Es geht über das Mittelmeer nach Genua – mit einem Zwischestopp in Barcelona. Genau wie auf der Hinfahrt 🙂 .
Viel zu tun gibts hier nicht: Schlafen, aufs Wasser gucken, essen, lesen, essen, aufs Wasser gucken, essen, schlafen, aufs Wasser gucken, essen…
Mittelmeer
Immerhin scheint die Sonne und es ist auch auf See angenehm warm für einen Aufenthalt an Deck.
In Barcelona wird dann mal getankt…
Tanken
…und noch einige Fahrzeuge verladen
VW-Käfer Cabrio
Der sieht echt gut erhalten aus – mußte aber in Genua von der Fähre geschoben werden…
Auf dem Campingplatz in Kenitra gibt es keinen Laden – und auch sonst in der Nähe nichts und auch kein Restaurant, in dem man frühstücken könnte. Aber für den Fall habe ich ja vorgesort: Gibts halt Kekse:
Mega Cookies Maxi
Es gibt eine erstaunliche Diskrepanz bei den Mega Cookies Maxi zwischen Packungsillustration und Realität…
Es geht heute weiter die Küstestraße hoch – das letzte Drittel dann etwas weiter im Landesinneren duch das bergige Hinterland von Tanger.
Wegen dem spärlichen Frühstück heute zeitiges Mittagessen – ein letztes mal an der afrikanischen Ausführung der `Heißen Theke`.
Sieht unscheinbar aus – ist am aufsteigenden Rauch aber leicht erkennbar
Heiße Theke
Was solls denn sein?
Was solls denn sein?
Das ist nicht so einfach – ich denke die Wahl viel auf Fleisch für eine Art Lamm-Schaschlik.
Nebenan wirds gegrillt
gegrillt
und so siehts dann fertig aus – unter den gegrillten Tomatenscheiben und Zweibeln finden sich die kross gegrillten Lammstückchen.
fertig
Der Gourmet hätte es vielleicht lieber noch etwas rosa im inneren – aber ich bin ganz zufrieden, daß das alles gut durchgegrillt ist. Lecker ists jedenfalls…
Weiter gehts – überall im Land wird gebaut, und so gibt es auch Baustellenampeln
Baustellenampel
Wo wir die letzten Tage Kohlekraftwerke bewundern konnten, drehen sich an der Steilküste bei Tanger hundere alte und kleine Vestas Mühlen. Die müssen da schon ziemlich lange stehen…ist aber auch ein prima windreicher Standort.
Vestas Mühlen
Und noch ein Besuch der Tankstelle bei Tanger Med., an der ich den anderen Christoph vor zwei Jahren getroffen habe: Er auf der 250er Kawasaki auf dem Weg in den Sand – und ich mit der 650er BMW auf dem Weg zurück. Das sich daraus dieses Jahr eine Tour mit umgekehrtem Hubraumverhältnis ergibt konnte man da noch nicht absehen…aber schön, daß das geklappt hat und auch harmomisch abgelaufen ist. Das war ja keinesweges von vornherein sicher!
Tankstelle
Die Motorräder warten die letzte Stunde bis zum Checkin am Hafen Tanger Med
Die Motorräder warten
während sich die Fahrer es bei Chicken Sandwich und Tee gut gehen lassen
Chicken Sandwich und Tee
Und dann ist es so weit: Die Fähre schluckt das kleine nervöse Motorrad mit ihrem großen Maul – und spuckt es hoffentlich in 2 Tagen in Genua wieder aus.
Fähre
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Heute geht es – wie sollte es anders sein – weiter an der Atlantikküste nordwärts
weiter an der Atlantikküste
Durch den Großstadtdschungel von Casablanca
Großstadtdschungel von Casablanca
Eigentich sollte es dort an der Strandpromenade langgehen – die ist aber Einbahnstraße in die entgegengesetzte Richtung. Also eine Straße weiter landeinwärts ohne Seeblick – im afrikanischen Verkehrsgewühl.
Mittagessen am Ortsausgang in einem ganz ordentlchen Restaurant – und wenn die Mauer gegenüber nicht wäre, könnte man sogar das Meer sehen…
Mittagessen
Es macht sich schon deutlich bemerkbar, dass wir uns jetzt in wirtschaftich bessergestellten Landesteilen befinden – die Preise sind höher, es fahren fast nur neue und gut erhaltene Autos auf den Straßen – und das in großer Menge. Und auch die Geschäfte sind schöner – nicht mehr die schmucklosen garagenartigen Kabuffs in denen die Ware irgendwie aufgestapelt ist – sondern sowas, wie man von zu Hause gewöhnt ist.
Und es gibt hier an der Küste einen Bauboom für Ferienwohnungen ohne gleichen. Immer wieder fahren wir an kilometerlangen Baustellen entlang mit Ferenwohnungen in allen Stadien der Fertgstellung. Dagegen ist die Prora-Anlage nichts. Ich weiß gar nicht, wer die alle kaufen soll…
Ende heute auf dem Campingplatz in Kenitra, 54 MAD für zwei.
