Kurs Süd, Fazit: Korsika

Nun habe ich eine gute Woche Korsika kreuz und quer durstreift. Zeit für ein kurzes Fazit:

Es ist ein Felsen im Meer. An der Ostküste gibt es immerhin einen Streifen flaches Land, ansonsten gehen die Berge direkt ins Meer über. Es ist in den Küstenregionen überraschen dicht besiedelt – entsprechend dort auch viel Verkehr. Im Landesinneren ist es wesentlich weniger – dennoch machen die Bergdörfer noch einen lebendigen und keinen ausgestorbenen Eindruck. Es gibt praktisch in jedem Dorf eine Bar, die auch besucht ist.Ganz anders als in den Heidedörfern zu Hause.

Das ganze lebt aber auch sichtbar vom Tourismus, geballt natürlich an der Küste (auch wenn es keine Touristensilos gibt), aber die durch die Insel fahrenden Touristen helfehn auch den Bars in den Bergdörfern. Dabei sind neben Motorradfahrern auch viele Rennradfahrer. Viele davon im Spandex-Anzug mit Lidl-Logo auf dem Arsch. Womit wir zur Frage vom ersten Tag  zurück kommen: Gibt es auf Korsika Lidl? Nein – zumindest habe ich keinen gesehen.
Die Straßenverhältnisse auf den N- und größeren D-Sraße sind gut – die sind in der Regel auch schön trassiert und lassen sich angenehm fahren. Trantüten gibt es sehr wenig und die allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h in Frankreich auf Landstraßen hat sich bis hier hin noch nicht rumgesprochen. Ist mir jedenfalls einige male passiert mit 100km/h noch von irgendwelchen Kleinwagen überholt zu werden.
Die kleinen Straßen in den Bergen passen sich der Landschaft an – und sind oft stokelig zu fahren. Straßenbelag gibt es da in allen Erhaltungszuständen. Und man muß immer mit Sand, Geröll, Steinen, Ziegen, Schweinen oder Kühen auf der Straße rechnen. Da ist Vorscht und angepaßte Geschwindigkeit angesagt!
Tankstellen gibts im Küstenbereich reichlich, im Landesineren nur wenige, aber so groß ist Korsika nicht, daß das ein Problem wäre.

Und Crona so? Man braucht halt ‘nen PCR Test für Frankreich – und für Korsika dann noch einen. Ansonsten tragen alle ordentlich Maskem im Supermarkt (wobei man fast nur OP-Masken sieht – FFP2 ist die absolute Ausnahme.

Restaurants haben (zumindest im Außenbereich – und bei dem Wetter will man auch nicht drinnen sitzen) normal geöffnet, die meisten Geschäfte wohl auch (und die die jetzt nicht geöffnet haben machen womöglich auch nicht wieder auf). Ausgangssperre ist halt ab 21:00h – aber da ich kein Partymensch bin betrifft mich das nicht.

Kurs Süd, Tag10: Propriano – Trinita d’Agultu (Sardinien)

Heute steht nicht viel Strecke auf dem Programm. Erstmal nur ein Stück nach Bonifacio ganz an der Südspitze von Korsika. Dort in den Hafen, wo die Reichen und ‘Schönen’ Ihre Boote liegen haben.

Boote

Dauert nicht lange, dann wird die Sertao II von Moby geschluckt.

Moby kommt

Dazu noch ‘ne ganze Herde Porsches, die an der ‘Supercar Tour Corse Sardaigne 2021’ teilnehmen.

Herde Porsches

Und ‘ne Horde Schafe auf Betriebsausflug auch noch.

Schafe

Tschüß Korsika!

Tschüß Korsika

Auf Sardinien geht es dann ein Stück an der Küste lang.

Sardinien

Da ist es mir auch endlich mal gelungen, einen Gecko auf den Chip zu bekommen. Die hatte ich auf Korsika schon mehrfach gesehen – die sind aber ausgesprochen schnell! Und der hier ist dabei auch noch sehr farbkräftig (ca. 10cm lang)!

Gecko

Schluß ist heute in einem kleinen Hotel-Restaurant mitten im nichts.

Hotel mitten im nichts

Ist wohl noch keine Saison – jedenfalls bin ich wohl der einzige Gast. Kenn ich ja aus Albanien schon, hatte ich aber hier nicht erwartet. Dafür kommt man sich gleich wie zu Hause vor – WLAN ist kaputt – und Mobilfunkabdeckung gibt es nichts. Jetzt zahlt es sich aus, daß ich zwei Tage vorbereitete Einträge habe – daher gibts für Euch Leser keine Lücken.
Jedenfalls sprießt im Garten frisches Grün

frisches Grün

und die Katze will auch in den Blog.

