Wovor soll mich das warnen? Egal – Schilder werden hier `eh großflächig ignoriert.
Man könnte heute den Iriente Viewpoint ansteuern – mit Blick über das Tansanische Tiefland. Aber das ist eine 40km lange Sackgasse. Wir entscheiden uns daher, stattdessen die Paramount Berge östlich auf Piste zu unfahren, satt westlich auf der Hauptstraße.
Das verspricht schöne Landschaft und mal eine zeitige Ankunft am Camp.
Landschaft hats jedenfalls
Sisalplantagen am Wegesrand
Imposante Straßenbäume
Tierische Besucher
Und am frühen Nachmittag ein kleiner Snack an der Bar
Erstmal gehts auf der Hautstraße Richtung Dar Es Salam durch den Mikumi Nationalpark. Das hat den Vorteil, daß man das mit dem Motorrad fahren kann – aber den Nachteil, daß man wegen starkem LKW Verkehr vkaum anhaten kann falls man mal ein Tier sehen sollte.
Und Tierbilder gabs hier in letzter Zeit genug – nicht schon wieder.
Es ist übrigns teuer, dort ein Zebra zu überfahren
Nach ca. 60 km ist der Nationalpark durchquert – `Autobahnraststätte` auf afrikanisch – Roadkill des Tages vom Holzkohlengrill
Es herrscht Andrang 🙂
In Morogoro ghts dann von der Hauptstraße ab und nach weiteren 60km beginnt die heutige Schotteretappe von reichlich über 100km.
Geht die Straße durch und ist befahrbar?
Ja – ist sie
Stelleneise wird die Straße grade neu geschoben.
Füße auf die Rasten!
Einer der bösen Überlandbusse – zufällig von der Fahrzeugkamera erwischt.
Pause…
…und natürlich gleich wieder Attraktion im Dorf
Übernachtung heute auf dem Campingplatz des White Parrot Hotels in Korogwe. Nur damit ich da nicht zufällig nochmal hinfahre: Das war eine Bauschuttdeponie, kein Campingplatz.
Heute gibt es eine lange Transferetappe – auf großen und teilweise vollen Asphaltstraßen
Auf tansanishen Straßen gilt das Recht des stärkeren – und ganz oben stehen die Überlandbusse. Überholen trotz Gegenverkehr ist doch kein Problem. Das kleine ängstliche Motorrad wird schon ausweichen – auf den Seitenstreifen (war heute immer vorhanden – aber das war sicher Zufall. Notfalls nimmt man halt den Graben).
Da helfen auch keine Apelle, doch ausnahmsweise mal die Schilder zu beachten…
Blick aufs Hochland – da waren es morgens angenehme 20°C
Im Rula Tal errechen die Temperaturen dann wieder 40°C, entsprechend sind die Straßen mit trockenresistenten Pflanzen gesäumt
Kurzer Zwischenstop im Crocodile Camp (von Jennifer und Frank) mitten im Nirgendwo auf eine Cola
Schluß ist heute im TanSwiss Camp
bei Tee und Schokokuchen
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute
Nochmal ein morgendlicher Blick aus dem Zelt – Abschied vom Malawi-See
Über Nacht hat sich doch glatt ein Untermieter in meinen Motorradstiefel einquartiert – da haben wir uns heute morgen wohl beide ganz schön erschrocken…
Es geht über das tansanische Hochland
bis zum Kaporogwe Wasserfall. Wo isser denn?
Ist ganz schick!
Hinter dem Wasserfall gibt es einen großen begehbaren Hohlraum
mit Blick auf den See
Weiter geht es nach Mbeya. Josi sagte, Mbeya sei keine Stadt sondern ein Moloch. Nach 6km im chaotischen Stop-and-Go Verkehr
drehe ich um. Soll die Kaffeplantagenbesichtigung ohne mich stattfinden. Für solchen Verkehr fehlen mir die Nerven.
Zum Tagesabschluß gehts dann noch einmal einen steilen Schotterpaß zum Chimala Scarp Forest Reserve hoch
mit Blick aufs Tal (das ist die Spitze am Ende des Höhenprofils)
Es ist heute mal wieder Außencamp angesagt – in einer alten `Sand`kuhle
Es sind schnell Helfer für den Zeltaufbau vor Ort,
für die Bergung von Feuerholz müssen dann doch die Muzungus ran
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute
Heute ist noch Aufenthalt in Matemba Beach. Zur Auflockerung des Programmes gehts heute nach Ipinda – das nächstgrößere Dorf, um eine SIM-Karte fürs Telefon zu kaufen.
Keine Angst – die hält dich aus!
Nach ca. 20km Ho-Chi-Minh Pfad ist das Dorf erreicht. Überall hängt Mobilfunk Werbung – aber SIM Karten verkaufen und dann auch noch freischalten kann dann längst nicht jeder.
