Heute macht Rolf Umpack, Navi-Reparier und Erholungstag – die Sertao II ist daher allein unterwegs und hat sich eine Runde in den Norden gewünscht. So soll es sein.
Es ist heute morgen bedeckt bei 10°C – das ist zuerst noch etwas kalt, es klart aber rasch auf und die Temperaturen steigen auf 15°C bis 20°C, dabei oft sonnig und es bleibt trocken. So kann es weitergehen.
Es geht ein Stück die Straße 1 zurück, um dem Dettifoss zu besuchen. Schon bald endet der Asphalt – und es kommt eine Münchner CRF250 entgegen. Klein ist die Welt.
Hier ist die Sertao II in Ihrem Element und fliegt über den Schotter – der ist bis auf gelegentliches Wellblech in gutem Zustand. Skandinavien halt.
Es geht durch wüstenähnlche Landschaft…
…bis sich plötzlich der Jökulsargljufur Canyon öffnet, über dem eine Gischtwolke hängt. Das ist der Dettifoss, 100m breit und 45m hoch.
Es kommt dann passend die Sonne raus und erzeugt den stabilsten und leuchtkräftigsten Regenbogen den ich je jesehen habe.
Ein unglaubliches Naturschauspiel und man steht unmittelbar neben den ungezähmten Naturgewalten. Wer da einen Schritt zu weit macht ist doppelt tot – einmal vom Sturz und das zweite mal von den Wassermassen zermalmt. Daher gibt es dort auch kein Gitter, nur den frommen Wunsch man möge nicht zu dicht dran gehen, denn der Fels sei bröselig.
Canyons kennt man ja – aber normal sind da immer Gletscher durchgegangen und haben alles fein glattgeschliffen. Nicht so hier:
Die Felsbrocken liegen dort rum wie grade eben erst ausgebrochen.
Der Dettifoss hat etwas weiter unten einen kleinen Bruder – den Hafragilsfoss.
Unterhalb entmischt sich die dreckig braune Brühe in einem Seitenarm und wo die Festsoffe sedimentieren kommt das türkisblaue Gletscherwasser zur Geltung.
Die Hochebene besteht aus Vulkagestein…
…an das sich mühsam etwas Wollgras klammert.
Die Serao II steht drauf 🙂 .
Von der geplanten Route weicht sie unter blauem Himmel in einen schwarzen Feldweg ab. Der endet zwar im Nichts – aber schön wars trotzdem :-).
Dies ist der untere Bereich des Canyons und das dort abgelagerte Sediment sorgt für ‘fruchtbaren’ Boden.
Weiter gehts nach Raufarhöfn im Norden der Halbinsel. Die Sertao gönnt ich 10 Liter vom 95 Oktan Bleifrei an der landestypischen Automatentaqnkstelle.
Sonst gibts da nicht viel – und damit wenigstens etwas dort ist hat man begonnen dort den Heimskautsgerdid – den Polarsonnenkreis – als Konkurrenz zu Stonehenge aufzubauen. Klappt aber noch nicht so ganz.
Kosmische Energie strömt durch das himmlische Loch der Zentralpyramide.
Spürst Du die Energie?
Ja – 10 Liter 95 Oktan bleifrei eben.
Nee – die kosmische Energie von oben!
Alter – laber keinen Scheiß. Hier ist nix!
Weiter gehts an der Atlantikküste lang – die hier an Südschweden erinnert.
Trolle am Wegesrand – oder sind es Elfen?
Zum Schluß gehts noch nach Asbyrgi. Dort steht der Tafelfelsen Eyjan
Und zwar genau im Mündungsbereich des Canyons in dem wir heute morgen den Dettifoss haben fallen sehen.
Und hier gibt es etwas ganz besonderes:
Was kann das sein? Wald! OK – für mitteleuropäische Verhältnisse ist das nur besseres Buschwerk – aber es sind die ersten Bäume die ich hier auf Island zu Gesicht bekomme und sie sind etwas ganz besonderes und eine große Attraktion für die heimischen Touristen!
Das war wieder ein toller – und langer – Tag. Dafür gibts Abends dann die 24 EUR Pizza vom Takeaway. Nur echt aus dem Karton 🙂
Bleiben noch Karte und Statistik für heute: