Skandinavien 2024, Tag 07: Stiklested – Mo I Rana

Heute ist Tauchfahrt in den Norden angesagt – wenn man der Wettervorhersage glaubt gibts den ganzen Tag Regen (Spoiler: Die Wettervorhersage hatte recht).
Die Astronauten machen sich bereit – lange Unterwäche, extra Pullover und Regenkombi.

Es geht zu einem guten Teil auf der E6 lang – immer unter schweren Wolken.

Dafür das das DIE Hauptstraße hier oben ist lässt sich die ganz schön fahren. Immer mal Kurven, auf den noch nicht ausgebauten Abschnitten sogar manchmal eng ;-). Aber auch die B500 im Schwarzwald hat ihre Liebhaber, auch wenn ich bevorzugt quer dazu fahre,
Trocken ist es nur in den Tunneln 🙂 .

Wir überfahren die deutlich gekennzeichnete Grenze zu Nord-Norwegen…

…und haben trotzdem keine Aussicht vom Fjell.

Dafür gönnen wir uns ein Motel in Mo I Rana – das erstaunlicherweise Zimmer für nur 50 EUR die Nacht anbietet – was mir für norwegiche Verhältnisse verdächtig günstig scheint. Von außen sieht es gut aus…

…und auch im Inneren ist alles neu gebaut. Die Zimmer sind zwar klein und mit Gemeinschaftsbad – die sind aber in reichlicher Zahl vorhanden und ebenfalls nagelneu. Dazu gibts einen großen Aufenthaltsraum mit Gemeinschaftsküche…

…wo der Vorrat aus der Küchentasche der Tenere Nudeln mit Sauce aus Zwiebeln, frischer Paprika, Bohnen und Tomatensauce her gibt.

Denn das Hotel liegt etwas außerhalb, Verpflegungsmöglichkeiten gibt es fußläufig nicht. Aber sonst ist es empfehlenswert: Skillevollen Motel.

Heute war erster Einsatz der billigen chinesischen Helm-Interkomms (für 26,40 EUR das Paar).

Montage ging einfach, die Reichweite ist ungefähr 150m in offener Landschaft, sie blinken in bunten Farben, sind offenbar wasserdicht – und haben den ganzen Tag mit einer Akkuladung durchgehalten. Für den Preis tatsächlich erstaunlich gut funktionierend.

Wie immer noch Karte und Statistik

Skandinavien 2024, Tag 06: Rosentorp – Stiklestad

Der Abend vergeht auf der Veranda der Trapper lodge mit dem bruhigenden Rauschen des Regens in den Blättern.

Dafür scheint am nächsten Tag wieder die Sonne – und für uns heist es jetzt weiter in den Norden um Johannes auf seiner Passknackertour abzufangen. Tschüß bis zum nächstenmal!

Es geht erstmal den Inlandsvägen lang – da machen wir gut strecke, denn es ist über weite Teile 100km/h erlaubt.

Wir biegen dann bald ab auf die Lange Streke übers Fjell nach Norwegen. Im Winter brauchts da Spezialfahrzeuge – wie den Schneekäfer:

Eh‘ wir uns versehen ist das Land gewechselt – ohne das Schild würd man das nicht merken.

Achtung Wildwechsel! Die Rentiere torkeln hier oben tollpatschig über die Straße. Haben die was gesoffen?

Da sind die norwegischen Killerschafe eine richtige Wohltat gegen.

Oberhalb der Baumgrenze:

Kaum färt man weiter, bewahrheitet es sich wieder: Norwegen hat einfach die beeindruckendere Landschaft. Wo man in Schweden nur Bäke sieht (was aich schön ist), so hat man hier immer Bergpanoramen um sich!

Und dann ist das Ziel auch schon erreicht. Johannes hat in Stikelstad eine Campinghütte organisiert und seine Aprilia Tuareg und meine Yamaha Tenere sind nun wieder vereint.

Ab morgen gehts dann gemeinsam weiter!

Wie immer noch Karte und Statistik – und weils heute übers Fjell ging auch noch das Höhenprofil.

Skandinavien 2024, Tag 05: Rosentorp

Johannes braucht länger bis Trondheim hoch als geschätzt – das gibt mit die Chance auf eine Verlängerung in Rosentorp.
Die nutze ich für eine weitere Runde. Es geht nach Hamra mit für den Ort zu großer Kirche.

Weiter nach Los zur Kobaltmine.

