Heute gehts mal an die Südseite der Insel. Aber bevor es soweit ist, erstmal wieder über den Vulkan. Da steht er, der Teide mit der kaum erkennbaren Bergstation der Seilbahn an der rechten Flanke. Und davor die Ucanca Ebene.
El Teide
In der Nähe stehe die Roques de Garcia – natütlich auch mit dem Teide im Hintergrund.
Roques de Garcia
Nicht so hoch wie der Vingerklip in Namibia, aber auch nicht schlecht 🙂 .
Vingerklip
Hier nochmal ein Blick auf die Ucanca-Ebene von einer anderen Perspektive. Ist halb mit Lava vollgelaufen.
Ucanca Ebene
Die V-Strom ist bestimmt schon auf tausend Fotos mit dem Teide drauf – aber hilft nix, da muß sie nun durch!
El Teide
Am Aussichtspunkt La Tarta (die Torte) gibts am Straßenrand einen Einblick in der Aufbau der Erdschichten.
La Tarta
Nun komm ich schon wieder an so ‘nem Schild vorbei!
Atencion Motoristas
Aber jetzt weiß ichs: Damit kennzeichnen die hier die schönsten Motorradstrecken!
Und nochmal der Teide aus einer anderen Perspektive. Ist nunmal DER Berg da und drängt sich immer wieder ind Bild!
El Teide
Und – wie ist es nun im Süden? Ja – Kurvig. Es ging auf halber Höhe die alte Landstraße (und nicht wie gestern die Autobahn) lang. Aber ein Dorf nach dem anderen. Und landschaftlich eher karg – außer Kakteen und Gestrüpp wächst da nix. Denn da drückt der Wind eben nicht die Wolken gegen – daher ist es afrikanisch trocken!
Süden
Das wars für Heute – bis auf Karte, Höhenprofil (sieht auch immer ähnlich aus) und Statistik.
Wo gehts heute hin? Na – erstmal wieder hoch hinaus. Man könnt auch untern lang fahren – aber wenn man schon einen Vulkan im Rücken hat – dann nichts wie rauf. Denn über den Wolken…
über den Wolken
…scheint die Sonne doppelt gut 🙂 .
Es geht (auf anderem Weg als gestern) wieder durch das vulkanische Hochland.
Hochland
Ein Lavafeld – das sich mühsam die kanarischen Kiefern zurück erobern.
Lavafeld
Etwas weiter gibts dann schwarze ‘Asche’ – wobei die schon ziemlich grobkörnig ist.
schwarze ‘Asche’
Aber nicht tragfähig und wohl Wasserdurchlässig. Ist jedenfalls sehr leichtes Material. Keim Wunder bei den ganzen Hohlräumen.
Lavastein
Der Vulkan hat ordentlch aufgeräumt – die weiße ‘Asche’ ist ein Stück weiter gelagert.
weiße ‘Asche’
Das sieht zwar aus wie niedersächsische Flusskiesel – sind aber viel leichter. Die Handvoll wiegt so gut wie nix.
keine Kiesel
Aber eigentliches Ziel ist ja heute die Nord-Ost Ecke der Insel. Die liegt niedriger – so bei 700m – und damit auf Wolkenhöhe. Daher ist’s da üppig grün.
üppig grün
Die Wolken werden vom Wind über die Berge getrieben…
Wolken
und sorgen so für Feuchtigkeit. Es geht kilometerweit auf Kurvenstrecken am dicht bewaldeten Berghang lang 🙂 .
üppig grün
Vorbei an Zitronenbäumen…
Zitronenbaum
…bis ans Ende der Straßen in Chamorga im Anagagebirge und an der Küste bei Benijo.
Küste bei Benijo
Einzig dieses Schild läßt mich ratlos zurück:
ratlos
Es wendet sich wohl an Motorradfahrer. Und es gab in 5 Jahren 3 Opfer. Aber von was? Gibt es da eine gefährliche Lärmquelle? Oder elektromagnetische Strahlung? Betreibt da einer seine Mirkrowelle offen?
Oder soll das eine Radarfalle sein? Na – wenn die in 5 Jahren nur 3 mal geblitzt hat, kann man die ja getrost ignorieren.
