Saharacamp 2015 – Tag 5: Hafen Tanger Med bis Marrakesch

Die Fähre kommt pünkltich -sogar etwas verfrüht – im neuen, großen Fährhafen Tanger Med – 30 km außerhalb von Tanger – an. Die Fähre ist schnell verlassen – Motorräder bekommen eine Vorzusbehandlung. Das setzt sich an den verschiedenen Schlagbäumen an den Zollstationen fort – kaum kommen wir an werden wir vorgewunken und die Schlagbäume öffnen sich. Leider sind die Zöllner dabei etwas übereifrig – denn am letzten Schlagbaum stellt sich dann heraus, daß man vielleicht die Einreiseformalitäten und die Zollabfertigung der vorübergehenden Fahrzeugeinfuhr hätte erledigen sollen. Also wieder zurück zu den vorherigen Stationen. Es ist organisiertes Chaos – aber beide Seiten sind bemüht das schnell über die Bühne zu kriegen, und so dauert das nur ‘ne gute halbe Stunde.
Jetzt sind wir also drin!
Erstmal Geld wechseln und Tanken – das ist wegen Feiertag nicht so einfach, aber dank POI Datenbank im Navigationsbrikett ist ein Geldautomat schnell gefunden – die Tankstelle ist praktischerweise gleich daneben.

Heute soll es bis nach Marrakesch gehen – das sind gute 600km für heute. Da kommt nur Autobahn in Frage. Die sind Mautpflichtig – aber dafür auf europäischem Standard – nur weniger Verkehr. Lässt sich angenehm fahren.
Der erste Eindruck – der bis Marrakesch anhält: Grünes Land links und rechts der Straße soweit das Auge reicht, meist etwas Hügelig, ganz überwiegend landwirtschaftlich genutzt:
Grünes Land links und rechts der Straße
Moderne Autobahntankstellen – alle ungewohnterweise mit Bedienung.
Autobahntankste
An der Raststätte waren wir nicht alleine – eine Gruppe spanischer Fahrer machte auch gerade Rast:
Autobahntankste
Gemischter Salat und Tee mit Minze waren lecker
Gemischter Salat und Tee mit Minze
die Flieschspieße mit Pommes OK, aber nicht der Rede wert.
Erdbeerzeit ist übrigens schon
Erdbeerzeit
Es gab noch diverse schöne Eindrücke entlang der Strecke. Aber als gelernter Mitteleuropäer hält man natürlich nicht auf der Autobahn an, um Fotos zu machen (auch wenn es wahrscheinlich keinen gestört hätte). Also müssen Landschaftsbilder noch warten.
Bei der Anfahrt auf Marrakesch ging die Sonne gerade unter – und die Stadt lag als glitzernedes Lichtermeer unter uns im Talkessel. Ein schöner Anblick.
Dann die letzte Mautstelle passieren und noch einige Kilometer auf einer Nationalstraße bis nach Marrakewsch rein zurücklegen. Inzwischen war es dunkel – und es wird offenbar aus gutem Grund empfohlen möglichst nicht bei Dunkelheit zu fahren. Die Straße war Autobahnähnlich ausgebaut – zwei Fahrspuren in jede Richtung und Mittelleitplanke. Dennoch waren auf der kurzen Strecke unbeleuchtete Eselskarren, Fußgänger, auf der Fahrspur entgegenkommende Roller (immerhin mit etwas Licht), Fahrräder (ohne Licht) und rechts überholende aufgebohrte Roller anzutreffen. Das erfordert volle Konzentration.
Das Navigationsbrikett war mit einem Hotel am Stadtrand programmiert – so war keine Stadtdurchquerung notwendig. Dies schnell noch getippt – und dann hab ich mir das Bett redlich verdient!

Kasse: Der Einfachheit halber rechne ich hier und zukünftig die Dirham Beträge zum Kurs 10 MAD = 1 EUR um – auch wenn 11:1 richtiger wäre. Das gleicht sich dann mit Trinkgeldern und Kleinigkeiten die ich zu notieren vergesse aus.
Lebensmittel: 20,20 EUR
Tanken: 21,90 EUR
Maut: 21,10 EUR
Hotel: 59,00 EUR

Bleiben noch die Karte und Statistik für heute:
Karte
Statistik

Ein Gedanke zu „Saharacamp 2015 – Tag 5: Hafen Tanger Med bis Marrakesch“

  1. Marakesch ist heil erreicht. Ich bin beruhigt, dass so viele Motorradfahrer dabei sind. Da werden sich Absprachen finden, um nicht allein in einsamen Gegenden zu sein. Der Straßenverkehr von Eselkarren bis zu unbeleuchteten Fahrzeuge in Gegenrichtung hört sich recht südländisch an.

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