Halt! Stop! Nicht weiterfahren! Du kannst doch nicht schwimmen!
Aber ich kann durchs Wasser fahren – schau doch hier!
Das ist aber das Mittelmeer. Das ist zu tief! Und wo willste überhaupt hin, wir sind doch grad erst auf Korsika angekommen!
Nach dem Schreck in der Morgenstund geht es mit Kulturprogramm los. Aleria ist eine alte römische Stdt von ca. 200 v.Ch. – aber vermutlich waren vorher schon Griechen da. Jedenfalls haben die Römer viele Mauern hinterlassen…
…Kleingeld verloren…
…und sich mit Schweinereien der einen…
…und anderen Art beschäftigt 🙂 .
Es ist morgens noch etwas wolkig mit einer leichten Brise, das versuchen Segler…
…und Gleitschirmflieger auszunutzen.
Die Serttao II hatte was von ‘Desert des Agriates’ im Norden der Insel gelesen. Da solls Schotterstrecken geben.
Ja – es gibt Schotterstrecken – aber nichts was die Sertao nicht schon in Island gefahren wäre. Sind halt steinige, teils ausgewaschene Pisten.
Und mit Wüste nach meinem Verständnis hat das nichts zu tun. Aber einige 4×4 und Quad-Vermieter leben davon.
Ansonsten geht es den ganzen Tag durch Landschaft 🙂 . Das wetter dabei teils sonig, teils wolkig, 20-25°C und trocken. Also genau richtig!
Am späten Vormittag kommt Land in Sicht – oder vielmehr das zweitemal Land. Es sah im Internet so aus, als wenn Corsica Ferries zwei Fähren von Toulon fahren läßt – eine nach Bastia und die andere nach Porto Vecchio. Das ist aber – zumindest zur Zeit – nur eine Fähre, die erst Bastia anfährt und dann Porto Vecchio. Da ist es auch kein Wunder, daß die den Fahrplan nicht einhalten können. Und es gab morgens um 0600h schonmal ordentlich Unruhe auf dem Schiff.
Einfahrt nach Porto Vecchio
Der Silencer 137 empfiehlt Lidl als Versorgungsquelle für Salate für unterwegs. Aber weiß ich, ob’s Lidl auf Korsika überhaupt gibt? Versuchen wir doch mal Casino.
Der Cäsar-Salat mit gegrilltem Hähnchen und Ei war tatsächlich ganz lecker. Sie sind stolz darauf keine Plastikgabel beizupacken – Umweltschutz und so, weisste – ich brauchte auch keine, habe schließlich eine aus Metall dabei – aber darauf kommt es bei dem ganzen Plastikmüll auch micht mehr an. Es sind – so nicht sichtbar – innen noch diverse Zutaten einzeln in Plastik verpackt, die man erst druntermischen muß.
Ansonsten geht es heute in die Berge – wohin auch sonst 🙂 – zumindest nach einer kurzen Irrfahrt auf der Küstenstraße.
Achtung – hier kommt das neue Internet. Über viele viele Kilometer wurde der Straßenbelag aufgefräst um in der Straße Glasfaser zu verlegen. Das ist billig – ergibt aber zwei Längsfugen am Rand der Ausbesserung, die mein Vorderrad gerne mal nachfährt. Läßt sich etwas doof fahren…
Manche Ecken erinnern mich an Afrika. Obwohl – im Zweifelsfall hätte Papa wohl so einen Zaun auch hinbekommen 🙂 .
In den höheren Lagen wimmelt es von Straßenschweinen…
…aber auch freilaufende, magere Kühe gibts.
Und natürlich gibts Aussicht!
Und etwas höher als gestern wurde es auch 🙂
Als Kulturprogramm gibt es heute Corte – die alte Stadt inmitten der Berge, die der Insel den Namen gab. Bekannt ist da die uneinnehmbare Zitadelle:
Leider geschlossen. Eigentlich hat Frankreich ja Museen etc. seit kurzem wieder auf. Das kam wohl überraschend – immerhin hat man ein neues Schild rausgehängt, das von Bauarbeiten spricht.
Schluß für heute – und Basis für die nächsten 3 Tage ist Aleria an der Küste.
Die Sertao II darf auf dem Hof parken – und wird von den hoteleigenen Eierlieferanten kritisch beäugt.
Heute zeigt sich das Wetter so, wie ich es mir wünsche! Sonnig und trocken. So kanns bleiben!
Dennoch: Achtung auf Gegenverkehr 🙂
Es geht heute erstmal noch so 100km durchs Rhonetal. Da ist es dicht besiedelt und viel Verkehr. Aber dann gehts auf direktem Wege nach Toulon durch die Voralpen. Das fängt schon gut an…
…und wird nicht schlechter.