Aber es ist der `Laden` an der zentralen Abzeigung:
Da zeigt sich aber mal wieder, das es in Afrika ein massives Ausbildungsproblem git. Die SIM Karte muß – damit sie funktioniert – registriert werden. Wegen böse Terroristen und so, sie wissen schon…
Das haben die zu dritt nicht hinbekommen – ich habe halt keine tansanische ID-card (aber auch mit einem deutschen Reisepass ist eine Registrierung möglich, wie Beispiele von anderen Gruppenmitgliedern zeigen). Nach 15 Minuten vergeblicher Versuche hatten sie dafür eine Lösung – ich solle doch einfach eine `pre-registered` Karte nehmen.
War mir recht – bin ich jetzt eben Tansanianer (?), geboren am 09.07.1988.
Dann war das Telefon einzurichten – nach weiteren 45 Minuten ging Telefonie, aber kein Internet. Wir haben es dann abbebrochen…es war auch während der gesamten Zeit keine geziele Fehlersuche oder Fehleranalyse zu beobachten – sondern nur wildes Rumprobieren.
Zurück im Camp das dann nochmal angesehen – aus dem Verlauf der überwiegend in Suaheli angekommenem Status-SMS ergab sich, daß kein Guthaben drauf war – obwohl sie was aufgeladen hatten, was aber wohl nicht funktioniert hat. Guthaben aufgeladen – und siehe da, es geht…
Ist es wirklich zuviel verlangt, daß die zentralen SIM Kartenverkäufer des Dorfes ein übliches Android Telefon einrichten können? Aber das paßt genau in das Bild des Verscherungsvertreters, der zwar Benz fahren, aber keinen Versicherungsscheun ausfüllen kann oder den immer wieder an Grenzen anzutreffenden Beamten, denen offensichtlich nicht klar ist, was sie da tuen. Es ist notwendig, daß der Reisende weiß, wo der Stempel hinkommt…
Danach noch kurz bis zur Hauptstraße vor, da das kleine nervöse Motorrad durstig war. Ein üblicher Kraftstofftransporter, der die Kanistertankstelle im Dorf beliefert. Der LKW würde auch nicht auf den Ho-Chi-Minh Pfad passen…
Morgendlicher Blick aus dem Zelt: Sonnenaufgang über dem Malawisee
Es ist Pausentag – manche nutzen das zum Reifenwechsel
Mein kleines genügsames Motorrad hat das nicht nötig – es wird auf den Mitas Reifen bis Mombasa kommen.
Bei leicht bedecktem Himmel
und angenhem sommerlichen Temperaturen
geht es am Strand lang bis zur Nachbar-Lodge.
Weiter gehts mit dem Durchprobieren lokaler Getränke: Stoney Tangowizi ist eine kräftige Ingwerbrause
Zum Mittag wird eine lokale Spezialität serviert: Affenhirn mit Gemüse
Ach nee – sind Käsespätzle. Denn die Lodge steht unter deutscher Leitung…
Nachmittags Abkühlung im See – und dann die seit längerem erstmalig wieder bestehende Internetverbindung genutzt, die Blogeinträge der letzten Tage hochzuladen…
Malawi haben wir nur kurz durchfahren. Daher auch nur einige ganz kurze und oberflächliche Eindrücke:
Es sind sehr viele Menschen auf der Straße unterwegs – man weiß gar nicht so genau wo die alle herkommen und hin wollen. Außerhalb von größeren Ansiedlungen meist zu Fuß, sonst auch viele mit Fahrrädern
Bisher das augenscheinlich ärmste Land der Reise.
Stromversorgung zun Zeitweise – oder gleich über lokalen Dieselgenerator.
Während in Tanssania viele Hütte Solarzellen (und eine Satellitenantenne auf dem Dach haben) sieht man so etwas hier kaum.
Spezialität: Nali – eine scharfe Würzsauce aus malawischen Birdseye-Chillies. Richtig für den, der gerne scharf isst 🙂 .
Heute morgen hätte man einen Ausflug auf einer wohl interessanten Schotterstrecke zur Livingstonia Mission machen können.
Die ersten Missionare hatten ihre Missionsstation direkt am Malawi-See errichtet – wußten aber noch nichts von Malaria und starben wie die Fliegen. Statt den naheliegenden Schluß zu ziehen, daß es nicht Gottes Wille ist dort zu missioieren haben sie die Missionsstation weit den Berg hoch verlegt. Und zufällig gab es dort kaum Mücken…
Die Tour schenken wir und aber, da der Bick in den Himmel zeigt, daß diese in den Wolken liegen. Und da im Nebel hochzufahren bringt es auch nicht.
Es geht also gleich los zum nächsten Ziel – vobei an glücklichen Ferkeln am Straßenrand
und schicken Yamahas der Dorfjugend
Das Restaurant hat schon bessere Zeiten gesehen – der verfallene ungepflegte Eindruck ist aber typisch afrikanisch…
Hat das was mit der englischen Supermarktkette gleichen Namens zu tun?
