Heute geht es die SS125 hoch – unter bedecktem Himmel.
Es gibt in der Ferne Gewitter – dem fahre ich aber erstmal hinterher. Teils ist die Straße naß.
Später erwischen mich zwei Regenschauer – bei dem ersten war grad eine überachte Bushaltestelle bei der Hand – und der zweite kam beim tanken. Glück gehabt.
Nochmal ein Blick an den Strand…
…aber ohne Sonne sieht das alles grau in grau aus.
In Olbia liegt die GNV Majestic.
Zuerst war ich mir nicht ganz sicher – aber doch – mit dem Kahn bin ich schon nach Marokko geschippert. Nach dahin fährt Coronabedingt grade nichts – da setzen die die wohl innerhalb Italiens ein. Ausgebucht war die aber bei weitem nicht – im Gegenteil, es war so gut wie nix los.
Für die Sertao II gibts Sammelunterkunft im unteren Deck,
und bei mir hat es für eine Kabine mit Seeblick gereicht – es gibt da grad gute Sonderangebote.
Es gibt heute eine Runde an der Ostküste. Zuerst an den Strand von Arbatrax zum Rocce Rosse – der rote Felsen steht da am Strand.
Ob das Loch natürlich ist?
Nicht weit von der Küste gehen die Berge los und da wartet das nächste Stück SS125 auf die Sertao II.
Ich glaub, die will sie übermorgen auf dem Weg zur Fähre nochmal fahren.
Weiter gehts zum Fische gucken:
In der Surgenti Su Gologne – der größten Karstquelle aus Sardinien. Da aus dem bläulich / grünlich schimernden Loch tritt das Wasser aus…
…und fließt fort.
Ja – ich weiß! Aber Sardinien ist nicht Island!
Weiter durch die Berge gehts nach Orgosolo. Ein ‘Banditennest’, heute bekannt für seine Murales (Wandmalereien).
Dazu hat Silencer 137 alles wissenswerte geschrieben und fotografiert, besser als ich es jemals könnte. Lest einfach dort (runterscrollen).
Zum Schluß noch über Sardiniens höchsten Paß: Correboi.
Da müssen wir wieder runter 🙂 .
Über den Tag hat sich der Hotelparkplatz überraschend gefüllt!
Heute geht es eine Runde durch die Mitte Sardiniens. Da ist es bergig. Und Bergdörfer haben schmale Straßen. Es hat schon einen Grund, warum man hier fast nur Kleinwagen sieht.
Es geht hoch hinaus auf den zweithöchsten Berg: Bruncu Spina
Nicht bis ganz oben – bis zur Talstation vom Skilift – bzw. bis zum Tor davor.
Aussicht hat man einmal mehr.
Ansonsten gibts von den Bergen nicht viele Bilder – die Sertao II wollte nicht anhalten. Nur zur Pause an der Tränke mal wieder 🙂
Schau – ein Wasserfall!
Ich weiß – du bist nicht beeindruckt, du warst in Island. Ich auch nicht.
Aber darauf sind die hier ganz stolz, so daß sie die Cascata di San Valentino großflächig ausschildern.
In der Nähe liegt dann noch die Grotta Sa Ucca Manna – davon stelle ich hier aber kein Foto ein. Das ist echt nur ein Loch im Boden in dem ein Bächlein verschwindet.
40 Jahre Hotel Tanit bei Carbonia – 40 Jahre das gleiche Telefon an der Rezeption. Das ist mal nachhaltig!
Die Sertao II will ja keine Steinhaufen mehr sehen – aber heute ist es bedeckt und mit nur 25°C nicht ganz so warm. Da kann man sich die Burg Acquafredda mal antun. Die liegt ganz oben auf einem alten Vulkankegel und bewachte den Zugang zur Bergbaustadt Villa di Chiesa, dem heutigen Iglesias. Die Vorburg auf halber Höhe.
Weiter gehts bergauf…
…bis zum obersten Wachturm.
Besuch sieht man von da aus frühzeitig.
Das beste aus deutscher und französicher Küche als Snack für zwischendurch: Wurstel Croissant 🙂 .
Isst gar nicht mal schlecht!
Was ist das?
Korkernte im Korkeichenwald!
Und dann kommen heute die ersten 100km der SS125 für die Sertao II. Eine schön ausgebaute Straße durch die Berge.
Bessere Fotos gibts davon nicht, denn anhalten wollte ‘se da nicht!