Morgen dann das letzte Stück nach Tanger Med und dann abends auf die Fähre…
Die morgendliche Prozedur kennt das kleine nervöse Motorrad ja schon – da muss es wieder als Kleiderständer her halten.
Kleiderständer
Es geht weiter an der Atlantikküste aufwärts. Zum Mittag ist Safi erreicht und es bestand die Hoffnung zum Mittag ein nettes Restaurant mit Blick auf den Strand zu finden.
Am Ortseingang von Safi entsteht grad das neue Kohlekraftwerk – Gesamtleistung 1,4 GW
Kohlekraftwerk
Und da die Kohle ja auch irgendwo herkommen muß gibts nebenan gleich auch noch einen neuen Hafen
Hafen
Ansonsten hat Safi noch ein schickes Chemiewerk zu bieten
Chemiewerk
Wenn man mal wissen will, wie Ruhrgebiet früher war, ist Safi sicher eine Reise wert. Das mit dem Restaurant mit Strandblick war dann auch nichts – dafür gibts aussicht auf den Kohlehafen, wo grad ein Frachter entladen wird
Kohlehafen
Essen war dann trotdem gut – Salat können `se
Salat Maroccaine
und Pizza ist mal ´ne Abwechslug von Tajine, Couscous und Brochette
Pizza vegetarienne
Es geht immer weiter die Steilküste lang,
Steilküste
bis zum Abend El Jadida erreicht ist. Der dortige Camping Interntional stellt sich dann als besser heraus, als er es den Kritiken nach sein sollte – für 80 MAD für zwei Personen.
Nachdem wir nun das südliche Ende von Marokko erreicht haben (zumindest nach internationaler Lesart – nach marokkanischer Meinung geht es noch viele hundert Kilometer weiter – siehe West-Sahara Konflikt) geht es jetzt langsam wieder aufwärts, denn in Tanger wartet irgendwann demnächst unsere Fähre zurück nach Genua.
Erstmal gehts für hundert Kilometer im gewaltigen Urstromtal des Draa lang, der sich aus dem Atlas an Merzouga vorbei in einem Bogen an der algerischen Grenze bis zum Atlantischen Ozean hinter Guelmim in die Landschaft gefressen hat.
Draa-Tal
Der stare Wind von gestern kommt von vorn und ist nicht mehr ganz so heiß. Dennoch hat das kleine nervöse Motorrad gut zu kämpfen, um voranzukommen.
Die Strecke biegt dann in den Anti-Atlas ab, was den Wind dämpft
Anti-Atlas
Vorbei an einem kleinen Stausee mit lehmigem Wasser
Stausee
ist heute ziemlich früh Tafraout erreicht – ausschließlich auf Asphalt – Schotterstrecken waren heute aus…
Es geht wieder ins Hotel Salama – direkt am zentralen Platz. Denn dieses Hotel hat bisher auf der Reise das beste Preis/Leistungsverhältnis. Das DZ ist mit 300 MAD günstig und das Gebäude ist in gutem Unterhaltungszustand (sonst hat man oft den Eindruck: Noch nicht ganz fertig gebaut, aber schon wieder renovierungsbedürftig).
Eingerichtet im traditionellen marokkanischen Stil gibt es warmes Wasser, eine Duschabtrennung, so daß nicht das ganze Bad schwimmt, Klopapier (in marokkanischen Hotels keineswegs selbstverständlich – man sollte immer selber was dabei haben) und wenn schon keine Haken an der Wand (sind offenbar in ganz Marokko unbekannt) so doch einen Kleiderständer so daß die Motorradklamotten nicht alle auf der Erde rumliegen. Und nicht zu vergessen: Gut funktionierendes und schnelles W-LAN.
Kleiderständer
Und was gibts den Rest des Tages? Frisch gepressten Orangensaft und süßen marokkanischen Minztee auf der Terrasse des Cafes und Blick auf den Platz – bei angenehm hochsommerlichen Temperaturen – gepart mit einem leichten Wind. Sehr angenehm – so kann man es aushalten 🙂 .
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Heute verlassen wir Fort Beau Jerif und machen uns auf den Weg nach Assa. Natürlich nicht den direkten Weg, das wäre ja langweilig. Ein großer Teil der Strecke entspricht MW5 aus Chris Scott’s Moroccco Overland.
Was ich davon bisher gefahren bin, war immer ganz schön – und das soll heute nicht anders werden.
Erstmal durch Mondlandschaft vom Fort Beau Jerif weg
Mondlandschaft
und an einer altersschwachen Zapfsäule vor der Hammada-Etappe
Zapfsäule
nochmal volltanken. Das ist aber bisher die einzige Zapfsäule dieser Art die wir auf dieser Reise zu Gesicht bekommen haben – sonst waren alle mit Digitalanzeige auf europäischem Standard.
