Skandinavien 2024, Tag 15: Kittelfjäll – Norraker

Am Morgen glitzert die Sonne auf dem Wasser des Flusses hinter unserem Campingplatz.

Das sollte zwar nicht den ganzen Tag so bleiben – es gab heute ständiug wechselndes Wetter auch mit einigen Schauern – aber das ist immer ein guter Tagesanfang. Wenig später kommen wir schon an einem nur noch durch ein Wolkenloch beleuchteten Fels vorbei.

Solches wechselhaftes wetter zeigt sich aber ach mal von seiner Schönen Seite in Form eines Regenbogens.

Kommt es nur mir so vor? Oder waren die Regenbögen früher farbkräftiger? Kann es sein, dass die jetzt nicht mehr mit Anilinfargen gefärbt sind sondern biologisch abbaubar?

Ansonsten gehts heute weiter durch die Berge im Norwegisch – Schwedischen Grenzgebiet. Weite Teile auf dem Vildmarksvägen. Bekannt im Marsfjället ist der Trappstegsforsen:

Nach einem Regenschauer auf der höchsten Straße Schwedens trocknet die Tenere an der Sonne.

Mittagspause mit Kefir, Gebäck und Apfel – fünf minuten vorher hat es noch geregnet. Das wechselt heute fast im Minutentakt. Am besten die Regenklamotten gar nicht erst ausziehen.

Nachschub für die Spanplattenfabrik – Johannes quetscht sich vorbei.

Ein Schmuckstück am Straßenrand.

Schluss ist heute in Norraker, wo der örtliche Kaufmannsladen…

…im Obergeschoss eine Ferienwohnung im original 60er Stil vermietet 🙂 .

Was ist so im Ort los? Surströmmingsfest1!Nicht verpassen – am 24.8 ab 1800h gibts für nur 200 SEK Surströmming satt!

zum Glück sind wir dann schon wieder weg!

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Skandinavien 2024, Tag 14: Arvidsjaur – Kittelfjäll

Am Morgen lacht wieder die Sonne – es zieht aber reletiv schnell zu. Dennoch – es bleibt den ganzen Tag trocken, auch wenn wir manchmal auf nasser Straße fahren.
Es geht heute erstmal noch ein gutes Stück den Inlandsvägen lang, zur Abwechslung baue ich da einen kleinen Umweg über Schotterautobahn ein (die ‚Delle‘ bei Slagnäs).

Es geht dann in das bergige Grenzgebiet von Schweden und Norwegen – das wird uns die nächsten Tage beschäftigen. Die Straßen sind oft schön geschwungen und bieten Aussicht auf Bergseen. Bei Sonnenschein wär das natürlich noch schöner – aber mit trocken sollte man in Skandinavien schon zufrieden sein.

Am Wegesrand: Das schwarze Schaf der Familie passt auf!

Die Zahnstocherfabrik hat noch viel vor 🙂 .

Schluss ist heute auf dem Campingplatz Gränssjöurnu in einer komfortablen Hütte. Denn wir sind hier auf dem Fjell, ca. 500m hoch in den Bergen und da wird es um diese Jahreszeit nachts schon empfindlich kalt.

Zum Abendessen hat der Supermarkt heute Felix’s Chili con Carne ausgespuckt – ich hoffe, es ist kein Katzenfutter 🙂 .

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Skandinavien 2024, Tag 13: Palojoensuu – SE-Arvidsjaur

Am nächsten Morgen beim Blick aus dem Fenster Richtung Schweden: Es ist wieder sonnig. Das Wetter ändert sich hier schnell! Es sind 16°C, die Luft ist klar und frisch. Sehr angenehm!

Es wird hier im Winter kalt. Für Autos gibts Winterdiesel bis -20°C, für Bau- und Forstmaschinen bieten die Tankstellen besonders kältefestes Heizöl bis -38°C an.

Nach kurzer Zeit geht es über diesen breiten, trägen Fluss…

…und damit nach Schweden.

Der Tag steht unter dem Motto ‚meditatives Motoradfahren‘: Ohne Verkehr auf leicht kurviger Strecke entlangsurfen.

Die große Stadt des Tages heute ist Kiruna: Die existiert nur durch die LKAB, die dort das Eisenerzbergwerk betreiben. Entsprechend ist der Blick: Eine Bergbaustadt wie sie im Buche steht.

Für uns ist Mittag, und es geht zum dortigen Arctic Thai & Grill.

