Na – wo gehts denn schon wieder hin? Und nach dazu mit Kartonweise Zubehör?
Letztes Jahr auf dem ECC in Schrecksbach hatten wir das schon mal avisiert – und dieses Jahr dann fest gemacht. Die Husky hat ab jetzt ein neues Zuhause! Da freut sich einer:
Und bei Malte haste’s gut. Wohnst jetzt im beheizten Flur – und nicht in der kalten Garage. Daran erkennt man den wirklichen Liebhaber!
Ich bin die Husky 3 Jahre und 10.000km gefahren. Es ist ohne Zweifel ein tolles Motorrad und sie hat sich in Markko in den Sanddünen – und auch dieses Wochenende in Schrecksbach auf der Schlammpiste – hervorragend bewährt. Aber sie stand immer etwas zwischen den Stühlen – auf der Straße ist die Tenere angenehmer – und im Gelände (solange es nicht Sanddünen bergauf oder Schlamm ist) komme ich mit der WR250R hervorragend zurechet. Ich find sie halt etwas krawallig, was meiner Fahrweise nicht so entspricht. Da ist sie bei Malte in besseren Händen – dennoch fällt mir der Abschied schwer.
Ich hatte den Lenkungsdämpfer und die Schutzscheibe vor den Scheinwerfern abgebaut und die (prüfzeichenfreien) Double Take Spiegel gegen die Originale ersetzt. Der Rallyevorbau hat nicht interessiert, lediglich nach den Prüfzeichen der LED-Scheinwerfer wurde geschaut. Lenkungsdämpfer hätte ich wohl dran lassen können.
…fühlt sich irgendwie vernachlässigt. Es durfte nicht mit nach Island und dann kommt auch noch ein neues Motorrd und es wird in einen Nebenraum der Garage abgeschoben. Dabei vergißt es zwar daß es dieses Jahr schon ausgiebig im südlichen Afrika unterwegs war und daher eigentlich keinen Grund zur Klage hat – aber wie das halt so ist.
Also heute mit dem kleinen nervösen Motorrad durch die Südheide. Die gleiche Strecke wie vor 2 Tagen mit der Husky – damit es keinen Streit gibt 🙂 .
Los geht es wieder auf der Schotterautobahn…
Schotterautobahn
…aber Sand haben wir ja auch!
Sand
Von der krüppeligen Eiche auf dem Schlepohler Stern…
Eiche
…zu den Lohrer Teichen. Weiß/blau tarnt nicht ganz so gut wie weiß/gelb/blau!
Lohrer Teiche
Die Sandabfahrt kennen wir von vorgestern schon – und stellt auch für das kleine nervöse Motorrad keine Herausforderung dar.
Sandabfahrt
Und den zugewachsenen Weg gehts natürlich auch wieder lang.
Weg
Die Statistik zeigt für das kleine nervöse Motorrad erwartungsgemäß eine geringere Spitzengeschwindigkeit – aber überraschenderweise eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit. Aber die Unterschiede sind nicht groß – mit den Strecken die ich hier anzubieten habe haben beide kein Problem.
Statistik
Und damit es keinen Streit gibt parken nun alle in der Garage. Paßt schon wenn der Fiat sich etwas klein macht.
Garage
Siehste – kann ich auch alles was die Husky kann – und bin dabei sogar schneller! Hätteste nicht kaufen brauchen! – meint das kleine nervöse Motorrad.
Naja – so pauschal gilt das nur vordergründig.
Das war heute die Chance die beiden Motorräder auf gleicher Strecke zu vergleichen. Hier fällt das leichter als beim Vergleich Husky – Sertao II da es sich nicht um zwei völlig unterschiedliche Charakere handelt. Die Husky ist doch mehr ‚Sport‘ Enduro als Reisemotorrad, auch wenn sie die Wartungsintervalle (und hoffentlich auch Standfestigkeit) eines Reisemotorrades hat.