Aber das ist irgendwann vorbei – und es geht wieder zu Steinhaufen!
Finds’te das ist eine Strada Impraticabile?
Heute geht es erstmal nach Carbonia zum Tanken und Einkaufen. Warun heisst Carbonia wohl Carbonia?
Weil es die 1937 gegründete Stadt der Kohlebergleute ist.
Ansonsten gibt es heute eine kleine Runde unten links. Steilküste…
…und hügelige Landschaft.
Da gehts zur Nuraghe Sant Antioco: Aber keine Entfernungsangabe – und eigentlich müßte man doch einen Steinhaufen aus der Entfernung sehen?
Und bei 28°C und Sonnenschein hab ich mich an die Sertao II erinnert: Wir sind doch zu fahren da!
Dennoch kommt man an den Sehenswürdgkeiten hier nicht vorbei: Santa Maria Di Monserato:
Sach mal – was iss’n das da hinten fürn Turm?
Wo – ich seh nix!
Wart – ich hol den näher ran:
Ist das ‘nen Genueserturm oder ‘ne Nuraghe?
Keins von beidem! Sieht man doch sofort! Das ist der Torre Di Cala D’ostia der auf Geheiß von König Vittoria Amedeo II ab 1721 als Teil militärischer Uferbefestigung errichtet wurde.
Boah – was du alles weisst!
Wenn das so weitergeht, muß ich demnächts die Zündkennlinien aus der Motorsteuerung schmeißen.
Nee – das laß man bleiben. Die brauchste doch noch!
Na – ich dachte Du wolltest statt fahren lieber über Steinhaufen reden.
Nee – dann lieber fahren.
Und sieh mal, was ich rausgesucht habe:
40km Schotterautobahn durch die Berge!
Und wir halten an keinem der Steinhaufen an, versprochen!
Stattdessen Pause im Bergwald….
…und Blick in die Umgebung.
Zurück am Hotel ist die Felge dann nicht silbern wie frisch geputzt, auch nicht wie üblich schwarz von Kettenölnebel und Bremsstaub sondern Sandfarben. Das soll ja jetzt modern sein!
Das ging zügig heute – da ist am Nachmttag noch Zeit den Hotelpool zu nutzen. Auch hier ist wehig los – gestern war ich der zweizige Gast, heute wohl der einzige…
Heute geht es erstmal eine ganze Weile durch eher flache, landwirtschaftlich genutzte Gegend.
Am Wegesrand taucht immer mal wieder ‘ne Nuraghe auf.
Aber die Sertao II meint, ich solle nicht an jedem Steinhaufen anhalten, wir seien zum Fahren da!
OK – dann kein Steinhaufen, sondern ein Loch im Berg: Die Grote San Giovanni:
Das ist eine alte Tropfsteinhöhle, die 850m durch den Berg führt. Irgendwann hat man da ‘ne Straße durchasphaltiert. Die ist nun aber gesperrt und nur noch für Fußgänger. Aber so kommt man zu einer Tropfsteinhöhle mit breitem asphaltiertem ebenem Weg, den auch Fußkranke schaffen.
Das ist jetzt nicht die beeindruckendste Tropfsteinhöhle, aber es gibt einige interesante Formationen.
Es geht dann weiter in die Berge…
…zum Tempio punico romano di Antas – der archäologischen Ausgrabungsstätte der punischen und römischen Tempel (und Nuraghendorf) von Antas:
Der Eingang zum römischen Tempel – der ist ganz gut erhalten.
Die Mauerreste davor ist das was vom älteren punischen Tempel an gleicher Stelle übrig geblieben ist. Und beide haben die Tempel auf dem Friedhof des nahegelegenen Naraghendorfes errichtet, von dem aber nicht viel erhalten ist.
Puh – das war heute viel Kultur…
Die Sertao II freut sich schon auf die Straße SS125 unten rechts, von der sie schon gehört hat. Da muß sie sich aber wohl noch etwas gedulden…
Zuerst mal die Antwort auf eine nicht gestellte Frage: Ja – es gibt Lidl auf Sardinien (aber nicht besonders häufig). Ich würde jetzt nicht so weit gehen wie Silencer 137 und Lidl als die Rettung der Reisenden bezeichnen – aber es gibt Parkplätze und an der Backabteilung Snacks für unterwegs. Fertige Salate können die in Frankreich aber besser.
Und das sich hinter Euro-Spin mit Sternen und €-Zeichzen im Logo kein Kasino der Spielhölle verbirgt sondern eine Lebensmittelladen habe ich nun auch rausbekommen.
Und es gibt ihn doch: Den Ur-Panda in Allradausführung 4×4, hier im Geländeoutfit mit Stollenreifen!
Nun aber los! Es geht heute prakisch den ganzen Tag durch mehr oder weniger hügelige Landschaft:
Zuerst nach Argentiera – eine ehemalige Bergbaustadt an der Küste. Es gibt Reste der Grubenanlagen…
…und auf dem Marktplatz eine winzige Ausstellung mit Fotos.
Alles klar?
Ein Abstecher an den Lago Di Baratz entpuppte sich als reinfall. Solche Seen gibts in Skandinavien am laufenden Band.
Weiter zum Capo Caccia – da hat man von der Steilklippe einen tollen Blick übers Meer nund die Küste.
Da hätte ich noch zum Leuchtturm wandern können. Aber die Sertao II meinte, wir seien zum fahren da, micht zum wandern. Recht hat sie!
Und weils gestern so schön war, wieder Pause am Brunnen – nur ohne Korkeiche.
Heute geben wir es uns mit Kultur: Die Chisea Di Sant Anttonio Abate (13. Jahrhundert) in Monteleone. Das ganze Dorf liegt oben auf einer Bergspitze und ist nur über eine steile Serpentinenzufahrt erreichbar.
Und weil die Sertao II sich ja so für die Nuraghe Kultur interessiert gibts heute auch wieder eine. Aber nicht irgendeine dahergelaufene Nuraghe am Straßenrand – nein die beste, größte, schönste: NuragheSantu Antine.
Dazu kann man sich eine Audioguide aufs Telefon laden, der erklärt was man sieht. Aber auch ohne wäre es beindruckend.
Es gibt auf (ehemals drei, jetzt noch zwei Etagen) um den Hauptturm und drei Außentürme jede Menge Kammern und Gänge.
Erstaunlich, was die Bronzezeitler so gebaut haben. Da können sich unsere nordischen Großsteingräber hinter verstecken.
Upppps – was ist den da passiert?
Ende ist heute in S’archittu Cuglieri – da gibts den bekannten Naturbogen am Strand:
Es geht heute oben links durchs Sassari und Logudoro. Und plötzlich steht ein Elefant am Straßenrand.
Nee – natürlich nicht. Ist nur der Rocci dell Elefante – und offenbar vulkanischen Ursprungs.
Meine Karte kennt auch eine Sehenswürdigkeit namens Foresta Pietrificata – ich nehme mal an, das soll versteinerter Wald heißen. Es stehen am Hang zwei Holzkonstruktionen,
die man besichtigen kann, wenn man einen Weg findet.
Ist jedenfalls alles ordentlich zugewuchert – und was die Holzkonstruktionen hier sollen erschließt sich mir nicht. Das einzige was hier versteinert sein könnte ist dieser einsame Stein mit Loch.
Hinter dem ersten Bergrücken öffnet sich ein breites, landwirtschaftlich genutztes Tal.
Die Getreideernte ist hier schon durch.
Die Sertao II tut auf einmal kulturbeflissen und will die geplante Strecke verlassen um eine Nuraghe zu sehen.
Dachte ich mir doch, daß das ein Vorwand ist, um den Asphalt zu verlassen.
Immerhin – Reste einer Nuraghe tachen dann auf – näher dran kam man nicht, denn die liegt auf Privatgrund. Von den Dingern gibts hier wohl ziemlich viele…
Wären wir jetzt in Island, dann wären das verteinerte Trolle 🙂 .
Heute gibt es eine Runde oben rechts in Sardinien. Das geht los mit Anfahrt auf den Monte Limbara. Von oben hat man in die eine Richtung weite Aussicht in die Landschaft,
in die andere Richtung wächst ein veritabler Antennenwald.
Bei der Fahrt bergauf hatte ich schon was erspäht:
Das hatte ich bei Silencer 137 gesehen – also bei der Rückfahrt mal näher hingeschaut.
Die Sertao II kann gar nicht genug bekommen, vor den riesigen Antennen zu posieren:
Die steht noch immer wie bei Silencers Besuch frei zugänglich am Berg. Es gibt einzig diese Drohung – aber die ist nicht besonders überzeugend.
