Für die Tuareg Rally nächstes Jahr soll das kleine nervöse Motorrad eine Kamera erhalten, die so einmal je Minute ein Foto macht, damit ich hinterher dann mal nachsehen kann, wo ich gefahren bin. Denn währenddessen wird man wohl eher nicht für Fotostops anhalten wollen 🙂 .
Es soll klein und leicht sein – da kommt eigentlich nur eine der sogenannten ‚Action Cams‘ in Frage – die nebenher auch alle Fotos machen können (obwohl das Hauptaugenmerk auf Video liegt).
Alle haben das Problem der völlig unzureichenden Akkulaufzeit (so `ne Stunde) und unmöglicher Bedienung (2 Tasten und winzige blinkende LED oder eine Smartphone App). Also baue ich was eigenes – aber natürlich entwickle ich keine Kamera – sondern setzte da auf was fertigem auf, um das ich dann meine Stromversorgung und Bedienungselemente baue.
Nun ist so eine GoPro Kamera deutlich teuer – jedenfalls nichts, was man mal eben auseiander nimmt um zu sehen, ob es verwendbar ist.
Für ungefähr 1/4 des Preises gibt es die Xiaomi YI Camera – inzwischen auch mit einer englischen Bedienoberfläche (statt nur chinesisch). Das kann man mal riskieren und testen ob`s geeignet ist.
Das sind die ersten Testfotos – die Kamera war an der Sertao provisorisch ganz links am Lenkerende befestigt.
Heute ist ausgesprochen gutes Wetter – und da macht die Kamera ganz ordentliche Fotos. Wenn man genau hinsieht sind insbesondere im unteren linken Bildbereich wellenförmige Verzerrungen sichtbar – das kommt durch den `rolling shutter` der Kamera in Verbindung mit den Vibrationen durchs Motorrad.
Bei Gegenlicht finde ich das Ergebnis ziemlich erstaunlich – voll gegen die Sonne und dennoch säuft nicht alles in schwarz ab:
Nur wenn dann noch Schatten dazu kommt, reicht der Dynamikumfang des Bildsensors nicht aus und es saufen Bildbereiche im schwarz ab:
Gewöhnungsbedürftig ist der extreme Weitwinkel, der für eine erhebliche Bildverzerrung sorgt. Der eine oder andere wird diese Durchfahrt kennen – und nein – sie ist in Wrklichkeit viel breiter und dafür kürzer als sie hier scheint:
Soweit macht das Ding einen guten Eindruck – die Bildqualität ist besser, als ich für den Preis erwartet hätte.
Und Video kann sie natürlich auch – ebenfalls mit erstaunlich guter Qualität. Das kann man hier im eingebundenen YouTube Video leider nicht erkennen – denn YouTube hat das bis fast zur Unkenntlichkeit komprimiert. Die tatsächliche Qualität ist wesentlich besser.
Das ist die L401 von Nienstedt nach Eimbeckhausen, gefahren mit der G650GS Sertao:
Der Ton ist natürlich völlig unbrauchbar – das Problem mit den Windgeräuschen haben aber alle Action Cams – das kann man nur mit einem externen Mikrofon mindern…