Auf, auf, über Nacht ins Ruhrgebiet

Es ist ein sonniger und windstiller Tag – und auch schon einigermaßen warm:

Windstill
Windstill

Da gehts am Nachmittag los – ab ins Ruhrgebiet – mal wieder was arbeiten :-).

Kurz vor 21:00h ist der Treffpunkt erreicht: Steag Kraftwerk Voerde, Tor 3:

Steag Kraftwerk Voerde, Tor 3
Steag Kraftwerk Voerde, Tor 3

Das ist alles ganz schön groß da…da fällt so’n kleines Motorrad gar nicht auf.

ganz schön groß
ganz schön groß

Das Kraftwerk ist seit 1. April dieses Jahres stillgelegt und wird zurückgebaut. Es fahren daher auch keine Kohlezüge mehr in den zugehörigen Kohlebahnhof. Aber die Eisenbahntechnik muß dennoch funktionieren – könnte ja doch irgendwann noch mal ein Zug kommen. Also wird das heute Nacht getestet – die Verbindung alter Technik (alles links im Raum) mit neuer Technik (ein Einschub in dem ansonsten leeren Schrank am Raumende).

Stellwerk Voerde
Stellwerk Voerde

Nach getaner Arbeit gehts früh morgens dem Sonnenaufgang entgegen. Ganz gegen meine Art auf der Autobahn statt der Landstraße, denn das Bett ruft!

Der Sonne entgegen
Der Sonne entgegen
Karte
Karte
Statistik
Statistik

Die Hannover Mese 2017…

…ruft mich mit einer Freikarte. Wenn man da einmal registriert ist, gibts wohl jedes Jahr eine. Man versucht halt mit allen Mitteln den Besucherschwund aufzuhalten  🙂 . Und im Gegensatz zur CeBIT gibts da ja auch was zu sehen – auch wenn das früher mehr war. Der Transport großer Ausstellungsstücke ist halt teuer.

Gleich zu Beginn eine Überraschung: VW stellt die Shuttlebusse – und hat alles zusammengesucht was garantiert keine Schummelsoftware hat 🙂

VW  Shuttlebusse
VW Shuttlebusse

Polen ist dieses Jahr Partnerland und zeigt die neuste Technologie – OK, man hätte das Demoprogramm besser nicht beenden sollen. Ich denk, die meisten polnischen Aussteller sind dann über Windows XP inzwischen doch hinweg.

Win XP
Win XP

Vorbei gehts an dieser Firma:

Pöppelmann
Pöppelmann

Was stellen die wohl her? Na – Plastik – Pöppel, Mann! Ist doch klar. Das nenn` ich mal eine gelungene Namensgebung (Sorry – das Foto zeigt Plastikpöppel eines Konkurrenten, dessen Namen ich aber schon wieder vergessen habe. War einfach die schönere Präsentation)

Pöppelmanns Plastikpöppel
Pöppelmanns Plastikpöppel

Schindler stellt eine neue Aufzugsgeneration vor:

Schindler
Schindler

Vielleicht zukünftig lieber die Treppe nehmen?

“Schindler hat mit “Schindler Ahead” eine digitale Plattform für seine Fahrtreppen und Aufzüge vorgestellt, die diese zu intelligenten Maschinen aufwerten soll. Das Unternehmen hat bei der Entwicklung mit dem Mobiltechnikspezialisten Huawei und GE Digital zusammengearbeitet.”

Da haben sich ja die richtigen gefunden um die Aufzüge ins Internet zu bringen. Was kann da schon schiefgehen?

Aber vielleicht doch nur halb so schlimm?

“Ein besseres “Fahrstuhl-Erlebnis” sollen den Fahrgästen auch interaktive und personalisierte News- und Entertainment-Angebote verschaffen.”

Es geht also darum, einen auch im Aufzug mit Werbung belästigen zu können…

Enercon ist einer der wenigen Aussteller mit großen Teilen – naja, für ihre Verhältnisse kleine Teile. Eine kleine getriebelose Windmühle – aufgeschnitten

kleine getriebelose Windmühle
kleine getriebelose Windmühle

Gut zu erkennen ist der Ringgenerator. Die äußeren Spulen stehen fest – und die inneren drehen sich dann…

Ringgenerator
Ringgenerator

Um den Motorradbezug nicht ganz zu verlieren: Kawasaki zeigt eigentlich sowas

Kawasaki
Kawasaki

hat aber als Eyecatcher auch `ne Ninja mitgebracht…

Ninja
Ninja

Das kleine nervöse Motorrad…

…ist jetzt frisch verarztet und wieder einsatzfähig:

frisch verarztet
frisch verarztet

Wirklich defekt war nur der Ansaugluftdrucksensor – und Ölwechsel war auch dran. Sonst nur säubern, Kleinigkeiten richten und natürlich neue Reifen (wieder die auf der Rallye bewährten Mitas C-11 Speedy Croc und C-02 Stone King). Alle Details dazu im Wartungslogbuch.

