Rumänische Karpaten – Tag 10: Sibiu bis Targu Jiu (Tergoschwyl)

Bevor es heute los geht, ist ertstmal Kulturprogramm angesagt: Die Altstadt von Sibiu. Morgens um 0900h ist in der Fußgängerzone noch nicht viel los:

Altstadt von Sibiu

Es ist Samstag – und in der Stadt werden mehrere Märkte abgehalten. Buntes vom Pöttemarkt:

Pöttemarkt

Blick in die Unterstadt..

Unterstadt

…und auf die evangelische Kirche

evangelische Kirche

Gibt es wohl in Deutschland Dachdecker, die so etwas wie auf dem Dach der evangelischen Kirche hinbekommen?

evangelische Kirche

Nun gehts aber los! Erstmal über einen Schotterpaß in die Cindrel Berge

Cindrel Berge

und dann die Transalpina Straße. Die ist asphaltiert und heute ist Samstag – da lassen es die einheimischen Sportfahrer krachen. Ich will mich irgendwie nicht dran gewöhnen, trotz Gegenverkehr Autos in der Kurze zu überholen…

Transalpina

Aussicht von der Transalpina:

Transalpina

Aber das soll an bekannten Strecken heute noch nicht reichen: Weiter gehts über die Strategica. Das ist eine Schotterstrecke bis auf ca. 2000m Höhe und läuft da auf dem Bild unterhalb des Gipfels lang – weit über der Baumgrenze.

Strategika
Strategika

Es ist die höchste Schotterstrecke Rumäniens – und entsprechend hoch ist der Motorrrad-Enduro und Reiseenduroverkehr. Schließlich muß die jeder mal gefahren sein, der was auf sich hält und sie ist natürlich auch in jeder organisierten Offrad Motorradtour enthalten. Dabei ist sie gar nicht besonders anspruchsvoll 🙂 . Ist nun auch nicht so, daß sich da Stau bildet. Aber die andere Tage hab ich mit Glück mal ein oder zwei andere Motorräder gesehen – da fallen die heutigen ca. 20-30 schon auf.
Es geht dann wieder in niedrigere Gefolde – vorbei am Apa spanzurata Wasserfall:

Apa spanzurata Wasserfall

Ihr seht ihn nicht? Macht auch jetzt bei Trockenheit nicht viel her.
Als letztes fahrerisches Highlight steht die Oltetului Schlucht auf dem Programm:

Oltetului Schlucht

Dann ist es auch nicht mehr weit bis nach Targu Jui, wo ich im Motel Davios ein riesen Zimmer bzeiehe – für 150 RON.

Motel Davios

Bevor es aber Abendessen gibt, soll der Tag enden wie er angefangen hat – mit Kultur.
Es gibt in Targu Jiu das Monumental Ensemble (errichtet 1937/38) von Constatin Brancusi (1876-1957), der – wenn man der Infotafel glauben darf – der Vater der modernen Skulpturen ist. Es sei die einzige Skulptur der Moderne die den Vergleich mit den großen Monumenten der Ägypter, Griechen und der Renaissance aufnehmen könne. Nicht daß mir insbesondere die unendliche Säule nicht gefallen würde – aber da hat die Lokalprominenz dann vieleicht doch ein wenig sehr dick aufgetragen

unendliche Säule

Ansonsten gibt Targu Jiu nicht viel her – eine Altstadt gibt es nicht (oder ich habe sie nicht gefunden). Man sieht den innerstädtischen Gebäuden aus sozialistischer Zeit immehin noch an, daß sich da jemand Gedanken um moderne Architektur gemacht hat – die sind alle unterschiedlich gestaltet und man hat nicht einfach einen Plattenbau neben den nächsten geklatscht.

Gebäude

Aber die Substanz ist inzwischen halt nicht mehr wirklich gut…

Bleiben noch Karte, Höhenprofil und Statistik

Karte
Höhenprofil
Statistik

5 Gedanken zu „Rumänische Karpaten – Tag 10: Sibiu bis Targu Jiu (Tergoschwyl)“

  1. Oh – schick! Kenne ich bei uns im Norden gar nicht. Da sind Bieberschwanzziegeln schon eine hohe Kunst. Ist sonst alles einfarbig.

  2. Dieser Weg d.H. fordert(e) auch von Dir ein ‘Opfer’. Abgrenzung: Ich versuche dem Leitsatz zu folgen: Vorsicht ist keine Feigheit und Heldentum ist keine Tugend. (In den 1937er Jahren sah ‘die Welt’ das noch anders…einige Ewiggestrige haben das bis heute noch nicht verstanden… (Anm. zum Schutz deines guten Blog).

  3. Ja – hab mir die ganze Installation angesehen, hier aber nur die Säule erwähnt. Und mir dabei `ne Blase gelatscht. War doch weiter als gedacht. Und bei der Säule war dann die Sonne weg…

  4. Deinem Blog ‘stehen’ die Fotos u Texte sehr gut. 1A+. Re: Säule: Die UNESCO sagt uns: Sie zählt als Ensemble aus mehreren monumentalen Werken zu unserem Welterbe (whc.unesco.org). Brancusis “Der Weg der Helden”, 1937 her er zur Erinnerung an die Heldengräber im Ersten Weltkrieg geschaffen. Klasse gefunden – kommt in meine Liste der coolen Fotospots. Superschöne Tour bei Superwetter.

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