Dort wurde seit 1738 Kobalterz in halboffenen Stollen abgebaut.

Das Kobalt wuede damals hauptsächlich als Farbpigment – Kobaltblau – verwendet. So Stellt das Museum auch Porzellan mit blauer Unterlasurbemalung und gefärbtes Glas aus.
Die Schächte sind mit Treppen erschlossen – leider aber nur mit Führung zugänglich, die gerade nicht war.

Da sammeln wir heute nochmal reichlich Schotter-Kilometer, denn wenn es ab morgen weiter nach Norden geht hat es sich damit erstmal.

Hier hat der unnatürliche Feind des Waldes großflächig zugeschlagen:

Und wie man sieht, beginnt es am Nachmitag auch wieder zu regnen. Aber hilft ja nix – nach Orsa zum Einkaufen und Tanken muss ich noch. Da kann ich auch den neu erbauten Silylla Imbiss neben der neuen Elektro-Auto Ladestation testen.

Einmal Pommes Special bitte: Mit Röstzwielebn, rohen Zwiebeln und Gurkenmayonäse.

Wie immer noch Karte und Statistik

 

Skandinavien 2024, Tag 04: Rosentorp

Das mit dem ‚Fleisch aufs Feuer‘ gestern Abend war übrigens wörtlich gemeint. Gekocht wird auf dem Lagerfeuer.

Morgendlicher Blick aus der Trapper-Lodge:

Es ist ruhig und friedlich, das Leben läuft hier langsamer. Wenn die Welt untergeht, merkt man das hier vermutlich nicht. Und völlig offline biste auch noch – den WiFi oder Mobilfiunkabdeckung gibts hier nicht. Deshalb seht Ihr diese Einträge auch verzögert – denn ich schreibe die zwar täglich, aber hochladen ist hier nicht.
Heute geht es eine Runde rund um Rosentprp. Am weg liegt erstmal Risuhalla…

…da hat die letzte Eiszeit mit Bauklötzen gespielt und dann nicht aufgeräumt.
Hier fließt jetzt fast nichts – aber man kann sich vorstellen, was da zu Schneeschmelze los ist (letztes Jahr hatten sie hier bis zu 4,5m Schnee).

Weiter gehts zu Rabergskvarn – also Rabergs Mühle, die um 1860 von den Brüdern Eliasson aus Raberget eingerichtet wurde.
Neben dieser Getreidemühle…

…gibt es auch noch eine Lodenstampfe. Beides immernoch gut unterhalten, aber nur noch einmal im Jahr zum Mühlentag in Betrieb.
Die Mühle verwendet ein horizintales Wasserrad und soll damit besonders sparsam sein.

Und auf dem Weg dahin wächst Verpflegung am Wegesrand. Viel geschmackvoller als die Zuchtvarianten! Aber mühsam zu ernten.

Weiter gehts zum höchsten Aussichtspunkt weit und breit: Der Pilkkalampinoppi mit dem Haus des Feuerwächters auf dem Gipfel.

Und ja – der Ausblick ist gut!

Auf dem Rückweg hat mich ein ordentlicher Schuer erwischt, den hab ich erstmal in Noppikoski (besteht aus der Tankstelle und einem Imbiss) bei einem Kinderteller als Snack zwischendurch abgewartet.

In der Zwischenzeit kamen zwei Autofahrer an und waren aufgeschmissen, da der Tankautomat nicht fuktioniert.

Die Imbiss-Bedienung konnte da nix machen – denn die Tankstelle arbeitet autonom. Weiter faher wollten die aber nicht, da sie es wohl nicht mehr zur nächsten Tankstelle in 50km schaffen…ob die da morgen noch stehen? Hat schon einen Grund, warum ich frühzeitig tanke…
Auf der weiteren Fahrt hab ich dann den Schauer wieder eingeholt und er hat mich gut geduscht. Aber kein Problem – die Trapper-Lodge hat einen holzbefeuerten Ofen und Trockenständer drum herum. Da ist das ruckzuck wieder trocken.

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Skandinavien 2024, Tag 03: Forsvik – Rosentorp

Nachtrag von gestern Abend: Sonnenuntergang über dem See am Campingplatz.

Heute ist eine Lange Strecke in den Norden angesagt. Es ist etwas Schotter dabei…

…aber im wesentlichen ist es heute Asphalt, teilweise geht es den Inlandsvägen lang.