Der erste augenfällige Unterschied ergibt sich schon beim Rausrangieren aus der Garage. Die Husky fühlt sich wie ein großes Motorrad an – das kleine nervöse Motorrad ist zwar nur knapp 20kg leichter, die führen aber zusammen mit dem deutlich kleineren Wendekreis zu erheblich mehr Handlichkeit. Es kommt mir fast vor wie ein Kinderfahrrad. Ich hätte nicht gedacht daß sich dieser eigentlich nicht allzu große Gewichtsunterschied so stark bemerkbar macht.
Bei der Anfahrt in die Südheide über Asphalt verhalten sie sich ähnlich – beide wollen Drehzahl haben – aber für das kleine nervöse Motorrad ist es ein Muß, sonst geht es nicht voran. Wenn man fleißig schaltet kommt man so bis 90km/h ganz gut voran – aber dann geht dem Motor fühlbar die Kraft aus. Bis 120km/h wirds zäh – und schneller gehts nur bergab. Aber was will man aus 31PS auch anderes erwarten. Die Wohlfühlgeschwindigkeit vom kleinen nervösen Motorrad liegt bei 90km/h – und die erreicht es auch ohne Anstrengung. Da lacht die Husky natürlich nur drüber – da geht es immer voran als wenn es kein Ende gibt. Ich habe übrigens noch nicht versucht, dieses Ende zu erreichen…
Die Strecken hier in der Südheide stellen keines der beiden Motorräder vor irgendwelche Probleme. Dennoch lassen sich Unterschiede ausmachen.
Yamaha hat dem kleinen nervösen Motorrad ein einstellbares Fahrwerk spendiert – und zwar ein deutlich besseres als es Kawasaki oder Honda ihrer 250er-Klasse angedeihen lassen. Aber es ist halt nur ordentliche japanische Hausmannskost. Zudem habe ich die Feder des Federbeines nicht an mein Gewicht angepaßt, so das statischer und Fahrtdurchhang nicht ganz korrekt einstellbar sind. Das macht sich an einer gewissen ‚Weichheit‘ und Unexaktheit bemerkbar, zudem hat es Probleme mit mehreren aufeinander folgenden Bodenwellen wo die Dämpfung nicht ausreicht und man bei schneller Fahrt Gefahr läuft in einer Resonanzkatastrophe zu enden.
Da ist das Fahrwerk der Husky eine Klasse besser – wie von einem WP-Premiumprodukt auch nicht anders zu erwarten. Die Husky könnte also auf schnellen Strecken wegen dem besseren Fahrwerk schneller – auch wenn ich das bei der ersten Fahrt nicht ausgenutzt habe. Da erscheint es mir sinnvoll, mich erst langsam an die Möglichkeiten (und die korrekte Einstellung) ranzuarbeiten.
Das kleine nervöse Motorrad macht auf der offroad Strecke den handlicheren Eindruck – besonders fiel mir das bei der Sandabfahrt auf. Kann aber auch sein, daß das reine Gewohnheit ist – ich weiß halt genau wie das kleine nervöse Motorrad reagiert, bei der Husky ist das noch neu. Dennoch denke ich, die Husky ist für Strecken prädestiniert, wo es schnell voran geht. Umso trialartiger die Strecken werden, umso mehr kommen das geringere Gewicht und die bessere Handlichkeit des kleinen nervösen Motorrades zur Geltung.
…ja gar nicht ab daß die neue in der Garage bevorzugt wird!
Sie besteht also heute auf einer Fahrt durchs Weserbergland. Das ist dann gleich die Möglichkeit zu testen ob der Austausch von Ansaugbrücke und Kraftstofffilter mit Druckregler das bei hohen Temperaturen gelegentlich auftretende Leerlaufproblem gelöst hat. Daher geht es als erstes bei M+M vorbei um den Fehlerspeicher zu löschen und die Anlernwerte zurückzusetzen.
Und dann heist es hier keine Ungleichbehandlung aufkommen zu lassen – also die gleiche Strecke wie vorgestern mit der Husky.
