Noch gestern Abend vom Camp aus fotografiert: Die Grenze nach Bosnien-Herzegowina – morgen geht es über die Brücke…
Die Sonne versinkt hinterm Berg
Da gehts rüber – aber wie gehabt ohne irgendwelche Probleme
Bosnien-Herzegowina hat echt Pech – es sind mehrere hundert Kilometer Track auf dem Navi – aber wegen abgefahrenem Reifen und besserer Wetteraussichten geht es jetzt an die kroatische Küste. So bleiben für Bosnbien Herzegowina nur 200km Transferetappe
Da ist wie wieder – die kroatische Küste
Enden tut die heutige Etappe in Orebic – auf einem schicken Campingplatz. Direkt hinter der Hecke ist der (Kies)Strand und die Brandung plätschert leise vor siuch hin.
Nun wo ich das schreibe ist es 21:00h – die Sonne ist untergegangen – es geht ein leichter Wind – und das ganze bei angenehm sommerlichen Temperaturen.
Es sieht heute morgen nicht nach bestem Sommerwetter aus – stark bewölkt. Über den Tag sollten immer mal dunkle Wolken drohen – aber erfolglos. Zu Nachmittag wurde es dann richtig schön…
Erstmal geht es auf der alten Landstraße nach Kolasin – zuerst an einem Aussichtspunkt auf Podgorica vorbei
Wie war das mit dem weniger Schotter? Ganz kommt das kleine nervöse Motorrad da nicht von
Für die alte Landstraße ist mir die eigentlich zu schmal – wer weiß, wo ich gelandet bin. Jedenfalls ist der Steinanbau erfolgreich – selten so ertragreiche Steinfelder gesehen.
Le Waldsterben – oder der Geisterwald?
Es geht hoch hinaus
Vorbei an der Baustelle des `Bar-Boljare Highways` – wird wohl komplett von der `China Road and Bridge Corporation`gebaut, die da mal eben eine Zementfabrik und Arbeiterwohnheime hingestellt haben.
Heut geht es auf Asphalt `gen Norden. Albanische Autobahnen sind ja auch mal interessant. Was es da so gibt: Trecker und Pferdefuhrwerke, Radfahrer – und Rollerfahrer, auch entgegenkommend – oder stehen an der Mittelleitplanke und halten Klönschnack mit einem auf der anderen Seite. Zu weit rechts möchte man nicht fahren – denn wir erinnern uns, den meisten Gullis fehlen die Deckel.
Es macht sich bemerkbar, daß das hier unten alles kleine Länder sind – Albanien sollen wir dann heute schon hinter uns lassen. Aber noch ist es nicht so weit – auch wenn wir heute viele albanische Schotterstrecken unerkundet zurück lassen. Da kann man fürs nächstemal einfach die Rundtour nach MDMot fahren – da scheinen mir auch die Schotteranteile gemäßigter zu sein.
Schau mal – die Adria:
War gar nicht so einfach, da hin zu kommen. Die Autobahn führt zwar nur 150m vom Ufer entfernt lang – aber dazwischen ist alles mit mehrstöckigen Häusern zubetoniert:
Da muß man sich dann erstmal einen Weg durch suchen – und für gelernte Mitteleuropäer sind die Wege oftmals als solche gar nicht so leicht zu erkennen.
Bei Shkodra wird der Himmel schwarz, nachdem der Vormittag noch schön sonnig war.
Gerade noch unter das Dach einer der in Albanien unverzichtbaren `Lavazh` (Autowaschanlage – Dach, Eimer, Lappen und Bediener) geflüchtet:
Naja – irgendwann war die Gewitterzelle dann vorbei und es geht rüber nach Montenegro. Auch wieder ohne Probleme…
Es sollte heute eigentlich bis nach Kosalin in die Berge gehen – die liegen aber alle unter schwarzen Wolken:
Also in Titograd Podgorica im erstbesten Hotel eingecheckt – das kleine nervöse Motorrad abgeladen – und schon beginnt der Wolkenbruch. Das war mal gutes Timing.