Wer direkt aus der Mine kommt benutze bitte Überzieher für die Schlammschuhe! Hat ja heute nicht geregnet, daher brauchen wir das nicht.

Das Restaurant hat Kantinenflair, serviert aber durchaus schmackhaftes thailändischws Essen zum guten Kurs: Ca. 15,00 EUR je Person mit Getränk und Salatbuffet (auf dem es allerdings einzig Krautsalat gibt).

Bis 2040 zieht die ganze Stadt Kiruna um 5km nach Osten – denn sie wurde dummerweise auf Erzvorkommen erbaut. Dafür werden schon erste Stadtviertel abgerissen.

Hände hoch oder ich Tanke!

Es geht dann heute noch lange Meter immer den Inlandsvegen lang. Kurz vor Schluss erwischt und noch ein Schauer, ansonsten blieb es trocken. Dafür entschädigt ein kleiner Regenbogen am Horizont.

Für die Nacht haben wir uns in einer schicken (und erstaunlich günstigen) Hütte ca. 20km vor Arvidsjaur mitten im Wald eingemietet:

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Skandinavien 2024, Tag 12: Tana Bru – Fi-Palojoensuu

Es bleibt abens (erwartungsgemäß) noch lange hell – und warm. Selbst um 2200h sind es noch 19°C. Und am nächsten Morgen knallt schon wieder die Sonne vom Himmel. Definitiv zu warm hier.

Hier nochmal die neue Tana-Bru aus einer besseren Perspektive:

Das Wetter bleibt aber heute nicht so sonnig – es bilden sich zusehends mehr schwere Wolken.

Aber noch tuen die nichts. Es geht dann rüber nach Finland…

…und das ist auch gleich der nördlichste Punkt der EU:

Die Straßenschilder sind auch mit Phantasie nicht mehr decodierbar (hier: Privatweg).

Es geht übeugens die ganze Zeit immer an der Tana lang – ein echt breiter, bei uns praktisch unbekannter Fluss, der hier die Grenze zwischen Finland (links) und Norwegen (rechts) ildet.

An einer Tankstelle in Finland:

Nach der Mittagspause holt uns dann der Regen ein – nicht besonders stark, sondern genau wie in Skandinavien zu erwarten. Mit meinen Regenklamotten kein Problem.
Aber die Kamera ist gut eingepackt und bleibt es auch. Daher keine weiteren Fotos – Ihr verpasst aber auch nichts, es geht landschaftlich am Nachmittag weiter wie der Vormittag begonnen hat.

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Skandinavien 2024, Tag 11: Nordkapp – Tana Bru

Morgens am Nordkapp ist noch strahlend blauer Himmel.

Das sollte sich schon bald ändern – zu einer dichten Wolkendecke. Es bleibt aber den ganzen Tag trocken und für diese Gegend mit bis zu 23°C zu warm.
Es geht durch karge Landschaft…

…lediglich vor den weißen Killer-Rentieren die aus dem Nichts auftauchen sollte man sich in Acht nehmen!

Auf langen, einsamen Straßen schöängelt es sich heute ostwärts.

In Tana Bru haben sie eine neue Brücke über die Tana gebaut. Sls ich das letzte mal hier war bin ich noch über die alte Brücke gefahren, die wenige Meter danaben stand.

Das ist übrigens die Tana. Momantan ist die nahezu trocken, aber zur Schneeschmelze wird die sicher die volle Breite des Flussbettes nutzen.

Schluss ist heute im AuroraLife nahe Tana Bru. Von aussen sieht das erstmal nach einer Bruchbude aus.

Von innen jedoch top modern eingerichtet und in bestem Stand.

Wir haben das ganze Haus für uns alleine – incl. voll ausgestatteter Küche.

Zum Abend reisst die Wolkendecke auf…

…ich bin gespannt ob morgen wirklich der angesagte Regen kommt. Von mir aus kann es auch bleiben wie es ist 🙂 .

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Skandinavien 2024, Tag 10: Birtavarre – Nordkapp

Der Morgen beginnt sonnig – und so soll es auch den ganzen Tag bleiben. Für diese Gegend ist es zu warm: Tagsüber unterwegs bis zu 28°C und auch am Tagesziel Abends noch 23°C. Das hab ich hier oben noch nie erlebt.

Es geht heute fast immer am Fjordufern lang…

…wo gelegentlich ein kleiner Hafen idyllisch in der Landschaft liegt.

Die Landschaft ist karg…

…ernährt aber die erwartete Fauna.