Aber halt: Das ist sicher ein Dank an alle Motorradfahrer, daß sie sich so vorbildlch an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. In 5 Jahren waren nur 3 zu schnell!
Und zum Schluß wie üblich noch die Karte, Statistik und Höhenprofil.
Heute ist erstmal Motorrad-Abholen angesagt. Das hatte ich im Voraus bei Tenerife Moto Rent reserviert. Vadim ist mit seinem Laden kurzfristig umgezogen – war schwer zu finden, denn Schilder gibts noch nicht. Hat dann aber doch noch geklappt:
V-Strom
Eine V-Strom DL-650 wird von mir aus der Tiefgarage befreit und sieht jetzt die nächsten Tage Sonne.
Sonne
Schicke Straßen haben ‘se hier. Hier hab ich an einem Tag mehr Kurven als zu Hause im ganzen Jahr 🙂 .
Straßen
Erstmal gehs den Teide hoch – naja – nicht ganz, nur soweit es Straßen gibt, für den Rest gibts bei Bedarf ‘ne Seilbahn). Der Teide ist der Inselvulkan, aus dem Teneriffa besteht. Der ist 7500m hoch – davon immerhin 3715m über dem Wasser. Von über 2000m Höhe hat man einen Blick auf die Nachbarinseln – die ganz nah zu sein scheinen.
Nachbarinseln
Es ist im Hochland eine gut erhaltene Lavalandschaft – die Isländer hätten hier Trolle reininterpretiert.
Trolle?
Das schwarze hier ist frische Lava von 1798. Es liegt halt deutlich höher und es ist wärmer und trockener als in Island. Da bleibt Lava länger frisch und wird nicht ruckzuck überwuchert. Naja – dafür haben die Isländer öfter frische Lava 🙂 .
frische Lava
Die Ucanca-Ebene…
Ucanca-Ebene
erinnert mich irgendwie an Island (wenn man sich das Grünzeuch wegdenkt)
Island
Naja – sind ja beides Vulkane im Meer…
Und wir wissen jetzt auch, wo die NASA die Mars-Aufnahmen gedreht hat!
NASA
Ähhh – ja, was denn sonst? Bin ja froh, daß die Spanier nicht in jede Kurve ‘ne durchgezogene Linie malen!
was denn sonst?
Bergab auf der Nordseite gehts durch den Nebelwald. Auf dem Teide ist man oberhalb der Wolkendecke – und an den Nordhang bläst der vorherrschende Winde die Wolken. Daher gibt es da auf halber Höhe eine feuchte und bewaldete Zone.
Nebelwald.
Wieder untern. Der Atlantik sieht von oben eigentlich glatt aus -wenn man näher kommt, hat er aber doch Kraft.
Atlantik
Und nicht zu vergessen – wir sind eigentlich geographisch in Afrika. Und da wachsen (an der feuchteren Nordseite) dann natürlich auch Bananen in riesigen Plantagen. Muß ich beim HyperDino mal drauf achten, ob die lokale Bananen haben.
Bananen
Auf dem Rückweg noch vorbei an der Steilküste bei Los Gigantes:
Steilküste
und dann ist der Tag auch rum. Zum Glück haben die in Spanien überall Motorradparkplätze – so auch vor meinem Hotel. Ist schon praktisch sowas!
Motorradparkplatz
Bleiben noch Karte, Statistik und Höhenprofil für heute:
In aller Frühe geht es seit langem mal wieder mit der Straßenbahn los – es ist kalt und dunkel.
Straßenbahn
An Hannovers Flughafen dann ein Knäuel: Die Checkin Schalter von TUI Fly:
TUI Fly
Die bemühen sich wirklich, einem das Fliegen abzugewöhnen – was natürlich aus Klimaschutzgründen sehr zu begüßen, aber vermutlich nicht deren Antrieb ist.
