Saharacamp 2015 – Tag 43: Barcelona bis Isabena

Gestern Abend kam die Fähre in Barcelona an – das nächste mal drauf achten, daß ich keine Fähre nehme, die an einem Sonntagabend ankommt.
Barcelona
Ich hatte schon von Marokko aus wegen Übernachtungsmöglichkeiten in Barcelona vorgeplant – vermutlich ist irgendeine Veranstaltung in Barcelona – Buchuzngsportabe bieten mir jedenfalls Hotelzimmer zwischen 150 EUR und 400 EUR an. Oder ein Bett im 6-er Schlafsaal für nur 40 EUR. Na toll! Also den ersten Campingplatz nach Barcelona ind Navi programmiert – der liegt zwar nicht auf der eigentlichen Fahrtrichtung und zudem direkt an der Hauptstraße und einer Bahnlinie – aber was solls. War dann im Endeffekt gar nicht schlecht – wenn auch etwas laut. Während marokkanische Städte so gegen 23:30h verstummen, war auf der Straße und Bahnlinie die ganze Nacht was los.
Am Morgen erstmal Verpfelgung eingekauft und Barcelona in die richtige Richtung verlassen. Das war trotz Navigationsbrikett nicht ganz einfach – es gibt dort einfachn zu viele Autobahnen mit Auf-und Abfahrten in dichter Folge. Aber auch das war irgendwann geschafft – und im Schatten von Montserat
Montserat
gibt es erstmal Frühstück
Frühstück
Nach Wochen erstmalig nichts süßes zum Frühstück!
Weiter geht es erstmal 200km auf Asphalt – und ich muß sagen, die Straßenauswahl ist mir gut gelungen. Nicht nur 1A Asphalt, sondern auch schöne Streckenführung und angenehme Kurvenradien.
Straßenauswahl
Zum Schluß nochnmal 60km auf Schotter zurückgelegt
60km auf Schotter
von wo aus sich ein fantastischer Blick in die Pyrenäen bietet.
Blick in die Pyrenäen
Quartier ist heute auf dem Campingplatz in Isabena – eine sehr schöne Anlage. In der Gegend gibt es auch noch diverse offroad-Touren von MDMot (von denen ich auch einige dabei habe), die werde ich aber diesesmal nicht fahren. Das ist nochmal ein eigenes Ziel – denn diese Gegend bietet sowohl On- wie auch Offroad mehr als genug für eine eigene Reise.

Kasse:
Lebensmittel: 11,95 EUR
Tanken: 15,16 EUR
Camping: 21,95 EUR
Maut: 3,74 EUR

Bleiben noch die Karte und Statistik für heute:
Karte
Höhenprofil
Statistik

Fazit Marokko

Es ging dieses Jahr ausgiebig durch Marokko:
Es ging dieses Jahr ausgiebig durch Marokko
Das war als Reiseziel ‘Afrika für Anfänger’ gewählt – und es war eine gute Wahl. Denn das Land läßt sich gut bereisen – es ist zwar eindeutig nicht Europa – aber es ist doch nahe dran.
Mein Augenmerk lag ja auf dem Endurowandern – und dafür ist es ein großartiges Land. Kulturreisende können sicher in den Städten auch viele interessante Entdeckungen machen – aber die habe ich wie üblich gemieden. Am besten gefällt es mit in den dünn besiedelten Gegenden – dort entfallen auch die durch den Tourismus hervorgerufenen Nachteile – wie Hotelburgen und agressiv werbende Verkäufer.
Der Bereich auf der nordseite des Atlas ist grün, dicht besiedelt, landwirtschaftlich genutzt, beherbergt die größeren Städte und ist touristisch entwickelt. Alles Gründe, dort möglichst schnell durch zu fahren.
Auf der Südseite des Atlas wird es trockener und die Landschaft karger. Es gibt keine Bäume mehr (die einem z.B. in Skandinavien immer im Wege rumstehen und den Blick auf die Landschaft verstellen), das Land ist nur noch dünn besiedelt und es gibt aufenweise Schotterstrecken zum Endurowandern in allen Anforderungsklassen. Dennoch ist immer noch ein Rest Europa spürbar und man kommt sich nicht völlig verloren vor.
Das ist also klar mein Favorit. Wettermäßig gab es bei mir nur Sonne – aber auf der Nordseite des Atlas soll es wohl auch mal Regen geben.
Es war sicher nicht die letzte Reise nach Marokko!

