Mit dem Motorrad durch Andalusien – Fazit

Eigentlich ist der Titel ja falsch – es ging gar nicht durch Andalusien – sondern von La Herradura an der Mittelmeerküste aus in Tagestouren durchs Gebirge.

Das was mich diese Woche erwartet war mir vorher nicht so klar – war aber auch egal, denn eigentliches Zeil war es, dem Winter zu entkommen und mal wieder vernünftig fahren zu können. Die Suche nach einem Ziel zog sich etwas – Teneriffa schien mir gut geeignet, es gab aber keine brauchbaren Flüge dahin. Da kam der Newsletter von Guido gerade recht – warum nicht mal Offroad in Andalusien. Mit dem 2-Tages Schnellkurs in einer Kiesgrube letztes Jahr fühlte ich mich bestens vorbereitet – und ist ja auch für Anfänger ausgeschrieben.

Also kurzfristig gebucht und hin!

Und – was soll ich sagen? Es war eine der besten Entscheidungen!
Sieben Tage Sonnenschein bei guten 20 °C – auch der eine ‘Schlechtwettertag’ war jetzt nach norddeutschen Maßstäben nicht wirklich schlecht.

Interessante Pisten, die man ohne ortskundige Führung nicht finden würde. Steil den Berg hoch betoniert – aus dem Berg herausgesprengt – mitten durch Avocadopalntagen – steile Abschnitte – flache Abschnitte – links Fels und rechts Abgrund – tiefer Schotter – festgefahrener Erdboden – Fels – auch mal Asphalt – und Schotter – Schotter – Schotter. Schotter ohne Ende.

Unglaubliche Ausblicke auf’s Gebirge, aufs Meer und die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.

So fahren die insgesamt sechs Enduristen, die sich dort zusammengefunden haben, durchs Gebirge. Den ersten Tag noch langsam, aber das Tempo und der Anspruch erhöht sich täglich.
Guido – der Organisator und Chef von’s ganze – hat da einen guten Blick. Die Schnelleren (fahren zuhause schon jahrelang Motocross) bekommen dann mal ‘ne Sonderprüfung 🙂 – und die die bisher nur einen Schnellkurs hatten bleiben erstmal auf der einfacheren Strecke. Nach dem nächsten Berg trifft man sich wieder. So bekommt jeder das Niveau, daß er braucht. Die Streckenauswahl war immer herausfordernd – aber nie überfordernd und steigerte sich mit dem Lernfortschritt von Tag zu Tag. Immer mal wieder gibts was neues: Da soll ich jetzt lang? Das geht doch gar nicht! Geht aber doch! Im Zweifelsfall Gas geben!

Die Tagestouren sind wohl so 80 – 100 km lang und dauern einschließlich ausgiebigem Mittagessen in Bars in irgendwelchen Bergdörfern 6-7 Stunden – etwas Kondition sollte also schon vorhanden sein. Es heißt nicht umsonst MotorSPORT! Es ist jedenfalls ganz eindeutig kein Strandurlaub – da hätte ich mich auch zu Tode gelangweilt.
Zumindest mal ein Kurztraining mitgemacht zu haben schadet sicher nicht. Es gab am ersten Tag zwar bis zum Mittag noch eine Einführung in die Fahrtechnik, das hät mir aber nur zur Wiederauffrischung gereicht. Die Praxis kommt ‘eh auf der Piste. Und es ist ein schönes Gefühl, täglich den eigenen Fortschritt beobachten zu können.
Empfehlenswrt ist es, sich eines der Moppeds vor Ort zu mieten – mit einer Reiseenduro ist das jedenfalls definitiv unfahrbar. Die kleinen Hondas sind da schon genau die richtigen Maschinen – leicht und fahren sehr gutmütig. Und das man da nicht ohne angemessene Schutzausrüstung auf die Piste geht sollte klar sein – so ein Flachköpper in den Schotter macht sonst Aua – und daß es dazu kommt, ist sicher.

Insgesamt ein voller Erfolg – nur leider etwas kurz. Hätte vielleicht noch ‘ne Woche dranhängen sollen!

Einige Eindrücke: Alle dierse Bilder von Guido Lindenau. Verwendung mit freundlicher Genehmigung. Wie immer durch Anklicken zu vergrößern.
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Andalusien Feb. 2013
Hier gehts zu den Details der einzelnen Tage:
Tag 1: Anreise
Tag 2: Es geht los
Tag 3: `Kulturtag`
Tag 4: Wieder auf Achse
Tag 5: Weiter geht`s
Tag 6: Mit 5 Litern Sprit den ganzen Tag Spaß
Tag 7: Abschlußrunde
Tag 8: Hannover, 4 °C, Nebel und Nieselregen

Was ist an Verluisten zu beklagen? Erstaunlich wenig:
Am Fahrer ist alles noch heile (…an den anderen Fahrern auch). Nur der Helmschirm und die Hose haben jetzt ‘Gebrauchsspuren’ von ‘nem Flachköpper in den Schotter.

Es wurde von den Funbikern Puchberg fleißig Video aufgezeichnet. Wenn das geschnitten ist, wird es hier auftauchen. Wird aber noch einige Wochen dauern…

Update: Das Video ist da – wer sich auf der Arbeit langweilt kann sich 45 Minuten Spanischen Winter antun:

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