Nordlandtour 2014: Fazit

So – es hat sich einige Tage gesetzt – das meiste ist wieder eingeräumt – der Schreibtisch von der liegengebliebenen Post weitgehend geräumt – und es gibt einen Wartungstermin für die Sertao. Zeit für eine Zusammanfassung und ein Fazit.

Zum Einfachen Zugriff auf die einzelnen Tage gibt es ein Inhaltsverzeichnis.

Hier geht’s mit der Gesamtststistik los:
45 Tage
16341 km
1 Kettensatz
1 Reifen
Keine Ausfälle persönlicher oder technischer Art.

Insgesamt 3367,40 EUR (rund 75,00 EUR/Tag) incl. Fährüberfahrt Kiel – Göteburg, aber ohne die vorher beschafften Verschleißteile Reifen und Kettensatz sowie ohne Berücksichtigung der noch kommenden Inspektionskosten für die Sertao. Die wahre Summe ist etwas höher, da ich gelegentlich mal vergessen habe etwas aufzuschreiben – regelmäßig traf das für die in Norwegen üblicherweise nötige 10 NOK Münze für die Dusche zu.
Den größten Posten macht die Kraftstoffversorgung aus: 1087,80 EUR. Und das, wo die Sertao ein echtes Sparbrötchen ist und mit deutlich unter 4l auf 100km hinkommt.
Das nächste ist die Unterkunft mit 994,30 EUR. Die liegen höher als erwartet, da in Nord-Norwegen wegen kaltem und nassem Wetter oft Campinghütten genutzt wurden, die das Budget belastet haben.
Verpflegung kommt mit 625,20 EUR auf Platz 4. Das gilt für Selbstverpflegung – durch Besuche in Restaurants oder auch Schnellimbissen läßt sich das beliebig erhöhen 🙂 .
Alles andere schlägt mit 660,10 EUR (Platz 3) zu Buche. Das ist die Fährüberfahrt Kiel – Göteburg einschl. der Kosten für die Umbuchung de Rückfahrt, jede Menge Autofähren in Norwegen sowie diverse Eintrittsgelder.

Was ist zu den bereisten Ländern im Gedächtnis geblieben:
Schweden:
War ja schon von der Probetour letztes Jahr bekannt. So sind wir schnell zu den gewünschten Schotterstrecken gekommen – und davon gibt es in der Orsa Finmark und im Schwedisch-Norwegischen Grenzgebiet reichlich. Die Gegend ist sehr dünn besiedelt und man kann auf ausgesuchten Schotterstrecken tatsächlich ‘nen ganzen Tag fahren und trift nur 1 oder 2 Autos. Das ganze noch bei sehr schönem und warmen Wetter. Da auch immer wieder Grillhütten, Wanderer-, Angler- oder Kanufahrer-Schutzhütten rumstehen läßt ich komfortabel wild campen. Die Schotterstrecken sind in der Regel in sehr gutem Unterhaltungszustand – lassen sich nach etwas Eingewöhnung problemlos mit 70-80km/h befahren – und eignen sich somit eher nicht als Übungsrrecken für zukünftige anspruchsvollere Touren. Die Preise liegen etwas über deutschem Niveau, sind aber noch erträglich. Insgesamt hat sich damit Schweden den Platz 1 in der persönlichen Rangliste verdient.

Finland:
In Finland war ich vorher noch nie – daher war alles eine Überraschung. Die Landschaft erinnert mich zu großen Teilen an unser norddeutsches Flachland – sandige Böden mit Landwirtschaft und Wald im wechsel und alles relativ flach. Finland ist weitgehend asphaltiert – es gibt zwar Schotterwege, aber weniger als erwartet. Die Schottersterecken sind wie in Schweden in sehr gutem Unterhaltungszustand und lassen sich teilweise besser fahren als alte und aufgefrorene Asphaltstrecken. Finland ist dichter besiedelt als erwartet – zumindest hat es den Anschein, da an allen schönen Stellen Wochenend – und Ferienhäuser rumstehen. Wo in Schweden ein öffentlicher Badeplatz wäre – womöglich mit Sitzbank und vielleicht auch einem WC – steht in Finland meist ein Ferienhaus … und man kommt gar nicht direkt bis ans Wasser. Mit den Campingplätzen in Finland hatte ich vielleicht einfach nur Pech – aber die waren oft auf sehr einfachem Standard – und dann oft auch noch mit erheblichem Instandsetzungsstau. Dafür ist Finland ‘billig’, das Preisniveau liegt wie in Deutschland. Aber alles in allem ergibt das nur den dritten Platz der persönlichen Hitliste.

Norwegen:
Norwegn hat sich – insbesonderem in Norden – durch kaltes und nasses Wetter alle Mühe gegeben mich zu vergraulen – ist aber nicht gelungen. Für deutsche Verhältnisse ist Nowegen deutlich teuer – aber alles ist von guter Qualität. Solche Ausfälle wie mit finnischen Campingplätzen waren nicht zu verzeichnen. Insbesondere ab Trondheim abwärts ist die norwegische Landschaft einfach atemberaubend – das ist ein ganz klares Alleinstellungsmerkmal für Norwegen. Es ist zwar weitgehend aspahltiert – aber die kleinen Straßen am Fjordufer sind in der Regel schön kurvig und sehr schön zu fahren. Und um gelegentlich mal Schotter unter die Räder zu bekommen, gibt es immer wieder (private) Mautstraßen über die Berge, die dann auch etwas Anspruch an die Fahrtechnik stellen. Landschaftlich steht Norwegen klar der erste Platz zu, wegen hoher Preise und hohem Asphaltanteil auf meiner persönlichen Hitliste aber nur der 2. Platz.

Ansonsten:
Es waren kaum Motorräder unterwegs – und wenn ich mal welche gesehen habe, waren es Einheimische. Lediglich auf einem Abschnitt der E6, den ich in der Nähe von Trondheim benutzt habe, weil es da sonst keine andere durchgehende Straße gibt kamen mir größere Mengen Motorräder entgegen. Leute – es gibt so viel schönere Straßen als die E6 da oben! Wer nur die E6 hochdonnert verpaßt das beste…

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