Morgen geht es dann in die Berge – immer an der Tara lang. Dann stehen eigentlich 300km Rallyetappe durch Bosnien-Herzegowina auf dem Programm – aber ich überlege, stattdessen wieder an die kroatische Küste runter zu fahren. Da erwarte ich besseres Wetter – und das Stückchen Küstenstraße, das ich auf dem Hinweg mitgenommen hatte, ließ ich sehr angenehm fahren. Na – mal sehen was sich ergibt.
Kasse:
Tanken: 1550 ALL
Lebensmittel: 7,35 EUR
Übernachtung mit Frühstück: 5600 ALL
Vorweg – ehe ich es vergesse: Heute war das Wetter den ganzen Tag so, wie ich mir das im südlichen Frühsommer vorstelle: Ca. 25°C und sonnig – sehr angenehm.
Bevor es nach Albanien geht, erstmal noch ein Schlenker in die falsche Richtung: Nach Ioannina. Denn der Hinterreifen vom kleinen nervösen Motorrad ist ziemlich runter:
Das mögen noch knappe 3mm sein – für seinen ursprünglichen Einsatzzweck ist er damit nur noch bedingt geeignet. Zumindest will ich damit in kein Schlammloch geraten. Der Reifen hat jetzt 4200km runter – die erhofften 6000km wird er nicht schaffen. Der vorne sieht noch besser aus.
In Ioannina gibt es einen KTM-Händler. Und wenn irgendwer solche Reifen hat – oder kurzfristig beschffen kann – dann sollte es ein oranger Händker sein. Das kleine nervöse Motorrad strahlt
Man gab sich dort alle Mühe – aber in Ioannina und Umgebung gibt es keinen passenden Reifen. Müßte aus Italien bestellt werden – dauert eine Woche wenn alles glatt geht. Na – dann muß es der alte tun.
Das erleichtert dann auch die Entscheidung für die Rückfahrvariante: Es ist vorausgeplant eine kützere Variante in Küstennähe und durch Tirana – und eine lange Variante an der albanischen Ostgrenze am Ohrid-See vorbei und mit Abstecher ins Valbona Tal. So wird es jetzt die kurze Variante – somit bleibt noch genug Schotter für eine zweite Fahrt übrig ;-).
Wenn die griechischen Zöllner nicht streiken geht der Grenzübertritt wieder wie geschmiert – keine 5 Minuten und man ist drüben.
Gibts eigentlich in Albanien Aldi?
Irgendwie stimmt aber die Farbgebung des Logos nicht. Beim Näherkommen wird die Sache dann klar: `Ne billige Fälschung
Es geht bis kurz hinter Gjirokstra auf Asphalt – und dann hatte ich eine Abkürzung durch die Berge geplant. Erstmal geht es `nen grob geschotterten Paß hoch
und natürlich auch wieder runter. Kleines – nicht einschlafen! Wir sind noch nicht da!
Tja – an der steilen abwärts führenden, grob geschotterten und ausgewaschenen Spitzkehre keine gute Spur gefunden, zuviel Momentum verloren (zu langsam geworden), nochmal in leichter Schräglage `nen bißchen gebremst – aber der 2. Gang war noch drin. Der Motor sagt `Plopp` und man kann die Fuhre dann im Zeitlupentempo ablegen…
Diese Paßquerung waren 15 anspruchsvolle Kilometer!
Vorbei an einem einsamen Monument
und immer neuen Ausblicken
wird der Weg immer schwächer
Und tatsächlich: Den Weg gibt es zwar durchgehend auf der Karte – in der Realität ist er aber wohl schon seit einigen Jahren verschüttet. Da ist mit dem kleinen nervösen Motorrad kein durchkommen – und ohne auch nicht. Also Retour.
Da hinten gehts dann runter – und dann trifft man irgendwann wieder auf Asphalt
Der hat sich in der Auswaschung festgefahren – der Anhänger ist offenbar zu schwer. Wenn die den Stein hinterm Rad wegnehmen, rutscht der mit 4 stehenden Rädern abwärts…
Nach dem vielen Schotter ist dann irgendwann die SH4 erreicht – eine gut ausgebaute Hauptverkehrsstraße. So glatter Asphalt und viel Platz ist dann zur Abwechslung auch mal wieder schön 🙂 . Und kaum bin ich auf der Hauptstraße, kommen mir Motorräder entgegen. Hallo – ich will Euch mit Euren GSen ja nun nicht gleich auf die Schotterpässe schicken – aber ein bißchen mehr als nur die größten Hauptstraßen wollen die schon!