Das geht schon mit dem Online-Checkin los, den sie empfehlen. Da versuchen sie einem kostenpflichtige Sitzplatzreservierungen und Speisen und Getränke aufzuschwatzen. Aber nee – Verpflegung nehme ich mir mit – und einen Sitzplatz weist mir mal einfach zu. Dann kriegste natülich einen der unbeliebten Mittelplätze. Obwohl es ja in Corona-Zeiten sinnvoll wäre, die Leute möglichst weit auseinander zu setzen – also den Mittelplatz frei zu lassen. Und wie sich dann herausstelle, war der Fensterplatz neben mir frei – bin dann einfach mal umgezogen ohne dafür extra bezahlt gehabt zu haben.
Dafür solls dann bei Checkin schneller gehen, weil ich mich ja schon selbst ingecheckt habe und nur noch das Gepäck aufgeben muß.
Aber siehe da – es gibt keinen separaten Baggage-Drop Schalter, so daß mit dem Online-Checkin nichts gewonnen ist (außer für TUI Fly die Chance auf den Verkauf überteuerter Zusatzleistungen).
Also in der Schlange anstellen. Es sind von ca. 30 Schaltern man grade 4 geöffnet – das dauert also. Aber lieber das selbstverladende Stückgut zwei Stunden vorher antanzen lassen als für gescheite Abfertigung sorgen.
Die Corona-Abstände wurden so einigermaßen eingehalten – bis die, die den früherene Flug nach Kap Verde gebucht hatten nach vorne gerufen wurden, damit sie ihren Flieger noch erwischen. Dann war das nur noch eine Menschentraube.
Im Ernst – so kann man das schon normal nicht machen- und in Corona-Zeiten erst dreimal nicht! Macht genügend Schalter auf und schreibt dran wo es an welchem Schalter hin geht. Können andere doch auch!
Das Checkin fand in Terminal C statt – aber Überraschung – der Flieger geht von Terminal A. Hallo – gehts noch? Dann macht Checkin Schalter in Terminal A auf wenn ihr da abfliegt. So ist dann erstmal nach dem Checkin eine Wanderung von einem Ende ans andere Ende des Fluhafens angesagt. Und nein – Hannover hat keinen SkyLine, der die Terminals verbidet.
Naja – irgendwann ist das geschafft. Das Wetter ist kalt und feucht -also wird der Flieger dann eine Runde abgetaut:
Enteisung
Der Flug selbst war dann in Ordnung – zwar nicht übermäßig Platz aber es gäbe schlimmeres. Komisch, daß sich TUI Fly durch die völlig ungenügende Organisation am Boden zukünftige Passagiere vergrault. Das Geschäftsprinzip dahinter verstehe ich nicht…
Nach 5h ist dann Teneriffa Süd erreicht. Es sieht auf den ersten Blick aus wie in Hannover – ist aber gute 20°C wärmer 🙂 .
TFS
Aber nein – in Hannover hats keine Palmen vor dem Flughafen.
Palmen
Ich habe dieses mal der Einfachheit halber – und zum ersten Male überhaupt – eine Pauschalkreise gebucht, statt mir das selbst zusammen zu stellen. Das führt mich nach Costa Adeje ins Labranda Costa Adeje Suites Hotel:
Labranda Costa Adeje Suites
Das ist komplett neu renoviert und hat erst Anfang Dezember wieder geöffnet – unter neuem Namen und nicht mehr als Labranda Isla Bonita. Alles schick und großzügig:
Alles schick
Costa Adeje ist ein Touristenzentrum – das muß einem klar sein wenn man da bucht. Da ich aber plane tagsüber unterwegs zu sein ist mir das egal. Man hat da alle Vorteile der Economics of Scale – aber auch alle Nachteile.
Am Pool ist nix los…
Pool
…und auch in den umliegenden Einkaufsstraßen stehen sich die Händler die Beine in den Bauch (wenn sie den Laden überhaupt aufgemacht haben).
Einkaufsstraße
Ich denke, im Hotel sind zur Zeit mehr Mitarbeiter als Gäste – es gibt nicht nur kein Gedränge, man fühlt sich eher verloren. Corona Abstand hier zu halten ist jedenfalls kein Problem – und im Flughafen Hannover und in Flieger hat hoffentlich die gut sitzende und teure 3M Maske geschützt. Die ist schon deutlich besser abgedichtet und angenehmer zu tragen als die chinesischen Kaffetütenmodelle – kostet aber auch das 10-fache.