Frühstückspause – der örtliche Supermarkt hat neben Trinkgughurt eine Lyxbulle Pistage.

Ziemlich süß und pappig.
Vormitag ist es meist stark bewölkt, nr selten kommt etwas Sonne durch. Zum Mittag werden die Straßen nass – und zum Nachmittag habe ich die Reste des Regens eingeholt. Viel bekomme ich nicht mehr ab, aber die Regenklamotten waren trotzdem nötig. Und die Kirche in Nas söhe bei Sonnenschein sicher auch besser aus.

Aber das Ziel ist nicht mehr weit – die letzten 30km Schotter kenne ich schon von diversen Besuchen vorher:

Und wer erkennts?

Die Trapper Lodge auf Rosentorps Bageri og Touristcamp ist verfügbar und gehört mir nun für zwei Nächte.
Nun aber Schluss mit Schreiben – es wird Zeit dass das Fleisch aufs Feuer kommt!

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Skandinavien 2024, Tag 02: Auf See – Göteborg – Forsvik

Auf der Fähre wird Abendprogramm präsentiert: Music Quiz mit zwei (guten) Sängerinnen. Ist wesentlich angenehmer als marokkanische Volksmusik auf der Afrika-Fähre (und auch weniger laut).

Morgens gibts den Kampf am Buffet…

…für ein Gesundheitsfrühstück (vom ersten Gang gibts zum Glück kein Foto).

Wir nähern uns bei strahlendem Sonnenschein Göteborg mit seiner Schärenlandschaft.

Sobald wir die ikonische grüne Brücke über die Hafeneinfahrt unterquert haben sind wir fast da.

Die Eriksberg-Werft direkt am Hafen kenne ich noch als Werft. Nun ist es alles Wohngebiet, lediglich der große Kran ist geblieben.

Und dann um halb Zehn in Göteborg: Es geht los!

Für die Motorräder gibt es eine extra-Spur, so komme ich schnell aus dem Hafengelände raus.

Die bösen Chopper durften bei der Einreise nach Svchweden erstmal pusten ob noch Restalkohol da ist – war wohl nicht, durften nämlich weiter fahren.

Johannes arbeitet noch Wegpunkte in Süd-Norwegen ab. Daher habe ich 4-5 Tage Zeit bis nach Trondheim und brauche keine Marathon Etappen dahin einzulegen. Dann mache ich doch einfach ein Stück vom Trans Euro Trail – da bietet sich die Sektion 3 an.
Es geht also erstmal auf Asphalt nach Osten raus aus Göteborg.

Dann werden die Straßen schottrig…

…mit grünem Mitelstreifen…

…oder ganz grün.

Noch durchs Hökensas Naturreservat…

…und dann ist für heute Schluss. Bei immernoch strahlendem Sonnenschein auf Strömsnäs Naturcamping für 150SEK.

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Skandinavien 2024, Tag 01: Hannover – Kiel – auf See

Montags um 10:00h in Deutschland: Abfahrtszeit!

Ziel ist eine ausgiebige Tour durch Skandinavien mit Schwerpunkt auf Norwegen. Ich werde in einigen Tagen Johannes in der Nähe von Trondheim treffen, der letzte Woche schonmal vorgefahren ist und Süd-Norwegen durchkreuzt – auf seiner Tour für den Passknacker Landespreis für Norwegen und Schweden.
Aber soweit ist’s noch nicht. Erstmal gehts heute nut bie Kiel. Dafür haabe ich Kurviger.de eine schöne Strecke in gehörigem Abstand östlich von Hamburg raussuchen lassen. Wie bei mir üblich, liegt das Augenmerk auf schön, nicht auf schnell.

Im Schleswig-Holsteinischen Flachland lockern die Wolken dann sogar etwas auf und es kommt gelegenlich Sonne durch. Aber deutlich kühler als am Wochenende – so um die 20°C. Also genau richtig zum Motorradfahren.

Dann noch durch die Innenstadt von Kiel stauen – das ist der Nachteil an alten Hafenstädten. So ein Hafen wie Tanger Med in Marokko ist viel unkomplizierter zu erreichen – ist im gesamten Umkreis ja auch nix.

Die Stene Scandinavica versteckt sich hinter einem Hafengebäude – aber das nützt ihr nichts, ich hab’se trotzdem entdeckt.

Es geht ohne Wartezeit an den Checkin und dann direkt aufs Fahrzeugdeck.

