Midelt liegt auf 1400m Höhe – und irgendwer hat wohl die Stromrechnung nicht bezahlt – denn in der Nacht ist es knackig kalt – im Zelt sowieso, aber auch das Hotel ist nicht beheizt.
Es ist heute ein langer Tag mit über 600km Streckenlänge. Entsprechend geht Rammsteins Sonne schon un 05:10h auf – es ist noch finster…
Das kleine nervöse Motorrad sprigt trotz der Kälte brav an – andere haben da mehr Probleme…
Bis zum Start sind heute erstmal 100km zurück zu legen. Dumm nur, daß meine Griffheizung rechts nicht mehr funktioniert…
Am Start ist es dann hell – und es hat schon fast 10°C
Vielen Fahrzeugen sieht man die Strapazen der letzten Tage an
aber die letzte Etappe wollen nun alle noch schaffen!
Viele Fotos von Unterwegs gibt es heute nicht – der knappe Zeitplan läßt keine Zeit für Fotostops. Hier nur einige Aufnahmen der Fahrzeugkamera:
Die Strecke besteht etwa zur Hälfte aus Offrad-Pisten und zur Hälfte aus Asphalt und man muß sich schon ranhalten um die Vorgabezeiten zu erreichen.
Es gibt eine schwierige Navigationssektion, auf die auf der Fahrerbesprechung extra nochmal hingewiesen wurde. In dieser verstecken sich zwei Secret Checkpoints – und wer die verpaßt handelt sich 8h Strafzeit ein. In dieser Sektion war eine ganz kleinteilige Navigation nötig – meist mehrere Bilder im Roadbook pro km. Aber wie das geht habe ich in Holland gelernt: Das aktuelle Mantra laut aufsagen: `Kilometer 26,3 schräg links auf 30 Grad`, das Tripmeter im Auge behalten – ah – da geht es links – um die Kurve – Stimmt die Tripmeteranzeige? Ggf. Tripmeter korrigieren – Blick auf den Kompass – zeigt 30 Grad – Gebongt! – Roadbook vorspulen – `Kilometer 26,5 Einmündung von rechts, geradeaus weiter 30 Grad`…
Wichtig ist die ständige Überprüfung der Tripmeteranzeige mit dem Roadbookeintrag. Mein Tripmeter löst auf 10m genau auf, das Roadbook gibt die Fahranweisungen auf 100m genau an – und die Enstellschrittweite am Tripmeter ist auf 50m gesetzt. So weiß ich jederzeit mit höchstens 50m Abweichung wo genau ich mich im Roadbook befinde. Da kann man dann auch mal nur nach Tripmeteranzeige eine im Roadbook angegebene Abbiegung durchführen wenn mal keine Piste mehr sichtbar ist…
Um 17:36h ist das Ziel – der Hafen von Saidia erreicht
Es sind alle Secret Checkpoints erreicht – und auch alle normalen Checkpoints. Die beiden letzten jedoch erst nach der Vorgabezeit, was uns 4h Strafzeit einbringt. Da sind wir aber in guter Gesellschaft – denn das war selbst bei großzügiger Auslegung der Straßenverkehrsordnung nicht zu schaffen…
Das kleine nervöse Motorrad bekommt erstmal eine Finisher-Medallie umgehängt
denn allein daß ist ja eine Leistung, die längst nicht alle schaffen. Und damit ist mein persönliches Rallyeziel – heile und mit heilem Motorrad das Ziel zu erreichen – auch erfüllt.
Es geht dann im Konvoi zum Rallyehotel – vorweg die verbliebenen zwei Krankenwagen mit Blaulicht – alles unter den wohlwollenden Augen der örtlichen Polizei
wo manche noch übriggebliebenes Profil vernichten
aber das kleine nervöse Motorrad ist ja gut erzogen und beteiligt sich an solchem Unsinn nicht 😉 .
Es gibt eine erste Siegerehrung – hier Thorsten Kaiser – uneinholbarer Sieger der Klasse Motorcyce Pro
Später dann – nach Auswertung aller Ergebisse – folgt die Siegerehrung für alle Klassen mit anschließender großer Party.
Das kleine nervöse Motorrad hat heute Platz 14 der kombinierten Tagesauswertung für Motorcycle Expert und Challenge erreicht (von ca. 40 Fahrern in diesen Klassen). Hat sich also wieder viel besser geschlagen als zu erwarten war.
Soviel fürs erste – noch Karte, Statistik und Profil
und das offfizielle Video