Marokko Tag 17 – Tuareg Rallye Tag 1 – Midelt bis Desert Camp

Heute am ersten Tag geht es gleich mit einer längeren Strecke los: 370km stehen auf dem Programm.

Start um 08:30h – aber voher muß noch das Zelt abgebaut sein, alles in der Rallyekiste verpackt und die im Anhänger des Küchen-LKW verstaut sein – und frühstücken auch noch…

Der Start verläuft reibungslos – da es keinen Prolog zur Festlegung der Startreihenfoge gab heist es einfach Fahrerkarte abholen, Check daß genug Wasser dabei ist und der Satelliten-Tracker arbeitet und losfahren.

Erstmal geht es 30km über Asphalt, wo das kleine nervöse Motorrad dann erstmal eine Gruppe laute aber langsame Italiener überholen muss.
Weiter gehts auf Schotter – und bald ist auch der erste Secret Checkpoint erreicht (Secret Checkpoint weil er nicht im Roadbook verzeichnet ist – im Gegensatz zu normalen Checkpoints).

Secret Checkpoint
Secret Checkpoint

Es geht unter anderem durch die `Schlucht ohne Namen`, ein enger Canyon, wo man im (trockenen) Flußbett auf tiefem losen Schotter gemischt mit Steinen jeder Größe fährt…

Schlucht ohne Namen
Schlucht ohne Namen

Das ist anstrengend, aber das kleine nervöse Motorrad kommt nur einmal ins Schlingern und fährt das ansonsten souverän

Schlucht ohne Namen
Schlucht ohne Namen

Und da kommt auch schon der andere Christoph, mit dem ich die Rallye zusammen fahre

der andere Christoph
der andere Christoph

Die erste Schotterpassage ist geschafft

erste Schotterpassage geschafft
erste Schotterpassage ist geschafft

und man sieht schon, daß da Wetter wechselhaft ist. Uns erwischen heute  noch einige Hagel- und Regenschauer – aber um so mehr wir uns dem Desert-Camp nähern, desto besser wird das Wetter – am Abend haben wir dann wieder 20°C erreicht.
Biser war alles `Navigation Stage` – man muß also nur den Weg finden (und die Checkpoints innerhalb einer angemessenen Vorgabezeit erreichen). Das letzte Stück wieder ausschließlich offrad ist dann eine `Special Stage`, die Fahrzeit dort geht in die Platzierung ein.
Kurz vor der Special Stage noch den Schlauch flicken (zum Glück hat mich das noch nicht erwischt – aber man sieht immer mal unglückliche am Wegesrand schrauben)

Schlauch flicken
Schlauch flicken

Also die Startzeit in die Fahrerkarte eintragen lassen

Start
Start

und los

Special Stage
Special Stage
Special Stage
Special Stage

Die Strecke führt an den drei Lanschaftsinstallationen des Künstlers H.-J. Voith vorbei – hier die Himmelstreppe

Himmelstreppe
Himmelstreppe

Für eine nähere Betrachtung bleibt aber keine Zeit. Immerhin hab ich die jetzt mal gesehen nachdem die Anfart im letzten Herbst wegen hohem Wasserstand des Qued Gehris nicht möglich war…
Vorbei an einigen Ureinwohnern

Kamel
Kamel

ist dann am Abend der nächste Checkpoint erreicht

Checkpoint Finish
Checkpoint Finish

Wieso geben die mir meine Fahrerkarte nicht zurück? Achso – das ist das Ziel!
Jetzt nur noch einige hundert Meter zum Desert-Camp, wo die Marokkaner eine Zeltstadt aus dem Boden gestampft haben

Zeltstadt
Zeltstadt

Es wird rundum noch bis spät in den Abend geschraubt.

Schrauben im dunkeln
Schrauben im dunkeln

Da bin ich doch froh, daß das kleine nervöse Motorrad pflegeleicht ist – nur einige Liter Benzin aus dem Kanister, damit ist für morgen alles vorbereitet.
Die

Mercedes G
Mercedes G

haben da noch mehr zu tun – das Mercedes G Differential hält ohne Öl nur so 120km. Man hofft über Nacht neue Kugellager besorgen zu können um morgen früh wieder zu starten…

Dann noch nachsehen welche Startzeit denn morgen für uns gilt – und dabei die Überraschung

