Alte Messtechnik ist zwar…

…oft groß und schwer – aber auch schön anzusehen.

Hier mal wieder ein Teil, bei dem Siemens keine Kosten und Mühen gescheut hat:

Trimmkondensatoren
Trimmkondensatoren
Eine Armee Präzisionskondensatoren
Eine Armee Präzisionskondensatoren

Alle elektrischen Kontakte sind massiv versilbert – das gibt die beste Leitfähigkeit:

Kontakte
Kontakte
Kontakte
Kontakte
Kontakte
Kontakte

Ich will hier dem Beautiful Electronics Blog keine Konkurrenz machen – aber dennoch kurz der Betriebsartenschalter in Aktion:

Und was stellt das ganze nun da? Das ist es im ganzen – in der Mitte der große Drehschalter aus dem Video:

Rückseite
Rückseite

Und so von vorn:

Front
Front

Wie man leicht sieht handelt es sich um eine Schweinwiderstandsmeßbrücke – konkret Typ Rel 3R217 von Siemens. Damit kann man die elektrischen Eigenschaften von komplexen Widerständen – in erster Linie Kondensatoren und Spulen – bestimmen.

Ist ein heute völlig obsoletes Meßmöbel – obwohl moderne Impedanzmeßgeäte nicht genauer messen, geht die Bedienung doch viel einfacher und das Ergebnis wird innerhalb einer Sekunde direkt angezeigt.

Mit der alten Meßbrücke ist man auch wenn man Übung in der Bedienung  hat mehrere Minuten beschäftigt um einen Meßwert einzustellen und dann umzurechnen.

Thermo-Druckkopf im Detail…

…aus einem alten Video-Printer. Sicher 20 Jahre alt. Da hat man die Chance, noch was dran zu erkennen:

Thermo-Druckkopf
Thermo-Druckkopf

Die dünne schwarze Linie in der Mitte sind die Heizwiderstände, an denen das temperaturempfindliche Papier vorbeigeführt wird. Wenn durch einen Widerstand Strom fließt, wird der heiß und das Papier färbt sich an der Stelle dunkel. Es sind viele hundert Heizwiederstände nebeneinander angeordnet, die alle einzeln gesteuert werden müssen. Dazu gibts oben und unten zwei Reihen mit Ansteuerchips.

Also mal genauer hinsehen:

Mikroskop
Mikroskop

Mit dem Stereo Zoom-Mikroskop (7-30 Fache Vergrößerung). OK – einen besseren Halter müßte ich mir mal bauen – da neben der Bohrmaschine im Schraubstock ist nicht ideal…

Chip
Chip

Hier ein Ansteuerchip durchs Mikroskop. Der ist in ein Stückchen Flexprint gebondet, das wiederum mit einem weiteren verlötet ist, daß die Signale an die Heizwiderstände führt.

Chip
Chip

Und hier nochmal der Chip im Detail. Ist etwas unscharf, da er unter einer gummiartigen Plastikschicht sitzt, damit er nicht beschädigt wird. Aber die Bond-Pads an der oberen und unteres Seite sind erkennbar – darauf folgt die gröbere Struktur als Leistungsschalter – und das Gekrissel in der Mitte ist die Logikschaltung.

Druckkopf
Druckkopf

Weiter gehts: Vom Chip aus führt zu jedem Heizwiderstand eine eigene Leiterbahn – in schickem Gold 🙂 . Die schwarze Linie in der Mitte sind die Heizwiderstände.

Thermo-Druckkopf
Thermo-Druckkopf

Und wenn man da weiter reinzoomt sind die auch gut zu erkennen!

So – wieder was gelernt heute. Auch wenns jetzt keine wirkliche Überraschung war, finde ich sowas immer schön mal mit eigenen Augen zu sehen.

Und die Mikroskopfotos – mit der Kompaktknipse einfach durchs Okular – sind besser geworden als befürchtet.

Wir basteln uns einen Schutz…

…für den Laptop – damit auf der nächsten Tour sowas nicht wieder passiert. Bisher hatte ich da was aus Sperrholz gebastelt – das hat sich aber auf der Sub Sahara Afrika Tour aufgelöst…

Los gehts: 2 mm Aluminiumplatten gibts für kleines Geld im Zuschnitt in Internet, dazu noch Kantenschutzprofil und ein Rest mittelfester Schaumstoff aus der Verpackungsmaterialkiste.