Hier noch einige ungeordnete Anmerkungen:
Orangensaft gibt’s überall frisch gepreßt für wenig Geld – echt lecker! Für die in Deutschland erhältlichen Chemieprodukte ist man danach verloren!
Du bist in Marokko nie allein – auch in der größten Einsamkeit taucht nach kurzer Zeit ein Einheimischer auf – der vielleicht sogar auf dem Fischmarkt in Hamburg gearbeitet hat und Dich mit Hamburger Akzent anspricht.
Polizeikontrollen auf den Straßen gibt es reichlich. Als Motorradfahrer wird man da praktisch immer durchgewunken.
Polizei / Zoll war ausgesucht höflich und hilfsbereit. Es dauert zwar ein wenig, alle Stationen bei Ein- und Ausreise zu durchlaufen – aber das geht alles erstaunlich reibungslos und angenehm. Keine Spur von DDR Grenzer Feeling.
Die Marokkaner sind fleißig dabei ihre Straßen zu asphaltieren. Noch gibt es zwar reichlich Pisten – aber zu lange warten sollte man vielleicht besser nicht 🙂 .
Mobilfunkabdeckung ist im ganzen Land (durch Maroc Telecom = IAM) erstaunlich gut. Es gab keine Orte ohne Netzabdeckung. Mobiler Internetzugang mit der Prepaid- Karte ‘Carte Jawal’ war überall in guter Geschwindigkeit möglich. Kosten ca. 10,00 EUR für 4 Wochen und 4GB Gültigkeit.
Freies W-Lan ist nahezu überall verfügbar – alle Hotels, Campingplätze und selbst kleinste Straßencafes bieten das an. Da ist Deutschland ein echtes Entwicklungsland – was an der völlig verfehlten Gesetzgebung zur Störerhaftung liegt. Und der aktuelle Gesetzentwurf dazu macht es nicht besser…
Marokko ist ein Bargeld-Land. Kreditkarten taugen praktisch nur zum Abholen von Geld am Geldautomaten (2000 MAD = 200 EUR Maximalbetrag).
Benzin ist billig – ca. 1,00 EUR/Liter. Da fährt man doch gerne nochmal einen Umweg 🙂 .
Tankstellen sind immer mit Bedienung. Und an der Tankstelle gibt es Kraftstoffe – sonst nichts. Tankstellen sind keine Lebensmittelläden.
In Marokko wird gut gekocht. Die Auswahl ist zwar häufig eingeschränkt – entweder Tajine (Schmorgericht mit den unterschiedlichsten Zutaten) oder – meine Empfehlung – frisch gegrillte Spieße (Brochette) oder Hackklopse (Köfte) von den Grillständen am Straßenrand, dazu Salade Maroccaine (Tomaten, milde rote Zwiebeln, Kräuter).

Saharacamp 2015 – Tag 42: Auf See

Auf See
Überfahrt auf glatter See bei sonnigem Wetter. Gegen Abend wird Barcelona erreicht.

Die Skandinavienfähre nach Göteburg ist irgendwie besser organisiert – da gibts Sitzgelegenheiten auf dem Sonnendeck, da gibt’s ‘ne Bar – die auch geöffnet hat und Getränke und Snacks verkauft. Da könnten die Italiener auf Ihrem Schiff noch Umsatz generieren. Aber die beschränken sich auf den Transport von A nach B. Nicht daß die Fähre jetzt schlecht ist – aber es wäre mehr nöglich 🙂

Kasse:
Lebensmittel: 9,00 EUR

Saharacamp 2015 – Tag 41: Asilah bis Tanger Med

Heute ist nur noch ein kurzes Stück bis zum neuen Hafen Tanger Mediteranee angesagt – so gegen Mittag sollte man da sein, um streßfrei auf die Fähre nach Barcelona zu kommen.
Die Straße von Gibraltar ist schon in Sicht – es herrscht reger Schiffsverkehr. Drüben ist schon Europa.
Drüben ist schon Europa
Manche erreichen den Hafen nicht mehr aus eigener Kraft – aber Absteigen kommt nicht in Frage!
Absteigen kommt  nicht in Frage!
Es dauert nicht lange, und die Sertao ist im Bauch der Excelsior vertäut
im Bauch der Excelsior vertäut
und ein Blick von Bord zeigt: Marokko verabschiedet sich mit Sonnenschein bei angenehmen 25°C – so kann das gerne auch die weitere Rückfahrt bleiben.
Marokko verabschiedet sich mit Sonnenschein

Kasse:
Lebensmittel: 15,30 EUR
Tanken: 6,30 EUR

Bleiben noch die Karte und Statistik für heute:
Karte
Statistik

Saharacamp 2015 – Tag 40: Martil bis Asilah

Nachtrag zu gestern: Eines ist sicher doch anders als zur Touristenmeile auf Mallorca: Es laufen keine Besoffenen rum. Vielleicht sollte man das bei und auch mal ausprobiueren…aber das würde sicher einen Aufstand geben.
Und so schlecht ist es gar nicht – morgens ist die Strandpromenade wie ausgestorben, im Strandkaffee beim Frühstück mit Blick auf das in der Morgensonne glitzernde Mittelmeer läßt es sich aushalten.

Heute geht es im großen Bogen im Hinterland von Tanger durch die Berge. Eine sanfte Hügellandschaft – erinnert mich irgendwie ans Allgäu
Allgäu
Und Kiefernwälder hat’s auch
Kiefernwälder
mit den gleichen Problemen wie anderswo auch
Waldbrand
Zum Abend ist Asilah erreicht – und da glitzert zum Tagesabschluß der Atlantische Ozean im Sonnenlicht
Atlantische Ozeam im Sonnenlicht
Die Stehklos sind übrigens selten geworden – es mußte bis zum vorletzten Tag dauern, bis es mal eines im Zimmer gab. Man beachte auch die praktisch mitten im Raum angebrachte Dusche.
Stehklo

Kasse:
Lebensmittel: 12,10 EUR
Hotel: 30,00 EUR
Tanken: 7,00 EUR

Bleiben noch die Karte und Statistik für heute:
Karte
Höhenprofil
Statistik