Der Tag endet in Flier – mit Weltkugel auf dem Haupt-Kreisverkehr
Was ist denn das für eines? In der Lackierung darf es jedenfalls mitten auf der Kreuzung parken
So – und in Anbetracht der Reifensituation – in Albanien einen neuen Reifen in der Größe zu bekommen ist wohl ausgeschlossen – werde ich das Programm etwas straffen – und den offroad-Anteil vermindern. Schließlich steigt mit dem geringen Restprofil die Wahrscheinlichkeit von Reifenschäden. Aber psssst – nicht dem kleinen nervösen Motorrad verraten!
Kasse:
Tanken: 1940 ALL
Lebensmittel: 10,31 EUR + 360 ALL
Übernachtung mit Frühstück: 30 EUR
Das sollte zwar nicht den ganzen Tag so bleiben – aber immerhin gab es keinen Niederschlag.
Das kleine nervöse Motorrad will sich heute Meteora ansehen – das ist so `ne Klostergegend, wo sie die Klöster auf steile Berge gestellt oder da irgendwie an den Hang geklebt haben. Natürlich alles wertvolles UN Weltkulturerbe – darunter machen wir das in Griechenland nicht 🙂
Aber erstmal gehts bergauf, die Landschaft wird schroffer
und die Regenfälle der letzten 2 Tage haben doch für eine gewisse Erosion an den Hängen gesorgt
Das kleine nervöse Motorrad konnte es natürlich nicht lassen und hat den höchsten Paß weit und breit ausgesucht (ca. 1700m) – der liegt in den Wolken. Sichtweite 50m…
In Meteora stehen diese merkwürdigen Gesteinsformationen rum
und da haben `se dann auch schon das erste Kloster an die Wand geklebt
und da noch eines auf `nem Fels
Ist ganz schön touristisch da
und plötzlich hatte das kleine nervöse Motorrad keine Lust mehr auf Klosterbesichtigung. Ich hab ja den Verdacht, daß das von Anfnag an nur `nen Vorwand war um heute nochmal rumzukommen…
Hab ich da nicht letztens was in den Kommentaren gelesen, daß ich zu wenig Essensfotos habe? Das ist doch kein Essensblog hier. Aber machen wir mal `ne Ausnahme
Die Vitamine gab es dann später separat
Achten Sie auf langsamere, kreuzende Verkehrsteilnehmer!
Muß das denn wirklich sein, daß Du über die antike Steinbrücke fährst? Die ist doch nur zum angucken!
Für heute war – anbetracht des beschissenen Wetters – es regnet schon den ganzen Tag in Strömen – nur eine kurze Verbindungsetappe nach Albanien rein bis nach Gjirokastra geplant.
Also los auf die SH20 und das Chaos am Grenzübergang bewundert. Irgendwie ging da gar nichts voran. Ein Autofanrer meinte, die haben geschlossen – aber konkrete Informationen waren nicht zu bekommen. Naja, was solls, es gibt ja 50km weiter noch einen Grenzübergang. Also da hin.
Da klärte sich die Sache dann auf: Die Griechischen Zöllner streiken bis Montag und keiner kommt rein oder raus. So hab ich jetzt 3 Tage mehr in Griechenland.
Aber erstmal zurück nach Monoendri fürs Trockenprogramm 🙂
Fotos gibts heute keine – die Kamera blieb sicher eingepackt.
Kasse:
Lebensmittel: 30,00 EUR
Übernachtung mit Frühstück: 30 EUR
Es geht daher eine ‘schnelle’ Runde durch den Pindos Nationalpark – ca. 200km mit 25% Schotteranteil.
Aber erstmal über menschenleere kleine Straßen durch den Nationalpark.
Dabei handelt es sich um ein fast menschenleeres und überwiegend bewaldetes Gebiet, überwiegend Schwarzkiefer und Buche.