Wir kommen dem Ziel näher…

…bis uns ein gesperrter Tunnel ausbremst. Glücklicherweise nur so 20 Minuten. Aber wir sind offenbar nicht die einzigen mit diesem Ziel 🙂 .

Die letzten Kilometer vergehen wie im Fluge und dann gibts den Blick auf die brühmte Klippe mit der Kugel.

Von nun an geht es auf den Rückweg, der für mich aber länger als der Hinweg sein wird, da er nicht die direkte Strecke sein wird – soviel sei schonmal verraten.
Noch schnell das Camp beziehen – zur Feier des Tages gab es eine Campinghütte (obwohl bei dem guten Wetter auch ein Zeltplatz gereicht hätte).

Auf nach Honigsvag in die Stadt – Abendessen heute im örtlichen Pizza-Place und mal nicht selbst gekocht.

Die Stadt ist ziemlich voll – denn in dem kleinen Hafen liegt ein völlig überdimensioniertes Schiff.

Da wissen wir jetzt auch, wo die ganzen Reisebusse auf dem Nordkapp her kamen.

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Skandinavien 2024, Tag 09: Ulsvag – Birtavarre

Nachtrag von gestern Abend: Große Muschelschalen am Strand, in der Abendsonne:

Wir sind jetzt soweit nördlich, dass es – auch wenn die Saison vorbei ist – nachts nicht mehr wirklich dunkel wird.

Am nächsten Morgen liegt der Fjord im strahlenden Sonnenschein unter blauem Himmel! So ist’s doch gleich viel schöner!

Es dauert nicht lang, und es kommt uns Moby Dick mit offenem Maul entgegen…

…um uns dann 25 Minuten später auf der anderen Seite des Fjords unverdaut wieder auszuspucken. Vielen Dank dafür!.

Straßenbaustelle? Kein Problem – folgt einfach dem Ledebil, während die andere Spur neu Asphaltiert wird.

In Deutschland würde für sowas eine 50km Umleitungsstrecke eingerichtet werden. Sowas ist aber hier in Nord-Norwegen nicht möglich: Es gibt schlicht keine alternative Straßenverbindung.
Die Tenere genießt die wärmende Sonne auf dem Fjell…

…und ich muss erstmal eine Schicht Klamotten ausziehen und auf die Sommerhandschuhe umstellen. Es sind heute gute 20°C hier oben!
Mitten auf dem Fjell gibts zwar keine Tankstelle – aber eine 200kW Ladestation. Nein – du kriegst hier nix!

Bei Narvik gehts nicht per Moby Dick über den Fjord – es gibt eine elegante neue Hängebrücke.

Die Norweger sind bodenständig und machen da nicht so ein Bohei drum wie die Amerikaner um die Golden Gate Bridge.
Es geht eine Weile durch Waldgebiet, dass mich doch sehr an Schweden erinnert.

Johannes‘ Tuareg findet das langweilig und legt sich beim nächsten Stop erstmal schlafen. Nix passiert. Die fetten Koffer verhindern das sie allzu tief fällt.

Es geht dann nochmal lange Strecke immer am sonnigen Fjord entlang…

…bis das heutige Tagesziel in Birtavarre erreicht ist. Da es trocken, sonnig und warm ist komt das Zelt mal wieder zum Einsatz.

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Skandinavien 2024, Tag 08: Mo I Rana – Ulsvag

Zum Frühstück begrüßt und im Hotel der Wolf.

Keine Angst – der ist in Norwegen nicht heimisch – sondern stammt ais British Columbia, Canada, 1995.
Das Wetter ist bei Abfahrt noch ganz vielversprechend,

und ist auf jeden Fall besser als gestern. Dennoch gibt es immer wieder mal Schauer und die Regenklamotten kommen zum Einsatz. Die funktionieren gut, nur geringer Wassermengen kommen rein. Bei Johannes sieht es da anders aus – er zieht Wassereinbrüche geradezu magisch an. Besonders seine nagelneuen Wasserdichten Stiefel sind ein einziges Leck. Er behilft sich mit Frischhaltebeuteln über der Strümpfen…
Der Polarkreis zeigt sich bei bedeckten Himmel im Nieselregen.

Der Blick auf das Saltfjellet sieht nicht besser aus.

Aber immerhin – am Horizont kommt ein Fitzelchen blauer Himmel durch.

Noch kurz ein Abstecher nach Bayern…

…und zur Vogelbeobachtung an die Fjordpromenade in Fauske.

