Heute geht es früh los – möglichst viel vom Tag nutzen, bevor es wieder die 40°C erreicht. Heute steht der White Rim Trail auf dem Programm. Das ist eine 100 Meilen lange 4WD Offroad-Strecke, die sich meist auf Höhe des weißen Sedimentstreifens im ansonsten roten Sandstein immer an der Kante des Canyons des Green Rivers und Colarodo Rivers im Canyonland Nationalpark entlangwindet. Die Nationalparkseite spricht von 10h Fahrzeit, ich habe aber mit anderen Motorradfahrern gesprochen, die eher 6-7h Fahrzeit angeben – und ich solle die unbedingt fahren, es gebe da die allerbeste Assicht. Und am besten im Gegenuhrzeigersinn, dann hätte ich die Sone im Rücken.
So soll es sein – das nötige Permit hatte ich je gestern schon besorgt. Damit wird die Menge der täglichen Fahrzeuge auf der Strecke auf maximal 50 täglich begrenzt. Jetzt im Hochsommer ist die Nachfrage nach Permits aber nicht hoch – ich habe heute lediglich drei Motorräder und zwei Autos getroffen.
Es ist wie immer erstmal Anfahrt nötig – die geht über die Mineral Bottom Road, eine gute Schotterpiste.
Da unten im Canyon beginnt irgendwo der White-Rim Trail…
…und die Mineral Bottom Road windet sich in Serpentinen den Canyon herunter.
Es geht erstmal am Green River entlang…
…bevor der Track langsam wieder Höhe gewint. Viel Platz ist da neben dem Fluss nicht.
Blick von oben auf den Green River.
Es geht durch eine wilde, steinerne Landschaft.
Fahr nicht so dicht an den Abgrund!
Aber ich will doch auch was sehen!
Achtung – Gegenverkehr. Auch auf dem TAT unterwegs und in Florida gestartet.
Nicht runterspringen!
Keine Panik – bin doch noch weit vom Rand weg!
Und dasselbe Spiel nochmal an einem anderen Canyon.
Nach jeder Ecke gibts wieder was zu staunen. Ja – ich weiß, für Euch sieht das auf den Fotos alles gleich aus. In Natura aber nicht!
Es ist Halbzeit – wegen der langen und abgelegenen Strecke und der hohen Temperatur hab ich gestern mal ein isotonisches Getränk gekauft. Soll ja besser sein als immer nur Wasser und Salzgebäck.
Igitt – und dabei war das schon das am wenigsten künstlich aussehende im Laden. Leute – mischt von mir aus isotonische Mineraien ins Wasser – dann schmeckt das vielleicht etwas salzig. Aber Süßstoff und künstliche Geschmacksstoffe machen die Sache nicht besser!
Dabei ein Blick in die Ferne…
…und in den Abgrund.
Die Nationalparkverwaltung stellt so im 20 Meilen Abstand Plumsklos auf. Da kann ja das isotonische Zeugs wieder raus – zumindest das, was ich nicht verdampft habe.
Das gar nicht mal so günstige belegte Brötchen zum Mittag ist zwei Wochen haltbar. Wunder der Lebensmittelchemie.
Entsprechend pappig war es. Aber das einzige was es gibt – obwohl es in dem Supermarkt eine Brot-Aufbackstation gab. Obwohl – vermutlich war das eine Schaumgummi-Aufbackststion. Brot ist hier echt ’ne Katastrophe.
Hier fahr man nicht zu schwungvoll die Schräge hoch…
…sonst landeste nämlich direkt im Colorado River da unten! Nein – es gibt da kein Geländer.
Da nähern wir uns dem Ende des White Rim Trails. Da hinten gehts aus dem Canyon raus…
…und in vielen Kehren den Hang hinauf.
Und da sind wir hergekommen.
Das war heute eine auf jeden Fall lohnende Tour – und ich würde sagen der bisher beste Tag – auch wenn ich nun weiß, was ich heute getan habe. Die Strecke ist zwar nicht übermäßig technisch – abgesehen von wenigen kuzen Stücken – aber 100 Meilen meist rauhe Offroadstrecke sind auch kein Pappenstiel. Und es gibt hier keine Ausstiegsmöglichkeit…man kann da nur zuende fahren.
Wie immer noch Karte, Statistik (in Meilen) und Höhenprofil
Tolle Landschaft ! Und tolle Fotos!
Woah. Habe gerade den Soundtrack von Red Dead Redemption im Hirn.