Katze

Bleiben noch Karte und Statistik für heute:

Karte
Statistik

Kurs Süd, Tag08: Asco- und Restonicatal

Vom gestrigen Regenwetter ist nichts übrig geblieben. Die Sonne scheint mit super Fernsicht.

Fernsicht

Nur an der Küste geht ‘ne steife Briese – sonst würde der Strand zum Baden einladen (aber dafür sind wir zu früh im Jahr).

Strand

Es geht heute auf kleinen Wegen hoch hinauf in zwei Täler im Landesinneren, das Asco- und Restonicatal.

kleine Wege

Nicht daß es oben was besonderes gäbe (außer einem Skilift im Ascotal) – aber der Weg ist das Ziel. Und es öffnen sich immer wieder tolle Ausblicke (was auf den Fotos nicht rüberkommt – mus man selbst gesehen haben).

Ausblick

Es gibt auch immer wieder schattige Plätze am Bach – sehr idyllisch!

Bach

Und oben gibts noch Schnee.

Schnee

Die Sertao II trifft unterwegs große Tiere…

große Tiere

…und kleine.

kleine Tiere

Die Sertao II kanns nicht lassen – an ausgebrannten Wracks kommt sie einfach nicht vorbei. Nicht daß die auch mal so endet!

Wrack

Dann mal um den Corona Test für die Weiterreise nach Sardinien kümmern:

Mit Testen haben sie es hier nicht so. Es gibt theoretisch Testzentren in den größeren Städten. Und in Corte steht tatsächlich ein entsprechend beflaggter Container am Kreisel, der COVID Tests ohne Anmeldung verspricht. Geht man rum zum Eingang sieht man den Zettel, daß man sich in der benachbarten Apotheke melden möge. Die machen aber nur Schnelltests Montag bis Donnerstag 1300-1400h. Aber Sie zeigen den Weg zum Medizinischen Labor, wo man einen Termin machen kann. Also morgen früh nochmal hoch in der Berge nach Corte.

Bleiben noch Karte und Statistik für heute:

Karte
Statistik
Höhenprofil

Kurs Süd, Tag07: Aleria – Cap Corse – Algajola

Für heute ist Regen angesagt. Ich hatte daher gestern zwei Strecken geplant – einmal der direkte Weg über die Berge – falls das Wetter arg zu schlecht ist – und einmal außenrum um Cap Corse.

Morgens hängen dichte Wolken am Himmel, es kommen aber nur ab und zu einige Tropfen. Also sicherheitshalber die Regenklamotten angezogen und los. Erstmal die Küstenstraße hoch, durch Bastia und dann noch durch 30km dicht besiedeltes Gebiet – quasi eine laaaaaange Ortsdurchfahrt.

Trotz viel Verkehr in Bastia gab es keinen Stau oder Stop and Go. Es gibt da auch so gut wie keine Ampeln. Dafür Kreisel. Und das funktioniert wirklich gut, besser als die ganzen Ampelkreuzungen in Deutschland mit ihren überflüssigen Wartezeiten. Leider sind deutsche Autofahrer zu doof für Kreisel – erlebe ich es doch in Deutschland immer wieder, daß die glauben man dürfe in einen Kreisel nicht einfahren wenn da schon ein anderes Auto drin ist. Und zwei Spuren im Kreisel geht ja mal gar nicht. Daher wird das in Deutschland auch nichts mit Kreiseln.

So – genug abgeschweift. Wenn man da erstmal durch ist, wird die Strecke schön 🙂 .

Strecke schön

Bei dem wolkenverhangenen Himmel könnte das auch als schwedische Schärenküste durchgehen!
Aber da stehen keine Genuesertürme rum.

Genueserturm

Die Sertao II kanns nicht lassen – die scheinen hier besonders gut brennbares Benzin zu haben 🙂 .

brennbar

Cap Corse ist erreicht…

Cap Corse

…und damit man auch weiß wo man ist:

Korsika

Am Nachmittag kommen die Wolken niedriger…

Wolken niedrig

…und es fängt auf den letzten 50km dann an richtig zu regnen. Aber da ist das Hotel schon in Sicht – und morgen soll wieder die Sonne scheinen.

Bleiben noch Karte und Statistik für heute:

Karte
Statistik

Kurs Süd, Tag06: Monte Cinto

Heute soll es auf den höchsten befahrbaren Punkt in Korsika gegen – ein Wanderparkplatz am Fuße des Monte Cinto (2706m) auf einer Höhe von 1650m. Aber erstmal ist Anreise angesagt. Die Sertao II kann es nicht lassen auf einer längst für den Verkehr gesperrten Brücke zu posieren. Suchbild:

Suchbild

Da isse ja!

