JMT Lithiumbatterie Typ 7070041 – was ist drin?

Auf der Tuareg Rallye ist mit eine (defekte) Lithium-Motorradbatterie von JMT in die Hände gefallen. Die hat dort eine Beta bestromt, deren Ladeeinrichtung nicht in Ordnung ist und die dann die Reservebatterie eingebaut bekommen hat, nachdem diese als Defekt diagnostiziert wurde. Da hab ich dann mal zugegriffen, um zu sehen ob das was taucht 🙂 .

Von JMT ist leider kein offizielles Datenblatt verfügbar – für jemamden der aus der Elektronikentwicklung kommt, ist das kein gutes Zeichen – dort bin ich es gewohnt, daß alle seriösen Hersteller genaue Spezifiakationen über Ihre Produkte verlöffentlichen. Und andere Akkuhersteller machen das ja auch. In dem Datenblatt würde ich Dinge erwarten wie Lade und Entladeschlußspannung, Innenwiderstand in Abhängigkeit der Temperatur, Vorgaben zur Ladetechnik, Lebensdauerangaben in Abhängigkeit der Entladetiefe, Absolute Grenzwerte, Sicherheitsanweisungen und dergleichen. Sowas gibt schnell mal 10-20 Seiten…aber bei JMT ist diesbezüglich leider nichts zu finden.

Aber seis drum – grundlegende technische Daten gibt es bei einigen Händlern:

  • Spannung: 12V
  • Kapazität: 2,42Ah (10 Std.)
  • Energie: 29Wh
  • Kälteprüfstrom: 144A
  • Abmessungen: 113mm x 69mm x 84mm
  • Gewicht: 540g
  • Preis ca. 85,00 EUR

Zuerst fällt das geringe Gewicht auf – nur gute 500g sind wirklich wenig. Auf dem zweiten Blick fällt dann die geringe Kapazität auf: Bleiakkus dieser Größe haben etwa die doppelte Kapazität…

Bei mir auf dem Labortisch beträgt die Klemmenspannung der Batterie 13,17V. Da der momentane Ladezustand unbekannt ist erstmal volladen. In Ermangelung von Ladeanweisungen des Herstellers – und weil sie ja eine Bleibatterie ersetzen soll – lade ich sie wie eine Bleibatterie per I/U Verfahren auf 13,8V Ladeschlußspannung. Die anfängliche Stromaufnahme beträgt 2A, fällt allerdings schnell ab und liegt nach 20 Minuten schon bei nur noch 20 mA – die Batterie ist voll – und war auch praktisch voll.

Da bietet es sich an erstmal den Innenwiderstand zu bestimmen – der beträgt bei frisch geladenem Akku 0,09 Ohm – das erscheint mir geringfügig zu hoch, reicht aber theoretisch doch für 130A Kurzschlußstrom und sollte für einen Motorradanlasser eigentlich reichen. Leider gibt es keine Angaben zu dessen Temperaturabhängigkeit. Was man so hört steigt der mit sinkender Temperatur stark an, was wohl auch das grundsätzliche Problem dieser Batterietechnologie ist. Kann also gut sein daß das morgens bei Temperaturen nur wenig über dem Gefrierpunkt dann doch nicht gereicht hat.

Dann kommen wir zum Kapazitätstest:

JMT Lithium
JMT Lithium

Der Akkutester kann bei 1,5A Entladestrom 2,38 Ah entnehmen, das entspicht ca. 28 Wh. Die geringe Abweichung zur angegebenen Kapazität ist sicher durch den höheren Entladestrom hervorgerufen, die Batterie erreicht die Nennkapazität.