Wir durchqueren heute mehrere Naturparks – u.a. den Parc Naturel Regional Des Baronnies Provencales – die Namen der anderen habe ich mir nicht gemerkt. Da gibts viel Natur, prima Straßen – und sonst ziemlich nichts. So hab ich mir das vorgestellt! Und die Sertao II hat trotzdem rechtzeitig eine altertümliche Tankstelle gefunden.
Wir reißen heute zwar keine Höhenrekorde – aber 1242m auf dem Col du Negron sind besser als nichts
Bei der Anfahrt nach Toulon ist Stau auf der Autobahn (ja – ich habe nur Mautstraßen beim Routing ausgeschlossen – in Ballunsräumen nehm ich auch mal ‘ne Schnellstraße). Und es ist doch schön zu sehen, wie selbstverständlich die französischen Autofahrer bei zähfließendem Verkehr oder Stau die Motorrad- und Rollerspur in der Mitte bilden. Und das selbst im Baustellenbereich. Da könnten sich deutsche Autofahrer mal ‘ne Scheibe von abschneiden. Und wenn man da nicht alleine durchfährt, kommt man sich gleich nicht mehr als Schwerverbeecher vor.
Die Fähre fährt mit 2,5h Verspätung – immerhin hat sich Corsica-Ferries am Tag vorher gemeldet und die Verspätung angekündigt. Dennoch zieht sich das Boarding, aber irgendwann ist die Sertao II an Bord, mit ‘nem alten Strick gesichert (das hab ich schon professioneller gesehen) und Bärly paßt auf den Helm auf.
Für mich gibts ‘ne Kabine mit Fenster – die ist ordentlich 🙂 .
Die Überfahrt Toulon nach Porto Vechio mit Corsica Ferries kostet nicht ganz 200 EUR. Fähre: Mega Expres Two. Und heute wollte tatsächlich mal wer den Corona-Test sehen!
Heute ging es immer wieder durch dunkle Wolkenfelder.
Die bringen nicht nur ordentliche Regenschauer – nein, auch weißes.
Das ist kein Schnee – sondern Hagel. Zum Glück bin ich da erst angekommen, als es schon vorbei war 🙂 .
In einer Regenpause Halt an der Kirche Sainte-Marie-Madeleine in Etevaux.
Denn ich habe so im Gefühl, daß ich – wenn ich heute Abend in Bourg en Bresse bin – keine Lust habe mir die dortige Kathedrale bei Regen anzusehen. Da muß diese Dorfkirche für den Kulturteil ausreichen!
Der Weg führt mich noch über die Brücke von Navilly über den Doubs:
Erbaut von 1782 bis 1790 von den berühmten Igenieur Emiland Marie Gauthey (hätte ich den kennen mssen?).
Abends im Hotel bemüht sich die Kimaanlage unter der Decke (die auch als Warmluftheizug arbeitet) darum Hose und Stiefel wieder trocken zu pusten. Drückt die Daumen, daß das klappt…
Es geht heute erstmal unter dunklen Wolken auf bekannten Strecken durchs Leinebergland:
Bärly hat sich einen Aussichtsplatz gesichert und ist nicht zu überzeugen, sich ‘ne vernünftige Hose und Jacke anzuziehen. Von einem Helm ganz zu schweigen. Das würde seiner Ehre als Piratenbär widersprechen…
Bei Northeim gehts dann nach dem ersten Schauer auf die Autobahn – um die zweite Dusche abzuholen. Glücklicherweise hatte ich die Regenklamotten morgens gleich angezogen – so war es ertträglich. Lediglich die Stiefel sind nicht mehr ganz dicht – bis zum Tagesende kam da etwas Wasser durch.
Hinter Kassel gehts wieder auf die Landstraße und Bäcker Gerlach steuert zum Mittag ein Buletten-Brötchen mit Krautsalat bei.
Nach dem nächste Schauer – kurz bevor es wieder auf die Autobahn geht – hat die Sertao II fast 100.000km erreicht.
Aber da gehts nicht weit – wegen Unfall ist die A7 voll gesperrt. Ist doch gut, daß die Sertao II diesesmal keine Campingausrüstung mitnehmen wollte – daher ist links kein Koffer angebaut und sie ist schlank genug, um sich bis zur Ausfahrt durchzuschlängeln. Zu Glück hat keiner ‘ne Rettungsgasse gemacht – da wollten ‘se doch extra Strafen für einführen, oder?
Kurz hinter Mainz gehts dann wieder auf Landstraßen weiter. Schicke Landschaft – aber ebenso mit dunklen Wolken – haben’se da.
In St. Wendel im Saarland muß die Sertao II dann zum Corona Test, damit sie dann auf die Fähre nach Korsika darf.
Für die Einreise nach Frankreich hatte ich am Sonntag einen Corona-Test gemacht – aber hier interessiert sich da keiner für.