Und da es Ende Mai nach Holland zur Roadbooktour geht ist auch das Navigationsgeraffel wieder dran…

Yahama WR250R – der eingebaute Diagnosecomputer

Das kleine nervöse Motorrad hatte ja auf der Rückfahrt ca. 10km vor der Fähre angefangen etwas rum zu zicken – immer mal wieder war der Leerlauf weg. Von der Fähre runter ging das ebenso, bis dann die Motorstörungslampe anging und die Einspritzung auf Notprogramm weiterfuhr. So bin ich noch gut bis zum Auto gekommen.

Ich hatte mir das Werkstatthandbuch schon gleich nach dem Kauf geladen und mal überflogen – daher wußte ich, daß im Tacho ein komplettes Diagnosegerät eingebaut ist. Man muß sich nicht – wie bei anderen Herstellern – an den nächsten Händler wenden, damit der die Daten ausliest. Nein – geht alles mit Bordmitteln.

Also los: Taste Select1 und Reset drücken, Zündung an, 8s warten, Anzeige DIAG erscheint, bestätigen – und das Diagnosegerät ist berteit.

Das Werkstatthandbuch verrät, daß die Diagnosefunktion 61 den Inhalt des Fehlerspeichers anzeigt. Was haben wir denn da so:

  • Fehlercode 13: Ansaugluftdrucksensor Unterbrechung oder Kurzschluß
  • Fehlercode 14: Ansaugluftdrucksensor Anschlußschlauch verstopft
  • Fehlercode 40: Auslösung Neigungssensor

OK – Fehlercode 40 ist klar – sie ist ja auf der Rallye das eine oder andere mal in die waagerechte gekommen und der Neigungssensor hat dann den Motor abgeschaltet.

Für Fehlercode 13 und 14 ist das Testprogramm 03 zuständig. Das zeigt das vom Sensor kommende Signal direkt auf dem Tacho an. Gesagt – getan: Es wird ein Wert um 100 angezeigt, der sich etwas verändert, wenn man in den Sensor pustet. Soweit sieht das eigentlich alles gut aus. Also mal Sichtprüfung aller Teile, ob irgendwo Stecker oxidiert sind oder Kabel locker. Ist aber auch nicht der Fall.

Naja – das Handbuch hat ja ein extra Kapitel zur Prüfung des Sensors. Es beschreibt eine Spannungsmessung des Sensor – Ausgangssignales. Und siehe da – es kommen nur 3,5V raus wo es doch 3,75V bis 4,25V sein sollten. Der Sensor ist also wohl nicht ganz defekt – aber im Laufe der Zeit aus dem zulässigen Arbeitsbereich gedriftet.

Das hätten wir also geklärt.

Das Werkstatthandbuch und den eingebauten Diagnosecomputer muß ich hier ausdrücklich loben: Das Handbuch ist sehr umfangreich und enthält alle zur Diagnose und Reparatur notwendigen Informationen. Ebenfalls eine tolle Sache ist der eingebaute Diagnosecomputer – es gibt dort noch jede Menge weitere Testprogramme, die einem unterschiedliche Sensorwerte anzeigen oder solch schöne Sachen machen wie “5 Zündimpulse pro Sekunde” auch ohne daß sich der Motor dreht, Kühlerventilator an/aus, Auspuffklappe auf/zu und vieles mehr.

Aber nun zum dunklen Kapitel. Und das ist Yamahas Ersatzteilpreispolitik in Europa. Das war mir ja beim Ersatz des Schwingenschutzes (70 EUR für ein schwarzes Plastikteil – wo ein vergleichbares bei BMW nur 15 EUR kostet) schon negativ aufgefallen.

Den Ansaugluftsensor habe ich bei Partzilla.com rausgesucht – denn die haben die Ersatzteilfilme online und man will ja wissen, wie die Bestellnummer des Sensors ist. Da steht auch ein Preis dran: 77 USD. Oh – ganz schön teuer für so einen kleinen Sensor. Aber hilft ja nichts.

