seite

Windschutz
Windschutz

und es wird natürlich begeistert begrüßt von der Belegschaft der Garage Iriki in Zagora, die ihm letztes Jahr ein neues Ritzel verpaßt haben und die jetzt die Rallye als freie Mechaniker begleiten.
Die Dienste des Abschlepprs möchte man lieber nicht in Anspruch nehmen

Abschlepper
Abschlepper

und seine Dienste werden hoffentlich auch nicht benötigt.

Ambulance
Ambulance

Die beiden letztgenannten gibt es jeweils in mehrfacher Ausführung…

Bleiben für heute noch Kartem Statistik und Höhenprofil

Karte
Karte
Statistik
Statistik
Höhenprofil
Höhenprofi

Marokko – Tag 14 – Sandtraining Tag 6

Über Nacht ist kräftiger Wind aufgekommen – entsprechend ist die Luft voller Sand und die Sicht entsprechend schlecht

schlechte Sicht
schlechte Sicht

Es geht daher heute nur einmal um den Erg Chebbi drumherum.
Teezeremonie in einer Berberhütte am Wegesrand

Teezeremonie
Teezeremonie

Hinweisschild für Souvenirverkauf

Souvenirverkauf
Souvenirverkauf

Heute ist `eh der letzte Tag des Sandtrainings – da ist erstmal Wäsche waschen angesagt – das will man nicht während der Rallye machen.

Waschtag
Wachtag

und die Motorräder bekommen auch einen Service –

Service
Service

das kleine nervöse Motorrad ist da ja anspruchslos und will nicht alle Nas´ lang das Öl gewechselt haben. Aber ein neuer Luftfilter schadet sicher nichts:

Luftfilter neu und alt
Luftfilter neu und alt

Ansonsten steht es jetzt wieder im Rallye-Outfit da – der Navigationsvorbau ist wieder dran – und die Reservekanister auch. Morgen noch das Gepäck draucf – und es ist Zeit weiter zu ziehen…

Das kleine nervöse Motorrad
Das kleine nervöse Motorrad