Nun gehts ans eingemachte – was ist drin? Das Gehäuse ist fest verschweißt und kann nicht zerstörungsfrei geöffnet werden.

was ist drin
was ist drin

Aber das hält mich nicht ab – da gibt es langjährig erprobte Wege…

Das Innenleben überrascht nicht: 4 LiFePo (Lithium-Eisenphosphat) Suppentüten ohne identifizierbare Herstellerangabe und eine Elektronik, die immerhin einen Balancer enthält – und eine `Ladeanzeige` – und jede Menge Luft! In dem Gehäuse hätte man auch mehr Kapazität unterbringen können.

Innendrin
Innendrin

Die Ladeanzeige besteht aus einem LM393M doppel Komperator und schaltet zwei LED in Abhängigkeit von der Akkuspannung.

Die LED ‘LOW’ ist Fake – denn die ist direkt mit dem Akku verbunden und leuchtet ab ca. 3V Akkuspannung immer – also auch noch wenn der Akku bereits durch Tiefentladung oder gar Umpolung einzelner Zellen zerstört ist.

Die LED MED leuchtet ab 12,9V, die FULL ab 13,0V. Eine Ladezutandsanzeige ist das nicht – denn durch die sehr flache Entdadekurve von LiFePo Akkus kann aus der Akkuspannung nicht zuverlässig auf den Ladezustand geschlossen werden. Nicht ohne Grund verwenden hochwertige Geräte wie Laptops komplexe Ladecontroller die über eine Stromwaage eine Buchführung über die reingeladenen und entommennen Ströme machen. Nur so ist eine einigermaßen zuverlässige Ermittlung des Ladezustandes möglich.

Aber eine ‘Ladezustandsanzeige’ wurde sicher vom Marketing gewünscht, also haben die Ingenieure sich irgednwas ausgedacht, da sich der Einbau einer Stromwaage für diese Anwenung verbietet.

Zusammenfassend: Die Batterie war vielleicht gar nicht defekt und erreicht ihre angegebene Kapaztität. Insoferm scheint JMT seriös zu arbeiten. Die Batterie hat eine Energiedichte von ca. 60wh/kg und liegt damit im für LiFePo Akkus zu erwartenden Bereich. Im Gehäuse wäre durchaus Platz für größere Akkuzellen gewesen, so daß die tatsächlch eingebaute Kapazität sich wohl eher am angestrebten Zielpreis als am technisch möglichen orientiert hat.

So eine Batterie spart für relativ viel Geld einiges an Gewicht ein – man darf die Einsparung aber nicht auf die original-Bleibatterie beziehen, da die von JMT empfohlenen Akkus in der Regel allenfalls die Hälfte der Kapazität des Originalakkus haben. Und wenn man eine nur halb so große Bleibatterie einbaut, spart man auch schonmal die Hälfte des Gewichts. Man hat in beiden Fällen den Nachteil der geringeren Kapazität.

Zum Abschluß – wo die Testumgebung grade steht – noch ein Blick auf meine chinesische Powerbank mit Starthilkfeeinrichtung. Sie hat eine herbeiphantasierte Kapazität von 68,8Ah – die ist bei dem Gewicht völlig unrealsitisch. Solange die Chinesen nicht anfangen Stahlplatten einzubauen kann man die Kapazität über das Gewicht abschätzen – und danach sind ca. 2 Ah zu erwarten.

Powerbank
Powerbank

Der Akkutester kann der Powerbank 1,87 Ah entnehmen. Die 68,8Ah aus der Werbung sind vermutlich als die über die gesamnte Lebensdauer entnehmbare Kapazität zu verstehen – weil die billigst-Zellen nicht mehr als 35 Entladezyklen durchhalten 🙂 .

Der Blinkerschalter nach zweimal Wüstenrallye

Im inneren komplett versandet – da schaltet nix mehr. Auf einer Rallye braucht man zum Glück auch keinen Blinker!

Blinkerschalter
Blinkerschalter

Hier in Deutschland wäre ein funktionierender Blinker aber doch praktisch. Also alles zerlegt – aufpassen daß keine Kleinteile abhauen – gereinigt und neu gefettet (mit dem guten Siemens Wählerfett – aka Vaseline)

Blinkerschalter
Blinkerschalter

Nun gehts wieder so einigermaßen.