Also los zum Yamaha Händler. Ja – es sind 216 Sensoren im Zentrallager in Amsterdam – der Sensor ist innerhalb von 2 Tagen da – und kostet 220 EUR! Das kanns ja wohl nicht sein! Wo 70 USD schon teuer sind sind 220 EUR völlig unakzeptabel.  Hab dann heraugefunden, daß dieser Sensor (übrigens Teile Nummer  2C0823800000, ersetzt durch 1WS-82380-00-00) auch in anderen Motorräder verbaut wird und hab nun einen gebrauchten gekauft (auch völlig überteuert für ein Gebrauchtteil – aber hilft ja nichts).

Und nein – es liegt wohl nicht am lokalen Händler. Hier ein Beispiel für einen Händler in Deutschland: 206 EUR.

Und auf amazon.com 73 USD, Ebay.com 80 USD. Wenn man es da nicht eilig hat lohnt sich die Bestellung dort auch trotz der meist sehr hohen Versandkosten.

Hallo Yamaha – diese Ersatzteilpreispolitik kann durchaus ein Grund sein, daß nächste mal eine andere Marke zu kaufen!

 

Auf zum Kirschblütenfest in Golmbach…

…denn da spart man sich das Mittagessen,

Spießbraten
Spießbraten

kann sich zwischenzeitlich die Kirschblütenköniginnen ansehen (ha’m wa dieses Jahr verpaßt – der Hunger war größer 🙂 ). Ohne Kirschen kommt man natürlich nicht weg

Kirschtorte
Kirschtorte

und dann gehts über die Weser

Weserfähre Polle
Weserfähre Polle

noch ‘ne Runde durchs Weserbergland – die Sertao vorweg 🙂 .

Durchs Weserbergland
Durchs Weserbergland

Köterberg darf da natürlich nicht fehlen – auch wenn da wenig los war – aber ordentlich windig wars.

Köterberg
Köterberg

Mit dem Wetter hatten wir einigermaßen Glück – knappe 10°C, keine Schneeschauer wie letztes Jahr – nur morgens `nen Graupelschauer und zum Mittag etwas Sprühregen. Stört nicht weiter – und nach son bißchen Regen riecht es im Wald gleich ganz intensiv nach Frühling. Zum Nachmittag kam dann auch noch gelegentlich mal die Sonne raus.

Insgesamt eine gute Methode den Sonntag zu verbringen 🙂

Karte
Karte
Statistik
Statistik

Update:
Da wurde noch ein Fotoausschnitt nachgeliefert…

Weserbergland
Weserbergland

Das kleine nasse Motorrad…

…denn der Saharastaub muß ja runter!

Das kleine nasse Motorrad
Das kleine nasse Motorrad

Nach vier Waschmünzen ist der meiste Dreck runter und es kann dran gehen, die Verletzungen von der Rallye zu verarzten.

Ich kenns ja schon von der Sertao – den Sahara Staub wird man nie wieder los, denn der kriecht in die letzten Ecken. Das ist der Kill-Schalter von innen:

der Kill-Schalter von innen
der Kill-Schalter von innen

Etwas Staub hätte ich da ja erwartet – aber doch nicht solche Schichten!

 

100.000 km…

100000
100000

für die Sertao!

Sertao
Sertao

Davon 89.000km von mir innerhalb der letzten 3,5 Jahre.

Bisher gab es keine Pannen – sie ist immer brav gefahren und hat in der Zeit 9 Reifen und 3 Kettensätze verschlissen. Neben den üblichen Verschleißteilen wie Bremsbeläge, Zündkerzen usw. waren 2x Lenkkpflager und eine Bremsscheibe (hinten) erforderlich (Naja -die vorne ist jetzt auch fast runter).

Wie beim Kauf erwartet ein zuverlässiges Alltagsmotorrad. Fährt einfach ohne daß man sich groß drum kümmern müßte.

Es muß mal was gegen…

…Kommentarspam geschehen.

Denn inzwischen kommen täglich so zwischen 5 und 100 Spam-Kommentare rein, die ich bisher einzeln lösche.

Da das so nicht weitergehen kann hab ich jetzt mal reCAPTCHA ergänzt. Die meisten Nutzer sollten nur unten links auf der Kommentarseite ein kleines Logo erkennen, manche müssen vielleicht bestätigen kein Roboter zu sein – und nur wen Google für eine Maschine hält, der muß ein klassisches CAPTCHA lösen.

Ich hoffe, daß das problemlos klappt. Vielleicht probieren es meine ‘Stamm Kommentatoren’ mal aus und benachrichtigen mich per E-Mail, falls irgendwas nicht funktionieren sollte.

