Das kleine nervöse Motorrad…

…fühlt sich irgendwie vernachlässigt. Es durfte nicht mit nach Island und dann kommt auch noch ein neues Motorrd und es wird in einen Nebenraum der Garage abgeschoben. Dabei vergißt es zwar daß es dieses Jahr schon ausgiebig im südlichen Afrika unterwegs war und daher eigentlich keinen Grund zur Klage hat – aber wie das halt so ist.

Also heute mit dem kleinen nervösen Motorrad durch die Südheide. Die gleiche Strecke wie vor 2 Tagen mit der Husky – damit es keinen Streit gibt 🙂 .

Los geht es wieder auf der Schotterautobahn…

Schotterautobahn

…aber Sand haben wir ja auch!

Sand

Von der krüppeligen Eiche auf dem Schlepohler Stern…

Eiche

…zu den Lohrer Teichen. Weiß/blau tarnt nicht ganz so gut wie weiß/gelb/blau!

Lohrer Teiche

Die Sandabfahrt kennen wir von vorgestern schon – und stellt auch für das kleine nervöse Motorrad keine Herausforderung dar.

Sandabfahrt

Und den zugewachsenen Weg gehts natürlich auch wieder lang.

Weg

Die Statistik zeigt für das kleine nervöse Motorrad erwartungsgemäß eine geringere Spitzengeschwindigkeit – aber überraschenderweise eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit. Aber die Unterschiede sind nicht groß – mit den Strecken die ich hier anzubieten habe haben beide kein Problem.

Statistik

Und damit es keinen Streit gibt parken nun alle in der Garage. Paßt schon wenn der Fiat sich etwas klein macht.

Garage

Siehste – kann ich auch alles was die Husky kann – und bin dabei sogar schneller! Hätteste nicht kaufen brauchen! – meint das kleine nervöse Motorrad.

Naja – so pauschal gilt das nur vordergründig.

Das war heute die Chance die beiden Motorräder auf gleicher Strecke zu vergleichen. Hier fällt das leichter als beim Vergleich Husky – Sertao II da es sich nicht um zwei völlig unterschiedliche Charakere handelt. Die Husky ist doch mehr ‚Sport‘ Enduro als Reisemotorrad, auch wenn sie die Wartungsintervalle (und hoffentlich auch Standfestigkeit) eines Reisemotorrades hat.

Der erste augenfällige Unterschied ergibt sich schon beim Rausrangieren aus der Garage. Die Husky fühlt  sich wie ein großes Motorrad an – das kleine nervöse Motorrad ist zwar nur knapp 20kg leichter, die führen aber zusammen mit dem deutlich kleineren Wendekreis zu erheblich mehr Handlichkeit. Es kommt mir fast vor wie ein Kinderfahrrad. Ich hätte nicht gedacht daß sich dieser eigentlich nicht allzu große Gewichtsunterschied so stark bemerkbar macht.

Bei der Anfahrt in die Südheide über Asphalt verhalten sie sich ähnlich – beide wollen Drehzahl haben – aber für das kleine nervöse Motorrad ist es ein Muß, sonst geht es nicht voran. Wenn man fleißig schaltet kommt man so bis 90km/h ganz gut voran – aber dann geht dem Motor fühlbar die Kraft aus. Bis 120km/h wirds zäh – und schneller gehts nur bergab. Aber was will man aus 31PS auch anderes erwarten. Die Wohlfühlgeschwindigkeit vom kleinen nervösen Motorrad liegt bei 90km/h – und die erreicht es auch ohne Anstrengung. Da lacht die Husky natürlich nur drüber – da geht es immer voran als wenn es kein Ende gibt. Ich habe übrigens noch nicht versucht, dieses Ende zu erreichen…

Die Strecken hier in der Südheide stellen keines der beiden Motorräder vor irgendwelche Probleme. Dennoch lassen sich Unterschiede ausmachen.

Yamaha hat dem kleinen nervösen Motorrad ein einstellbares Fahrwerk spendiert – und zwar ein deutlich besseres als es Kawasaki oder Honda ihrer 250er-Klasse angedeihen lassen. Aber es ist halt nur ordentliche japanische Hausmannskost. Zudem habe ich die Feder des Federbeines nicht an mein Gewicht angepaßt, so das statischer und Fahrtdurchhang nicht ganz korrekt einstellbar sind. Das macht sich an einer gewissen ‚Weichheit‘ und Unexaktheit bemerkbar, zudem hat es Probleme mit mehreren aufeinander folgenden Bodenwellen wo die Dämpfung nicht ausreicht und man bei schneller Fahrt Gefahr läuft in einer Resonanzkatastrophe zu enden.

Da ist das Fahrwerk der Husky eine Klasse besser – wie von einem WP-Premiumprodukt auch nicht anders zu erwarten. Die Husky könnte also auf schnellen Strecken wegen dem besseren Fahrwerk schneller – auch wenn ich das bei der ersten Fahrt nicht ausgenutzt habe. Da erscheint es mir sinnvoll, mich erst langsam an die Möglichkeiten (und die korrekte Einstellung) ranzuarbeiten.

Das kleine nervöse Motorrad macht auf der offroad Strecke den handlicheren Eindruck – besonders fiel mir das bei der Sandabfahrt auf. Kann aber auch sein, daß das reine Gewohnheit ist – ich weiß halt genau wie das kleine nervöse Motorrad reagiert, bei der Husky ist das noch neu. Dennoch denke ich, die Husky ist für Strecken prädestiniert, wo es schnell voran geht. Umso trialartiger die Strecken werden, umso mehr kommen das geringere Gewicht und die bessere Handlichkeit des kleinen nervösen Motorrades zur Geltung.

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