Da isse ja!

Es geht durch ein einsames Gebrigstal…

Gebrigstal

…und nur aus Spaß hab ich mal aufs Telefon geschaut. Es gibt hier im Nirgendwo selbstverständlich 4G Netzabdeckung!

mit 4G

Die Straße wird enger…

Straße wird enger

…es kommt noch ein Stausee…

Stausee

…und dann eine Schranke. Die letzen 600 Höhenmeter zum Parkplatz sind leider gesperrt.
Aber macht nichts – es geht weiter durch atemberaubende Landschaft

Landschaft

und vorbei am improvisierten Schrottplatz (weiter unten liegen noch mehr – der hier ist nicht richtig abgestürzt).

Schrottplatz

Die Sertao II mag ja große Maschinen (siehe hier und hier), die hier fährt wohl auch nicht wieder.

Maschine

Am Straßenrand immer wieder Zeugen des Volkssports der Korsen,

Volkssport

gern auch mit größerem Kaliber.

Volkssport

Korsika ist erstaunlich grün (zumindest im Frühjahr) und bewaldet, in den niedrigeren Lagen kommt sogar manchmal etwas Urwaldfeeling auf.

Urwald

Vorbei gehts an der Kirche Saint Francois d’Orezza,

Saint Francois d’Orezza

die in der korsischen Geschichte wohl eine Rolle gespielt hat. Es gibt jedenfalls eine wichtige Infotafel mit viel kompliziertem französischen Text.
Und zum Schluß heute: Katzenkontent!

Katzenkontent

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Karte
Statistik
Höhenprofil

Kurs Süd, Tag05: Desert des Agriates

Halt! Stop! Nicht weiterfahren! Du kannst doch nicht schwimmen!

Nicht weiterfahren!

Aber ich kann durchs Wasser fahren – schau doch hier!
Das ist aber das Mittelmeer. Das ist zu tief! Und wo willste überhaupt hin, wir sind doch grad erst auf Korsika angekommen!

Nach dem Schreck in der Morgenstund geht es mit Kulturprogramm los. Aleria ist eine alte römische Stdt von ca. 200 v.Ch. – aber vermutlich waren vorher schon Griechen da. Jedenfalls haben die Römer viele Mauern hinterlassen…

Mauern

…Kleingeld verloren…

Kleingeld

…und sich mit Schweinereien der einen…

Bec verseur de guttus a tete de vache, 3,7 x 7,8 x 3,6cm

…und anderen Art beschäftigt 🙂 .

Amulette phallique 5,5 x 4cm

Es ist morgens noch etwas wolkig mit einer leichten Brise, das versuchen Segler…

Segler

…und Gleitschirmflieger auszunutzen.

Gleitschirmflieger

Die Serttao II hatte was von ‘Desert des Agriates’ im Norden der Insel gelesen. Da solls Schotterstrecken geben.

Desert des Agriates

Ja – es gibt Schotterstrecken – aber nichts was die Sertao nicht schon in Island gefahren wäre. Sind halt steinige, teils ausgewaschene Pisten.

Desert des Agriates

Und mit Wüste nach meinem Verständnis hat das nichts zu tun. Aber einige 4×4 und Quad-Vermieter leben davon.
Ansonsten geht es den ganzen Tag durch Landschaft 🙂 . Das wetter dabei teils sonig, teils wolkig, 20-25°C und trocken. Also genau richtig!

Landschaft
Landschaft

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Karte
Statistik
Höhenprofil

Kurs Süd, Tag04: Auf See – Porto Vecchio – Aleria

Am späten Vormittag kommt Land in Sicht – oder vielmehr das zweitemal Land. Es sah im Internet so aus, als wenn Corsica Ferries zwei Fähren von Toulon fahren läßt – eine nach Bastia und die andere nach Porto Vecchio. Das ist aber – zumindest zur Zeit – nur eine Fähre, die erst Bastia anfährt und dann Porto Vecchio. Da ist es auch kein Wunder, daß die den Fahrplan nicht einhalten können. Und es gab morgens um 0600h schonmal ordentlich Unruhe auf dem Schiff.
Einfahrt nach Porto Vecchio

Einfahrt nach Porto Vecchi

Der Silencer 137 empfiehlt Lidl als Versorgungsquelle für Salate für unterwegs. Aber weiß ich, ob’s Lidl auf Korsika überhaupt gibt? Versuchen wir doch mal Casino.