Dennoch eine Schande, daß da keine vernünftigen Schalter eingebaut werden sondern so`n Plunder. Leider ist Yamaha da mit den anderen Motorradherstellern in schlechter Gesellschaft. Dabei gibt es durchaus hermetisch dichte Schalter, denen der Sand nichts ausmacht. Z.B. die die ich für die Heizgriffe verbaut habe:

Schalterbox
Schalterbox

Die passen aber mechanisch nicht in die Lenkerarmatur…

In die Schalterbox ist seitwärts die Strebe vom Handschützer eingeschlagen – die muß dann mal auch neu…

Da hatte ich…

…einen ungebetenen Gast auf dem Dachboden! Ich dachte, ich hätte Ruhe seit ich vor einigen Jahren die Dauerbeschallung auf dem Boden installiert hatte:

Marderschaden
Marderschaden

Da werd ich wohl als ersten Schritt mal die Lautstärke erhöhen…

Verraten hat er sich übrigens, weil er das Kabel zum Temperatursensor des Solarkollektors durchgeknabbert hat – da ging die Steuerung dann auf Störung und das Wasser blieb kalt.

Golmbach und Köterberg…

…am sonnigen Sonntag:

Sonniger Sonntag
Sonniger Sonntag

Die Kirschbäume im Weserbergland sind früh dran dieses Jahr – zum Golmbacher Kirschblütenfest ist erst zum 28.4. geladen – dann dürfte es schon zu spät sein…

Kirschblüte
Kirschblüten

Zwischendurch ergab sich die Chance für einen Vergleich zwischen Werbung

Werbung
Werbung

und Realität:

Realität
Realität

Am Köterberg ist alles voll – es ist zwar nicht der erste schöne Frühlingstag dieses Jahr – aber der erste, wo die Bruchstrichfahrer wieder auf die Straße dürfen. Und das nutzen alle. Im Weserbergland waren mehr Motorräder als Autos unterwegs.

Köterberg
Köterberg

Zurück bei Grohnde über die Weser – so eine Fährpassage ist doch immer entspannend…

über die Weser
über die Weser

Bleiben noch Karte und Statistik für heute.

Karte
Karte
Statistik
Statistik

Eindrücke von der Hannover Messe Industrie

Bevor  es der vielleicht auch so geht wie der CeBit liegt es nahe die Freikarte zu nutzen und das Sommerwetter auf dem Messegelände zu nutzen 🙂

Sommerwetter
Sommerwetter

Gleich am Eingang stolpere ich über ein kleines Elektromotorrad eines unbekannten chinesischen Herstellers – das SOCO TS:

SOCO TS
SOCO TS

Das macht einen guten Eindruck – sieht schick aus, ausgestattet mit zeitgemäßen Scheibenbremsen und soll eine Reichweite von 160km erreichen. Das Hinterrad mit Radnabenmotor erspart Getriebe und Kette:

Hinterrad mit Radnabenmotor
Hinterrad mit Radnabenmotor

Das ist jetzt zwar noch kein vollwertiges Motorrad wie es in Europa üblich ist – aber es paßt sicher gut in den asiatischen Markt wo ein großer Bedarf für Roller und Kleinkrafträder besteht. Und für Stadtverkehr ist die Reichweite mehr als ausreichend. Die Chinesen sammeln damit jetzt Erfahrung – und können dann bei weiter fortgeschrittener Akkutechnologie den Weltmarkt mit ‘richtigen’ Motorrädern aufrollen. Von europäischen Herstellern ist in die Richtung nix zu sehen – wenn man von KTMs Freeride E absieht, die aber ein Boutique-Produkt ist.

Aber immerhin: Bunte Plastikkisten kann Deutschland herstellen 🙂

Bunte Plastikkisten
Bunte Plastikkisten

Im Internet herrscht jetzt Recht und Ordnung: Mit dem Cyber-Streifenwagen des niedersächsischen Landeskriminalamtes kann uns online nichts mehr passieren!