Ergebnisse
Ergebnisse

Die Klasse Challenge, für die ich gemeldet bin bekommt keine Tageswertung – sie wird dafür zusammen mit der Klasse `Motorcyle Expert` gewertet – schließlich fahren beide Klassen diesselbe Strecke.
Platz 17 für das kleine nervöse Motorrad! Das ist viel weiter vorne als erwartet! 1h 59min 43s für die Special Stage. Und keine Strafzeiten, da alle Secret Checkpoints gefunden und alle anderen innerhalb der Vorgabezeit erreicht. Und keine Strafzeiten für Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Dazu muß man wissen, daß es natürlich ganz normale Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt. Da muß man sich dann, wenn man erwicht wird, mit der marokkanischen Polizei auseinander setzen (die weisen einem aber eher den richtigen Weg statt die Laserpistole zu zucken). Und dann gibt es Geschwindigkeitsbeschränkungen im Roadbook an besonders gefährlichen Stellen und in Ortschaften (teilweise runter bis zu nur 20 km/h wo regulär 60km/h erlaubt wären) die später in Stichproben durch Auswertung des GPS-Logs überprüft und zu Strafzeiten bis zu 4h umgewandelt werden.

Ein anstrengender und langer aber auch erfolgreicher Tag. Alles hat gut geklappt – das kleinen nervöse Motorrad fährt solche Strecken gerne, die Navigation ging auch fehlerfrei und der Fahrer hat auch gut funktionert. Und dazu noch eine Platzierung weit besser als jemals gedacht!

Bleiben für heute noch Statistik, Karte und Profil:

Statistik
Statistik
Karte
Karte
Profil
Profil

Ganz zum Schluß noch das offizielle Video zu Tag 1: Bei Minute 1:48 bin ich kurz zu sehen.

7 Gedanken zu „Marokko Tag 17 – Tuareg Rallye Tag 1 – Midelt bis Desert Camp“

  1. Naja – geschätzt die hälfte fahren mit Mousse statt Schlauch. Hat aber den Nachteil, daß man die Härte nicht anpassen kann – ist meist für Sand eingestellt (also weich), dann verbeulen einen auf steinigen Strecken die Felgen. Und auf Asphaltetappen überhitzt der schnell – das war sicher der Grund, warum das kliene nervöse Motorrad die lauten Italiener am Beginn überholen konnte. Außerdem ist die Montage von Mousse eine Qual. Hat alles vor und Nachteile – aber wenn man keinen Mechaniker hat der einem Nachts alles wieder richtet kommt eher der klassische (natürlich verstärkter Naturkautschuk) Schlauch in Frage.

  2. Das Tracking geht voll automatisch – die Anweisug war das an den Rucksack zu hängen so das es nach oben schaut und es die ganze Zeit an zu lassen. Dann gibt es noch eine Taste zur Anforderung technischer Unterstützung (also den Abschlepper), und eine für medizinische Hilfe. Ich hoffe aber, den Tracker die ganze Rallye über nicht anfassen zu mössen…

  3. Suuuper Blog, traumhafte Erlebnisse und (d)eine Superleistung. Dir weiter eine wundervolle TuaregRallye2017.

  4. .. hat dich gestern schon auf dem Video entdeckt .. `das könnte das kleine nervöse Motorrad von oben sein`… jetzt lesen wir die Bestätigung. 🙂

    Der erste Tag war irre spannend euch per Satellit zu verfolgen – ein Screenshot nach dem anderen – muss ja alles festgehalten werden 😉 … um so schöner ist es jetzt auch zu lesen, dass alles reibungslos ablief … denn irgendwie ist es immer für `Deplazierte` aufregender und gefährlicher einzuschätzen, als für die die mittendrin stecken (solange bis was passiert – Ich war doch mal Skifahrerin ..) !

    Werden die Sat Updates automatisch ausgelöst – oder macht ihr das manuell ? … da mal kleinere und größere Zeitabstände ? … auf alle Fälle eine beeindruckende Technik … die doch sehr gut funktioniert … bis jetzt …

    KAWA gratuliert dem kleinen nervösen Motorrad zu der super Plazierung …

  5. Toller Start, ganz toller Bericht … schön, daß Du Zeit für Schreiben gefunden hast und nichts anderes tun als Tanken mußtest … 😉
    Das Prob mit den durchgewalkten Schläuchen könnte man doch im Vorfeld lösen durch zB Einsatz von Tubliss ? Da erwarte ich mir jetzt nicht wirklich eine Stellungnahme – nur sbin ich überrascht, daß manche diese Möglichkeit nicht zu kennen scheinen oder es gibt gute Argumente, die gegen eine Verwendung sprechen, die ich nicht kenne …

    Alles Gute auch weiterhin ;-!

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