Casino

Der Cäsar-Salat mit gegrilltem Hähnchen und Ei war tatsächlich ganz lecker. Sie sind stolz darauf keine Plastikgabel beizupacken – Umweltschutz und so, weisste – ich brauchte auch keine, habe schließlich eine aus Metall dabei – aber darauf kommt es bei dem ganzen Plastikmüll auch micht mehr an. Es sind – so nicht sichtbar – innen noch diverse Zutaten einzeln in Plastik verpackt, die man erst druntermischen muß.

Cäsar-Salat

Ansonsten geht es heute in die Berge – wohin auch sonst 🙂 – zumindest nach einer kurzen Irrfahrt auf der Küstenstraße.

Berge

Achtung – hier kommt das neue Internet. Über viele viele Kilometer wurde der Straßenbelag aufgefräst um in der Straße Glasfaser zu verlegen. Das ist billig – ergibt aber zwei Längsfugen am Rand der Ausbesserung, die mein Vorderrad gerne mal nachfährt. Läßt sich etwas doof fahren…

Internet

Manche Ecken erinnern mich an Afrika. Obwohl – im Zweifelsfall hätte Papa wohl so einen Zaun auch hinbekommen 🙂 .

Afrika

In den höheren Lagen wimmelt es von Straßenschweinen…

Straßenschwein
Straßenschweine

…aber auch freilaufende, magere Kühe gibts.

magere Kuh

Und natürlich gibts Aussicht!

Aussicht

Und etwas höher als gestern wurde es auch 🙂

höher

Als Kulturprogramm gibt es heute Corte – die alte Stadt inmitten der Berge, die der Insel den Namen gab. Bekannt ist da die uneinnehmbare Zitadelle:

Zitadelle Corte

Leider geschlossen. Eigentlich hat Frankreich ja Museen etc. seit kurzem wieder auf. Das kam wohl überraschend – immerhin hat man ein neues Schild rausgehängt, das von Bauarbeiten spricht.
Schluß für heute – und Basis für die nächsten 3 Tage ist Aleria an der Küste.

Aleria

Die Sertao II darf auf dem Hof parken – und wird von den hoteleigenen Eierlieferanten kritisch beäugt.

Eierlieferant

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Karte
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Kurs Süd, Tag03: Bourg en Bresse – Toulon – Auf See

Heute zeigt sich das Wetter so, wie ich es mir wünsche! Sonnig und trocken. So kanns bleiben!

Sonnig und trocken

Dennoch: Achtung auf Gegenverkehr 🙂

Gegenverkehr

Es geht heute erstmal noch so 100km durchs Rhonetal. Da ist es dicht besiedelt und viel Verkehr. Aber dann gehts auf direktem Wege nach Toulon durch die Voralpen. Das fängt schon gut an…

Voralpen

…und wird nicht schlechter.

Voralpen

Wir durchqueren heute mehrere Naturparks – u.a. den Parc Naturel Regional Des Baronnies Provencales – die Namen der anderen habe ich mir nicht gemerkt. Da gibts viel Natur, prima Straßen – und sonst ziemlich nichts. So hab ich mir das vorgestellt! Und die Sertao II hat trotzdem rechtzeitig eine altertümliche Tankstelle gefunden.

altertümliche Tankstelle

Wir reißen heute zwar keine Höhenrekorde – aber 1242m auf dem Col du Negron sind besser als nichts

Col du Negron

Bei der Anfahrt nach Toulon ist Stau auf der Autobahn (ja – ich habe nur Mautstraßen beim Routing ausgeschlossen – in Ballunsräumen nehm ich auch mal ‘ne Schnellstraße). Und es ist doch schön zu sehen, wie selbstverständlich die französischen Autofahrer bei zähfließendem Verkehr oder Stau die Motorrad- und Rollerspur in der Mitte bilden. Und das selbst im Baustellenbereich. Da könnten sich deutsche Autofahrer mal ‘ne Scheibe von abschneiden. Und wenn man da nicht alleine durchfährt, kommt man sich gleich nicht mehr als Schwerverbeecher vor.

Die Fähre fährt mit 2,5h Verspätung – immerhin hat sich Corsica-Ferries am Tag vorher gemeldet und die Verspätung angekündigt. Dennoch zieht sich das Boarding, aber irgendwann ist die Sertao II an Bord, mit ‘nem alten Strick gesichert (das hab ich schon professioneller gesehen) und Bärly paßt auf den Helm auf.

an Bord

Für mich gibts ‘ne Kabine mit Fenster – die ist ordentlich 🙂 .

an Bord

Die Überfahrt Toulon nach Porto Vechio mit Corsica Ferries kostet nicht ganz 200 EUR. Fähre: Mega Expres Two. Und heute wollte tatsächlich mal wer den Corona-Test sehen!

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