Die griechischen Schotterwege sind deutlich besser als die albanischen – das ist ja schon fast eine Autobahn
Damit es nicht zu langweilig wird, gibts immer mal Spezialeinlagen
oder gleich ‘ne Umleitung durch das Flußbett, weil die Brücke gerade unpäßlich ist.
Teilweise fühlt man sich dann doch nach Skandinavien versetzt
So – heute mal ordentlich Gas gegeben, denn die Wolken haben sich bedrohlich zugezogen. Und – Glück gehabt. Grad als ich wieder am Hotel war, fing es an zu regnen…
Heute ist Kulturtag angesagt. Erstmal geht es runter ins Tal
in Richtung Ioannina – der Provinzhauptstadt.
Auf dem Weg geht es an einer Tropfsteinhöhle* vorbei:
die allerdings keine Werbung haben will, da sie albernerweise ein Fotografierverbot im inneren haben…daher nur ein schlechtes aus der Hüfte geschossenes Foto.
Naja – wer nicht will, der hat schon.
Weiter geht’s nach Ioannina – mit historischer Burg aus osmanischer Zeit
Viele tote Steine
und Kanonenkugeln?
im Garten des alten Herrschaftssitzes
gibts wilde Tiere – endlich hab ich mal eines erwischt, denn die sind verdammt schnell
In der Altstadt
Puh – war das anstrengend!
This boots are made for ridin` – not for walkin`!
Dagegen sind ja 100km albanischer Schotter nichts…
Heute geht es ertstmal zu Fuß auf Erkundungstour durch das Bergdorf Monoendri. Es liegt am oberen Ende der Vikos-Schlucht – die angeblich der tiefste Canyon weltweit sein soll – wenn man das Verhältnis von Tiefe zu Breite am oberen Ende zu Grunde legt. Man ist jedenfalls stolz darauf, daß er so im Guiness Buch der Recorde steht. Durch die Schlucht und den Pindos Nationalpark hat sich etwas Tourismus eingestellt und das Dorf ist daher nicnt völlig tot, wie man es aus Albanien kennt.
Die Gebäude sind im historischen Stil erbaut – das ist z.B. mein Hotel
Durch enge Gassen
geht es vorbei an der outdoor-Küche
und Hundekadavern auf dem Dorfplatz
Ach nee – der liegt da nur und schläft.
Vom Kloster Paraskevi
das in der Nähe des Dorfes in die Wand der Schlucht gebaut ist – hat man einen guten Blick in den Canyon
Man kann da unten auch lang wandern – sind wohl erstmal 1000m Abstieg und dann ca. 15km am/im Flußlauf. Dafür hab ich keine Ausrüstung mit.
Nun gehts aber los – denn es gibt noch weitere Aussichtspunkte. Zuerst gehts am ‘Wald der Steine’ vorbei
nach Oxia, einem Aussichtspunkt, wo es erstmal 1000m senkrecht runter geht
Der Canyon in seiner ganzen Schönheit
Flora und Fauna sind aneinander angepaßt – der Rüssel ist zur Blüte kompatibel.
Hier nun der Blick vom unteren Ende in den Canyon – sieht ganz ähnlich aus
Das kleine nervöse Motorrad würde ja am liebsten die Brücke aus osmanischer Zeit mal ausprobieren – aber nee – nur für Fußgänger. Das findet`s ungerecht – kennt`s ja aber schon vom Grenzübergang 😉
hier nochmal in ganzer Schönheit
Gibts übrigens auch in länger – dann mit drei Bögen
So – war ein langsamer Tag heute – dennoch mehr gesehen als gedacht. Und es ist dann doch mal wieder schön, vernünftigen Asphalt unter der Rädern zu haben. Hier braucht man nicht alle Nase lang mit Schlaglöchern, fehlenden Gullideckeln, Kuhfladen oder Felsbrocken auf der Fahrbahn zu rechnen. Fährt sich gleich viel entspannter 🙂 .
Kasse:
Lebensmittel: 23,00 EUR
Übernachtung mit Frühstück: 30 EUR