Mombasa – Kapstadt, Tag 04: Ende :-(

Wir sind auf der Auffahrt zum Iriente Viewpoint – eine schmale kurvige Gebirgsstarße. In einer Kurve kommt mir eine andere Gruppe dieser Tour entgegen, mit Othmar vorweg. Obwohl wir problemlos aneinander vorbei gekommen wären, will mein Reflex größeren Seitenabstand schaffen und lenkt dafür nach rechts. Das ist natürlich bei Linksverkehr die falsche Richtung. Mein Verstand erkennt das und korrigiert nach links, dadurch kann ich einen Zusammenprall noch vermeiden, aber mein rechtes Bein erwischt einen Teil von Othmars Motorrad, vermutlich die Fußraste.
Am Boden liegend weiss ich sofort, das das Bein gebrochen und die Tour für mich vorüber ist – auch wenn man äusserlich nichts sieht.

Die Sidi Crossfire Motocross Boots halten alles zusammen und wirken wie eine Schiene, durch die restliche Schutzlkleidungist mir sonst weiter nichts passiert.
Othmar ist zum Glück unverletzt und auch die Motorräder sind in Ordnung.
Glück im Unglück: Die Tourteilnehmer kümmern sich rührend um mich, halten einen der üblichen Kleinbusse an der seine Route ändert um mich in das nächste Krankenhaus zu fahren, auch wenn er voll bestetzt ist. Zwei Einheimische stützen mich um in den Bus einzusteigen und begleiten mich bis ins Krankenhaus. Die Fahrgäste rücken wie selbstverständlich zusammen und ich habe den Platz im Einstiegsbereich, wo das Bein auf die untere Stufe ausgestreckt bleiben kann – dort wo das Huhn wohnt.

Es geht ca. 5km bis ins Mombo Health Center. Dort weiss man was zu tun ist: Es gibt ein Schmerzmittel und man fixiert das gebrochene Bein mit Gipsbinden um einen Weitertransport zu ermöglichen.

Denn vor Ort können sie sonst nichts weiter für mich tun – es gibt kein Röntgengerät. Aber so wie der Fuß schlackert sobald der Stiefel aus ist ist die Diagnose eindeutig – für mich stand die ‚eh nicht in Frage denn ich höre es knacken bei Bewegung.
Meine Tourkollegen haben inzwischen den Transport meines kleinen traurigen Motorrades ins Camp organisiert, statten mich noch mit einigen Müsliriegeln und Wasser aus. An dieser Stelle schonmal besten Dank für Eure Unterstützung. Das hat mir sehr geholfen!

Damit ist der Reisebericht zu Ende.

Ich schreibe trotzdem weiter, vielleicht interessiert es jemanden wie das Tansanische Gesundheitssystem funktioniert.

5 Gedanken zu „Mombasa – Kapstadt, Tag 04: Ende :-(“

  1. Jambo Chris, selbst nach dem Unfall postest Du noch in Deinem Blog. Mir tat es beim Lesen bereits weh – dies auch für Dich. Ich wünsche Dir gute med. (?Erst-)Versorgung (den Rest dann in D nach dem raschen Heimflug?), vor allem gute Genesung in deiner Heimat. Falls Du von hier aus Hilfe (Rücktransport etc.) brauchst, ich sitze hier für Dich 7/24 im Büro. Ruf einfach an.

  2. Lieber Christoph,
    gute Besserung! Ich bin gespannt auf die Berichte zum tansanischen Gesundheitssystem! Und gute Heimreise!
    Grüße, Flo

  3. ach sch … , so ein Pech aber auch …. ich wünsch dir viel Erfolg bei der Behandlung … berichte weiter wenn du kannst … Alles Gute ….

  4. Hallo Christoph, ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie bald wieder „auf beiden Beinen“ sind! Aber wie ich Sie einschätze, für Sie selbstverständlich. Kommen Sie halbwegs stressfrei wieder in Hannover an.

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