Es ist noch eine gute Woche bis der Rückflug ansteht – und meine kleine kranke Africa Single ist sporadisch heftig am Rucklen. Gestern hat sie teils man grade noch 30 MPH geschafft. Das ist nichts was man dauerhaft fahren will – sie versperrt sich aber auch jeder genaueren Analyse. Und der ‚Educated Guess‘ die Benzinpumpe zu ersetzen scheitert auf Grund kurzfristiger Nichtverfügbarkeit derselben.
Mit dem Risiko eines vielleicht irgendwo völlig versagenden Motorrades fahre ich jedenfalls nicht auf irgendwelchen Tracks durchs nirgendwo ohne Mobilfunkabdeckung und ohne realistische Chance das da irgendwann mal wer vorbeikommt.
Von dem Ziel den Trans America Trail einmal von Küste zu Küste zu fahren mus ich mich hier verabschieden. Fail kurz vor dem Ereichen des Zieles in Form von Port Oxfort an der Parzifikküste.
Also was tun?
Ich könnte mir eine eigene Strecke auf größeren Straßen nach Port Oxford ausdenken. Aber das ist irgendwie witzlos und dann schaffe ich es vermutlich nicht mehr rechtzeitig bis Los Angeles. Ich könnte zwar den Flug umbuchen – aber dann steht das Motorrad bei Port Oxfort im Norden. Und es hat ein Grund, warum ich den Rückflug ab Los Angeles gebucht habe – da sollten nämlich nächstes Frühjahr schon angenehme Temperaturen sein, so daß ich da dann früh im Jahr weiter fahren kann.
Oder ich fahre jetzt ab Elkos auf größeren Straßen Richtung Los Angeles. Mit Zweitreserve, so daß ich das Motorrad notfalls verladen kann falls das Problem schlimmer werden sollte. Für lange Asphaltstrecken ist die kleine Africa Single zwar nicht das optimale Motorrad, aber um das notfalls machen zu können habe ich extra die Rallye-Version gekauft, die mit der hohen Scheibe einigermaßen Windschutz bietet. Nur meine schönen und teuren Geländereifen sind dann unnütz verschlissen. Die Africa Single würde dann mit bestehendem Fehler eingelagert und ich würde über den Winter eine neue Benzinpupe und was mir sonst noch so einfällt günstig aus Thailand (dem Geburtsland der Africa Single) bestellen, nächstes Jahr einbauen und dann geht es hoffentlich wieder.
Oder noch was anders? Da werd ich jetzt eine Nacht drüber schlafen. Und wie ich mich entschieden habe erkennt Ihr morgen daran in welche Richtung die Tour weiter geht.
Hi Chris, hi Welten’bummler‘ – dies zu allem Pech auch noch im Wortsinne. Das tut weh. Selbst Du als Profi kannst Dein neues Dreambike nicht wieder flott bekommen, MegaShit happens. Dies obwohl du ja keine KTM fährst, die Benzinpumpen meiner Tourbuddies im südlichen Afrika gehörten täglich zur KTM Abendroutine (;-(( ).
Du hast auf deiner Traumtour ‚TAT quer durch‘ soviel erlebt, gesehen und erfahren. Fast könnte man meinen ‚da kommt es auf die paar KM auch nicht an’… aber weh tut es auf jeden Fall.
Vielleicht läuft dein Bike ja doch wieder – Selbstheilung und so….
Auf jeden Fall vorab grossen Dank und Anerkennung für dein SUPER-TAT-Blog, Chris.
… to be continued in ’24….
Verzocke deine Kohle nicht in den Casinos…
Hallo Christoph,
das dich mechanische/ elektronische Probleme bei der Reise behindern hätte ich für möglich gehalten, aber nie in diesem Ausmaß!
Ich lese jeden Tag gerne den Bericht und hätte erst gedacht es liegt wirklich nur an der großen Höhe über 3000m und ein dafür nicht passendes Mapping auf den Steuergerät.
Ich bin gespannt wie es weiter geht!
Gute Reise noch und Gruß Sebastian.
Nervig für Dich, aber wenn eine Tour Probleme bekommt, ist das immer spannend für die Leser:innen. Ich finde es auf jeden fall gut, dass Du nicht auf Biegen und Brechen weiterfährst, sondern das Risiko sehr nüchtern einschätzt und im Zweifel das Ziel unterordnest.