Cyber-Polizei
Cyber-Polizei

Ich fürchte, die meinen das ernst. Ich hatte ja die Hoffnung, daß der Stand ein Fake irgendeiner Satiretruppe ist…

Woher wissen die, wo ich dieses Jahr Urlaub mache? Bei IKEA In Schweden:

Schweden
Schweden

Da haben sie einen freundlich blickenden Elch mitgebracht – in echt schauen die nicht so freundlich – besonders wenn sie einem aus dem Wald unter Mißachtung der Vorfahrtsregelungen direkt vors Motorrad latschen…

Elch
Elch

Der Andrang an der BurgerBraterBude ist groß – die Preise messetypisch auch (Hamburger 6,90 EUR). Ich kenn das ja und hab mich außerhalb mit Verpflegung eingedeckt.

BurgerBraterBude
BurgerBraterBude

Wer hat den größten? Kawasaki…

Kawasaki
Kawasaki

oder Fanuc?

Fanuc
Fanuc

Das wars erstmal – hoffentlich bis nächstes Jahr!

Tuareg Rallye 2019 – Inhaltsverzeichnis

Im März 2019 ging es am Rande des Grand Erg Occidental eine Woche durch die algerische Sahara bei Taghit und Beni Abbes:

Tracks
Tracks

Die eigentlichen Rallyeberichte:

Tuareg Rallye 2019 – Fazit

Tuareg Rallye 2019 – Foto-Nachtrag

Tuareg Rallye 2019 – Verluste
Der Blinkerschalter nach zweimal Wüstenrallye

und die Vorbereitung:

Tuareg Rallye 2019 – Verluste

Zuerst das Beste: Dem Fahrer ist außer einigen blauen Flecken und Abschürfungen durch die nicht richtig sitzende Knieprotektoren nichts passiert.

Und auch das kleine nervöse Motorrad ist immer durchgekommen und hat nur geringfügige Blessuren abbekommen:

  • Kupplungsgriff abgebrochen – vor Ort getauscht – neuen als Ersatz besorgen.
  • Handschützer links zerbrochen – ersetzen.
  • Heizgriffschalter beschädigt – ersetzten.
  • Teilweiser Ausfall des Tripmeter Zustzdisplays – mal zusehen, daß ich das repariert kriege.
  • Scheinwerferlampe durchgebrannt.
  • Kette fetten und spannen.
  • Speichenspannung prüfen.
  • Ölwechsel und allgemeine Inspektion durchführen.
  • Und der Reifendruckprüfer will nicht mehr.

Und sonst so?

  • Reißverschlüsse und Sand sind keine gute Kombination – die vom Zelt haben es wohl hinter sich.
  • Die Enduro-Hose ist am Knie aufgerissen.
  • Und ein neues Uhrenarmband brauche ich auch.

Also eigentlich alles nicht der Rede wert – besonders wenn man an die denkt, die Ihr Auto in den Dünen abgerollt und entglast haben…

Auto entglast
Auto entglast

Tuareg Rallye 2019 – Fazit

Wie wars denn nun so? Zuerst mal das Fazit aus meiner Sicht für die Rallye:

Die wurde in Algerien offnbar von offizieller Seite gewünscht – was man auch merkte. Aber auch von der Bevölkerung wurden wir begeistert aufgenommen und überall überaus freundlich und begeistert begrüßt. Zudem gabs eine riesen Medienrummel – zumindest in Algerien. Die Rallye hat da ein Alleinstellungsmerkmal – in Marokko war sie nur eine unter vielen.

Auch vom sportlichen Anspruch ist die 2019er Ausgabe gegenüber der 2017er gestiegen. Ich fand die Strecken teils sehr anspruchsvoll (aber das liegt wahrscheilich eher an mir).  In Marokko hatte man 2017 allerdings die abwechslungsreichere Landschaft, da im Atlas noch ganz andere Strecken möglich sind. Sowas wie der dortige Claustrophobia Canyon ist halt nur schwer zu toppen.