Also wieder bei blauem Himmel durchs Weserbergland…
Weserbergland
…und eine Stelle für ein Posingfoto im Sonnenschein findet sich dann auch:
Posingfoto
Sie kann genauso Äpfel klauen…
Äpfel
…trifft aber auf dem Köterberg keine kleine Schwester, denn sie hat keine Supermoto – Schwester. Und auch sonst ist werktags da viel weniger los.
Köterberg
Das sie nicht Wasserscheu ist wissen wir schon – das hätte sie nun nicht nochmal beweisen müssen.
Fähre Polle
Bei dem geringen Wasserstand der Weser…
gringer Wasserstand
…hätte sie das eigentlich auch wie in Island machen können 🙂 .
Furt
Das muß die Husky erst noch beweisen das sie DAS kann!
Siehste – kann ich auch alles was die Husky kann! Hätteste nicht kaufen brauchen! – meint die Sertao II.
Naja – so pauschal gilt das nur vordergründig.
Das war also heute die Chance, die beiden Motorräder mal unter gleichen Bedingungen zu vergleichen – was aber eigentlich gar nicht möglich ist, denn sie haben völlig unterschiedlichen Charakter.
Die Sertao II ist ein ganz braves und unauffälliges Motorrad. Das fängt schon mit dem stark gedämpften Auspuff an dem nur ein dumpfes Brummen entweicht, das auch bei starker Beschleunigung nicht wesentlich lauter wird. Die Husky ist da ganz anders – schon im Leerlauf ein stark moduliertes Geräusch mit Anteilen von Scheppern – und sobald man mehr Gas gibt brüllt sie los wie ein Löwe beim Angriff. Das wird sich bei Rückbau des Zusatztankes und dabei erfolgtem Einbau der original Airbox sicher noch vermindern – aber so unaufällig wie die Sertao II wird sie nie werden. Sie hat halt die Gene aus dem ‚Ready to Race‚ Stall, wenn auch unter falscher Flagge 🙂 . Und entsprechend krawallig gibt sie sich.
Der Sertao II ist immer mit meinen Fahrkünsten einverstanden, der ist es nie zu langsam oder zu schnell – und falls doch gibt sie subtil Rückmeldung daß ihre Lieblingsgeschwindigkeit doch eher unter 120km/h ist. Aber wenn es mal schneller sein muß, dann macht sie das auch klaglos mit – säuft dann aber wie ein Loch. Dabei bleibt sie in jeder Fahrsituation gutmütig. Dadurch läßt sie sich auch über lange Strecken sehr einfach und ohne Anstrengung fahren. Dazu kommt der bequeme Sattel, der Tagesetappen auf Asphalt von 500km problemlos möglich macht.
Die Husky ist da anders – die gibt mir das Gefühl, daß sie mehr will. Und ohne Zweifel kann sie mehr. Da wo die Sertao II sich mit einer unterdimensionierten Gabel und einem einfachen Sachs Federbein der Marke ‚one Size fits all‘ über die Straße schaukelt kann die Husky aus dem vollen schöpfen. Das Fehrwerkssetup der Sertao II ist bis auf die Federvorspannung hinten nicht einstellbar und komfortabel (um nicht zu sagen weich) abgestimmt. Das ergibt ein etwas schwammiges Fahrverhalten was man bei der Fahrt einkalkulieren muß. Dennoch kommt man damit gut voran, wenn man sich dran gewöhnt hat daß es halt mal schaukelt.
Bei der Husky hat Husqvarna ins Regal der Konzerntochter WP gegriffen und massive, voll einstellbare Upside-Down Gabeln angebaut sowie ein ebenfalls voll einstellbares Federbein hinten. Und bei dem hat Thomas noch die Feder auf sein Gewicht anpassen lassen. Da wir ziemlich das selbe wiegen paßt das auch für mich – mit der Folge daß sich statischer- und Fahrtdurchhang exakt lehrbuchmäßig einstellen lassen. Die Abstimmung ist straff – da schaukelt nichts und Schwämme sind auch nirgends verbaut. Da werde ich aber noch eine Weile mit Experimenten zur Einstellung der verschiedenen Dämpferoptionen beschäftigt sein – und mich dann langsam dran gewöhnen.