Marokko – Fazit

Bevor die Gedanken wieder vom Alltag in Anspruch genommn werden noch ein schnelles Fazit:

Erstmal die Statistik:

  • 44 Tage
  • 7679 km mit dem kleinen nervösen Motorrad
  • Kein Regen und durchgehend angenehm sonnig – eine gute Alternative zu norddeutschem Schmuddelwetter im März/Aril.
  • Kreuz und Quer durch Marokko
Kreuz und Quer durch Marokko
Kreuz und Quer durch Marokko

Was hats gekostet:

  •  250 EUR für die Fähre
  •  100 EUR Autobahngebühren
  •  200 EUR Sprit fürs Auto
  • 1700 EUR eine Woche Rallyeteilnahme
  •  750 EUR eine Woche Sandtraining in Merzouga
  • 1000 EUR Ausgaben vor Ort

Ist nicht geschenkt – insbesondere die Rallyeteilnahme schlägt ins Kontor – aber dafür bekommt man da auch was geboten! War jedenfalls eine meiner besten Entscheidungen, daran teilzunehmen. Auch wenn ich mir da vorher nicht so sicher war. Aber es ist ja oft so, daß sich solch schwierigen Entscheidungen hinterher als die besten entpuppen. War ja auch so mit der Entscheidung, bei der alten Firma aufzuhören um mehr Zeit zu haben.

Der Fahrer hat alles gut überstanden – zwischenzeitlich aufgetretene blaue Flecken und Abschürfungen sind inzwischen wieder weg.

Das kleine nervöse Motorrad und die andere Ausrüstung hat keine solchen Selbstheilungskräfte – da ist demnächst was instand zu setzen.

Aber das sind alles Kleinigkeiten – sehr schön ist daß das kleine nervöse Motorrad immer zuverlässig gefahren ist und unterwegs keine Reparaturen notwendig waren. Es hatte aber so 10km vor Tanger Med. plötzlich keinen Leerlaf mehr – d.h. im Stand geht der Motor aus. Merkwürdigerweise ging es dann später wieder – das muß ich mir zu Hause dann mal in Ruhe ansehen (oder erstmal weiter beobachten 🙂 ).
Ansonsten ist zu tun:

  • Griffheizung rechts ist defekt
  • Blinkerschalter ist sandig – muß gereinigt werden
  • Beim Rucksack ist der Verschluß vom Brustgurt defekt und ein Reißverschluß schwergängig
  • Bei einer Satteltasche löst sich eine Verklebung und ein Verschluss ist defekt
  • Beim Navigationsbrikett ist Sand unter der Displayschtzfolie
  • 1. Hilfe Material wieder aufffüllen (oder gleich ersetzen)
  • Lenkeradapter links sitzt etwas schief – richten
  • Federbein hinten Dämpfung etwas höher einstellen
  • Stiefel links Stahlkappe ersetzen
  • Fußraste quietscht – da sollte ein Tropfen Öl helfen
  • Schlauch vom Kettenöler befestigen
  • Ölwechsel und Inspektion
  • Kettenspannung einstellen
  • Neue Reifen
  • Die Isomatte verliert geringfügig Luft…Und Großwaschtag ist angesagt. Ist schon erstaunlich, wie pekig so ein Helm, Jacke und Panzer nach nur 6 Wochen in der Wüste sein können 🙂 .

Marokko Tag 44 – Genua bis Hannover

Glück gehabt – die Fährte spuckt das kleine nervöse Motorrad unbeschadet wieder aus! Freundlicherweise morgens um 07:30h – und nicht wie im Fahrplan um 0:30h.

Genua
Genua

Und der Kangoo hat die ganze Zeit brav in seiner Ecke im Industriegebiet 30km vor Genua gewartet – und springt auch auf Anhieb an!

Kangoo
Kangoo

OK – etwas Langweile hatte er doch und hat die Bremse hinten rechts festrosten lassen. Einige Male mit blockiertem Hinterrad vor und zurück – ein lauter Knack! – und es rollt wieder.
Es geht durch Italien, Schweiz und Österreich – immer dicht verfolgt von zwei Motorrädern

zwei Motorräder
zwei Motorräder

In Heroldstatt heisst es dann die Rallyekiste einsammlen, im örtlichen Nettomarkt für die kommenden zwei Feiertage Lebensmittel einkaufen – und  Abschied nehmen. Denn hier trenenn sich unsere Wege – der andere Christoph fährt Richtung Chemnitz. Aber nicht ohne vorher die festgerostete Bremse hinten links bearbeitet zu haben…da war es mit etwas vor und zurück nicht getan.

Bremse fest
Bremse fest