Ist alles sehr entspannt – und ich habe den Eindruck, das die Fähre nicht ausgebucht ist. Das bestätigt sich bei einem Blick in die Kabine:

Ich hatte eine Zweibettkabine gebucht – aber das hier ist eine extra große 4-Bett Kabine. Soll mir recht sein!
Auf dem Sonnendeck ist gut was los…

…und aus dem Maschinenraum kommt die Mitteilung, das heute kein neuer Papst gewählt wurde.

Anmerkung dazu: Das war tatsächlich nur ein kurzer schwarzer Rauchausstoß. Ansonsten kommt kaum sichtbares, hellgraues Abgas raus. Überhaupt nicht zu vergleichen mit der Afrika-Fähre von GNV nach Tanger: Da fallen Rußstücke aufs ganze Deck und die Crew ist da ständig am putzen.
Die Fähre parkt rückwärts aus…

…und dreht eine Piruette im Hafen. Es geht dann gegen 1900h in der Abendsonne durch die Kieler Förde.

So lass ich mir das gefallen. Ist doch besser als ganz durch Dänemark hoch zu juckeln und dann mitten in der Nacht einige Stunden über zu setzen.

Wie immer noch Karte und Statistik

Skandinavien Tag -7: In einer Woche gehts los

Noch eine Woche, dann ist es soweit. Es geht mal wieder nach Skandinavien – mit dem Schwerpunkt auf Norwegen, aber etwas Schweden und ein Fitzel Finland ist auch dabei. Und ich muss diesesmal nichts planen – denn es geht wieder mit Johannes (mit dem ich 2022 in Ex-Jugoslavien war) auf Tour, der die Passknacker-Datenbank als Grundlage für die Strecke nimmt.

Johannes fährt schonmal vor – denn ich bin am nächsten Wochenende noch  auf dem Enduro Cross Camp in Schrecksbach:

Diesesmal ist er statt auf seiner Versys auf einer fast neuen Aprilia Tuareg unterwegs. Macht sich mit Seitenkoffern und Ersatzteifen am Sturzbügel schon breit 🙂 . Gute Fahrt!

Johannes klappert dann erstmal Südnorwegen ab – wir werden und dann in einer Woche in Trondheim auf dem Weg nach Norden treffen.

Wer ihn da verfolgen will, kann das im Versysforum nachlesen.

Skandinavien: Fazit und Inhalt

Es ging für 19 Tage und 5815km durch den südlichen Teil von Norwegen und Schweden. Da muß man nicht viel zu schreiben – das ist ein Selbstläufer.

Inzwischen kenne ich schon viele der Ziele – dennoch ist es schön, die wieder zu sehen. Die skandinavischen Länder lassen sich halt sehr einfach bereisen – man kann sich immer auf eine gute Infrastruktur verlassen (die allerdings ihren Preis hat).

Besonders hervorheben möchte ich die vier Nächte Aufenthalt in Rosentorp – das ist dort immer wieder entschleunigend – so im Camp im Wald ohne weiteren Kontakt zur Außenwelt.

Wer nachlesen möchte, findet hier Direktlinks zu den einzelnen Tagen:

Skandinavien Tag 01: Hannover bis DK-Apenrade
Skandinavien Tag 02: Apenrade über Hirshals bis N-Kristiansand weiter nach Bjonndalen
Skandinavien Tag 03: Bjonndalen bis Lysebotn
Skandinavien Tag 04: Lysebotn bis Jondal
Skandinavien Tag 05: Jondal – Laerdal
Skandinavien Tag 06: Laerdal bis Nautoya
Skandinavien Tag 07: Nautoya bis Vaga
Skandinavien Tag 08: Vaga bis Alvdal
Skandinavien Tag 09: Alvdal Runde Nordwärts
Skandinavien Tag 10: Alvdal – Ronde Os / Röros bis Landfastoyen
Skandinavien Tag 11: Landfastoyen bis SE-Stöten
Skandinavien Tag 12: Stöten bis Rosentorp
Skandinavien Tag 13: Rosentorp
Skandinavien Tag 14: Rosentorp – Orsa Finnmark Revisited
Skandinavien Tag 15: Rosentorp – Orsa Finnmark Revisited II
Skandinavien Tag 16: Rosentorp bis Sysslebäck
Skandinavien Tag 17: Sysslebäck bis Töcksfors
Skandinavien Tag 18: Töcksfors bis Göteborg, auf See
Skandinavien Tag 19: Auf See, Kiel bis Hannover