Den geringen Betrieb habe ich teils Boris Johnson zu verdanken, der seinen Landsleuten eine Quarantäne verordnet hat, wenn sie aus Spanien zurück kommen. Da haben dann viele Briten storniert – da hilft es auch nicht, daß es Corona im Sonderangebot gibt!
Sonderangebot
Noch einen Gang an den typischen schwarzen Strand,
Strand
…beim Hyper Dino von nebenan noch Wasser für morgen besorgt,
HyperDino
…das (sehr umfangreiche) Buffet besucht und Euch hier noch was geschrieben, bevor der Tag heute zuede geht.
Im März 2020 hatte ich meiner Befürchtung Ausdruck gegeben, daß zwei verlorene Jahre vor uns liegen. Bis vor kurzem sah es so aus, als könnte ich damit Recht behalten.
Nicht, weil die Corona-Pandemie dann überwunden wäre. Sondern weil wir uns daran gewöhnt haben, damit irgendwie zu leben und der bevorstehende Sommer die Lage traditionell entspannt.
Aber nun ist die Omikron Variante im Anflug und ich prophezeie: Es geht jetzt erst richtig Los!
Zum Einstieg eine Grafik die ich bei D.Kriesel geklaut habe: Die Entwicklung der Corona-Infektionszahlen in Südafrika – dem Entdeckungsort der Omikron-Variante:
Südafrika
Die dicke schwarze Linie im oberen Diagramm zeigt die Waschstumsrate der Infektionen. Am rechten Rand – dem Dezember – ein plötzlicher steiler Anstieg auf nie gesehene Werte. Und noch immer liegt sie zwischen 10 und 15%. Das ist Omikron.
Die dicke blaue Linie in der Grafik darunter zeigt die Anzahl der aktiven Fälle – die natürlich ebenso schnell steigt.
Untersuchungen aus GB und Dänemark zeigen, daß die Verdoppelungszeit der Omikron-Variante im Bereich 2 bis 3 Tage liegt. Das zeigt sich in diesen Ländern noch nicht in den absoluten Fallzahlen, da Omikron von nahe Null beginnt und es daher eine Weile dauert, bis nennenswerte Zahlen zusammen kommen.
Für Deutschland weiß man nichts genaues, da wir hier auch nach 2 Jahren Pandemie keine organisierte Gensequenzierzung haben und man daher nicht zeitnah weiß, welche Varianten grade wie stark zirkulieren. Ich halte aber die Lage in Deutschland mit der in GB oder DK für vergleichbar – wir haben vielleicht nur etwas mehr Zeit.
Eine Verdoppelung der Fälle in 2-3 Tagen ist eine andere Größenordnung als bei Delta: In der Vergangenheit lag die Verdoppelungszeit im schlimmsten Falle bei 10-12 Tagen. Dazu kommt die bei Omikron geringe Wirksamkeit der Impfungen.
Wir laufen hier nicht auf eine neue Welle zu – sondern gegen eine Wand. Ich verweise da auf die Modellrechnungen von Dirk Paessler. Ich erwarte im Januar theoretische Inzidenzen im 10.000er Bereich. Theoretisch deshalb, weil wir die nicht werden messen können – wegen zusammengebrochender medizinischer Versorgung und völlig überlasteter Labor-Infrastruktur.
Und was leite ich daraus für mich ab?
Ich geh jetzt Klopapier kaufen.
Und dann sehe ich nochmal zu, daß ich ins Warme komme bevor im Januar hier alles in den Lockdown geht.
Das ist wie schon letztes Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen.
Dennoch – am Freitag Nachmittag gibts wie in besseren Zeiten eine Riesen-Schlange am Eingang, die sich über die Ihme-Brücke bis in die Calenberger Neustadt zieht.
Es ist aber kein Konzert – stattdessen gibts von Freitag bis Sonntag jeweils 1700h bis 0000h einen Corona-Schuß- und dazu ein Freigetränk bei Musik vom Plattenteller.
Ich hab dann gegen 2200h nochmal nachgesehen – da war die Schlange abgearbeitet und ich konnte mir kurzfristig einen Booster abholen 🙂 .