Die Organisation war von deutscher Seite aus gewohnt professionell und perfekt bis ins Detail – aber auch der algerische Mitveranstalter AMA hat großes Lob verdient. Soweit ich das gesehen habe hat alles gut geklappt – Flieger und Transferbusse waren verfügbar und dann noch für Afrika ausgesprochen pünktlich. Daß die Wüstencamps nicht mit der Perfektion und dem Aufwand aufgebaut waren wie in Marokko war zu erwarten – dafür fehlt in Algerien einfach die Infrastruktur. Dennoch waren die Dixi-Klos immer gut in Schuß und auch die Duschcontainer – mal abgesehen von zeitweise versiegenden und meist nur kaltem Wasser – waren ausreichend. Da könnte man noch was drauflegen – aber andereseits waren wir ja auch nicht auf ein Mädchenpensionat eingestellt. Da hab ich auch in Deutschland schon  schlimmeres gehabt, von Ostafrika ganz zu schweigen.

Ich denke, Algerien hat sich als Austragungsland bewährt und ich bin mir ziemlich sicher, daß die nächste Ausgabe wieder dort stattfindet. Den Algeriern ist es zu wünschen, denn die waren begeistert bei der Sache!

Und wie siehts nun für mich persönlich aus?

Es war anspruchsvoll – insbesondere wars mir zu sandig. Weder ist der Sand bisher mein bester Freund gewodern, noch ist das kleine nervöse Motorrad die beste Wahl für den Sand – wir müssen uns da zusammen ganz schön durchkämfen. Bei der 2017er Ausgabe in Marokko war das klarer geteilt – zwei Tage hauptsächlich Sand (die ich in der Challenge Klasse Pause hatte) und ansonsten Pisten und Begstrecken mit höchstens mal kurzen Sandpassagen.

Nicht daß man das falsch versteht – ich hatte da eine Menge Spaß – und ich mere ja auch die im Laufe der Rallye zunehmende Übung im Sand die ds Fahren leichter macht.

Und außerdem hab ich mir als verschärfter Endurowanderer ja auch die Freiheit herausgenommen die Strecken abzuwandeln und Sandpassagen auf Strecken zu umfahren die mir schöner erschienen. Insofern gibts da nix zu meckern.

Aber man muß sich eingestehen, daß man nicht jünger wird. Könnte sein, daß das meine letzte Wüstenrallye war. Ich sollte es vielleicht mal mit was weniger sandigem probieren. Vielleicht mit der Breslau? Oder mal sehen, was Thomas dieses Jahr von der Bosnia-Rally zu berichten weiß.

Zum Glück besteht hier kein Entscheidungsdruck, denn die 2020er Ausgabe ist für mich sowieso nicht gesetzt, da das kleine nervöse Motorrad zu dem Zeitpunkt noch auf dem Weg zurück as Namibia ist. Und was dann ist wird man sehen.

Und was hat nicht geklappt?

Die Idee die Ergebnisse und neuen Startzeiten nur übers Internet abrufbar zu machen war meiner Meinung nach von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Wenn mehrere hundert Leute online gehen wollen ist eine Mobilfunkzelle ruckzuck überlastet. Daher hatte ich auch gar nicht erst entsprechendes Equipment am Start.

Die Orga hat dann ja auch irgendwann angefangen, ausgedruckte Listen auszuhängen – warum nicht auch für die Detailergebnisse? Oder die Monitore die sich 2017 aus meiner Sicht bewährt hatten, zumal man die Ergebinsse dort noch zusätzlich über ein lokales W-LAN abrufen konnte.