Material
Material

Maß nehmen -wo kommen die Abstandsbolzen hin?

Maß nehmen
Maß nehmen

Bohren…

Bohren
Bohren

und ‘nen schönen…

Feilen
Feilen

…Radius feilen. Um 15mm kommt der Kantenschutz später ohne weiteres rum.

Radius
Radius

Schonmal testen: Verträgt sich der vorgesehene Kleber mit dem Schaumstoff? Ja – tut er!

Testen
Testen

Entgraten…

Entgraten
Entgraten

…und senken.

Senken
Senken

Entfetten…

Entfetten
Entfetten

…und vormontiert. Mal sehen ob’s paßt!

Vormontiert
Vormontiert

Kantenschutz rum…

Kantenchutz
Kantenchutz

…Schaumstoff zuschneiden…

zuschneiden
zuschneiden

…und einkleben.

einkleben
einkleben

Fertig. Der Rechner kann von einer Seite reingeschoben werden

Fertig
Fertig

und steckt dann ein seinem gepolsterten Panzer.

Fertig
Fertig

Na – da hatte ich doch den richtigen Riecher…

…und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.  Bei einem hier auf der Reparatur-Werbank wartenden Gerät fiel alle paar Tage mal die Versorgungsspannung aus – woran auch ein neues Netzteil nichts geändert hat. Heute dann mal Glück gehabt – das Display geht aus und es riecht leicht nach Tantalkondensator. Das könnte der Grund sein! Aber wo ist einer? Nix zu sehen! Also die Schaltpläne durchgeschaut – es gibt tatsächlich insgesamt 4 Stück. Und zwar eingebaut in der allersletzten Ecke, so daß man das Gerät erstmal vollständig zerlegen muß. Und siehe da:

Tantalperle
Tantalperle

Da ist der Übeltäter. In der anfälligen Perlenbauform, die obere Hälfte verfärbt und aufgeplatzt. Wenn man ein leistungsfähiges Netzteil hat verwandeln sich die gerne mal in Brandsätze und man hat hinterher ein schwarzes Loch in der Platine. Zum Glück hat hier das Netzteil abgeschaltet, bevor größerer Schaden entstanden ist…

Oh – ein Gerät mit Innenbeleuchtung

Da nimmt man nichts ahnend das Gehäuse ab – und was schaut einen an: Zwei Osram Glühlampen 15W mit E27 Sockel, schlagfeste Ausführung:

Innenbeleuchtuung
Innenbeleuchtung

Und was ist das? Ein Rohde und Schwarz Mikrofaradanzeiger Typ KZT aus den 1960er Jahren. Also ein Kapazitätsmeßgerät:

KZT
KZT

Aber das ist natürlich keneswegs eine Innenbeleuchtung – Rohde und Schwarz ist eine seriöse Firma und würde einen solchen Unsinn nie bauen. Die Glühlampen dienen – durch Ihre Kaltleiterverhalten – in einer Brückenschaltung der Stabilisierung der Meßspannung gegen Netzspannungsschwankungen.

Garmin Oregon – Reparatur Einschalter

Man wird ja von der Technik immer abhängiger – eine Papierkarte hab ich unterwegs nur noch in großem Maßstab für den generellen Überblick dabei. Die nutzt aber nichts für die Detail-Navigation.

Was nun, wenn das Navigationsgerät ausfällt? Vor der Tuareg Rallye hatte ich das Garmin Montana im Sand versenkt – was zu zeitweisem Ausfall des Touch-Screen gefüht hat.  Das liess sich glücklicherweise vor Ort beheben – aber ohne Navi hätte ich die Rallye nicht mitfahren dürfen.

Also mal die Augen auf machen nach einem Reservegerät: Da gibt es die Garmin Oregon Serie – und die älteren Geräte kommen jetzt in eine Preisregion, die ich mir leisten kann 🙂 . Das ist im Pronzip das Garmin Montana in klein, s0 daß ich mich auch in der Bedienung nicht groß umstellen muß.