Sagte ich schon, dass Norwegen die beeindruckendste Landschaft hat? Hier bei Elavetnet hat die Eiszeit Spuren hinterlassen.

Nun stelle man sich das ganze mal bei Sonnenschein vor!
Schluss ist heute in einer Campinghütte in Ulsvag…

…und es sieht so aus, als wenn es morgen Sonnig wird. Drückt die Daumen!

Nachtrag: Später kam die Sonne noch richtig raus und gegen 20:30h legte sie noch richtig zu! Momentan siehts für morgen gut aus.

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Skandinavien 2024, Tag 07: Stiklested – Mo I Rana

Heute ist Tauchfahrt in den Norden angesagt – wenn man der Wettervorhersage glaubt gibts den ganzen Tag Regen (Spoiler: Die Wettervorhersage hatte recht).
Die Astronauten machen sich bereit – lange Unterwäche, extra Pullover und Regenkombi.

Es geht zu einem guten Teil auf der E6 lang – immer unter schweren Wolken.

Dafür das das DIE Hauptstraße hier oben ist lässt sich die ganz schön fahren. Immer mal Kurven, auf den noch nicht ausgebauten Abschnitten sogar manchmal eng ;-). Aber auch die B500 im Schwarzwald hat ihre Liebhaber, auch wenn ich bevorzugt quer dazu fahre,
Trocken ist es nur in den Tunneln 🙂 .

Wir überfahren die deutlich gekennzeichnete Grenze zu Nord-Norwegen…

…und haben trotzdem keine Aussicht vom Fjell.

Dafür gönnen wir uns ein Motel in Mo I Rana – das erstaunlicherweise Zimmer für nur 50 EUR die Nacht anbietet – was mir für norwegiche Verhältnisse verdächtig günstig scheint. Von außen sieht es gut aus…

…und auch im Inneren ist alles neu gebaut. Die Zimmer sind zwar klein und mit Gemeinschaftsbad – die sind aber in reichlicher Zahl vorhanden und ebenfalls nagelneu. Dazu gibts einen großen Aufenthaltsraum mit Gemeinschaftsküche…

…wo der Vorrat aus der Küchentasche der Tenere Nudeln mit Sauce aus Zwiebeln, frischer Paprika, Bohnen und Tomatensauce her gibt.

Denn das Hotel liegt etwas außerhalb, Verpflegungsmöglichkeiten gibt es fußläufig nicht. Aber sonst ist es empfehlenswert: Skillevollen Motel.

Heute war erster Einsatz der billigen chinesischen Helm-Interkomms (für 26,40 EUR das Paar).

Montage ging einfach, die Reichweite ist ungefähr 150m in offener Landschaft, sie blinken in bunten Farben, sind offenbar wasserdicht – und haben den ganzen Tag mit einer Akkuladung durchgehalten. Für den Preis tatsächlich erstaunlich gut funktionierend.

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Skandinavien 2024, Tag 06: Rosentorp – Stiklestad

Der Abend vergeht auf der Veranda der Trapper lodge mit dem bruhigenden Rauschen des Regens in den Blättern.

Dafür scheint am nächsten Tag wieder die Sonne – und für uns heist es jetzt weiter in den Norden um Johannes auf seiner Passknackertour abzufangen. Tschüß bis zum nächstenmal!

Es geht erstmal den Inlandsvägen lang – da machen wir gut strecke, denn es ist über weite Teile 100km/h erlaubt.

Wir biegen dann bald ab auf die Lange Streke übers Fjell nach Norwegen. Im Winter brauchts da Spezialfahrzeuge – wie den Schneekäfer:

Eh‘ wir uns versehen ist das Land gewechselt – ohne das Schild würd man das nicht merken.

Achtung Wildwechsel! Die Rentiere torkeln hier oben tollpatschig über die Straße. Haben die was gesoffen?

Da sind die norwegischen Killerschafe eine richtige Wohltat gegen.

Oberhalb der Baumgrenze:

Kaum färt man weiter, bewahrheitet es sich wieder: Norwegen hat einfach die beeindruckendere Landschaft. Wo man in Schweden nur Bäke sieht (was aich schön ist), so hat man hier immer Bergpanoramen um sich!

Und dann ist das Ziel auch schon erreicht. Johannes hat in Stikelstad eine Campinghütte organisiert und seine Aprilia Tuareg und meine Yamaha Tenere sind nun wieder vereint.

Ab morgen gehts dann gemeinsam weiter!

Wie immer noch Karte und Statistik – und weils heute übers Fjell ging auch noch das Höhenprofil.