Tuareg Rallye 2019 – Tag 9+10: Rückweg

Nachts gibts ungewohnte Geräusche – das ist kein Generator – und auch nicht Rammmsteins Sonne, der traditionelle Weckruf. Es ist Regen, der auf die Zeltbahn prasselt. Regen bei 10°C in der Wüste! Da hätte ich ja auch nach Skandinavien fahren können!

Regen in der Wüste
Regen in der Wüste

Morgens präsentiert das kleine nervöse Motorrad dann stolz seine Medaille – gibts für alle die dabei waren 🙂 …

Medaille
Medaille

…bis es dann heißt husch husch auf den Hänger – bereitmachen für die Heimreise!

Heimreise
Heimreise

Ich machs mir einfach und nehme die Flieger. Erstmal mit dem Bus nach Bechar – da noch Zeit bis zum Abflug ist ab ins Restaurant – gehört das dem Schwager vom Busfahrer?

Restaurant
Restaurant

Sieht jedenfalls typisch afrikanisch aus – ist aber ein gut organistertes Schnellrestaurant. Innerhalb von Minuten stehen Speisen für eine ganze Busladung auf den Tischen. Ich hab Bratwurst – frisch gegrillt (gut) mit Pommes (typisch afrikanisch labbrig) gewählt. Das sollte bis zum Abend reichen 🙂 .

Bratwurst
Bratwurst

Fette Autos gibts auch in Algerien – ob das Restaurant so viel abwirft?

Fette Autos
Fette Autos

Ziemlich oft sieht man algerische Kennzeichen, die auf deutsche oder französische Rohlinge geprägt sind. Mir war jedenfalls bisher nicht bewußt, daß Algerien Mitglied der EU ist 🙂 – oder haben die nur mal einen Restposten Kennzeichenrohlinge aufgekauft?

Mit der gecharterten Boing  gehts nach Algier…

Boing
Boing

…und abends im Hotel müssen wir zusehen, daß das Geld alle wird – denn ausführen darf man es nicht und umtauschen geht auch nicht. Also wird im Hotel gegessen und getrunken – da darf es auch der beste algerische Rotwein von der Karte sein 🙂

algerischer Rotwein
algerischer Rotwein

So geht eine schöne Woche mit angenehmen Mitfahrern stilvoll zuende. Ich kann jedenfalls feststellen, daß es noch viel mehr verrückte wie mich gibt 🙂 .

Nach einer erholsamen Nacht – in einem richtigen Bett und ohne laufenden Generator nebenan – geht es nach einem ausgiebigen Frühstück zum internationalen Flughafen in Algier.

Wie unterschiedlich Regelungen doch ausgelegt werden können zeigt sich an der Sicherheitskontrolle – eine angefangene 1,5l Flasche Wasser mit ins Flugzeug zu nehmen ist kein Problem (dient das Flüssigkeitsverbot in Europa vielleicht doch eher zur Umsatzsteiegrung der Getränkeverkäufer?), aber eine angefangene Rolle Tesafilm geht nicht mit durch…naja, muß man nicht verstehen.

Erfreulicherweise scheint die Lufthansa begriffen zu haben, daß eine vernünftige Bordverpflegung ein billiges Mittel zur Steigerung der Kundenzufriedenheit ist, denn es gibt wirklich gute (für Flugzeugverhältnisse) Nudeln mit Frischkäsesauce, die auch richtig heiß sind. Gar kein Vergleich mit den undefinierbaren Fischbrötchen von SAS!

Der Flug ist ansonsten ereignislos und auch nach Deutschland lassen sie mich problemlos wieder rein 🙂 . Die Deutsche Bahn stellt mit 35Minuten Verspätung meines Zuges nach Hause den Verspätungsrekord dieser Reise auf…

35 Minuten
35 Minuten

…denn algerische Flieger und Transferbusse waren unerwartet pünktlich. Nix mit ‘Europäer haben Uhren, und Afrikaner haben Zeit’. Aber darauf kommts nach der langen Reise auch nicht mehr an.