Dazu kommt, daß die Husky bei 50kg weniger Gewicht 50% mehr Leitung hat – und dazu keinen gemütlichen Treckermotor, der etwas phlegmatisch reagiert sondern eine Ready to Race Motor der gierig unmittelbar auf jede kleine Bewegung der rechten Hand anspringt. Das alles gibt ein völlig anderes, jederzeit Aufmerksamkeit forderndes Fahrverhalten.
Ich würd mal sagen, die Sertao II ist für lange Strecken gemütliches Reisen und Endurowandern auf einfachen Offroadstrecken so wie ich es in Skandinavien mache prädestiniert. Die Husky wäre da unterfordert – die ist z.B. auf ex-Rallyestreken in Marokko zu Hause!
Und was ist mit dem Leerlaufproblem bei der Sertao II rausgekommen? Erstmal vorsichtig positiv – trotz heute über 25°C ist es nicht wieder aufgetreten. Aber das will nichts heißen – es gab schon öfter mal längere Phasen ohne Symptome.
Zum Vergleich hier noch die Tourstatistik mit der Sertao II:
…der neuen Garagen-Mitbewohnerin mal die Umgebung zu zeigen. Erstmal langsam anfangen – heute geht es nur auf Asphalt auf meiner bewährten Tour ins Weserbegland. Offroad probieren wir dann später, wenn wir uns aneinander gewöhnt haben.
Bei blauem Himmel durchs Weserbergland…
Weserbergland
…und eine Stelle für ein Posingfoto im Sonnenschein findet sich dann auch:
Posingfoto
Sie hilft beim Äpfel klauen…
Äpfel
…und trifft auf dem Köterberg ihre kleine Schwester, die Husqvarna 701 Supermoto. Die kleinen Sumos neigen dazu, zu viel buntes Makeup aufzutragen 🙂
Husqvarna 701 Supermoto
Wasserscheu ist sie auch nicht – war also ein erfolgreicheer Tag.
Wasserscheu?
Und wie isses so?
Wir gewöhnen uns aneinander. Halt – nein. Die Husky ist da stur und von meinen Fahrkünsten überhaupt nicht beeindruckt. Also gewöhne ich mich an sie. Und es geht immer besser.
Ich kenne es ja gar nicht, daß bei egal welcher Geschwindigkeit und egal welchem Gang das Motorrad so vehement nach vorne zieht wenn man nur ans Gasgeben denkt. Die ist da ganz anders als die Sertao II mit ihrem gemütlichen Treckermotor und fordert ständig mehr, Mehr, MEHR! Da heist es sich nicht zu sehr verlocken zu lassen.
Die Husky hat von Thomas einen Rade-Garage Rallyevorbau verpaßt bekommen. Dazu gehören auch LED-Projektionsscheinwerfer von LSK für Abblendlicht und Fernlicht mit je 33W Leistung.
Gestern ergab sich bei einer Nachtfahrt die Chance das mal zu testen:
AbblendlichtFernlicht
Das ist schwer zu fotografieren – aber das Licht ist um Klassen besser als alles was ich bisher an Motorädern und Autos hatte! Da sind alle Arten von Zusatzscheinwerfern, wie ich sie für Rallyes am kleinen nervösen Motorrad verbaut hatte überflüssig!
Nochmal im Stand vor Einfahrt in die Garage:
Abblendlicht
Das Fernlicht brennt Dir die Augen weg. Ist also vorsichtig einzusetzten.
Fernlicht
Nachtrag:
Auf einzelnen Wunsch eines einzelnen Lesers noch Fotos vom Vorbau bei Tageslicht. Sorry – der Putzerfisch war noch nicht fertig 🙂 .
Rade Garage RallyevorbauRade Garage RallyevorbauRade Garage Rallyevorbau