Um 18:30h – rechtzeitig vor Beginn der französischen Ausgangssperre – ist dann das Hotel in Kedange sur Canner erreicht.
Das angeschlossene Restaurant bietete Gerichte zum mitnehmen an und ist damit gut beschäftigt. Es ist noch Tagesgericht da: Sautè de porc á la moutarde pommes rotis
Ich übersetze das man als Schweinemedaillonbraten mit Bratkartoffeln, dazu Brokoli, gebackene gelbe Tomate, Käse, Mousse a Chocolat als Dessert für 8,50 EUR, dazu ein Bier. Vom Essen verstehen die Franzosen was – auch in schwierigen Zeiten. War lecker!
Das seit Wochen anhaltende Regenwetter hier geht mir auf die Nerven. Und der Vorsatz lautet ja ‘eh: Weniger arbeiten!
Und deshalb lautet der Beschluss: Auch wenn es durch Corona noch umständlich ist, geht es in Kürze Richtung Süden: Durchs Rhone-Tal runter, nach Korsika, dann über Sardinien und Norditalien zurück. Was sich davon umsetzen läßt, werd ich sehen. Zur Zeit sieht es aber ganz gut aus – bis Korsika komme ich jedenfalls (mit zwei PCR-Tests) und vor Ort bemüht man sich Tourismus wieder zu ermöglichen.
Das ganze ist geplant als Straßentour durch die Berge der Region. Es fährt die treue Sertao II. Campingsaurüstung nehme ich diesesmal nicht mit – denn es sieht so aus als daß es genug erschwingliche Unterkünfte vor Ort gibt.
Und je nachdem wie das mit Impftermin in Deutschland klappt kann ich auf dem Rückweg noch einen Abstecher nach San Marino machen 🙂 .
Das ist das kenianische Bürgerportal. Das habe ich 2017 genutzt um ein Visum für Kenia zu beantragen. Da war das noch ziemlich leer – aber inzwischen gibts neben Visa auch Führerscheine, Hochzeiten, Geburtsurkunden, Totenscheine etc.
Und wie komme ich da drauf? Na – es ist nicht alles Gold was glänzt. Google hat mich darauf hingewiesen, daß die mein Password ‘verloren’ haben. Dumm nur daß man es nicht ändern kann oder den Account löschen – der entsprechede Link gibt ein 404.
…Regenwetter geht heute nochmal den trockenen und warmen Tag genutzt.
Eigentlich wollte die Husky ins Weserbergland – aber da war für heute vormittag schon Regen angesagt. Also bleibt nur die andere Richtung: Osten durch den Elm. Das ist zwar kein Ersatz fürs Weserbergland, aber besser als nichts.
Und gelb haben sie da auch…
…und grün ebenso.
Magste Döner?
Nee? Na – hattest ja auch schon Benzin!
Trotzdem fände ich es schön, mal wieder unterwegs vernünftig was essen zu können – und nicht irgednwo ‘nen Döner mitzunehmen und den dann im benachbarten Industriegebiet im stehen zu essen…
So – noch Karte und Statistik für heute – aber die kommt Euch sicher bekannt vor – die Strecke gabs schon mehrmals. Die Auswahl an Strecken ist halt begrenzt.
…lockt die Serrtao II raus. Für die gibt es heute frische Farben – in gelb…
…und hellem Grün!
Für uns beide gibt es schicke Kurven in der Rühler Schweiz…
…und natürlich eine Bootsfahrt – diesesmal in Wahmbeck.
Was is’n das? Da hält die neugierige Sertao II an…
…und findet Bärly – ein St. Pauli Piratenbär mitten auf der Straße. Grad noch rechtzeitig, bevor er überfahren wird.
Ich glaub, die Sertao II will den adoptieren. Aber – in der Tasche kann der nicht dauerhaft wohnen, hörste !?
Na – wenn die Sertao II jetzt den Bärly hat – dann darf ich auch ein Eis. Von Eiscafe Bruno – angeblich das beste Eis im Weserbergland – in Bevern mit Blick aufs Schloss.
Vorbei gehts an der mittelalterlichen Wüstung Winnefeld – hier die Reste der Kirche.
Bei diesem tollen Sonntagsweter wollte natürlich nicht nur die Sertao II raus – es waren doch sehr viele Fahrräder, Motorräder aber auch Cabrios und Classic Cars unterwegs. Wenn man da nicht aufpaßt, landet man mitten in einem Pulk 🙂
Und zum Schluß wundert sich die Sertao II noch, warum denn angeblich Holz knapp ist, wenn es hier seit Jahren in riesen Mengen unverkäuflich rumliegt und mit Wasser besprüht wird, damit es nicht vergammelt. Dafür vermost es…