Die Landschaft sieht hier nochmal ganz anders aus als das, was wir schon gewohnt sind.
Von Afrikanischer Steppe
Steppe
über Steinwüsete (Hammada)
Steinwüsete (Hammada)
bis hin zu ausgetrockneten Seen mit wunderschön rissigem Lehmboden
ausgetrockneten Seen
Erwischt! Da klaut einer den Sahara-Sand! Wenn das man keinen Ärger am Zoll gibt
Erwischt!
Mal durch ein Wasserloch – ja, auch sowas gibts mal in der Wüste
Wasserloch
und Mittagspause im Schatten
Mittagspause
Etwa 30km vor Assa ändert sich das Wetter plötzlich – von sonnig warm in diesig und ein kräftiger heißer Wind bläst uns entgegen. Das Thermometer steigt auf 42°C – und das was diesig aussieht ist Saharastaub
Saharastaub
denn die Wüste bläst und zum Abschied nochmal ihren heißen Atem ins Gesicht.
In Assa gibt es genau ein Hotel – das Nidaros (benannt nach dem mittelalterlichen Namen für Trondheim). Das steht etwas abseits, sieht ziemlich geschlossen aus
Nidaros
und der letzte Gast hat wohl sein Auto auf dem Parkplatz vergessen
Auto vergessen
Alles ist verriegelt – aber nach einiger Zeit kommt der Besitzer raus und natürlich hätte das Hotel offen und ein Zimmer (DZ für 350 MAD) hätte er auch – nur zu essen würde es heute nichts mehr geben…aber OK, in Assa bekommen wir auch anderweitig was.
Fragt sich, wie dieser Aufkleber an die Rezeption dieses Hotels kurz vor dem Ende der Welt kommt…
Kali aus der DDR
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Der andere Chistoph fragte sich gestern, wie sich eine solche Einrichtung wie das Fort Beau Jerif mitten im Nichts wohl halten kann – denn gestern waren wir die einzigen beiden Gäste. Ich mein noch so, die brauchen nur gelegentlich mal eine Großveranstaltung.
Und wie gerufen kommen abends 41 polnische Quad-Fahrer im Rahmen der Sahararally.pl
und dann auch noch 8 schweizer Reiterinnen
Reiter
Damit sollte die nächste Zeit erstmal finanziert sein.
Ungewöhnlich – heute versteckt sich die Sonne hinter Wolken. Aber es ist dennoch warm – und Regen gibts auch nicht 🙂 Läßt sich also grade so noch aushalten.
Es geht heute nach Sidi-Ifni. Von der Steilküste aus kann man es schon sehen
Von der Steilküste aus
Nein – weiter links! Da hinten, der Naturbogen am Strand!
Naturbogen
Nur wie kommt man von der Steilküse aus da hin – es gibt am Strand Quad-Spuren – also muss man auch runter fahren können. Da fliegen welche – aber die nehmen sicher kein kleines nervöses Motorrad mit…
Da fliegen welche
Nach enigen Fehlversuchen doch den richtigen Weg gefunden – ist sogar fast bis unten asphaltiert…
So siehts aus
So siehts aus
Los – trau dich – das geht schon
Los!Los!Los!
Daß das Material, aus dem der Bogen ist, nicht besonders vertrauenswürdig aussieht, habe ich sicherheitshalber nicht verraten. Das ist kein Stein, sondern eher Lehm mit eingelagerten Steinbrocken. Und ganz in der Nähe ist offenbar kürzlich ein Bogen zusammengebrochen.
zusammengebrochen
Aber das stört hier keinen. In Deutschland wäre das alles weiträumig abgesperrt – geschweige denn daß man am Strand fahren dürfte…
Zurück gehts einmal quer durch die Berge auf ausgesuchten Schotterstrecken aller Schwierigkeitsstufen.
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Heute gehts die KTM-Runde von vor 2 Jahren – denn die hatte sich da schon bewährt.
Vorbei an heimischer Flora
Flora
und Fauna
Fauna
gehts durch Mondlandschaft
Mondlandschaft
zum Strand von Asaka – erstmal Tee mit Blick aufs Meer
Strand von Asaka
Weiter über steinige Pisten
steinige Pisten
an den Plage Blanche
Plage Blanche
Ja mein kleines nervöses Motorrad – das ist der Atlantische Ozean. Aber vorsicht – fahr nicht zu nah ran! Der hat schon ganz anderes verschlungen als kleine nervöse Motorräder. Hat dir die Sertao doch sicher erzählt…
Atlantischer Ozean
Da gitbt es auch Dünen – sehen fest aus – sind dann aber doch ganz anders als die im Erg Chebbi. Die KTM wirbelt ordentlich Sand auf…
Dünen
Zum Schluß noch eine Fahrt durch das alte französische Fort
das alte französische Fort
und wir haben uns den Nachmittag hier redlich verdient.