Bauernhof in Malawi – einige Palmen, etwas Wiese, einige Kühe
Es geht heute wieder über eine Grenze – wir nähern uns der Grenzstation Kasumulu, der LKW-Stau beginnt
Rein in den Zollhof
Die Ausreise aus Malawi geht schnell – Paß und Carnet ausstempeln und ab über die Brücke.
Auf tansanischer Seite das Visum besorgen (50 USD Cash) geht in noch angemessener Zeit. Für das Carnet ist dann Geduld angesagt – dafür sind erstmal eine Kopie vom Paß und Führerschein zu beorgen (wofür auch immer das gut sein soll). Copyschop gibts auf der anderen Seite der Grenze – also am Schlagbaum vorbei (interessiert keinen) und im Gassengewühl dem Geräusch der chinesischen Stromgeneratoren gefolgt. Kopie 500 TES – ca. 0,50 EUR.
Carnet Bearbeitung dauert ca. 20 Minuten je Carnet, da alle Daten im Ein-Finger Suchsystem in einen Computer eingegeben werden…
Aber nach ca. 2 h ist auch das geschafft.
An der Grenze gibt es eine Geldautomaten – und ich habe Glück, mit der Mastercard gibt mir der 400.000 TES raus (knapp 200 EUR) – damit sind die nächsten Tage gesichert…
17 kleine Motoradfahrer furen durch Afrika. Zwei wollten eine SIM-Karte kaufen – und warn nie weider gesehen.
Ach nee – nach 1,5h tauchen sie wieder auf – und immerhin funktioniert eine Karte teikweise…alles nicht so einfach mit der modernen Technik.
Weiter geht es die letzten Kilometer nach Matemba Beach.
Schau da – der Malawisee mit Camp direkt am Strand. Und nahezu menschenleer!
Vor dem Sonnenuntergang noch ein Bad im Malawisee – der feine Sandstrand fällt ganz flach ab so daß man sicher 100m in Wasser gehen kann. Krokodile gibts hier angeblich nicht 🙂 . Das Wasser hat sicher über 30°C und ist an der Oberfläche fast etwas zu warm um erfrisched zu sein.
In der Nacht beginnt es zu regnen – Zeltabbau im Regen, Frühstück zum Glück unter Dach.
Waren wir gstern noch in Afrika, so sind wir heute schon in Norwegen.
Unter wolkenverhangenem Himmel durch forstwirtschaftlich genutzte Flächen
mit beeindruckenden Felsformationen
Und auch die Temperaturen sind im erwarteten Bereich
Wir fahren immer noch durch das Hochland von Malawi – auf halber Strecke liegt Mzuzu, dort tanken und einkaufen
Im Supermarkt läuft Weihnachtsmusik von Boney M. Weihnachtsstimmung kommt bei mir trotzdem nicht auf 🙂 .
Praktische Lösungen gegen das Regenproblem:
Sobo sieht zwar aus wie Colam hat aber nur wenug Kohlensäure, ist sehr süß und künstlich. Gibt es auch in anderen Farben – mit vermutlich gleichem Geschmack.
Kurz vorm Tagesziel ist die Paßabfahrt gesperrt – es gab offenbar vor längerer Zeit einen Unfall mit zwei LKW und ein Verkehrsknäuel an der Unfallstelle.
Mit den Motorrädern können wir und da durchquetschen.
Und dann gibt die Wolkendecke den Blick auf den Lake Malawi frei
Das ist ein riesengroßer See – wers nicht glaubt, schaue auf eine Landkarte…
Schluß ist heute im Chitomba Camp bei Livinstonia – der Tausendfüßler ist schon da und erreicht hier auch eine ansehnliche Größe
Noch sind die Eindrücke frisch – daher ein erstes schnelles Fazit zu Sambia. Alles völlig subjektiv und ohne Anspruch auf Korrektheit.
Es gibt jede Menge Missionsschulen vorwiegend amerikanischer christlicher Fundamentalisten.
Das ist sicher besser als überhaupt keine Schule – aber ob es eine gute Idee ist, denen die Schulbildung zu überlassen darf man dann doch bezweifeln.
Benzin ca. 1 EUR/l
Die Hauptstraßen sind asphaltiert und in gutem Zustand.
Die Nebenstraßen sind weit weniger perfekt gechoben als in Namibia, aber problemlos fahrbar.
Deutlicher Wohlstandsunterschied zu Namibia – abseits der Touristenzentren überwiegen Dörfer mit Lehmhütten.
Das Leben findet auf der Straße statt, entsprechend viele Menschen sind dort unterwegs. Viel Lachen und glückliche Gesichter. Dagen laufen in Deutschland nur Miesepeter rum.
Als Motorradfahrer ist man eine Attraktion. Fast alle Passenten grüßen und winken – die Kinder mit besonderer Begeisterung
Hohe Temperaturen – 40°C und mehr brennen einem auf Dauer das Hirn weg.