Die haben aber das Problem, daß der Gummikppe des Einschalters wegbröselt – wird im Laufe der Jahre spröde und rissig. Und dann ist das Gerät nicht mehr wasserdicht.

Es gibt einen Anbieter aus Russland, der Gummiknöpfe nachfertigt – die sind mit 25 USD aber deutlich überteuert (aber alternativlos, wenn man nicht basteln will).

Ansonsten gibt es den Vorschlag die Reparatur mit Sugru zu bewerkstelligen – und das vortige Vorgehen schint mir ganz gut.

Also den Stößel aus einem Stückchen Radiergummi geschnitzt.  Sugru hatte ich grad nicht da (kannte ich bisher auch nicht – scheint aber ein interessantes Zeug zu sein). Stattdessen ein Stückchen LKW-Plane zurechtgeschnitten und mit Planenkleber (Tarpo-S) aufgeklebt.

Einschalter repariert
Einschalter repariert

Ist nicht schön – aber hält und ist wasserdicht!

 

Electronic Artwork

Da hat einer Anfang der 80er fleißig Leiterbahnen geklebt:

Electronic Artwork
Electronic Artwork

Heute macht sowas Kollege Computer vollautomatisch. Sieht dann aber nicht so gut aus…

Und noch eine Platine aus dem Gerät:

Platine
Platine

Die weißen Keramikgehäuse mit Golddeckel sind schnelle Optokoppler – 10MBit war in den 80er Jahren Hightech. Diesen Typ gibt es übrigens immernoch zu kaufem – kosten weiterhin ein kleines Vermögen, da nach militärischen Normen hergestellt und für dauerhaften Betrieb bei 125°C geeignet. Die Blechdöschen rechts sind übrigens Relais…

Da hat Dornier was für die Bundeswehr zusammengebaut – und da spielt Geld keine Rolle. Ich habe selten ein so aufwändig konstruiertes und gebautes Gerät gesehen. Dafür sieht es auch nach fast 40 Jahren innen noch aus wie neu (von außen konnte man das nicht gerade behaupten…)

Hallo Hornbach, gehts noch?

Meine Leuchtlupe im Labor leuchtet durch eine ringförmige 22W Leuchtstofflampe. Nach vielen Jahren ist die nun hin und muß getauscht werden.

Nimmste von Hornbach eine mit. Hmmm… 12,65 EUR scheint mir nun doch deutlich teuer – und dann auch nur in warmweißer Lichtfarbe vorrätig, wo ich doch im Labor alles auf tageslichtweiß umgestellt habe.

Tja – nun gibts eine aus dem Versand – in gewünschter tageslichtfarbe und für 3,80 EUR. Dazu kommen zwar noch 4,95 EUR Versand, ist aber immer noch deutlich günstiger.

Ich sehs ja ein daß ein Ladengeschäft teurer ist als ein Versandlager – aber das rechtfertigt doch nicht einen mehr als dreifachen Preis!

Mit etwas zurückhaltender Kalkulation hättet ihr Umsatz mit mir machen können – so bis 8,00 EUR hätte ich die wohl mitgenommen – und da wäre immernoch genug dran verdient.

Soviel zur überlegenen…

…Lebensdauer von LED-Leuchtmitteln:

LED-Lampe
LED-Lampe

Mal abgesehen von der Tatsache, daß sich die Kappe leicht und ohne Verwendung von Werkzeug abziehen läßt und dann Netzspannung führende Teile frei liegen (der ganze Aufbau ist dank Kondensatornetzteil nicht netzgetrennt) hat diese Lampe (nach ca. 3 Jahren / 300h Leuchtdauer im Kellergang) jetzt zwei schwarz verbrannte LED auf der Stirnseite und glimmt nur noch ganz schwach.

Das läßt sich reparieren indem man die defekten LED überbrückt – aber da werd ich wohl nicht lange Freude mit haben – es sind bereits viele weitere LED defekt und leuchten nicht mehr:

LED-Lampe
LED-Lampe

Und nein – das ist kein Einzelfall. Dies war nur das erste von fünf Exemplaren, bei den anderen sind ebenfalls bereits ca. 20% der LED defekt.