Stromversorgungsgebäude mit 4 Dieselgeneratoren
Die Motoren sind noch da – aber an den Generatoren – wie an allen anderen Installationen – haben sich Kupferdiebe gütlich getan. Reste des Stators eines Generators:
Hier läuft nie wieder was.
Hierin befand sich offenbar mal die Sendetechnik – die werden die Amerikaner wohl mitgenommen haben.
In den Mannschaftsgebäuden ist der Verfall weiter fortgeschritten.
Das war ja schon ganz nach meinem Geschmack – und ich gebe zu, so ganz zufällig kam ich da nicht vorbei 🙂 .
Weiter gehts durch einen Korkeichenwald…
…zum ältesten Olivenbaum Italiens, der 3000-4000 Jahre alt sein soll (in der Nähe stehen noch ein 2000er und 800er. Den haben also die alten Römer schon gesehen.
Von der Rückseite ist er nicht mehr so gut intakt.
Das hab ich auch noch nicht gesehen:
Eine mobile Flaschenabfüllanlage die mal schnell auf der halbseitig geperrten Hauptstraße vor dem Weingut abgestellt wird um dort den Tankinhalt zu flaschen.
Und mal wieder Gegenverkehr!
Irgendeiner der kleinen Häfen an der Mittelmeerküste. Ich finde ja, ganz so deutlich müßte man die Einstellung ‘Eure Armt kotzt uns an’ nicht zur Schau stellen…
Und zum Abschluß noch drei schick zurecht gemachte XTs.
Nun habe ich eine gute Woche Korsika kreuz und quer durstreift. Zeit für ein kurzes Fazit:
Es ist ein Felsen im Meer. An der Ostküste gibt es immerhin einen Streifen flaches Land, ansonsten gehen die Berge direkt ins Meer über. Es ist in den Küstenregionen überraschen dicht besiedelt – entsprechend dort auch viel Verkehr. Im Landesinneren ist es wesentlich weniger – dennoch machen die Bergdörfer noch einen lebendigen und keinen ausgestorbenen Eindruck. Es gibt praktisch in jedem Dorf eine Bar, die auch besucht ist.Ganz anders als in den Heidedörfern zu Hause.
Das ganze lebt aber auch sichtbar vom Tourismus, geballt natürlich an der Küste (auch wenn es keine Touristensilos gibt), aber die durch die Insel fahrenden Touristen helfehn auch den Bars in den Bergdörfern. Dabei sind neben Motorradfahrern auch viele Rennradfahrer. Viele davon im Spandex-Anzug mit Lidl-Logo auf dem Arsch. Womit wir zur Frage vom ersten Tag zurück kommen: Gibt es auf Korsika Lidl? Nein – zumindest habe ich keinen gesehen.
Die Straßenverhältnisse auf den N- und größeren D-Sraße sind gut – die sind in der Regel auch schön trassiert und lassen sich angenehm fahren. Trantüten gibt es sehr wenig und die allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h in Frankreich auf Landstraßen hat sich bis hier hin noch nicht rumgesprochen. Ist mir jedenfalls einige male passiert mit 100km/h noch von irgendwelchen Kleinwagen überholt zu werden.
Die kleinen Straßen in den Bergen passen sich der Landschaft an – und sind oft stokelig zu fahren. Straßenbelag gibt es da in allen Erhaltungszuständen. Und man muß immer mit Sand, Geröll, Steinen, Ziegen, Schweinen oder Kühen auf der Straße rechnen. Da ist Vorscht und angepaßte Geschwindigkeit angesagt!
Tankstellen gibts im Küstenbereich reichlich, im Landesineren nur wenige, aber so groß ist Korsika nicht, daß das ein Problem wäre.
Und Crona so? Man braucht halt ‘nen PCR Test für Frankreich – und für Korsika dann noch einen. Ansonsten tragen alle ordentlich Maskem im Supermarkt (wobei man fast nur OP-Masken sieht – FFP2 ist die absolute Ausnahme.
Restaurants haben (zumindest im Außenbereich – und bei dem Wetter will man auch nicht drinnen sitzen) normal geöffnet, die meisten Geschäfte wohl auch (und die die jetzt nicht geöffnet haben machen womöglich auch nicht wieder auf). Ausgangssperre ist halt ab 21:00h – aber da ich kein Partymensch bin betrifft mich das nicht.